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Schreibgerät zur Aufzeichnung der Abweichungen einer Betriebsgröße
von ihrem vorbestimmten Wert In dem Hauptpatent 540 449. ist eine Abhebevorrichtung
für den Zeiger von Registrierinstrumenten mit in sich geschlossener Schreibfläche
unter Schutz gestellt, die in Abhängigkeit von der aufzuzeichnenden Betriebsgröße
derart gesteuert wird, daß sie die Zeiger der Registrierinstrumente von der Schreibfläche
abhebt, solange die aufzuzeichnende Betriebsgröße, z. B. die Spannung, ihren vorbestimmten
Wert aufweist. Ferner kann noch eine besondere Zeitmeßeinrichtung vorgesehen sein,
die nachträglich den Zeitpunkt des Abgleitens der Instrumentenzeiger von der Abhebevorrichtung
erkennen läßt.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist einerseits eine Verbesserung
der Abhebevorrichtung, durch die eine erheblich einfachere Ausführung ermöglicht
wird, andererseits eine Erweiterung der Zeitregistrierung, durch die es ermöglicht
wird, bei der Niederschrift mehrerer zeitlich aufeinänderfolgender Schwankungen
der Betriebsgröße auf ein und demselben in sich geschlossenen Registrierstreifen
nachträglich zu erkennen, in welcher Reihenfolge die einzelnen Registrierungen erfolgt
sind, so daß man feststellen kann, welche Registrierung zu einem bestimmten aufgezeichneten
Zeitpunkt gehört.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß jeder Zeitmeßeinrichtung
eine Markierungseinrichtung zugeordnet ist, die gleichzeitig mit der Zeitmeßeinrichtung
betätigt wird, sobald die Abhebevorrichtung infolge Abweichens der aufzuzeichnenden
Betriebsgröße von ihrem vorgeschriebenen Wert die Instrumentenzeiger freigibt.
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Durch Zuordnung der Markenregistrierungen zu den Zeitregistrierungen
kann dann nachträglich die Reihenfolge der Registrierungen ermittelt werden.
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Die weitere Ausführung sowie die Ausführung der Abhebevorrichtung
sollen an Hand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden.
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Abb. i zeigt das Schaltschema einer Registriereinrichtung gemäß der
Erfindung, und in Abb.2 sind" aufgezeichnete Registrierkurven mit Zeitmarken dargestellt.
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In Abb. i sind i, 2, 3 die Instrumentenzeiger, die rückwärts verlängert
sind. Bei normalem. Wert der aufzuzeichnenden Betriebsgröße,
z.
B. der Spannung, liegen sie auf den Kontaktbrücken 4., 5 und 6 auf. Hier-. durch
wird der Stromkreis des Relais 7 geschlossen, der von der Plusschiene der 8-Volt-Leitung'aus
über 'die Köntaktbrücken und Instrumentenzeiger und die Relaisspule zurück zur Minusleitung
verläuft. Das Relais 7 ist infolgedessen erregt, so daß es seinen Kontakt 8 schließt
und seine Kontakte 12 und 13
öffnet. Der Kontakt 8---verbindet über .die Heizwicklung
61 eines. thermischen Relais 9 und den Steuermagneten fö der Abhebevorrichtung zwei
Punkte gleichen Potentials, so daß er normalerweise keinen Strom führt. -Sobald
nun eine Spannungsänderung auftritt, die einen vorbestimmten Wert überschreitet,
gleiten die Instrumentenzeiger sämtlich - oder: teilweise von. ihren Kontaktbrücken
¢, 5 und 6 ab. Hierdurch wird der Stromkreis des Relais 7 unterbrochen. Zum Löschen
des Ausschaltfunkens wird zweckmäßig ein Kondensator il vorgesehen.
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Infolge des Abfallens des Relais 7 schließen sich die Kontakte 12
und 13: Durch Schließen des Kontaktes 12 erhält der -Magnet io Strom und zieht infolgedessen
seinen Anker gegen die Wirkung der Feder 65 nach .unten: Hierdurch werden die an
dem Anker befestig ten Zeigerbrücken 6z, 63 und 64 abwärts bewegt, so daß die Zeiger
i, °2. und 3 sich auf ihre Schreibtrommeln 14, 15 und 16 auflegen und zu schreiben
beginnen.
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Gleichzeitig mit dem Magneten io wird auch das mit Abfallverzögerung
ausgerüstete Relais 9 über den Kontakt 13 eingeschaltet, so daß es seinen Kontakt
17 - unverzögert schließt.
