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Einrichtung zum Steuern mehrphasiger Motoren mittels Transformatoren
Es ist bereits eine Einrichtung zum Steuern von mehrphasigenMotoren mittelsTransformatoren
bekannt geworden, bei der jedoch der Transformator nur einen beweglichen Eisenkern
besitzt. Mit Hilfe eines derartigen Transformators ist es jedoch nicht möglich,
eine genügende Leistung zu übertragen.
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Erfindungsgemäß sind daher die beiden Enden der Primärwicklungen einphasiger
Schubtransformatoren mit vertauschtenEnden an die gleiche Netzphase und mit herausgeführtem
Mittelpunkt an die dritte Netzleitung angeschlossen, während die in den umzukehrenden
Motorphasen liegenden Sekundärwicklungen der Schubtransformatoren ebenfalls an die
Mitten der Primärwicklungen angeschlossen werden. Bei Verwendung dreier einphasiger
Schubtransformatoren werden die verschiebbaren Sekundärwicklungen dagegen in Dreieck
geschaltet. Es ergibt sich dadurch der Vorteil, daß der Schubtransfortnator in beiden
Richtungen zum Anlassen und Umsteuern dient.
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In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele nach der Erfindung dargestellt.
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Die Abb. i und 4 zeigen neue Schaltungen für Schubtransformatoren,
die im einzelnen bereits in der deutschen Patentschrift 357 7o4 beschrieben sind.
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Abb. i zeigt die Verbindung von zwei nur schematisch gezeichnetenSchubtransformatorsystemen
ii und 12 in zwei Phasen mit der Statorwicklung 13 des Drehstrommotors, der einen
Käfig- oder Schleifringanker besitzen kann. Von den Primärwicklungen 14, 15 sind
die Primärwicklungen 14 mit ihrem einen Ende 16 an die Leitung S, mit ihrem anderen
Ende 17 an die Leitung T, die Primärwicklung 15 mit ihrem einen Ende 18 an die Lei-,
tung T, mit ihrem anderen Ende 19 an die Leitung S und gegebenenfalls auch
die Mitten 2o, 21 der Primärwicklungen an dieselbe Leitung R des Netzes R, S, T
angeschlossen. Es sind also die entgegengesetzten Enden 16, i9 und 17, 18
der beiden Primärwicklungen an die gleiche Netzleitung S bzw. T gelegt. Die Sekundärwicklungen
22, 23 sind mit ihrem einen Ende mit den Mitten 20,:21 der Primärwicklungen und
mit ihrem anderen Ende mit den Anschlüssen v, w der Statorwicklung 13 des Motors
verbunden. An die Leitung R des Netzes ist der dritte Anschluß z4 des Stators gelegt,
gegebenenfalls über eine gestrichelt eingezeichnete Drosselspule.
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Die Wirkungsweise ist folgende: In der ausgezogen gezeichneten Stellung
der Sekundärwicklungen 22, 23 ergibt sich in der Statorwicklung 13 des Drehstrommotors
das in Abb. 2 dargestellte, Uhrzeigersinn besitzende Vektordiagramm. Werden die
Sekundärwicklungen 22, 23 durch die Mittellage in die gestrichelte Stellung gebracht,
so ergibt sich die Umkehrung des Drehsinnes (Abb. 3) des Vektordiagramms nach Abb.2,
somit auch eine Umkehrung des Drehfeldes in der Statorwicklung 13 des Drehstrommotors,
d. h. der Motor wird, wenn er in der
ausgezogenen Stellung der Sekundärwicklung
rechts herum lief, in der gestrichelt gezeichneten Lage der Sekundärwicklung sich
links herum drehen. Dazwischen liegen das Abbremsen bis zu der der Mittellage der
Sekundärwicklungen entsprechenden Ruhestellung des Motors und das' darauf folgende
Anlassen des Motors in anderer Drehrichtung.
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Nach Abb. 4 sind in alle drei Phasen der Zuleitung für den Stator
13 des Drehstrommotors spannungsregelnde Transformatorsysteme 24, 25, 26
gelegt. Die oberen Primärwicklungen 27, 28, 29 sind in Dreieck geschaltet und die
Enden jeder Primärleitung miteinander verbunden und an die Netzleitungen R, S, T
angeschlossen. Dadurch sind auch die unteren Primärwicklungen in Dreieck, jedoch
mit entgegengesetztem Drehsinn geschaltet. Die Sekundärwicklungen 30, 31, 3z sind
ebenfalls in Dreieck geschaltet und speisen, ohne eine Verbindung mit den Primärwicklungen
zu besitzen, die Statorwicklung 13 des Drehstrommotors. Die Wirkungsweise ist genau
die gleiche wie nach Abb. i.
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In beiden Fällen erfolgt durch das Übergehen der Sekundärwicklungen
von der einen in die andere Lage eine Vertauschung der Phasen, ohne daß hierzu irgendwelche
Kontakte erforderlich wären. Hierdurch ist eine einmalige Umsteuerung ohne weiteres
durchführbar. Sind bei dieser einen Umsteuerung die Sekundärwicklungen von der ausgezogen
gezeichneten Lage in ihre gestrichelte gekommen, so ist es für die nächste Umsteuerung
erforderlich, daß die Sekundärwicklungen aus ihrer gestrichelt gezeichneten Lage
wieder in ihre ausgezogen dargestellte Lage gebracht werden.
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Wenn man zu diesem Zweck die in Eisenjochen untergebrachten Sekundärwicklungen
entlang den Seiten eines feststehenden Kernes bewegt, in dem die Primärwicklungen
eingebettet sind, so muB, wenn diese Bewegung von einem Regelmotor aus über Spindeln
erfolgt, eine Umsteuerung bzw. Umkehr des Drehsinnes des Regelmotors erfolgen. Diese
Umkehrung kann durch Schalter vorgenommen werden, die ja nunmehr nicht im Arbeitstromkreis
des Drehstrommotors liegen, sondern in dem nur einen geringen Strom führenden Regelsteuerkreis.
Aber auch diese Umsteuerung läßt sich vermeiden, wenn man anstatt der Spindeln,
wie schon vorgeschlagen, einen Kurbelantrieb verwendet, dessen eine Totlage der
einen Stellung und dessen andere Totlage der anderen Stellung der Sekundärwicklungen
entspricht. In diesem Falle ist ein Durchregulieren ohne Umsteuerung des Regelmotors
möglich und nur ein Unterbrechen des Steuerstromkreises durch Endschalter in den
Endstellungen der Joche erforderlich.
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Jegliche Schalter entfallen aber, wenn man, wie bereits vorgeschlagen,
die die Sekundärwicklungen tragenden Joche des spannungsregelnden Transformators
durch einen hydraulischen, pneumatischen oder Dampfkolbenantrieb bewegt.