DE545430C - Verfahren zur Herstellung quartaerer aliphatischer Ammoniumbasen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung quartaerer aliphatischer AmmoniumbasenInfo
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Description
>5
Zur Herstellung quartärer Ammoniumbasen
verfährt man bisher in der Weise, daß man an tertiäre Basen Halogenalkyle anlagert und
aus den erhaltenen Halogenammoniumverbindungen die quartären Basen in Freiheit setzt.
Zur Ausführung dieses Verfahrens ist es jedoch, wenigstens wenn es sich um die Gewinnung
der einfachen aliphatischen Ammoniumbasen handelt, aber auch vielfach bei der Herstellung cyclischer quartärer Basen, fast
immer notwendig, die Abtrennung der Basen mit Silberoxyd vorzunehmen, da die Alkalihydroxyde
zu schwach sind, um die quartären Ammoniumbasen aus ihren Salzen frei zu machen. In Anbetracht der im Betriebe unvermeidlichen
Silberverluste gestaltet sich die Verwendung von Silberoxyd recht kostspielig.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren, welches gestattet, die bisher
nur mit Hilfe von Silberoxyd zugänglichen quartären aliphatischen Ammoniumbasen mit einfacheren und weniger kostspieligen
Mitteln zu gewinnen.
Behandelt man nämlich tertiäre aliphatische Basen mit den technisch sehr gut zugänglichen
Dialkylsulfaten, so erhält man die alkylschwefelsauren Salze der quartären Basen.
Es zeigte sich nun, daß diese alkylschwefelsauren Salze beim Behandeln mit Säuren, am besten Mineralsäuren, glatt in
schwefelsaure Salze der quartären Basen umgewandelt werden können. In denjenigen Fällen,
in denen die Ammoniumbasen stärker sind als die Alkalihydroxyde, läßt sich die Umwandlung der Alkylsulfonate in Sulfate
auch mit Hilfe von Alkalihydroxyden bewerkstelligen. Behandelt man nun die in dieser
Weise erhaltenen Sulfate mit Hydroxyden solcher Metalle, welche schwer lösliche Sulfate
bilden, so erhält man die freien Ammoniumbasen.
Es ist nicht erforderlich, die Sulfate abzutrennen, sondern man kann in der Lösung,
in welcher die Verseifung der Alkylsulfonate vorgenommen worden ist, sogleich die Ammoniumbasen
in Freiheit setzen und dann durch Eindampfen, zweckmäßig im Vakuum, dieselben in vorzüglicher Reinheit und mit
fast quantitativer Ausbeute gewinnen.
Es ist bereits früher eine Umlagerung beschrieben worden, bei welcher methylschwefelsaure
Salze von Basen durch thermische Einflüsse in die Sulfate höher methylierter
Basen übergeführt werden. Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine Umlagerung,
*_) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
X)r. Gustav Heilner in Berlin.
bei welcher die Methylgruppe der Methylschwefelsäure unter dem Einfluß von hohen
Temperaturen nach dem Stickstoff wandert und dabei methylierend wirkt. Im Gegensatz
hierzu findet bei dem vorliegenden Verfahren eine Verseifung durch Säure oder Alkali statt,
bei der die Methylgruppe als Methylalkohol abgespalten wird.
Die Reaktionen entsprechen beispielsweise den folgenden Gleichungen:
0 · SO2 · 0 · CH3
OctUXÖ
0 . SO2 · OH + CH3OH
(CHg)3N, HO-SO2-OCH3 ——
>- (CH3)3N,HO · SO2 · OH + CH3OH.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren läßt sich auch mit Erfolg dort anwenden,
wo die tertiären aliphatischen Basen in unreinem Zustande verarbeitet werden. Die Reindarstellung dieser Basen ist bekanntlich
mit Schwierigkeiten verknüpft, da hier gewöhnlich die Befreiung von gleichzeitig bei
der Herstellung der tertiären Basen entstandenen sekundären und primären Basen sowie
auch unter Umständen von Ammoniak notwendig ist. Diese Verunreinigungen werden nun beim Alkylieren mit Dialkylsulfaten in
die alkylschwefelsauren Salze tertiärer und sekundärer bzw. primärer Basen verwandelt.
Diese Salze gehen bei der Verseifung ebenfalls in Sulfate über, und aus diesen werden
wiederum bei dem Infreiheitsetzen der quartären Basen auch die tertiären, sekundären
und primären Basen frei gemacht. Beim Eindampfen der Lösung im Vakuum destillieren
die verunreinigenden Basen restlos, während die nicht flüchtigen quartären Basen rein hinterbleiben.
