DE2135734B2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Nickel, Kupfer, Kobalt und Molybdän aus
Manganknollen.
Mit der ständigen Abnahme der Quantität und Qualität der Weltreserven an Kupfer, Nickel, Kobalt
und Molybdän trachtet die metallurgische Industrie in zunehmendem Maße nach geeigneteren Verfahren zur
Verbesserung der Ausbeuten bei der Metallgewinnung aus den gegenwärtig zur Verfüg'·-ig stehenden Vorkommen und setzt erhebliche Anstrengungen daran,
wirtschaftlich attraktive Verfahre» zur Gewinnung der Metalle aus Erzen zu entwickeln, die bislang als
wirtschaftlich minderwertig galten.
So sind beispielsweise pelagische Sedimente, die eine
bedeutende Menge an Metallen enthalten, bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bekannt, jedoch sind
bisher keine Anstrengungen unternommen worden, diese Sedimente auszubeuten. Diese pelagischen Sedimente sind keinem der bislang bekannten metallurgischen Aufbereitungs- und Gewinnungsverfahren zugänglich. Bis heute sind solche zusammengesetzten Erze
nur auf dem Grund der Ozeane und der großen Seen gefunden worden. Terrestrische Erzlager mit Gehalten
an Mangan, Eisen, Kupfer, Nickel, Molybdän, Kobalt und anderen Metallen mit einer Struktur, die derjenigen
der auf dem Grund der Ozeane gefundenen Erze gleicht, sind bislang nicht entdeckt worden. Es ist aber durchaus
nicht unwahrscheinlich, daß gleiche oder zumindest ähnliche zusammengesetzte Erze auch als terrestrische
Lager vorkommen. Im nachfolgenden werden die Sedimente als Manganknollen bezeichnet.
Die Lager auf dem Meeresgrund werden in Form von Knollen gefunden, die lose auf der Oberfläche des
weichen Meeresbodensediments liegen, als Körner in den Sedimenten des Meeresbodens, als Krusten auf
festen Gesteinserhebungen auf dem Meeresboden, in kalkhaltigen geröllartigen Ablagerungen und Überresten von Tieren und in anderen weniger bedeutenden
Formen. Proben dieser Erze können leicht vom Meeresboden mit Hilfe von Schleppbaggern gesammelt
werden, einem Verfahren, das von den Ozeanographen seit vielen Jahren benutzt wird. Ferner sind diese
Knollen mit einem hydraulischen Tiefseebagger zugänglich, einem Verfahren, das zum kommerziellen
Abbau dieser Lager eingesetzt werden kann. Geräte für den Abbau der Tiefseenieren auf mechanischer
Grundlage sind in den USA-Patenten 34 80326 und 35 04 943 beschrieben.
schalenartige, mehr oder minder konzentrische Schichtstruktur und sind häufig in den einzelnen Schichten
oolithisch aufgebaut In der Regel haben diese Knollen jedoch keine einheitliche kristalline Gesamtstruktur.
