DE620509C - Verfahren zur Darstellung von hoehermolekularen Alkylendiguanidinsalzen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von hoehermolekularen Alkylendiguanidinsalzen

Info

Publication number
DE620509C
DE620509C DEA65234D DEA0065234D DE620509C DE 620509 C DE620509 C DE 620509C DE A65234 D DEA65234 D DE A65234D DE A0065234 D DEA0065234 D DE A0065234D DE 620509 C DE620509 C DE 620509C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
salts
diguanidine
higher molecular
preparation
guanidine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA65234D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEA65234D priority Critical patent/DE620509C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE620509C publication Critical patent/DE620509C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

  • Verfahren zur Darstellung von höhermolekularen Alkylendiguanidinsalzen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zurDarstellung voncAlkyl,endiguani,dinsalzen .durch Umsetzung von höhermolekularen Alkylendiaminen mit Guanidinrhodanid, und zwar werden der Erfindung gemäß die Komponenten mit wäßrigem Ammoniak verkocht.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Reaktion schnell ohne besondere Vorsichtsmaßregeln durchgeführt werden kann. Es besteht weder die Gefahr, daß die Reaktion zu stürmisch verläuft und durch Überkochen Verluste entstehen, noch besteht die Gefahr, daß unerwünschte, schwer lösliche Nebenprodukte, wie insbesondere infolge von Verharzungen, auftreten. Zugleich lassen sich gegenüber bekannten Verfahren die Arbeitsverluste auch bei Verwendung von technischen Ausgangsmaterialien erheblich verringern.
  • Durch das Verkochen in Gegenwart von Ammoniak ergibt sich der weitere erhebliche Vorteil, daß Ausgangsstoffe verwendet werden können, die Thioharnstoff enthalten, da durch den Überschuß an Ammoniak nunmehr der bei der Reaktion mit vorhandene Thioharnstoff in Guanidinrhodanid übergeführt und somit für den Prozeß ausgenutzt werden kann und nicht unerwünschte, später schwer zu entfernende Nebenkörper bildet.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird zur Darstellung von kohlensauren Salzen das entstandene Alkylendiguanidin in Lösungsmitteln, z. B. heißem Wasser oder Alkohol, aufgenommen und diese Lösung mit einer heißen Carbonatlösung umgesetzt. Hierdurch ergibt sich ein außerordentlich bequemer, zuverlässiger Weg zur Bildung der kohlensauren Alkylendiguanidine, die entweder in dieser Form unmittelbar oder nach Umsetzung in andere für therapeutische Zwecke wertvolle Salze verwendet werden können. Durch dieses Verfahren, wonach das entstandene Alkylendiguanidinrhodanid zunächst gelöst und dann erst mit dem Carbonat umgesetzt wird, ergibt sich der erhebliche Vorteil, daß das kohlensaure Alkylendiguanidin in der Form eines weißen, leicht flockigen oder körnigen Niederschlags ausfällt und nicht wie bei einer trockenen Umsetzung Tals ölige, schmierige Masse.
  • An sich ist es bekannt, höhermolekulare Alkylendiguanidinsalze durch Zusammenschmelzen von Alkylendiaminen undGuan.idinsalzen bei 125 bis i6o° darzustellen. -Bei dem bekannten Schmelzverfahren erhält man jedoch ungefähr go%ige Ausbeuten nur dann, wenn man mit chemisch reinen Alkylendiaminen und reinem Guanidinrhodanid arbeitet. Dieses bekannte Verfahren ist somit technisch teurer, weil man bei der Reinigung Alkylendiamine ungefähr 3o °/o und bei der Reinigung der Guanidinsalze infolge der leichten Löslichkeit ungefähr 5o °/o verliert, außerdem ist der Reinigungsprozeß zeitraubend und erfordert eine komplizierte Apparatur. Die Alkylendiamine werden durch Vakuumdestillation gereinigt, sie sublimieren dabei stark, verstopfen daher die Kühler, die Zugangsleitung zur Vakuumpumpe und die Schieber der Vakuumpumpe, so daß ein wechselndes Vakuum entsteht und das Material bei der Destillation oft überschießt. Das Ausgangsmaterial des "-liekärinteri # Verfahrens, das Guanidinrhodanid, wird aus Rhoda;nammonium dargestellt. Es enthält in erheblichen Mengen Thioharnstoff, der schwer zu entfernen ist. Verschmilzt man jedoch die technischen Alkylendiamine mit den technischen Guanidinsalzen,so betragen die Ausbeuten je nach Qualität der Ausgangsmaterialien nur q.o bis 6o %. Es entstehen daneben schwer zu entfernende Nebenprodukte und Harze.
  • Diese Nachteile werden durch das vorliegende Verfahren beseitigt. Verkocht man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren technische Alkylendiamine mit technischem Guanidinrhodanid in wäßriger s5 °/diger Ammoniaklösung, so sind die Ausbeuten um ro °/o höher. Es entstehen keine Nebenprodukte und keine Harze, außerdem werden die teuren,nicht in Reaktion getretenen Alkylendiamine leicht vollkommen zurückgewonnen. Die für die Durchführung des Verfahrens erforderlichen Komponenten können auch bei fabrikatorischer Herstellung gleichzeitig zusammengebracht werden; die Reaktion verläuft gleichmäßig, eine ständige Überwachung ist nicht erforderlich.
