DE54365C - Apparat zur Entnahme von Rübenproben - Google Patents
Apparat zur Entnahme von RübenprobenInfo
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- G—PHYSICS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 89: Zucker- und Stärkefabrikation.
Apparat zur Entnahme von Riibenproben.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Mai 1890 ab.
Zur genauen und sicheren Untersuchung der Rüben behufs Auswahl von Samenrüben hat es
sich als sehr zweckmäfsiges Verfahren ergeben, aus den Rüben cylindrische Stücke auszuschneiden
und diese Ausschnitte in zwei Hälften zu theilen, um eine und dieselbe Rübenprobe in
zwei Laugen von verschiedenem specifischen Gewicht untersuchen zu können. Schwimmen
die Hälften in beiden Laugen oben auf, so ist die Rübe eine sogen. »Brakrübe«.
Sinkt die in der leichteren Lauge befindliche Hälfte zu Boden, während die in der
schwereren Lauge befindliche Hälfte oben auf schwimmt, so ist die Rübe eine »Handelssamenrübe«.
Sinken endlich die Hälften in beiden Laugen zu Boden, so ist die Rübe eine »Laboratoriumsrübe«, würdig zur weiteren
Fortzucht. Die Ausschnitte müssen aber bei grofsen und kleinen Rüben stets an derselben
verhältnifsmäfsigen Stelle ihrer Länge genommen werden, da der Zuckergehalt der Rüben in den verschiedenen Theilen ihrer
Länge ein verschiedener ist.
Ich habe nun einen Apparat erfunden, welcher solche cylindrische Rübenausschnitte liefert,
dieselben in zwei Hälften theilt und die beiden Hälften in zwei getrennte Behälter gelangen
läfst, und welcher den Ausschnitt bei verschieden langen Rüben stets so ausführt, dafs das
Verhältnifs der Entfernungen des Ausschnittes von den Rübenenden bei allen dasselbe ist.
Der Apparat ist in Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung in Seitenansicht dargestellt. Fig. 2
und 3 sind Einzelheiten des Apparates.
Die Rübe f, aus welcher eine Probe herausgeschnitten werden soll, wird in waagerechter
Lage zwischen zwei entsprechend geformten Haltern d und e eingespannt, die an einer auf
einem Tisch s befestigten geraden Führung i horizontal verschiebbar angebracht sind. Die
Halter d und e sind durch je einen Lenker c bezw. b mit einem Handhebel α beweglich
verbunden, dessen hinteres (linkes) Ende mittelst eines Lenkers a1 an dem Tisch s aufgehängt
ist. Bewegt man das vordere Ende des Hebels α nach unten, so werden die Halter d
und e einander genähert und die Rübe f zwischen denselben festgeklemmt. Bewegt man
dagegen den Hebel α nach oben, so werden die Halter d und e von einander entfernt und
die Rübe f kann dann aus denselben herausgenommen und durch eine neue ersetzt werden.
Der Hebel α führt sich mittelst einer an ihm angebrachten Hülse a2 auf einer an dem
Tisch s befestigten Führungsstange g.
Auf dem Tisch s ist ein gabelförmiger Arm k befestigt, in welchem eine senkrechte
Stange η auf und ab verschiebbar gelagert ist, die an ihrem unteren Ende ein senkrechtes,
rohrförmiges Messer /, Fig. 2 und 3, trägt. Dieses Messer / kann mittelst eines mit Gegengewicht
q1 versehenen Handhebels q auf und ab bewegt werden, der an dem Arm k bei q°
drehbar befestigt und mit einem Schlitz <jr2
versehen ist, in welchen ein an der Stange n sitzender seitlicher Zapfen n1 eingreift. Bewegt
man den Hebel q nach unten, so schneidet das Messer / aus der Rübe f ein cylindrisches
Stück aus, welches in dem Messer I stecken bleibt.
