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Uhr mit elektromagnetisch angetriebenem Regelorgan Die Erfindung bezieht
sich auf eine Uhr, bei welcher die Schwingungen des Regelorgans (der Unruhe oder
des Pendels) durch elektromagnetische Mittel aufrechterhalten werden und bei welcher
in dem Stromkreis des Elektromagneten ein vom Regelorgan gesteuerter Unterbrecher
angeordnet ist.
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Es sind bereits Uhren bekannt, bei denen zur Innehaltung einer mittleren
Schwingungsdauer des Regelorgans bei zu großer Amplitude der Schwingung dieses Organs
in der einen Richtung der eine Kontakt des Unterbrechers durch einen auf ihn wirkenden
Hebel, der vom Regelorgan gesteuert wird, in Sperrlage gehalten wird, damit bei
der Rückschwingung des Regelorgans der Stromkreis nicht geschlossen wird, so daß
das Regelorgan keinen neuen Impuls erhält.
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Bei der Uhr gemäß der Erfindung wird ebenfalls der Stromkreis nur
dann geschlossen, wenn die Amplitude der Schwingung einen bestimmten Wert unterschreitet.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird aber noch erreicht, daß die Kontaktdauer
bei jeder halben Schwingung des Regelorgans von der Amplitude derart abhängt, daß
bei zu großer Amplitude die Kontaktdauer verkürzt, bei zu kleiner Amplitude verlängert
wird.
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Diese Wirkung ergibt sich gemäß der Erfindung dadurch, daß der eine
Kontakt des Unterbrechers aus einem mit dem Regelorgan schwingenden Stift 5, der
andere Kontakt aus dem einen Ende eines zweiarmigen Hebels 9, dessen anderes Ende
mit einer Nockenscheibe 8 zusammenwirkt, gebildet wird, und daß diese Nockenscheibe
durch Vermittlung eines in Abhängigkeit von dem Regelorgan schwingenden, in eine
Nut 12 der Nockenscheibe eingreifenden Stiftes 7 absatzweise so bewegt wird und
eine solche Form besitzt, daß die Stellung des zweiarmigen Hebels 9 und damit die
Kontaktdauer am Unterbrecher von der Amplitude des Regelorgans abhängt.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel des-Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen Abb. i einen Aufriß, teilweise im Schnitt, Abb. 2 einen Grundriß,
Abb. 3 bis 5 die Wirkungsweise der Einrichtung.
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Bei der dargestellten Ausführungsform besteht das Regelorgan aus einer
auf der Welle i angebrachten Unruhe 2, welche zusammen mit der Spiralfeder 3 arbeitet.
Die Welle i trägt ein Zahnrad q. mit einem Kontaktstift 5. Das Rad4 kämmt mit einem
Zahnrad6, das sich frei um die Achse =6, die parallel zu der Achse 15 der Welle
i gelagert ist, dreht.
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Das Rad 6 trägt einen Mitnehmerstift 7, welcher bei seiner Drehung
eine Nockenscheibe 8 absatzweise mitnimmt. Die Nockenscheibe 8, die ebenfalls um
die Achse 16 frei drehbar ist, wirkt mit dem spitzenartigen Vorsprung ii
eines
zweiarmigen Hebels 9, der drehbar auf der Welle 14 aufsitzt, züsämmen. Der Vorsprung
ii des Hebels 9 wird von einer Feder io ständig gegen die Nockenscheibe 8 gedrückt.
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Der Kontaktstift 5 ist mit der Masse und mit einem Pol einer elektrischen
Energiequelle leitend verbunden; der isolierte Hebel 9 ist mit dem anderen Pol verbunden.
In diesen Stromkreis ist ein Elektromagnet eingeschaltet, dessen Anker beispielsweise
auf der Welle i angebracht ist.
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Bei der in Abb. i und 2 dargestellten Stellung befindet sich die Unruhe
in Ruhe, und der Stift 5 steht in Berührung mit dem Hebel 9 und hebt ihn gegen die
Feder io leicht von seiner Welle 14 ab. Durch diesen Kontakt ist der Stromkreis
des Elektromagneten geschlossen, so lange der Stift 5 in Berührung mit dem Hebel
9 bleibt. Bei der Bewegung der Nockenscheibe 8 wird die Stellung des Hebels 9 zum
Stift 5 geändert und dadurch, da die Nockenscheibe 8 von der Welle i der Unruhe
mittels der Räder 4 und 6 und des Stiftes 7 gesteuert wird, die Kontaktdauer selbsttätig
in Abhängigkeit von der Amplitude der Unruhe 2 geregelt.
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In der Voraussetzung, daß die Unruhe eine im Sinne des Pfeiles f in
Abb. 2 und 3 gerichtete Schwingung ausführt, werden, ausgehend von der in Abb. 2
dargestellten Mittellage, nach einer Schwingung von z. B. 27o', alle Teile die in
Abb. 3 dargestellte Stellung einnehmen.
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Bei der Rückschwingung der Unruhe bleibt die Nockenscheibe 8 zunächst
in Ruhe, weil der Stift 7 erst die Ausnehmung i2 der Nockenscheibe durchlaufen muß,
bevor er sie im umgekehrten Sinne mitnimmt. Beim Durchlaufen der Mittellage in der
Rückschwingung (Abb. 4) liegt daher die Spitze ii noch auf dem geneigten Teile 13
der Nockenscheibe. Es berührt daher der Stift 5 den Hebel 9 nicht, so daß kein Impuls
auf die Unruhe übertragen wird. Bei der Weiterschwingung wird infolge Energieverlust
durch Reibung usw. der volle Ausschlag von 270 ° nicht erreicht, sondern z. B. nur
25o'. Am Ende dieser Schwingung nehmen die Teile die Stellung gemäß Abb.5 ein. Die
durch den Stift 7 mitgenommene Nockenscheibe ist um einen gewissen Winkel gedreht
und die Spitze ii des Hebels 9 auf den hohen Kamm der Scheibe 8 zurückgeführt. Das
andere Ende des Hebels 9 befindet sich nun in dem Wirkungsbereich des Stiftes 5.
Bei der wieder einsetzenden Rückschwingung wird wiederum die in Abb. 2 gezeichnete
Stellung erreicht, in welcher der Kontakt wieder geschlossen ist. Ein neuer Impuls
wird der Unruhe erteilt, und das oben beschriebene Spiel beginnt von neuem.
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Die Amplitude der Schwingungen bzw. die Kontaktdauer wird sich in
Abhängigkeit von der Stärke der Impulse, also entsprechend der Spannung der zur
Verfügung stehenden Stromquelle, auf einen bestimmten Wert einstellen, der die Schwingungen
der Unruhe unterhält.