DE54453C - Selbstthätiger Kantenriegel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 68: Schlosserei.

AUGUST FETTING in BERLIN. Selbsttätiger Kantenriegel.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. April 1890 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft einen selbstthätigen Kantenriegel für zweithürige Schränke, Fenster, Thüren etc. Derselbe wird, wie üblich, an der linken Thür befestigt und wirkt in der Weise, dafs der Hauptriegel beim Zumachen der rechten Thür mittelst eines zweiten Riegels in das Schliefsloch hineingedruckt und gesichert wird. Nach dem Oeffnen der rechten Thür genügt ein leichter Zug an der linken Thür, um den Riegel aus seinem Schliefsloch herausgleiten zu lassen, so dafs also das Vor- und Zurückschieben des Riegels ganz selbsttätig geschieht.

In Fig. i, 2, 4 und 5 ist der Riegel geschlossen dargestellt, und zwar in Fig. 1 von der Seite gesehen, nach w-w, Fig. 2, geschnitten, in Fig. 2 von vorn gesehen mit weggelassenen Thürflügeln, in Fig. 4 und 5 im Grundrifs nachjr-y, Fig. 1, bezw. %-%, Fig. 2, geschnitten.

Fig. 3 und 6 zeigen den Riegel geöffnet.

α ist die linke Thür, b die rechte Thür und c der untere Rahmen eines Schrankes bezw. Fensters etc.

An der Vorderkante der linken Thür wird oben und unten der selbstthätige Riegel angeschraubt. Derselbe hat folgende Einrichtung: In dem Kasten d sind die beiden Riegel e und f mittelst der Stifte g h und Schlitze i k oder auf sonstige Weise geführt. Dieselben greifen durch entsprechende Oeffnungen des Kastens nach aufsen, und zwar der eine nach unten bezw. oben, der andere nach rechts. Der Hauptriegel e wird durch den Hülfsriegel/ in sein Schliefsloch geschoben und gesichert. Zu dem Zwecke besitzen beide Riegel an ihrem Kopf schräge Flächen e¹ und/¹ und am Ende ihres Schaftes ebenfalls schräge Flächen e¹ und /². Indem letztere auf einander gleiten, bewirken sie, dafs stets ein Riegel aus dem Kasten d hervorsteht (Fig. 2 und 3). Eine kleine Schleppfeder / verhütet ein unbeabsichtigtes Herunterfallen des Riegels e.

Die Wirkungsweise des selbstthätigen Kantenriegels ist folgende: Nachdem man die rechte Thür aufgeschlossen hat, öffnet man die linke Thür durch einen leichten Zug, wie die Pfeilrichtung in Fig. ι und 6 andeutet. Durch diesen Zug gleitet der Kopf des Riegels e, dessen schräge Fläche e^l nach vorn geht, aus dem Schliefsloch heraus, indem er nach oben gedrückt wird und gleichzeitig den Riegel f mittelst der schrägen Flächen e²/² aus dem Kasten herausschiebt (Fig. 3 und 6). Diese Lage behalten die beiden Riegel, so lange die Thüren geöffnet bleiben.

. Soll der Schrank wieder geschlossen werden, so drückt man zunächst die linke Thür zu und darauf die rechte ThUr. Sobald letztere mit ihrer Vorderkante die schräge Fläche f² des hervorstehenden Riegels f trifft, wird letzterer in den Kasten d hineingeschoben und drückt mittelst der schrägen Flächen/² e² den Riegel e in das. Schliefsloch, in welcher Stellung der Riegel e verbleiben mufs, so lange die rechte Thür geschlossen ist.

Da der Riegelkopf e^l nach vorn abgeschrägt ist, so braucht er nur mit seiner äufsersten Kante in das Schliefsloch zu fassen, um bei weiterem'Herunterdrücken in dasselbe die Thür sicher zuzuziehen; die beschriebene Einrichtung läfst sich daher auch als Ersatz des Bascule-

Claims (1)

1. Verschlusses verwenden, ebenso um windschiefe Thüren ohne Mühe wieder gerade zu ziehen.

   Patent-Ansρrüch:

   Ein selbstthätiger Kantenriegel, gekennzeichnet durch die Anordnung der beiden Riegel e undy mit den schrägen Flächen e¹/¹ und e²/² in der Weise, dafs durch Schliefsen der rechten Thür der Riegel f zurückgeschoben wird und den Riegel e in das Schliefsloch hineindrückt und sichert, während nach dem Oeffnen der rechten ThUr ein leichter Zug an der linken Thür den Riegel e wieder aus dem Schliefsloch heraustreten läfst und den Riegel f aus dem Kasten d herausschiebt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.