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Spülklosettanlage Die Erfindung betrifft Spüllclosettanlagen, bestehend
aus Spülventil, Spülrohr und Klosettbecken, und zwar kommen nur die sogenannten
Auswaschbecken in Frage. Bei derartigen Anlagen war bisher für eine ordnungsmäßige
Spülung eine sekundliche Wassermenge von 1,2 bis 1,5 1 bei einer Spülzeit von 6
bis 8 Sekunden erforderlich. Zweck der Erfindung ist, die sekundliche Wassermenge
herabzusetzen, ohne daß die Wirkung der Spülung beeinträchtigt wird. Das kann erreicht
werden durch Erhöhung der in der Einheit der Wassermenge enthaltenen Energie. Diese
Energieerhöhung wird erreicht durch Erhöhung der Wassergeschwindigkeit, und das
Mittel zur Erhöhung derWassergeschwindigkeit ist eine der gewünschten Geschwindigkeit
entsprechende Begrenzung der Durchgangsquerschnitte.
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Die Erfindung bezweckt, die sekundliche Wassermenge auf etwa
0,5 bis o,8 1 herabzusetzen. Dabei kann die Spüldauer erhöht «-erden. Die
Herabsetzung der sekundlichen Wassermenge hat den praktischen Vorteil, mit kleineren
Zuleitungen auskommen zu können. Während man bisher zöllige Steigleitungen und 3/4zöllige
Abzweigleitungen für Durchschnittsanlagen verwendet hat, kann man bei einer Beschränkung
der Wassermenge gemäß der Erfindung mit 314zölligen Steigleitungen und 1/2zölligen
Abzweigleitungen auskommen.
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Ein weiterer Vorteil der Begrenzung der sekundlichen Wassermenge liegt
darin, däß bei Entnahme von Spülwasser an einer Zapfstelle der Druckabfall in der
Steigleitung erheblich herabgesetzt und somit der Einfluß der Wasserentnahme an
einer Spülstelle auf den Druck in der Steigleitung und damit auf andere Zapfstellen
herabgesetzt wird. Endlich kommt man auch mit kleineren Wassermessern aus.
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Hiernach besteht die Erfindung darin, daß bei Spülklosettanlagen mit
Auswaschbecken zwecks Wasserersparnis durch Energieerhöhung der freie engste Durchgangsquerschnitt
des Spülventils in und hinter seiner Abschlußstelle nicht über o,8 qcm beträgt.
Die untere Grenze liegt etwa bei o,25 qcm. Während die obere Grenze eine noch annähernd
ausreichende Spülwassergeschwindigkeit gewährleistet, sorgt die untere Grenze dafür,
daß noch die angegebenen Spülwassermengen bei den praktisch vorkommenden Betriebsverhältnissen
erreicht werden.
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Im gleichen Sinne besteht die Erfindung ferner darin, daß der Gesamtaustrittsquerschnitt
der Einlaufmuschel im Becken nicht unter o,5 und nicht über 5,5 qcm beträgt.
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Um die gewünschte hohe Energie hinter dem Spüler voll aufrechtzuerhalten,
wird erfindungsgemäß der Querschnitt im Abfluß zum und im Becken nicht über 2,8
qcm gemacht. Die untere Grenze ist hier 0,4 qcm, und zwar ist dies für Anlagen ohne
Rohrunterbrecher. Bei Anlagen mit Rohrunterbrecher liegt die untere Grenze etwa
bei o,95 qcm.
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Die Grenzen sind deswegen so weit auseinanderliegend, weil bei Anlagen
ohne Rohrunterbrecher, d. h. ohne Luftansaugung, die notwendigen Querschnitte sehr
viel kleiner sein können als bei Anlagen mit Rohrunterbrecher.
Die
Bestwerte für den Spülerdurchgang liegen bei Anlagen mit und ohne Rohrunterbrecher
bei etwa 0,45 qcm für einen Wasserdurchgang von etwa o,61 in der Sekunde. Dieser
Wert ist für beide Fälle gleich, weil der Rohrunterbrecher erst hinter dem Spüler
liegt.