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Sobald nun die Spannung wieder auf ihren Normalwert zurückkehrt, laufen
die Zeiger i, 2, 3 wieder auf ihre Kontaktbrücken 4, 5 und 6 auf. Hierdurch, wird
der Stromkreis des Relais 7 wieder geschlossen, das infolgedessen seinen Kontakt
8 schließt und seine Kontakte 12 und 13 öffnet. Durch Öffnen des Kontaktes 12 wird
der über den Kontakt 12 verlaufende Stromkreis des Magneten fo unterbrochen; gleichzeitig-
wird .auch durch Öffnen des Kontaktes 13 der Stromkreis des Relais 9 unterbrochen.
Da aber der Kontakt 17 dieses Relais verzögert öffnet, bleibt der zweite Stromkreis
des Magneten fo -über den Kontakt 17 trotz des Offnens des Kontaktes 12 noch so
lange geschlossen, bis über den nunmehr wieder geschlossenen Kontakt 8 und den Kontakt
17 die Heizwicklung 61 den Bimetallstab 18 o weit erwärmt bat, daß er .infolge seiner
Durchbiegung den Kontakt-17 freigibt. Dieser öffnet sich infolgedessen und unterbricht
den Stromkreis des Magneten io urnd die Heizwicklung 61. Der öffnwngsfünke wird
durch ,einen Kondensator 19 . gelöscht. Durch den Kontakt 17 des Relais 9 bleibt
also der Magnetstromkreis noch einige Sekunden nach Erreichen der Normalspannung
ge@ schlossen. Hierdurch kann das Einschwingen der Spannung auf den Normalwert aufgezeichnet
werden. Die Verzögerungszeit des Relais 9 läßt sich mittels einer Schraube; die
den Bimetallstab durchbiegt, einstellen.
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Bei Schließen des Kontaktes 12 wird weiterhin der Stromkreis eines
Relais 2o (Abb. 3) geschlossen. Dieses - Relais zieht infolgedessen seinen Anker,
an und schließt seinen Kontakt 2i, während es seine Kontakte 31 und 42@ öffnet.
Durch- Schließen des Kontaktes 21 .wird über den Kontakt 22 auch das Relais 2,3
3 erregt. seine Kontakte Dieses Relais 22 und öffnet 26 und inschließt seine
:Kontakte 2¢ und. 3o.: Durch Schließen des. Kontaktes 24 wird ein Haltestromkreis
geschlossen, der von der Plusschiene der 8-Volt-Leitung aus über den, normalerweise
geschlossenen Schalter 25, den Kontakt 24 und die.. Spule des Relais 23 zurück zur
Minusleitung verläuft. Infolgedessen fällt - das Relais trotz Öffnens des Kontaktes
22 nicht ab.
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Durch Öffnen des Kontaktes 26 wird der Stromkreis der Synchronuhr
27 unterbrochen, die infolgedessen im Augenblick, des Anfanges der Registrierung
stehenbleibt. Außerdem wird über den Schalter 25, den Kontakt 24 und den Kontakt
des Zeitrelais 28 die Spule des Magneten 29 erregt. Dieser Magnet dient dazu; festzustellen;
welche- Aufzeichnungen auf den Trommeln- zu den von den Uhren festgestellten Zeiten
gehören. Die Wirkungsweise dieser Anordnung wird später noch genau beschrieben werden.
' Durch das S'chließ'en des Kontaktes 30 beim Ansprechendes Relais 23 wird
der -Stromkreis des Relais 32 vorbereitet, da der Kontakt 30 Pluspotential an den
während einer Spannungsabsenkung offenen -Kontakt 31 des Relais 2o legt.
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Sobald nach Rückkehr der Normalspannung alle Zeiger 1, 2 und 3 in
ihre Normallage zurückgekehrt sind und das Relais 2o .infolgedessen stromlos geworden
ist, schließt es seinen Kontakt 31 wieder. :Hierdurch wird der Stromkreis-
des Relais 32' geschlossen, der von der Plusleitung aus über den Schalter 25, den
Kontakt 3o, :den Kontakt 31 und die Spule des Relais 32. zurück zur Minusleitung
verläuft.
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Das Relais 3e> schließt infolgedessen seine Kontakte 33 und 34:- und
hält sich Tiber die Kontakte 30 und 33 selbst, auch wenn der Kontakt 31.
durch das Relais-:2o. infolge einer neuen Spannungsabsenkung wieder geöffnet wird.
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Sobald .eine> neue Spannungssenkung eintritt,
wird
beim Schließen des Kontaktes -21 das Relais 36 von der Plusleitung aus über die
Kontakte r2 (Abb. i), 21, 3.4 und 35 erregt; das Relais 36 öffnet infolgedessen
seine Kontakte 35 und 38 und schließt seine Kontalzte 37 und 41. Durch den Kontakt
37 wird ein Haltestromkreis geschlossen, der' von der Plusleitung aus über den Schalter
25, den Kontakt 37 und die Relaisspule zur Minusleitung verläuft. Durch Öffnen des
Kontaktes 38 wird die zweite Synchronuhr 39 abgeschaltet. Weiterhin wird über den
Kontakt 37 der Stromkreis des Magneten .I9 erregt, der von der Plusleitung aus über
den Schalter 25, den Kontakt 37, den Kontakt des Zeitrelais 57 und die Spule des
Magneten 4.9 zurück zur Minusleitung verläuft.
