DE541544C - Gewinnung von Berylliumverbindungen - Google Patents

Gewinnung von Berylliumverbindungen

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DE541544C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F3/00Compounds of beryllium

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Gewinnung von Berylliumverbindungen Beryllium und seine technisch wichtigste Verbindung, das Berylliumoxyd, werden heute technisch fast ausschließlich aus Beryll gewonnen. Dies geschieht nicht etwa deshalb, weil sich gerade dieses Mineral im überfl.uß in der Natur findet und die Darstellung der gesuchten technisch wertvollen Stoffe aus ihm sich besonders leicht durchführen läßt, sondern nur deshalb, weil es einen hohen Gehalt an Beryll (über 1o % Be O) enthält und darum die Extraktionskosten relativ gering sind trotz der größeren Kosten für das Mineral selbst. Es ist daher ein Problem der Berylliumindustrie, Beryllium und seine Verbindungen auch aus solchen Mineralien zu gewinnen, welche arm an diesem Element sind. Solche Mineralien sind in der Natur weit verbreitet, ihre Aufarbeitung hat sich aber bis heute mangels hierfür geeigneter Methoden noch nicht technisch durchführen lassen. An solchen Beryllium enthaltenden Mineralien seien hier nur beispielsweise genannt: Begmatit, Feldspat, Glimmer, Glimmerschiefer, Granite, Kaoline, Tone, Bromellit, Hambergit, Trimerit, Phenakit, Melinophan, Leukophan, Helvin, Danalith, Eudidymit, Euklas, Gadolinit, Chrysoberyll, Herderit, Hydroherderit und viele andere.
  • Die heute einzig technisch durchg eführteAufarbeitung desBerylls 3 Be0 # A1203 # 6S102, der neben dem durch die Formel gegebenen Aluminiumgehalt meist noch Eisen enthält, erfolgt meist entweder mittels alkalischer Flußmittel nach dem Verfahren des amerikanischen Patents 1656 66o oder mittels Fluoriden bzw. Silikofluoriden (vgl. z. B. K. I l 1 i g , M. Hosenfeldund H. Fischer, Wissenschaftliche Veröffentlichung, Siemens-Konzern, Bd. 8, Seite 34, 19z9). Auch Kohle oder Carbid sind zum Aufschluß geeignet. Durch Einwirkung eines Alkali- oder Erdalkalihalogenids bilden sich ebenfalls auslaugbare Berylliumhalogenide (amerikanische Patente 1 392 045 und 1 392 o46), ,die nun in gewünschter Weise weiterverarbeitet werden können.
  • Außer Beryll ist auch schon versucht worden, Gadolinit aufzuarbeiten. C. J a m e s und Mitarbeiter (Journ. Americ. Chem. Soc., Band 38, Seite 875, 1g16) erhitzen fein pulverisierten Gadolinit in Eisengefäßen mit Schwefelsäure bis zum Entweichen von SO"-Dämpfen. Das erhaltene Gemisch wird mit Wasser ausgelaugt und die Lösung durch Zusatz von Oxalsäure von den seltenen Erden (insbesondere Yttererden) befreit. Durch Erhitzen mit Kaliumcarbonat, mit Natronlauge und Ammoniak werden Beryllium und Eisen gefällt, der Niederschlag in Schwefelsäure gelöst, das Eisen oxydiert und neuerdings mit Natronlauge gefällt, wobei das Beryllium in Lösung bleibt und schließlich aus dem eisenfreien Filtrat als Carbonat gewonnen. Leukophan wird im Prinzip auf ähnliche Weise aufgeschlossen (z. B. O. L e o n a r d, französisches Patent 611457).
  • Zum Unterschied von diesen Methoden behandeln H o p k i n s und Mitarbeiter Gadolinit mit Königswasser.
  • Alle diese Verfahren laufen im Prinzip darauf hinaus, Aluminium und Eisen von Beryllium zu trennen. Hierfür gibt es eine ganze Reihe Methoden.
  • Berylliumcarbonat größter Reinheit läßt sich nach der neuen Erfindung nun aber auch aus an Berylliumoxyd armen Mineralien wie folgt gewinnen: Diese berylliumhaltigen Vorkommen werden erfindungsgemäß gebrannt, pulverisiert und mit viel Wasser bei gewöhnlicher Temperatur unter Rühren mit Kohlendioxyd behandelt. Zweckmäßig können hierbei schwache Säuren oder Basen in geringen Mengen noch zugegen sein, wodurch der Prozeß bedeutend abgekürzt werden kann. Hierbei gehen durch diese Behandlung mit Kohlendioxyd die größten Mengen des vorhandenen Berylliumoxyds neben Calcium, Magnesium, Alkali und kleinen Anteilen Kieselsäure in Lösung. Die