Der einschlägigen Literatur ist zu entnehmen, daß diese
Nieren aus einer Reihe feinkörnig und statistisch
miteinander verwachsener Kristallite einer Reihe von Mineralien bestehen, beispielsweise aus Baryt, Rutil,
Anatas, Goethit und verschiedenen anderen, offensichtlich neuen Manganmineralien. Versuche zur Charakteri-
sierung dieser neuen Manganmineralien mit Hilfe der Röntgenbeugung, der Elektronenstrahlbeugung sowie
mit Hilfe von Elektronensondenuntersuchungen sind bisher ohne großen Erfolg geblieben. In den gewöhnlich
in terrestrischen Erzen gefundenen Knollen fehlen in
der Regel Kupfer und Nickel. Man nimmt daher an, daß
Kupfer und Nickel auf Grund eines Substitutionsmechanismus in die Knollen gelangen. Bislang war es auch
noch nicht möglich, optimale Verfahren zur Gewinnung von Kupfer, Nid.el, Kobalt und Molybdän aus den
Die Natur und die chemische Zusammensetzung der Manganknollen kann je nach dem Gebiet, von dem sie
stammen, in recht weiten Grenzen variieren. Genaue chemische Analysen von Knollen, die aus dem
Pazifischen Ozean stammen, finden sich auf den Seiten 449 und 450 in »The Encyclopedia of Oceanography«,
herausgegeben von R. W. Fairbridge, Reinhold Publishing Corp., New York, 1966, und im USA-Patent
31 69 856. Für den Zweck der folgenden Beschreibung
der Erfindung sei angenommen, daß die Manganknollen
auf Trockenbasis folgende Metallgehalte aufweisen:
Kupfer
Nickel
Kobalt
Molybdän
Mangan
Eisen
0,8 - 1,8%
1,0 - 2,0%
0,1 - 04%
0,03- 0,1%
10,0 - 40,0%
4,0 - 25,0%
Der Rest besteht aus Tonmineralien mit geringeren Anteilen von Quarz, Apatit, Biotit sowie Natrium- und
Kaliumfeldspaten.
Von den vielen Bestandteilen, aus denen die Manganknollen bestehen, sind Kupfer und Nickel 5
besonders hervorgehoben, da sie vom wirtschaftlichen Standpunkt in den meisten Knollen des Meeresbodens
die wichtigsten Metalle darstellen. Kobalt und Molybdän können jedoch nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren ebenfalls gewonnen werden.
Der Abbau der gewaltigen Reserven an Manganknollen, die auf dem Meeresboden liegen, ist wirtschaftlich
dann überaus lohnend, wenn wirtschaftlichere Prozesse zur Aufbereitung, Trennung und schließlich zur
Gewinnung der Metalle, insbesondere des Kupfers und des Nickels, zur Verfügung stünden. Im Rahmen solcher
wirtschaftlicher Verfahren ist auch die Gewinnung von Molybdän und Kobalt aus solchen Knollen wirtschaftlich interessant
Eine der Aufgaben der vorliegenden Erfindung ist es dementsprechend, ein neues und verbessertes Verfahren zur Abtrennung von Kupfer und Nickel aus den
Knollen zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liefet darin, ein
neues und verbessertes Verfahren zur Abtrennung von Kupfer und Nickel zu finden, das vor allem einfach und
möglichst direkt durchzuführen ist.
Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein neues und verbessertes Verfahren zu schaffen, das es ermöglicht.
Kupfer und Nickel aus den Manganknollen abzutrennen jo
und gleichzeitig die Gewinnung des in diesen Knollen enthaltenen Kobalts und Molybdäns erleichtert
Aus dem USA-Patent 14 87 145 ist bekannt, daß Nickelerze und Kobalt-Nickel-Erze zunächst einem
reduzierenden Röstvorgang unter Verwendung von Schwelgas, Holzgas oder irgendeinem anderen geeigneten Generatorgas oder gasförmigen oder festen
Reduktionsmittel unterworfen werden können. Die Reduktionstemperatur hängt dabei von der Art des
Erzes ab und muß bei 7500C oder darüber liegen. Nach der Reduktion wird das geröstete Erz abgekühlt und mit
einer ammoniakalischen Ammoniumsalzlösung behandelt Bei angemessener Reduktion des Nickels und
Kobalts sind diese dann leicht in der ammoniakalischen Ammoniumsalzlösung löslich. Aus diesen Lösungen
können Nickel und Kobalt reir« gewonnen werden, beispielsweise durch Abrauchen der verdampfbaren
Ammoniumverbindungen, wobei das Metall dann in Form basischer Karbonate als Rückstand verbleibt.
