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Schaltungsanordnung für gleichzeitiges Fernsteuern eines Regelmotors
und Fernablesen einer veränderlichen Betriebsgröße finit nur drei Steuerdrähten
zwischen Sendestelle und Empfangsstelle Sozusagen alle Reguliervorgänge, wie Spannungs-
oder Drehzahlregulierung bei Generatoren, Änderung der Rotorstellung bei Induktionsreglern
oder der Anzapfungen bei Stufentransformatoren o. dgl., werden heute mit Hilfe von
Fernantrieben durch umsteuerbare Regelmotoren vom Schaltstand aus vorgenommen. Bei
allen diesen Reguliervorgängen muß unbedingt der diensttuende Wärter an einem Instrument
die Wirkung der Fernsteuerung ersehen können, damit er sich von der Erreichung der
gewollten Änderung überzeugen kann. Der Reguliervorgang besteht also aus der Fernsteuerung
eines Regelmotors und gleichzeitiger Ablesung eines Instruments. Dabei muß aber
das Instrument noch abgelesen werden können, nachdem der Reguliermechanismus abgestellt
ist, denn bei Drehzahl- oder Spannungsregelung o. dgl., bei der die Beschleunigung
und die magnetische Trägheit sich geltend machen, stellt sich der Endzustand erst
nach dem jeweiligen Regelungsvorgang ein. Für die Umsteuerung allein kann man bei
Verwendung von Motoren mit zwei Feldwicklungen mit drei Steuerleitungen zwischen
Kommandostand und Regelmotor auskommen. Nimmt man eine Steuerleitung als gemeinsame
Rückleitung, so genügt die Hinzunahme einer einzigen weiteren Steuerleitung, um
ein Ableseinstrument anschließen zu können. Man braucht also insgesamt vier Steuerleitungen.
Bei Fernsteuerungen über sehr große Entfernungen muß man aus naheliegenden Gründen
die Anzahl der Steuerleitungen auf das äußerste beschränken.
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Es sind Systeme und Schaltungen bekannt, die sowohl der Fernsteuerung
als auch der Fernmessung über große Entfernungen dienen, auch zur Fernregelung benutzt
werden können und vier, drei oder sogar nur zwei Steuerleitungen benötigen. Allen
diesen Systemen ist der Nachteil gemeinsam, daß die Fernsteuerung und die Messung
nicht gleichzeitig erfolgen können, sondern zeitlich gegeneinander verschoben sind.
Der Wärter kann also nicht, wie eingangs als wünschenswert erwähnt wurde, den Regelungsvorgang
während seines Ablaufes am Ableseinstrument verfolgen und sofort dann unterbrechen,
wenn die zu regelnde Größe den Sollwert erreicht hat. Andere bekannte Schalteinrichtungen
mit zweipoligem Steuerumschalter gestatten zwar gleichzeitiges Fernregeln und Fernablesen
mit nur drei Steuerdrähten, sie benötigen aber getrennte Anzeigeinstrumente
und
lassen lediglich die Ablesung der dem Regelmotor zugeführten Spannung zu, nicht
aber die Fernablesung beliebiger zu regelnder Größen.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Lösung für dieses Problem, bei
der zwischen Kommandostelle und fernbetätigter Anlage nur die minimale Anzahl Drähte,
d. h. drei, allenfalls zwei Leitungen mit der Erde als Rückleitung, vorgesehen ist.
Dadurch, daß man im Kominandoraum eine der beiden Leitungen unter Spannung setzt,
wird in der fernbetätigten Anlage ein entsprechender Hüpfer oder ein Relais anziehen.
Dieser Hüpfer oder das Relais schaltet nun erfindungsgemäß nicht nur den Regelmotor
für einen bestimmten Drehsinn ein, er schaltet auch einen weiteren Hüpfer oder ein
weiteres Relais ein, welches die Umschaltung der anderen Leitung auf das Anzeigeinstrument
besorgt. Während aber der erste Hüpfer oder das erste Relais nur so lange angezogen
bleibt, als man auf den Druckknopf drückt, bzw. so lange, als man die Spannung auf
die erstgenannte Leitung gibt, hält sich der zweite Hüpfer oder das zweite Relais
durch einen Hilfskontakt fest und bleibt in dieser Lage, bis man durch Regulieren
im anderen Sinne, d. h. durch Drükken auf den anderen Druckknopf, die andere Leitung
von der Kommandostelle aus unter Spannung gesetzt hat. Dann wird der erste Hüpfer
oder das erste Relais den Haltestromkreis des zur anderen Leitung gehörigen zweiten
Hüpfers oder Relais unterbrechen, und die beiden Leitungen vertauschen ihre Rollen.