Lösung selbst wird nach genügend langer Einwirkung des Kohlendioxyds durch Dekantieren oder Zentrifugieren vom ungelöst gebliebenen Rückstand getrennt. Die Lösung selbst, welche die Berylliumverbindungen enthält, wird nun eingedampft, wobei ein Rückstand der verschiedensten Carbonate verbleibt, der sodann mit Natriumbicarbonat behandelt wird, wodurch freies Berylliumcarbonat in größter Reinheit erzielt wird. Naturgemäß kann dieser Extraktionsvorgang der berylliumhaltigen Vorkommen mit Kohlendioxyd mehrmals wiederholt werden. Auch kann das Kohlendioxyd unter Druck zur Einwirkung gebracht werden und die Temperatur bis auf 8o bis ioo° erhöht werden. Schließlich ist es auch möglich, das Kohlendioxyd aus dem natürlichen Vorkommen selbst -zu gewinnen. Als Beschleuniger des Prozesses kommen alle solche Stoffe in Betracht, die in wässeriger Lösung Hydroxyl- oder Wasserstoffionen zu bilden vermögen, also z. B. Ammoniak und Soda einerseits oder Salzsäure oder Schwefelsäure anderseits. Beispiel 5 bis 6 kg Berylliumpegmatit aus dem Val-Musul bei Bozen werden io Stunden auf etwa 85o bis goo° erhitzt. Daraufhin wird dieses geröstete Produkt mit Wasser gemahlen, bis es durch ein feines Sieb geht, hierauf wird das Wasser durch Abklären oder Dekantieren entfernt und der gemahlene Pegmatit an der Luft getrocknet. Vom trockenen Pulver nimmt man 5 kg und gibt sie in einen Porzellanbehälter, der einen Holzquirl enthält, der mindestens ioo Umdrehungen in der Minute ausführt. Durch den Deckel des Behälters führt ein Rohr in die Flüssigkeit bis fast zur Höhe der Flügel. Unter Einwirken von Kohlensäure wird das Schlagen, das sehr gleichmäßig sein muß, mehrere Tage hindurch fortgesetzt. Das zu verwendende Wasser muß sehr rein sein und soll etwa auf io kg Eigengewicht 5o g Ammoniumcarbonat enthalten. Nachdem die Sättigung der Lösung beendet ist, wird diese unter fortdauerndem Rühren langsam und vorsichtig mit Salzsäure bis zur vollkommenen Neutralisation versetzt. Hierauf wird, vom verbleibenden Rückstand durch Zentrifugieren getrennt, die Lösung abgedampft, durch wiederholtes saures Abdampfen von der Kieselsäure getrennt, das schließliche Kieselsäurefiltrat mit Ammoniak neutralisiert und mit überschüssigem Natriumbicarbonat versetzt. Unter öfterem Rühren läßt man die Lösung etwa 2 Stunden digerieren und filtriert. Hierauf wird erneut das Filtrat mit Salzsäure angesäuert und durch -Erhitzen das Kohlendioxyd ausgetrieben, worauf man das Berylliumhydrat mit Ammoniak ausfällt, das nun abfiltriert, gewaschen, getrocknet und geglüht wird.
  • Mit mehreren Extraktionen aus demselben Mineral kann auf diesem Weg praktisch die gesamte Berylliummenge, die in ihm enthalten ist, gewonnen werden. .Die erste Extraktion liefert ungefähr i/5 des im Mineral enthaltenen Berylliumoxyds. Die Ausbeute wird hier wesentlich von dem Grad der Feinheit des gemahlenen Minerals bedingt.
  • Gegenüber den bekannten von V a u q u e -lin, Warren, Lebeau und anderen unterscheidet sich das neue Verfahren vor allem dadurch, daß es den bei diesen älteren Verfahren notwendigen schmelzflüssigen Aufschluß mit Ätzkali bzw. Natriumcarbonat oder C.alciumfluorid vermeidet, indem nach dem neuen Verfahren das berylliumhaltige Mineral direkt in wässeriger Lösung in feinst gemahlenem Zustand mit Kohlendioxyd behandelt wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Gewinnung von Berylliumverbindungen aus Erzen, dadurch gekennzeichnet, daß diese in (einst gemahlenem Zustand mit viel Wasser und Kohlendioxyd bei Gegenwart oder Abwesenheit saurer odex basischer Katalysatoren bei gewöhnlicher Temperatur oder in der Wärme unter normalem oder erhöhtem Druck behandelt werden und die erhaltene Lösung in an sich bekannter Weise auf Berylliumverbindungen weiterverarbeitet wird, wobei dieser Extraktionsprozeß mehrfach wiederholt werden kann.
DEA60320D 1931-01-17 1931-01-17 Gewinnung von Berylliumverbindungen Expired DE541544C (de)

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