Während auf der einen Seite das Verfahren gemäß der Erfindung mit dem vorstehend beschriebenen
Caron-Verfahren eine gewisse Ähnlichkeit aufweist, so weist es auf der anderen Seite wesentliche und kritische
Unterschiede zu diesem Verfahren auf. Zunächst sind die Voraussetzungen für beide Verfahren durch die
grundsätzlich verschiedenen Erze, die verarbeitet werden, wesentlich verschieden. Die im Caron-Verfahren verarbeiteten Erze weisen einen geringen Kupfergehalt und in der Regel auch einen geringen
Mangangehalt auf. Während es bisher noch nicht möglich gewesen ist, die Manganknollen vollständig zu
charakterisieren, so war es doch immerhin möglich zu zeigen, daß das mineralische Kupfer und Nickel in den
Knollen in extrem feiner Verteilung vorliegt. Notwendigerweise muß daher auch jedes feste Reproduktions-
produkt oder jedes andere Produkt, das Kupfer und Nickel in einer Form enthält, in der es mit einer
ammoniumhaltigen Lösung extrahiert werden kann, ebenfalls fein verteilt vorliegen. Solch geringe Korngrößen erleichtern chemische Umsetzungen mit den
entsprechenden Reaktionen zugänglichem Material ganz wesentlich.
Zur Lösung der vorstehend beschriebenen Aufgaben wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Manganknollen mit gasförmigen Reduktionsmitteln bei 300
bis 8000C reduziert werden, die reduzierten Manganknollen mit einer wäßrigen Lösung, die 0,5 bis 2,0 Mol/l
eines. Ammoniumsalzes und 5 bis 25% Ammoniak enthält, gelaugt werden, daß die Lauge, die prakiisch frei
von gelöstem Eisen und Mangan ist, abgetrennt wird und die Lauge unter Gewinnung von Kupfer, Nickel,
Kobalt und Molybdän aufgearbeitet wird.
Im einzelnen werden zerkleinerte Manganknollen im Temperaturbereich von ca. 300 bis 8000C einem
reduzierenden Gas ausgesetzt Nach dem Abkühlen werden die reduzierten Knollen mit einer wäßrigen
Lösung ausgelaugt, die ein Ammoniumsalz und Ammoniumhyöroxid enthält Aus dieser Extraktionslauge
werden die gewünschten Metall, dann durch Fällung oder durch Verdampfen der flüssigen ."hase gewonnen.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert
Die Manganknollen, die Mangan, Eisen, Kupfer, Nickel, Kobalt, Molybdän und geringere Anteile
anderer Metalle enthalten, werden mit verschiedenen gasförmigen Reduktionsmitteln bei Temperaturen im
Bereich von 300 bis 8000C reduziert und anschließend mit einer wäßrigen Lösung eines Amrnoniumsalzes in
Ammoniumhydroxid ausgelaugt. Erfindungsgemäß wurde beobachtet daß die Zusammensetzung des reduzierenden Gases im unteren Bereich der Reduktionstemperaturen, d.h. zwischen 300 und 4000C, kaum einen
Einfluß auf die nachfolgende Extraktion von Kupfer und Nicke! hat Im oberen Bereich der Reduktionstemperaturen, d.h. oberhalb 500 bis 8000C, sollte ein nur
schwach reduzierendes Gas verwendet werden, um eine zu weitgehende Reduktion des Eisens zu vormeiden.
Eine zu weitgehende Reduktion führt dazu, daß auch Mangan und Eisen in der Extraktionslauge löslich
werden und dazu führen können, daß ein Teil des sonst abtrennbaren Kupfers und Nickels während des
Auslaugens im Erzrückstand verbleibt oder wieder auf diesem Rückstand des zusammengesetzten Erzes
während der Abtrennung der kupfer- und nickeireichen Lauge vom Rückstand niedergeschlagen wird.
Die Manganknollen wurden zerkleinert und in Korngrößenfraktionen aufgeteilt. Die Versuche wurden
mit Material durchgeführt, das einmal eine Korngröße kleiner als 75 μιτ und zum anderen eine Korngröße im
Bereich von ca. 750 bis ca. 335 μπι hatte. Im allgemeinen
wurden die Knollen ohne eine vorangegangene Trocknung reduziert.