  • Der Vorgang bei dem Reaktionsverlauf ist folgender: Beim Verkochen von Guanidinrhodanid und beispielsweise Dekamethylendiamin in wäßriger Ammoniaklösung bildet sich zunächst Dekamethylendiguanidinrhodanid. Dieses Salz ist in heißem Wasser leicht löslich, jedoch schwer löslich in kaltem Wasser und fällt bei Abkühlung der Lösung zum Teil ölig aus. Um das Salz in Lösung zu halten, wird die heiße Flüssigkeit mit dem gleichen Volumen Alkohol versetzt. Wird jedoch die heiße Flüssigkeit. in heiße Pottaschelösung eingetragen, so bildet sich Dekamethylendiguanidincarbonat, das als unlöslich ausfällt und so als weißes, leicht flockiges bis körniges Pulver gewonnen werden kann, während in der Lösung das Kaliumrhodanid verbleibt.
  • Die Bildung des kohlensauren I Dekamethylendiguanidins geht nach folgenden Umsetzungsgleichungen vor sich: Aus den .Carbonaten der Polymethylendiguanidine lassen sich leicht die Salze der Polymethylendiguänidine mit schwachen anorganischen oder organischen Säuren, wie beispielsweise Phosphorsäure, Borsäure oder Weinsäure, Citronensäure, Gerbsäure, gewinnen, die sämtlich als Heilmittel für Zuckerkrankheit verwendet werden können und im Verdauungstrakt leicht assimiliert werden, ohne Verdauungsstörungen herbeizuführen. Auch wird Appetitlosigkeit, Brechreiz und psychische Apathie vermieden, wie sie häufig bei der Verwendung von Guanidinpräparaten auftreten. Beispiel i In einem Glaskolben am Rückflußkühler werden io8 g Guanidinrhodanid und 399 Dekamethylendiamin .in 6o ccm wäßrigem 250%igem Ammoniak bei ungefähr 6o0 gelöst und ungefähr io bis 12 Stunden bei anfangs 8o bis zum Schluß 12o0 gekocht. Die heiße Flüssigkeit wird mit gleichem Volumen Alkohol oder mit doppeltem Volumen kochenden Wassers versetzt und in heiße Pottaschelösung eingetragen. Es entsteht kohlensaures Dekamethylendiguanidin.
  • Ausbeute: Ungefähr 66 g.
  • Weißes, leicht flockiges bis: körniges Pulver, vom Schmelzpunkt 176 bis i780. Schwer löslich in heißem, unlöslich in kaltem Wasser, Alkohol und Äther.
  • Beispiel 2 io8 g Guanidinrhodanid und 43 g Dodekamethylendiamin werden in 75 ccm wäßrigem 25°/°igem Ammoniak gelöst und behandelt wie in Beispiel i. Es entsteht kohlensaures Dodekamethylendiguanidin.
  • Ausbeute: 63 bis 66g.
  • Weißes, flockiges Pulver; vom Schmelzpunkt 184 bis 1860. Schwer löslich in heißem Wasser, unlöslich in kaltem Wasser, Alkohol und Äther.
  • Beispiel 3 I 35g technisches, 8o bis go°/°i,ges Guanidinrhodanid und ,5o g technisches 8o bis go°/oiges Dekamethylendiamin werden in ungefähr 75 ccin wäßrigem 250%igem Ammoniak :gelöst und weiterbehandelt wie in Beispiel i. Es entsteht kohlensaures Dekamethylendiguanidin.
  • Ausbeute: An Reinmaterial 5¢ bis 65 g. Aus den Mutterlaugen lassen sich leicht 6 g Dekamethylendiamin zurückgewinnen. Zur Rückgewinnung des nicht in Reaktion getretenen Dekamethylendiamins und des Guanidinrhodanids wird das kohlensaure Dekamethylendiguanidin abgesaugt und der Niederschlag ausgewaschen.
  • i. Das Filtrat wird nun zur Kristallisation eingeengt und der Rückstand zweimal mit heißem Alkohol ausgezogen. Es bleibt nunmehr fast reines Guanidincarbonat zurück, das mit Rhodanwasserstoffsäure leicht in Guanidinrhodanid zurückverwandelt werden kann.
  • 2. Der Niederschlag, der aus Dekamethylendigua,'nidincarbonat und nicht in Reaktion getretenem Diamincarbonat besteht, wird in der Hitze mit verdünnter Salpetersäure bis zur schwach kongosauren Reaktion angesäuert und gelöst. Nach Erkalten wird das auskristallisierte salpetersaure Dekamethylendiguanidin abgesaugt und ausgewaschen. Der noch feuchte Kristallniederschlag läßt sich mit heißer Pottaschelösung leicht wieder in das kohlensaure Dekamethylendiguanidin verwandeln.
  • Das nach der unter 2 beschriebenen Reaktion entstehende salpetersaure Filtrat enthält das nicht in Reaktion getretene Dekamethylendiamin in Form seines Nitrates. Es wird fabrikationsmäßig zum Zersetzendes Natriumäthylates bei der Herstellung des` Dekamethylendiamins verwendet. Man gewinnt so ohne Mehrarbeit das nicht in Reaktion getretene Dekam6thylendiamin zurück.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von höhermolekularen Alkylendiguanidinsalzen durch Umsetzung von höhermolekularen Alkylendiaminen mit Cuanidinrhodanid, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten mit wäßrigem Ammoniak verkocht werden.
  2. 2. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Darstellung von kohlensauren Salzen das entstandene Alkylendiguanidin in Lösungsmitteln, z. B. heißem Wasser oder Alkohol, aufgenommen und diese Lösung mit einer heißen Carbonatlösung umgesetzt wird.
DEA65234D 1932-03-02 1932-03-02 Verfahren zur Darstellung von hoehermolekularen Alkylendiguanidinsalzen Expired DE620509C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA65234D DE620509C (de) 1932-03-02 1932-03-02 Verfahren zur Darstellung von hoehermolekularen Alkylendiguanidinsalzen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA65234D DE620509C (de) 1932-03-02 1932-03-02 Verfahren zur Darstellung von hoehermolekularen Alkylendiguanidinsalzen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE620509C true DE620509C (de) 1937-02-25