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Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung mit
einem zweipoligen Steuerumschalter 4 für die Steuerung im Kommandoraum K und eine
Variante dazu mit zwei doppelpoligen als Druckknöpfe ausgebildeten Regulierschaltern
io bzw. 2o, deren einer Kontakt i i bzw. 21 als durchlaufender Schleifenkontakt
ausgebildet ist, so daß er in einer Mittelstellung seinen Stromkreis noch geschlossen
hält, wenn der andere Kontakt i2 bzw. 22 schon unterbrochen hat. Die Arbeitsweise
ist bei geschlossen gedachten Schaltern 71, 72, 73 die folgende.
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Drückt man z. B. auf den Druckknopf io, so wird über den Kontakt 12
die Leitung b an den Minuspol der Batterie i gelegt. Dadurch wird in der ferngesteuerten
Anlage F die Spule des Regulierhüpfers 30 über den Ruhekontakt 43 des anderen
Regulierhüpfers 4o erregt; sie zieht ihren Anker an und hält ihn so lange, als der
Knopf io in die Endlage gedrückt wird. Der Hüpfer 30 schaltet nun erstens
über den Ruhekontakt 41 des anderen Regulierhüpfers 40 und über seinen eigenen Arbeitskontakt
32 den Regelmotor 3 über Feldwicklung F1 und Anker A für eine bestimmte Drehrichtung
ein, zweitens über Ruhekontakt 45 des anderen Regulierhüpfers 40 und über seinen
eigenen Arbeitskontakt 34 den Meßkreishüpfer 6o ein, der sich sofort über den Ruhekontakt
46 des Regulierhüpfers 40 und seinen eigenen Haltekontakt 61 an die Spannung der
Batterie 2 in der ferngesteuerten Anlage umschaltet.
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Der Meßkreishüpfer 6o schließt nun mit dem Arbeitskontakt 62 den Meßkreis,
der von der Plusschiene der Batterie 2 über eine Meßwertfernübertragungseinrichtung
5, Leitung a, Kontakt ii am Druckknopf io, Ableseinstrument I in der Kommandostation
und durch den gemeinschaftlichen Rückleiter c zur Plusschiene der Batterie 2 zurückführt.
Läßt man den Druckknopf io in die Mittelstellung zurückgehen, so wird bei 12 der
Regulierkreis unterbrochen, während der Meßkreis bei i i geschlossen bleibt. Man
kann also ablesen, ohne zu regulieren.
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.Drückt man nun auf den Knopf 2o, so wird von - i aus über Leitung
a der Regulierhüpfer 4o erregt, der durch seinen Ruhekontakt 46 den Haltekreis des
Meßkreishüpfers 6o unterbricht, so daß dieser abfällt. Dann läuft der Regelmotor
infolge Erregung der anderen Feldwicklung F2 im anderen Drehsinn, und der andere
Meßkreishüpfer 5o schaltet die Leitung b auf das Ableseinstrument T. Die Kontakte
42 und 44 des Regulierhüpfers 4o entsprechen hierbei in ihrer Wirkungsweise derjenigen
der Kontakte 32 und 34 des Regulierhüpfers 3o, die Kontakte 31, 33, 35, 36 des Hüpfers
3o der der Kontakte 41, 43, 45, 46 des Hüpfers 4o und die Kontakte 51, 52 des Meßkreishüpfers
5o der der Kontakte 61, 62 des Meßkreishüpfers 6o.
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Die Steuerung mit dem zweipoligen Schalter 4 der Variante geschieht
folgendermaßen. Wird durch Umschalter 4 die Leitung b an den Minuspol gelegt, so
erfolgen die gleichen Vorgänge wie bei dem oben für Druckknopf io beschriebenen
Beispiel. Läßt man den Umschalter 4 los, so kehrt er in eine Zwischenstellung zurück,
in der die Leitung b unterbrochen, die Leitung a aber über den Mittelkontakt des
Umschalters und über das Ableseinstrument T geschlossen bleibt. Man kann somit ablesen,
ohne zu regulieren.
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Wird durch Umschalter 4 die Leitung a an den Minuspol gelegt, so wird
Leitung a zum Regulieren und Leitung b zum Ablesen vorbehalten. Läßt man hiernach
den Umschalter 4 los, dann öffnet der Regulierkontakt, während der Ablesekontakt
geschlossen bleibt.
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Die Fernübertragungseinrichtung 5 erzeugt eine elektromotorische Kraft,
die proportional der abzulesenden regulierten Größe ist und im Ableseinstrument
1 gemessen wird.
Die Schalter 72 und 73 werden "erforderlichenfalls
durch ein bekanntes Fernsteuerungssystem ein- und ausgeschaltet.