Ein Trocknen an der Luft bei Temperaturen bis zu 2000C machte iich bei der Metallgewinnung nicht
nachteilig bemerkbar. Die Proben wurden in Quarzschiffchen eingewogen und in ein Vycor-Rohr eingebracht, das seinerseits in einen Rohrofen geschoben
wurde. Die verschiedenen Gase wurden Vorratsflaschen entnommen, über Durchflußmesser gegeben, über die
Probe geleitet und anschließend in den Abzdg geführt.
Nach einer bestimmten Reduktionsdauer ließ man die reduzierten Knollen in einer nichtreduzierenden Atmosphäre, wie beispielsweise unter Kohlendioxid oder
Stickstoff, abkühlen. Bekannte Mengen der reduzierten Knollen wurden dann mit bekannten Volumina Extraktionslösung bei verschiedenen Temperaturen und
verschiedenen Belüftungsgraden ausgelaugt. Schlieltlich wurden die Extraktionslaugen und die Erzrückstände
mit Hilfe der Atomabsorptionsspektrometrie hinsichtlich der interessierenden Elemente (Kupfer, Nickel,
Kobalt und Molybdän) analysiert
Als reduzierende Gasgemische wurden bei den Versuchsbeispielen unter anderem Kohlenmonoxid-Kohlendioxid-Gemische, Kohlenmonoxid-Wasserstoff-Gemische und Synthesegas verwendet. Andere reduzierende Gase, wie beispielsweise Wassergas oder
Verbrennungsgase von der gesteuerten Verbrennung von Heizöl und/oder F.rdgas. können in gleicher Weise
verwendet wcrc'en. Die Zusammensetzungen des Synthescgases k innen im Bereich von 5 bis 18%
Wasserstoff und 2 bis 25% Kohlenmonoxid und 2 bis 25% Kohlendioxid mit der Ergänzung zu 100 durch
Stickstoff und Wasserdampf schwanken.
monoxid-Kohlendioxid-Gemisch das in den Mangan knollen vorliegende Eisen nicht weiter als bis zum
reduziert wird.
Zerkleinerte Manganknollen wurden ca. 3 Stunden lang bei 350°C mit einem Gasgemisch der Zusammensetzung
CO2 (50 TeUe)-CO (20 Teile) reduziert. Die
Zusammensetzung der Extraktionslauge war 6,2% CO>
in Form von Ammoniumcarbonat und 11% NHi in
Wasser. Die F.xtraktion erfolgte in Gegenwart von Luft bei Raumtemperatur. Die Ausbeuten an Nickel und
Kupfer sind in der nachstehenden Tabelle 2 als Funktion der Fxtraktionsdauer dargestellt.
GcmäB dem vorstehend allgemein umrissenen Verfahren
wurde ein Gemisch aus 50 Teilen Kohlendioxid und 20 Teilen Kohlenmonoxid über verschiedene
Proben von Manganknollen in einem Rohrofen geleitet. Die Reduktionstemperaturen wurden im Bereich von
250 bis 900X variiert, während die Dauer der
Reduktion für alle Proben 6 Stunden betrug. Je vier Gramm der bei den entsprechenden Temperaturen
reduzierten Manganknollen wurden in 100 ml Extraktionslauge ca. 16 Stunden lang extrahiert. Die wäßrige
Extraktionslauge enthielt 11% Ammoniak und 6.2%
Kohlendioxid. Das Auslaugen wurde bei Zimmertemperatur unter Belüftung durchgeführt. Die Ergebnisse
dieser Versuche sind, nach den Reduktionstemperaturen gegliedert, in der nachstehenden Tabelle 1
zusammengestellt. Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß im tieferen Temperaturbereich, insbesondere im Bereich
um 350 C, ausgesprochen hohe Kupferausbeuten (über 90%) und Nickelausbeuten von gut über 80% erhalten
wurden.