Family

ID=6943738

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA65234D Expired DE620509C (de) 1932-03-02 1932-03-02 Verfahren zur Darstellung von hoehermolekularen Alkylendiguanidinsalzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE620509C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2483415A (en) * 1945-07-11 1949-10-04 Koppers Co Inc Method of preparing substituted ammonium thiocyanates
DE913168C (de) * 1951-02-05 1954-06-10 Ici Ltd Verfahren zur Herstellung bakterizider Stoffe

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2483415A (en) * 1945-07-11 1949-10-04 Koppers Co Inc Method of preparing substituted ammonium thiocyanates
DE913168C (de) * 1951-02-05 1954-06-10 Ici Ltd Verfahren zur Herstellung bakterizider Stoffe

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE620509C (de) Verfahren zur Darstellung von hoehermolekularen Alkylendiguanidinsalzen
DE836192C (de) Verfahren zur Herstellung von insekticiden Phosphorverbindungen
DE637740C (de) Verfahren zur Darstellung von hoehermolekularen Alkylendiguanidinrhodaniden durch Umsetzung von hoehermolekularen Alkylendiaminen mit Guanidinrhodanid
DE708428C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalisalzen von Monoacylcyanamiden
DE964590C (de) Verfahren zur Herstellung von Glykocyamin
DE2145321B2 (de) Verfahren zur herstellung von kaliumperoxydisulfat
DE694992C (de) Verfahren zur Herstellung niederer aliphatischer primaerer Oxyalkylamine
DE731996C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure und Metaphosphorsaeure haltigen Mischestern hoehermolekularer ungesaettigter aliphatischer Alkohole
DE2652216A1 (de) Kristallines aethercarboxylat.monohydrat, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung
DE562511C (de) Verfahren zur Herstellung von Nitrotetrazol
DE934650C (de) Verfahren zur Herstellung von Tetraaethylenpentamin
DE921148C (de) Verfahren zur Herstellung eines Kondensationsproduktes aus einem p-Aminobenzolsulfonamidopyrimidin, Zimtaldehyd und Alkalibisulfit
EP0006613A1 (de) Verfahren zur Herstellung von N,N'-Diacetylethylendiamin
US2019872A (en) Alkylenediguanidine salts and process of making said salts
DE640735C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminoazaphenanthrenen
DE586446C (de) Verfahren zur Darstellung von Guanidinsalzen
DE870276C (de) Verfahren zur Herstellung eines Doppelsalzes der p-Amino-salicylsaeure
DE740445C (de) Verfahren zur Herstellung von p,p-Diaminodiphenylsulfon
DE689175C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylaethern von Oxalkylaminen
DE2820852A1 (de) Verfahren zur herstellung von p-hydroxybenzylcyanid
DE432420C (de) Verfahren zur Darstellung von N-methylschwefligsauren Salzen sekundaerer Amine
DE853167C (de) Verfahren zur Herstellung von Pyrrolidin-acylaminobenzolarsenverbindungen
DE556323C (de) Verfahren zur Herstellung von Oxalsaeure
DE746578C (de) Verfahren zur Herstellung von basischen 1, 3-Dialkoxypropanlen
DE651251C (de) Verfahren zur Herstellung von gelben Bleichromaten mit hoher Lichtechtheit