Um diese ausgeschnittene Rübenprobe aus dem Messer / zu entfernen, ist unter dem
letzteren an dem Tisch s eine senkrechte Stange ο senkrecht verschiebbar angebracht,
deren Achse in der Verlängerung der Achse des Messers I liegt. Das untere Ende der
Stange ο ist mit einem Handhebel ρ drehbar verbunden, dessen hinteres Ende an einen an
dem Tisch s drehbar angebrachten Lenker pl
angehängt ist. Bewegt man den Hebel ρ nach oben, so tritt die Stange ο in das hohle
Messer / ein und schiebt die in demselben befindliche Rübenprobe nach oben. In dem
oberen Ende des rohrförmigen Messers /, Fig. 2 und 3, ist ein waagerechtes, mit der
Schneide nach unten gerichtetes Messer m angebracht. Dieses Messer m schneidet die durch
die Stange ο emporgeschobene Rübenprobe der Länge nach in zwei Hälften, welche sodann
durch seitliche Oeffnungen t nach beiden Seiten herausfallen.
Die herausfallenden Rübenschnitzel werden durch zwei an beiden Seiten des Tisches s
angebrachte schiefe Ebenen r, Fig. i, in unter letzteren aufgestellte, mit Salzlaugen gefüllte
Gefäfse geleitet.
Das Verhältnifs der Längen der die Halter d und e bewegenden Lenker c und b zu einander
ist ein solches, dafs die Halter Rüben von verschiedener Länge stets so unter das
Messer I bringen, dafs das Verhältnifs der Entfernungen des letzteren von den Enden der
Rübe bei allen dasselbe bleibt. Um dieses Verhältnifs aber wechseln, d. h. aus der Rübe/
an jeder beliebigen Stelle ihrer Länge Proben ausschneiden zu können, sind die Lenker c
und b verlängerbar und verkürzbar gemacht. Dieselben bestehen nämlich aus je zwei mit
Schlitzen versehenen und durch eine Schraube verbundenen Theilen, welche gegen einander
verstellt werden können. Um den rechten Theil der Rübe f unter das Messer / zu
bringen, verkürzt man den Lenker c und verlängert den Lenker b, wodurch die Halter d
und e nach links verschoben werden. Um dagegen den linken Theil der Rübe f unter
das Messer / zu bringen, verlängert man den Lenker c und verkürzt den Lenker b, wodurch
die Halter d und e nach rechts verschoben werden.
An dem Tisch 5 ist noch eine Stütze h angebracht,
auf welcher der Hebel ρ in seiner tiefsten Lage ruht, so dafs er mit der Stange ο
nicht weiter herabfallen kann.
Claims (3)
1. Ein Apparat zur Entnahme von Rübenproben, bei welchem die Rüben in waagerechter
Lage zwischen zwei auf einem Tisch verschiebbar angebrachten, entsprechend geformten
Haltern d und e eingespannt werden, welche mittelst eines Hebels a, mit
dem sie durch Lenker c und b verbunden sind, einander genähert und von einander
entfernt werden können, und welche vermöge des Längenverhältnisses der Lenker c
und b Rüben von verschiedener Länge stets so zwischen sich festhalten, dafs ein über
dem Tisch auf und ab beweglich ange- ordnetes, rohrförmiges Messer / bei seiner Abwärtsbewegung aus der jeweilig eingespannten
Rübe an einer von den Enden derselben nach einem bestimmten constanten Verhältnifs entfernten Stelle ein cylindrisches
Stück ausstanzt.
2. An dem Apparat des Anspruches i. die Anordnung einer senkrechten, mittelst eines
Hebels ρ auf und ab verschiebbaren Stange ο unter dem hohlen Messer /, welche bei
ihrer Aufwärtsbewegung in das Messer I eintritt und den in demselben befindlichen
Rübenausschnitt nach oben schiebt, in Verbindung mit einem in dem oberen Theil des Messers I angeordneten waagrechten
Messer m, welches hierbei den Rübenausschnitt der Länge nach in zwei Hälften
theilt, die sodann durch Ausschnitte t des Messers I nach beiden Seiten herausfallen
und durch zwei an dem Tisch angebrachte schiefe Ebenen r in zwei getrennte Behälter
geleitet werden.
3. An dem Apparat des Anspruches 1. die Herstellung der Lenker c und b aus zwei
gegen einander verstellbaren Theilen, um durch Verlängerung bezw. Verkürzung
dieser Lenker und dadurch bewirktes Verstellen der Halter d, und e nach der einen
oder anderen Seite eine beliebige Stelle der zwischen den letzteren einzuspannenden
Rüben unter das Messer Z bringen zu können.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE54365C true DE54365C (de) |
Family
ID=328962
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT54365D Expired - Lifetime DE54365C (de) | Apparat zur Entnahme von Rübenproben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE54365C (de) |
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