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Zum Anschließen an ein Wasserflugzeug hochwindbare Bergungsvorrichtung
Die Erfindung betrifft die zum Anschließen an ein Wasserflugzeug hochwindbare Bergungsvorrichtung
mit einem an einem schwimmfähigen Radgestell starr angeordneten turmartigen Hauptstützkörper
nach Zusatzpatent .477 566. Sie kennzeichnet sich dadurch, daß der mit dem Flugzeuge
zu verbindende Teil des Turmes als axial bewegliche Spindel ausgebildet ist.
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Die Erfindung ermöglicht, die zum stoßfreien Fahren des Flugzeuges
benötigte Abfederung in den Turm zu verlegen, indem. man die Spindel durch Federn,
Luftpuffer oder sonst geeignete Mittel nachgiebig abstützt. Es werden dadurch Gummireifen
an den Rädern oder Federn an den Radachsen entbehrlich, was zu einer erheblichen
Verbilligung des Bergungsgerätes führt.
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Versieht man die Spindel mit Gewinde, dann kann die Bergungsvorrichtung
auch als leicht bedienbarer Hebebock verwendet werden, der gestattet, das Flugzeug
je nach besonderen oder örtlichen Bedürfnissen zu heben oder zu senken. An sich
ist es zwar nicht neu, die Tragstreben einer Bergungsvorrichtung als Schraubspindel
auszubilden. Bei dem Bekannten handelt es sich jedoch um ein Fahrgestell mit vier
je für sich verlängerbaren Streben, deren Einzelbelastung unkontrollierbar und deren
Bedienung umständlich ist. Demgegenüber bedeutet es eine erhebliche Vereinfachung,
daß nur eine einzige Spindel durch eine unverschiebbar gelagerte Mutter angetrieben
zu werden braucht, die sich zudem leicht als Teil eines im Turm angeordneten Schneckengetriebes
ausbilden läßt.
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Eine ganz überraschende fortschrittliche Verwendung des Erfindungsgegenstandes
ergibt sich aus dessen Verbindung mit einer Wiegevorrichtung, die in der Art von
Feder- oder Hebelwaagen ausgeführt sein kann und mit dem Bergungsgerät dauernd verbunden
ist. Durch die Neuerung wird das bislang durch Bereitstellung entsprechender Waagen
sehr umständliche Wiegen des Flugzeuges bedeutend vereinfacht.
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Bei Flugbooten empfiehlt es sich, auch das Schwanzende durch ein Bergungsgerät
abzustützen. Demgemäß ist Gegenstand der Erfindung auch ein schwimmfähig ausgebildeter,
hochwindbarer Schwanzwagen, der ebenfalls mit einer Wiegevorrichtung versehen sein
kann.
Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.
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Die Abb. i und 2 veranschaulichen ein auf Bergungsvorrichtungen ruhendes
Flugboot in Seiten- und Vorderansicht.
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Die Abb. 3 bis 5 stellen ein unter die Flugzeugflügel führbares Bergungsgerät
dar. Abb. 3 ist ein Aufriß im Schnitt nach der Linie A -B
der einen Grundriß
zeigenden Abb. 4.
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Abb. 5 ist eine teils nach der Linie A -C der Abb. 4 geschnittene
Seitenansicht.
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Abb. 6 zeigt den Turm gemäß Abb. 3 in vergrößerter Darstellung.
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Die Abb. 7, 9 bis 12 stellen im Schnitt Sonderausführungen der axial
beweglichen Spindel dar. Abb. 8 ist eine zu Abb. 7 gehörende Seitenansicht.
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Die Abb. 13 bis 16 zeigen einen Schwanzwagen. Abb. 13 ist ein von
der Seite gesehener Längsmittelschnitt, Abb. 14 eine Stirnansicht, Abb. 15 ein Schnitt
nach der Linie D-E der Abb. 13. Abb. 16 stellt eine Einzelheit in größerem Maßstabe
dar.
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Es bezeichnet i die Räder, 2 die Schwimmkörper und 3 den turmartigen
Aufsatz des Bergungsgerätes. 31 ist die Turmspitze, welche mit dem am Flugzeugflügel
4 angeordneten Beschlage 5 in Eingriff kommt und durch Bolzen 6 gesichert wird.
7 stellt den am Beschlage 5 vorgesehenen Haken zum Einhängen der Seilrolle 8 dar,
deren Seil 81 mit dem einenEnde amTurm3, mit dem anderen Ende an der Trommel der
Windevorrichtung 9 befestigt ist. io bezeichnet die hinter dem Turm angelenkte gegabelte
Abspannstrebe, welche an einen Beschlag ii des Flügels 4 angeschlossen wird. 14
sind zum Lenken im Wasser dienende obenliegende Handhaben, welche in die in Abb.
i und 5 gestrichelt angedeutete hintere Stellung umgesteckt werden können. Mit der
unteren, leicht tierausziehbar angeordneten Handhabe 141 wird das Fahren auf dem
Lande bewerkstelligt. i5 bedeutet eine zu einem Beschlage 16 des Flugbootschwimmers
17 geführte zweite Abstützstrebe, so daß sich für das Bergungsgerät ein Dreipunktanschluß
ergibt. Die Schwimmkörper 2 liegen zwecks Zusammendrängung auf einen möglichst kleinen
Raum -auf zwei Seiten des Turmes-3 oberhalb der Räder i parallel zu deren Achse
18. Sie überdachen die Räder und sind je durch senkrechte Wände i9 in drei gegeneinander
abgedichtete Räume geteilt. 2o stellen Schutzpolster dar.
