DE191447C

DE191447C -

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Publication number: DE191447C
Application number: DENDAT191447D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 191447 KLASSE 345. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juni 1906 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Schneiden und zur Aufbewahrung von Brot, Früchten und anderen Nahrungsmitteln, welche für den Restaurations- wie für den Familientisch geeignet ist. Das Wesen der Erfindung besteht in der besonderen Anordnung des Messers und in der Vorrichtung zum Herausgeben der abgeschnittenen Scheiben.

ίο In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt,

Fig. 2 eine Seitenansicht; in
Fig. 3 ist die Messerlagerung und in

Fig. 4 eine andere Stellung der Tragplatte dargestellt.

Die Vorrichtung besteht im wesentlichen

aus einem Unterteil 1 und einem Oberteil» 2.

Teil ι ist ein Hohlkörper, in welchem die den Inhalt des Behälters tragenden und die abgeschnittenen Scheiben herausgebenden Teile enthalten sind. Der Teil 1 ist am oberen Ende abgeschrägt und trägt einen Ansatz 3, auf dem um den Stift 4 drehbar das Messer 5 gelagert ist, das durch eine Feder 6 in seiner äußersten Lage gehalten wird.

Das untere Ende des Teiles 2 ist entsprechend dem oberen Ende von 1 abgeschrägt und ebenfalls mit einem Ansatz 7 versehen, der mit dem Ansatz 3 verschraubt wird. Zwischen den Ansätzen bleibt an der einen Seite ein Schlitz 8, der die Bewegung des Messers ermöglicht.

In der Mitte des Unterteiles ist ein Bolzen 9 befestigt, über welchen ein zylindrisches Stück 10 mit einem Kopfansatz 11 und einem Fußansatz geschoben ist. In das Stück 10 ist eine Feder 12 eingelegt, die sich einerseits auf den Bolzen 9, andererseits gegen den Kopfansatz 11 des Stückes 10 legt und dieses dadurch hochhält.

In den Hohlraum des Stückes 10 reicht der Zapfen einer Platte 13, die annähernd den Hohlraum des Unterteiles 1 abdeckt und ebenfalls entsprechend der Oberkante dieses Teiles schräg gestellt ist. Um den Zapfen liegt eine Feder 14, die sich auf den Kopfteil des Stückes 10 stützt. Nahe dem Außenrande ist die Platte 13 mit einem Ansatz 15 versehen, der bis unter den Kopfteil 11 des Stückes 10 reicht. In diesem Ansatz ist ein Ring 16 eingeschraubt. Durch den Kopfteil 11 geht eine durch die Außenwand des Unterteils 1 reichende Welle 17, auf welcher zwei exzentrische Scheiben 18 sitzen. Durch einen Griff 19 kann die Welle 17 gedreht werden. Das Stück 10 besitzt ebenfalls einen Ansatz 20, der durch einen Schlitz 21 des Behälters reicht, an dem eine Einteilung vorgesehen sein kann, mittels welcher in an sich bekannter Weise die Dicke der abzuschneidenden Scheibe geregelt werden kann.

An dem Ansatzstück 7 ist ein Lager 22 befestigt, in welchem ein Arm 23 drehbar gelagert ist, der an einem Ende einen Knopf 24 trägt, während das andere Ende mit einem Schlitz versehen ist. In diesen Schlitz greift

das Ende eines um einen Stift 25 drehbaren Anschlages 26, der mit seinem Ende bis in die Messerbahn 8 reicht. Durch eine Feder 27 werden diese Teile in ihrer Lage gehalten. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

Dient der Behälter beispielsweise zur Aufbewahrung von Brot, so ist dieses in dem Oberteil 2 enthalten und liegt mit dem unteren Ende auf der Platte 13 auf. Soll eine Scheibe abgeschnitten werden, so kann zunächst die Stärke an der Einteilung neben dem Schlitz 21 eingestellt werden. Hierauf wird das Messer 5 bewegt. Hierbei stößt das Messer 5 gegen den Anschlag 26, der jedoch seitlich ausweichen kann. Ist ' das Brot durchschnitten und wird das Messer losgelassen, so hat dieses durch die Wirkung der Feder 6 das Bestreben, in seine Anfangslage zurückzugleiten. Hierbei trifft es den Anschlag 26 von der anderen Seite. Ein Ausweichen ist hierbei nicht möglich, das Messer wird vielmehr festgehalten. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Last des im Behälter enthaltenen Brotes nicht auf der abgeschnittenen Scheibe ruht und deren Herausnahme möglich ist.

Das Herausnehmen der abgeschnittenen Scheiben geschieht in folgender Weise: Wird auf den Griff 19 gedrückt, so drehen sich die Achse 17 und mit ihr die Exzenter 18; diese drücken auf den Ring 16, der mit der Platte 13 verbunden ist, so daß sich letztere senkt. An der niedrigen Seite ist der Teil 1 mit einem Ausschnitt versehen, durch welchen nunmehr die abgeschnittene Scheibe Brot herausfällt (Fig. 4). Wird der Griff 19 losgelassen, so dreht sich die Achse 17 zurück, und die Platte 13 wird durch die Feder 14 wieder in ihre ursprüngliche Lage gebracht. Nunmehr muß auch das Messer 5 zwecks Vornahme weiterer Schnitte in die Anfangsstellung zurückgebracht werden. Dies wird dadurch erreicht, daß auf den Knopf 24 gedrückt wird. Dadurch wird der Anschlag 26 gehoben und aus der Messerbahn 8 gebracht, so daß das Messer weiter zurückgleiten kann.

An Stelle der geteilten Platte 13 läßt sich natürlich auch eine Platte Verwenden, die mit dem zylindrischen Stück 10 unmittelbar verbunden ist. Das Heben und Senken der Platte läßt sich auf verschiedene Weise ermöglichen. Auch können statt des Ausschnittes an der niedrigsten Stelle seitlich ein oder zwei Ausschnitte vorgesehen sein. Das Brot o. dgl. würde dann jedoch nicht von selbst herausfallen, sondern von einer oder zwei Seiten herausgenommen werden müssen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Schneide- und Aufbewahrungsvorrichtung für Brot, Früchte und andere Nahrungsmittel mit einem durch eine Feder in seiner äußersten Lage gehaltenen Messer, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (5) schräg gelagert ist und durch einen Anschlag (26) bei der Rückbewegung in seine äußerste Lage aufgehalten wird, um zunächst die Herausnahme der abgeschnittenen Scheibe zu ermöglichen, ohne daß das Gewicht des Schneidgutes auf derselben ruht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Messerbahn reichende Anschlag (26) so gelagert ist, daß er in der Schneidrichtung dem Messer (5) ausweichen und mit einem durch Hand zu betätigenden Hebel (23) ganz aus der Messerbahn gebracht werden kann.

3. Vorrichtung nach Anspruch Γ mit Anordnung zum Herausgeben der abgeschnittenen Scheiben^ dadurch gekennzeichnet, daß die die Scheibe aufnehmende schräge Platte (13) niedergedrückt werden kann, wodurch die auf derselben liegende Scheibe durch einen in dem Behälter vorgesehenen Schlitz herausgleitet.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Niederdrücken der unter Federdruck stehenden Platte (13) mittels einer durch einen Handgriff (19) zu betätigenden Welle (17), auf welcher Exzenter (18) angeordnet sind, bewirkt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.