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Nach Beendigung der zweiten Spannungsabsenkung wird durch das Schließen
des Kontaktes 4.2 beim Stromloswerden des Relais 2o das Relais .4o von der Plusleitung
aus über den Schalter 25, die Kontakte 41 und .4.2 und zurück zur Minusleitung erregt;
es schließt infolgedessen seine Kontakte .43 lind .44. und hält sich über den Kontakt
.I3 selbst.
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Bei einer dritten Spannungsabsenkung wird das Relais .I6 über die
Kcntakte 12, 21, 44 und 45 zurück zur Minusleitung erregt und hält sich über
den Kontakt 4.7 selbst. Durch Öffnen des Kontaktes 66 wird der Stromkreis der dritten
Synchronuhr -8 unterbrochen: außerdem wird von der Plusleitung aus über den Schalter
25, den Kontakt .47 und den Kontakt des Zeitrelais 58 die Spule. des Magneten 5o
erregt.
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Wie bereits erwähnt, dienen die Magnete 29, .49 und 5o dazu, um feststellen
zu können, «-elche Aufzeichnungen auf den Trommeln zu den von den Uhren festgestellten
Zeiten gehören.
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Diese Magnete werden über einer der drei Registriertrommeln (bei den
übrigen Tromineln beginnen die Zeiger gleichzeitig zu schreiben, eine besondere
-'"Iarlcierung erübrigt sich daher auf diesen Trommeln) unterhalb der \ ullspannungslinie
angebracht. Ihre Spulen werden, wie bereits erläutert, gleichzeitig mit dem Abschalten
der ihnen zugeordneten Synchronuhren erregt. Beim Ansprechen eines Magneten wird
sein Schreibstift 54, 55 und 56 gegen die Wirkung einer Feder 5r, 52 und 53 auf
seine Schreibfläche gedrückt, so daß ein Strich geschrieben wird, der gleichzeitig
mit der Aufzeichnung der Spannungsabsenkung beginnt.
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An Hand der Abb. 2 soll die Zuordnung der Registrierungen von Svnchronuhren
und Zeitmagneten an einem Beispiel erläutert «-erden.
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Auf der Abszisse ist die Zeit aufgetragen; außerdem sind am Rande
drei :strichpunktiefte Linien vorgesehen. Der Magnet 29 soll seinü Marken auf der
oberen Linie, der Magnet 4.9 auf der mittleren und der Magnet 5o auf der unteren
Linie schreiben. Will man iiiui feststellen, welches die erste Registrierung ist,
so ist es nur nötig, von der Marke I aufwärts zu loten und festzustellen,
bei welcher Kurve. der Anfang mit diesem Lot zusammenfällt. . Die von der
zugehörigen. Uhr 2; angegebene Zeit ergibt ohne weiteres, zu welcher Zeit die erste
Registrierung stattgefunden hat.
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Die Zeitmagnete dürfen jedoch nur während eines Teiles einer Trommelumdrehung
arbeiten, weil sonst ein in sich geschlossener Strich geschrieben würde, aus dein
sich die Stelle, an der er begonnen hat, nicht mehr erkennen läßt. Um dies zu erreichen,
sind, wie bereits erwähnt, die Stromkreise der NLIagnete 29, 4.9 und 50 über Kontakte
geführt, die von den Zeitrelais 28, 57 und 58 gesteuert werden. Der Stromkreis des
Zeitrelais 28 wird gleichzeitig mit dein Schließen des. Kontaktes 24; derjenige.
des Zeitrelais 57 gleichzeitig mit dem Schließendes Kontaktes 37 und derjenige des
Zeitrelais 58 gleichzeitig mit dem Schließen des Kontaktes .I7 geschlossen.
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Diese Zeitrelais öffnen nach einigen Sekunden ihre im Stromkreis der
Magnete 29, :I9, 5o liegenden Kontakte, so daß nur ein Teil des Trommelumfanges
beschrieben wird.
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Um die Verzögerungszeit der z. B. mit Kupferv erzögerungsringen ausgerüsteten
Zeitrelais zu erhöhen, wird deren Zeitkonstante künstlich durch Widerstände 59 und
6o vergrößert, Nachdem die Zeiten aller drei Spannungsabsenkungen festgestellt «-orden
sind, wird der Schalter 25 geöffnet. Hierdurch kehrt die ganze Anordnung in den
Zustand vor Beginn der ersten. Spannungsänderung zurück.