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Der Anschlußteil 31 des Turmes ist erfindungsgemäß als axial bewegliche
Spindel ausgebildet. Die Spindel ist im Turm geführt und gemäß Abb. 6 durch eine
Feder 21 abgestützt, welche mit ihrem unteren Ende auf der unteren Spindelführung
22 aufliegt. Der untere Spindelteil weist ein Gewinde auf, dessen auf der Unterseite
der Führung 22 angeordnete Mutter 23 durch im Turm vorgesehene Fenster 24 verstellt
werden kann. Vor Benutzung des Bergungsgerätes gibt man der Feder 21 eine Vorspannung,
die ungefähr der von der Spindel aufzunehmenden Last entspricht. Diese Maßnahme
empfiehlt sich mit Rücksicht auf die zur Verwendung gelangenden beiden Abspannstreben
10, 15. Bei der Belastung senkt sich die Spindel, wodurch die Mutter 23 von ihrer
Abstützung 22 frei kommt und das freie Spiel der Feder auch nach oben nicht mehr
stört. Notfalls wird die Mutter nachträglich etwas nach unten geschraubt.
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Die Abb. 7 und 8 zeigen die Verbindung der Spindelabfederung mit einer
Wiegevorrichtung. Von dem oberen Teller 24 der Feder 21 führt ein Zeiger 25 zu einer
am Turm 3 angebrachten Skala 26, auf welcher die der verschiedenen Federzusammendrückung
entsprechenden Gewichtswerte ablesbar sind.
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Abb. 9 veranschaulicht den Fall der Verwendung einer Zugfeder 27 für
Wiegezwecke und einer Druckfeder 21 für Abstützzwecke. Die jeweils benötigte Feder
kann durch einen Einsteckbolzen 28 schnell mit der Spindel 31 gekuppelt werden.
Die Anordnung hat den Vorteil, daß die Wiegefeder von der Fahrbelastung befreit
wird und für längere Zeit genaue Angaben liefert. Natürlich können zum Wiegen und
Abstützen auch nur Druck- oder Zugfedern dienen.
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Abb. io stellt die Spindel 31 als eine durch Antriebsmutter 29 auf-
und abwärts bewegliche Schraubspindel dar. Die Mutter ist als Rad eines im Turm
3 gelagerten, mit Handkurbel 3o versehenen Schneckentriebes ausgebildet.
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Nach Abb. ii befindet sich am unteren Ende der Spindel 31 ein Kolben
31, der in einem Zylinder 32 spielt, welcher durch Leitung 33 an eine Druckluft-
oder Druckflüssigkeitsquelle angeschlossen ist. Die Zylinderfüllung dient zum Heben
oder Abfedern der Spindel. Mit der Leitung 33 kann eine Druckanzeigevorrichtung
34 in Verbindung stehen, welche die auf der Spindel lastenden Gewichte abzulesen
gestattet.
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Wie Abb. 12 erkennen läßt, ist es auch möglich, die axial bewegliche
Spindel 31 mit einer im Turm 3. eingebauten Hebelwaage 35 zu verbinden, auf deren
Hebel 36 sich die Spindel abstützt. Im Falle der Nichtbenutzung der Waage können
die Kräfte durch einen gestrichelt angedeuteten Bolzen 37 unmittelbar in den Turmoberteil
übertragen werden.
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Es ist auch möglich, diese Spindel abzufedern, die dann hohl ausgeführt
und mit einer Innenspindel 38 versehen wird. Innen- und Außenspindel lassen sich
durch einen Bolzen 39 kuppeln. Der obere Federteller 24 ist durch einen weiteren
Bolzen 39 mit der Außenspindel lösbar verbunden. Im falle der Abfederung verschiebt
sich bei herausgezogenem unterem Bolzen die
Außenspindel auf der
Innenspindel. Soll gewogen werden, dann verbindet man durch Einstecken des unteren
Bolzens 39 die Innenspindel mit der Außenspindel, während man den oberen Federteller
löst.
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Erfindungsgemäß ist auch der Schwanzwagen als schwimmfähiges Bergungsgerät
ausgebildet. Die Fahrräder 40 sind wegen der auf sie entfallenden geringen Belastung
mit luftgefüllten Gummireifen versehen. Ihre durch Handhaben 41 lenkbare Achse 42
ist mittels Muffe 43 drehbar auf dem untenliegenden Zapfen 44 einer Säule 45 gelagert,
welche oben einen Schwimmkörper 46 trägt, an dem die Windevorrichtung 9 befestigt
ist. Deren Welle spielt in einem Langloch der Spindel 31, welche in der Säule
45 geführt und durch eine Feder 21 abgestützt ist, die zur Feststellung des auf
den Schwanzwagen entfallenden Flugzeuggewichtes dient. Die Skala 26 befindet sich
auf der Spindel 31, der Zeiger 25 auf dem Schwimmkörper 46. Durch Einstecken eines
Bolzens 47 in Löcher, die in der Säule 45 und der Spindel 31 vorgesehen sind, kann
die Federwaage außer Betrieb gesetzt werden. Zwei an dem Hinterteil des Flugbootes
zu befestigende Abspannstreben 48 stehen mit der Säule 45 in starrer Verbindung
und schließen zwischen sich einen Schwimmkörper 49 ein.
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Die dargestellten Ausführungsbeispiele lassen sich natürlich auch
miteinander kombinieren. So kann man z. B. die Spindel der Federwaage gemäß Abb.7
zwecks Einstellung einer Vorspannung mit einer Mutter 23 versehen und bei Abb. io,
ii zwischen den Beschlag 5 und die Spindel 31 ein Federglied einschalten.