DE541587C - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern durch Heisspressen angefeuchteter Mischungen aus wasserloeslichem Trockenblut - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Formkörpern durch Heißpressen angefeuchteter Mischungen aus wasserlöslichem Trockenblut Es ist bekannt, daß es sehr schwierig ist, leicht wasserlösliche, pulverförmige Substanzen mit wenig Wasser gleichmäßig anzufeuchten. Besonders gilt dies für die Herstellung plastischer Massen aus leicht wasserlöslichen Eiweißstoffen, weil bekanntlich gute plastische Massen nur zu erhalten sind, wenn das Ausgangspulver möglichst gleichmäßig durchfeuchtet und möglichst gleichmäßig in der Körnung ist. Um diese Schwierigkeitc-n zu beheben, gibt man dem Anfeuchtungswasser irgendwelche, die Löslichkeit der anzufeuchtenden Substanzen vermindernde Zusätze zu, oder aber man versucht durch komplizierte Apparaturen mittels Vernebelung die Feuchtigkeit gleichmäßig ohne Klumpenbildung einzubringen.
• Für wasserlösliches Trockenblut bestehen Liese Schwierigkeiten in erhöhtem Maße wegen seiner leichten Löslichkeit in Wasser und wegen der Klebrigkeit, welche das lösliche Trockenblut annimmt, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Man hat deshalb auch noch in neuester Zeit versucht, wasserlösliches Blut in Pastenform, also mit wenigstens .4o °J, Wasser durchschnittlich zu verpressen. Ein so hoher Feuchtigkeitszusatz ist aber technisch und wirtschaftlich höchst unerwünscht.
• l'berraschenderweise hat sich nun gezeigt, claß die gleichförmige Anfeuchtung von wasserlöslichem Trockenblut mit geringen Mengen von Wasser, so zwar, daß die Pulverform des Trockenblutes vollkommen gewahrt bleibt, ohne besondere maschinelle Einrichtungen in gewöhnlichen Mischmaschinen, Kugelmühlen o. dgl. ohne weiteres gelingt, wenn man das wasserlösliche Trockenblut vor der Anfeuchtung mehr oder weniger innig mit die Klumpenbildung verhindernden anorganischen, wasserunlöslichen Substanzen mischt. Dies -hat die eigenartige Folge, daß die Wasserlöslichkeit des Trockenblutes bereits nach kurzem Mischen sichtbar zurückgeht und es nach einigen Stunden Mischens in einen sehr schwer wasserlöslichen Zustand übergeht, was als eine chemische Koagulation zu bezeichnen sein dürfte. Man erkennt dies sehr leicht dadurch, sdaß geringe Mengen eines solchen Pulvergemisches in ein mit Wasser gefülltes Reagenzglas eingetragen und geschüttelt wie ein unlöslicher Niederschlag zu Boden fallen und eine nur ganz geringe rötliche Färbung des Wassers nach einiger Zeit festgestellt werden kann, während gewöhnliches, nicht so vorbehandeltes, wasserlösliches Trockenblut sich spontan löst und bereits in geringster Menge dem `'Nasser die typische Farbe einer Blutlösung erteilt. Je länger man die beiden Bestandteile miteinander mischt, um so mehr tritt diese anscheinend chemische Koagulation ein, so daß letzten Endes eine nahezu wasserunlösliche Mischung c;ntstäriden ist. Die Anfeuchtung derselben bietet keine Schwierigkeiten mehr; die daraus gepreßten Gegenstände sind aber den aus dem gewöhnlichen wasserunlöslichen Trockenblut hergestellten erheblich überlegen.
• Als Substanzen, die besonders günstig in dieser Richtung wirken, sind zu nennen Kreide, Zinkweiß, Bleiweiß, Schwefelzink, Lithopone, Zinkoxyd, Magnesia, Titanoxyd, Antimonoxyd, Zinnoxyd usw. Je nach ihrer koagulierenden Eigenschaft können sie in den verschiedensten Mengen verwendet werden, selbstverständlich auch als Gemische untereinander. Beispiele i. ioo Teile natives Trbckenblut werden mit 2o Teilen Zinkweiß innig gemischt, und in dieser Mischung werden 12 Teile Wasser gleichmäßig verteilt.
• 2. ioo Teile natives Trockenblut, 25 Teile Lithopone, 2o Teile Wasser.
• 3. ioo Teile natives Trockenblut, 3o Teile Kreide, 2o Teile Wasser. , d.. i oo Teile natives Trockenblut, io Teile Titanoxyd, 15 Teile Wasser.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Formkörpern durch Heißpressen angefeuchteter Mischungen aus wasserlöslichem Trockenblut unter Erhaltung der pulverförmigen Beschaffenheit der Pressemischung, dadurch gekennzeichnet, daß man das wasserlösliche Trockenblut vor Anfeuchtung mit eine Klumpenbildung verhindernden anorganischen, wasserunlöslichen Substanzen mischt.