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Für das Spülrohr liegt der Bestwert für die gleiche Wassermenge mit
Rohrunterbrecher bei etwa 1,5 qcm und ohne Rohrunterbrecher bei etwa o,8 qcm. Für
den Beckeneinlauf sind die entsprechenden Werte etwa 2,o und etwa o,8 qcm.
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Die nach der Erfindung erzielte Wirkung ist eine überraschend große.
Ebenso groß ist die praktische Bedeutung, da infolge der engeren Querschnitte alle
verwendeten Teile außer dem Becken erheblich kleiner gemacht werden können, so daß
Materialverbrauch und Anlagekosten entsprechend sinken.
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Auf der Zeichnung ist in Fig. i ein Ausführungsbeispiel einer einzelnen
Spülklosettanlage nach der Erfindung dargestellt.
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Fig.2 zeigt einen Durchschnitt durch ein Haus mit mehreren Spülanlagen,
die unmittelbar an die Wasserleitung angeschlossen sind, Fig.3 einen gleichen Schnitt
mit über ein Schwimmergefäß mittelbar an die Wasserleitung angeschlossener Anlage.
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Von dem Selbstschlußventil i (Fig. 1) führt eine Spülleitung .2 zum
Becken 3. Das Ventil i hat einen Kolben 4, der auf dem Ventilsitz 5 aufruht. Ein
Griff 6 dient zum Heben des Kolbens. An Stelle des hier in seiner Konstruktion angedeuteten
Ventils kann jedes andere Ventil treten, da es nicht auf die Ventilbauart, sondern
nur auf den Wasserdurchgang im Sitz 5 oder dahinter ankommt.
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Am Becken 3 sind in der Einlaufmuschel 7 eine abwärts gerichtete Öffnung
8 für die Mittelspülung und seitlich gerichtete Öffnungen 9 für die Seitenspülung
vorhanden.
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Nach der Erfindung beträgt der Durchgangsquerschnitt des Spülventils
im Sitz 5 oder dahinter o,25 bis o,8 qcm, der lichte Ouerschnitt des Abflusses zum
und im Becken, also des Spülrohrs und der Muschel 7, nicht weniger als 0,4
und nicht mehr als 2,8 qcm, endlich der gesamte Austrittsquerschnitt der Öffnungen
8 und 8 im Becken nicht weniger als o,5 und nicht mehr als 5,5 qcm.
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Bei der Gesamtanlage nach Fig. a sind die Becken 3 und Spülventile
i durch eine gemeinsame Steigleitung io in üblicher Weise unmittelbar an die Wasserleitung
i i über den Wassermesser 12 angeschlossen. Bei derartigen Anlagen ist es nach Polizeivorschrift
erforderlich, zwischen dein Becken 3 und der Steigleitung io einen sogenannten Rohrunterbrecher
anzuordnen. Ein solcher wird bei der Anlage nach Fig. i beispielsweise durch die
Öffnung i3 für den Durchtritt des Ventilgriffes 6 gebildet. Der Rohrunterbrecher
bedingt, daß die Querschnitte der Leitung 2 und der Muschel 7 nicht zu gering gehalten
werden dürfen, damit nicht ein Wasserstau entsteht, der das Wasser durch die Öffnung
13 austreten läßt.
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Bei einer Gesamtanlage nach Fig.3 führt die Steigleitung 14 zu einem
Schwimmergefäß 15. Von da führt eine Falleitung 16 zu den Einzelanlagen. Bei einer
solchen Anlage bildet das Gefäß 15 den Rohrunterbrecher, d. h. dieser liegt oberhalb
der Spüler i, so daß hinter dem Ventilsitz der Spüler keine nach außen durchgehende
Öffnung zwecks Rohrunterbrechung vorhanden zu sein braucht. Es kann also kein Wasser
durch einen Wasserstau nach außen austreten. Dann ist es zulässig, wie angegeben,
die Querschnitte von Spülrohr und Beckenauslauf kleiner zu halten.