Die Umwandlung der alkylschwefelsauren Salze der quartären Basen in die freien Basen
auf dem soeben beschriebenen Wege über die Sulfate läßt sich fast quantitativ in wässeriger
Lösung ausführen.
Ein mit Rückflußkühler und Einlaufvorrichtung versehenes Gefäß, an welches eine
Absorptionsvorlage angeschlossen ist, beschickt man mit 100 Teilen festem Kaliumhydroxyd;
auf dieses läßt man durch die Einlaufvorrichtung allmählich eine Lösung von 100 Teilen rohem Trimethylaminchlorhydrat
in der gleichen Menge Wasser zulaufen. (Das Trimethylaminchlorhydrat ist verunreinigt
mit den Chlorhydraten von Methylamin, Dimethylamin sowie mit Ammoniumchlorid).
Die entweichenden Basen werden in 300 Teilen Benzol aufgefangen. Der Benzollösung
fügt man nun unter guter Kühlung so lange Dimethylsulfat zu, bis die neutrale Reaktion
erreicht ist. Das ausfallende Gemisch der methylschwefelsauren Salze wird abfiltriert, getrocknet
und in 2Oprozentiger Schwefelsäure gelöst. Die Lösung wird unter Rückflußkühlung
gekocht, bis die Methylsulfonate vollkommen zu Sulfaten verseift sind. Hierauf wird der Lösung so viel Bariumhydroxyd zugefügt,
daß die Flüssigkeit weder Bariumnoch Schwefelsäureionen enthält. Es wird nun vom Bariumsulfat abfiltriert und das FiI-trat
im Vakuum vollkommen eingedampft, wobei die flüchtigen Basen Methyl-, Dimethyl- und Trimethylamin entweichen. Als Rückstand
hinterbleibt fast reines kristallisiertes Tetramethylammoniumhydroxyd in einer Ausbeute von etwa 95 °/0 der Theorie.
Zu einer Lösung von 101 Teilen Triäthyl- go
amin in 1000 Teilen Ligroin läßt man unter guter Kühlung und Rühren eine Lösung von
154 Teilen Diäthylsulfat, in der gleichen
Menge Ligroin gelöst, zulaufen. Es entsteht ein dicker Kristallbrei von dem äthylschwefelsauren
Salz des Tetraäthylammoniumhydroxyds. Der Niederschlag wird abgesaugt und getrocknet. Das Salz wird nun in Wasser
gelöst und mit überschüssigem Bariumhydroxyd so lange gekocht, bis sich die Menge des
durch Verseifung der Äthylschwefelsäure gebildeten Bariumsulfats nicht mehr vermehrt.
Hierauf wird filtriert, eine geringe in Lösung gehaltene Menge Bariumhydroxyd durch vorsichtigen
Zusatz von Schwefelsäure (äquivalente Menge) ausgefällt und nach Entfernung
des Niederschlages die Flüssigkeit am besten im Vakuum eingedampft. Es hinterbleibt reines
Tetraäthylammoniumhydroxyd in einer Ausbeute von etwa 75 °/0 der Theorie.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung quartärer aliphatischer Ammoniumbasen, dadurch gekennzeichnet, daß man tertiäre aliphatische Basen mit Dialkylsulfaten behandelt, die entstandenen alkylschwefelsauren Salze der quartären Basen in die Sulfate der quartären Basen überführt und diese mit den Hydroxyden solcherMetalle umsetzt, welche schwer lösliche Sulfate bilden.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung der quartären aliphatischen Basen nach Entfernung der ausgeschiedenen Metallsulfate, zweckmäßig im Vakuum, eindampft und hierbei die aus den Verunreinigungen des Ausgangsmaterials stammenden, niedriger alkylierten Basen entfernt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC39610D DE545430C (de) | 1927-04-03 | 1927-04-03 | Verfahren zur Herstellung quartaerer aliphatischer Ammoniumbasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC39610D DE545430C (de) | 1927-04-03 | 1927-04-03 | Verfahren zur Herstellung quartaerer aliphatischer Ammoniumbasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE545430C true DE545430C (de) | 1932-02-29 |
Family
ID=7023818
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC39610D Expired DE545430C (de) | 1927-04-03 | 1927-04-03 | Verfahren zur Herstellung quartaerer aliphatischer Ammoniumbasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE545430C (de) |
-
1927
- 1927-04-03 DE DEC39610D patent/DE545430C/de not_active Expired
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