Gasförmiges Reduktionsmittel, Ammoniumcarbonat-AiTirnoniümhydiuXid-Laugc
Kohlenmonoxid (20Teile) - Kohlendioxid (50Teile) Reduktionsgemisch
Reduktions- | Reduknons- | Extrak | Kupfer | Nickel |
temperatur | dauer | tionsdauer | ausbeute | ausbeute |
CQ | (Std.) | (Std.) | (%) | (%) |
899 | 6 | 16 | 60,0 | 78,9 |
799 | 6 | 16 | 61,0 | 85,0 |
749 | 6 | 16 | 46,5 | 74,9 |
649 | 6 | 16 | 574 | 81,5 |
549 | 6 | 16 | 38,0 | 71,0 |
449 | 6 | 16 | OU | 87,2 |
343 | 6 | 16 | 93,7 | 85,6 |
249 | 6 | 16 | 42,0 | 46,0 |
Extraktionsdauer
Es wird angenommen, daß bei den niedrigeren Reduktionstemperaturen mit dem eingesetzten Kohlen-Nickelausbeute
Kupferausbeute
6 Minuten 3,3
1 Stunde 17,3
3 Stunden 53,0
16 Stunden 85,6
2 separate Extraktionen 98,5
zu je 16 Stunden
77,0
81,0
95,0
93,7
>99
81,0
95,0
93,7
>99
Ein Auslaugen derselben reduzierten Manganknollen 3 Stunden lang bei 65°C führte zu einer Kupferausbeute
von 95% und zu einer Nickelausbeute von 80%.
Ferner wurden weitere Versuche mit anderen Kohlendioxid- Kohlenmonoxid-Gemischen durchgeführt.
Bei einer Kohlenmonoxidkonzentration des Gases von 75 Teilen Kohlenmonoxid. 25 Teilen
Kohlendioxid gingen nach dreistündigem Auslaugen bei 65°C die Nickelausbeuten auf 88% herauf, während die
Kupferausbeuten im wesentlichen im Bereich von 90 bis 99% blieben.
Entsprechend den vorstehend angegebenen allgemeinen Verfahrensschritten zur Reduktion von Manganknollen wurde eine Reduktion mit einem Gasgemisch
aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff durchgeführt Das Gasgemisch enthielt ca. 50 Teile Kohlenmonoxid und ca.
50 Teile Wasserstoff. Die Reduktion wurde 7,5 Minuten bis ca. 1 Stunde lang bei 3500C durchgeführt Die
reduzierten Manganknollen wurden über die in der nachstehenden Tabelle 3 ausgewiesenen Zeiten mit
einer wäßrigen Ammoniak-Kohlendioxid-Lösung extrahiert. Wie der nachstehenden Tabelle 3 zu entnehmen
ist können unter den angegebenen Bedingungen bereits bei einer äußerst kurzen Reduktionsdauer und bei einer
sehr niedrigen Reduktionstemperatur beträchtliche Mengen an Kupfer, Nickel, Kobalt und Molybdän
gewonnen werden.
7
Tabelle 3
Auslaugen von Manganknollen nach einer CO/H2(1:1)-Reduktion bei 35OX
Kupferausbeute
Nickelausbeute
Kobaltausbeute
Molybdänausbeute
(a) 7,5 min Reduktion, 1 h Auslagen bei 60 C mit einer
Lauge mit 6,2% CO2 und 11 % NH,
(b) 0,5 h Reduktion, 1 h Auslaugen hei 60 C" mit einer
Lauge mit 6,2% CO2 und 11% NH,
(c) 0,5 h Reduktion, 0,5 h Auslaugen bei 60 C mit einer Ext.raktionslauge mit 7% CO2 und 18% NH,
Material mit einer Korngröße von weniger als Ι50μιη
0,5 h Reduktion, 1 h Auslaugen bei 60 C mit einer Extraktionslauge mit 6,2% CO2 und 11 % NH1
97 | 88 |
94 | 89 |
97,5 | 92,5 |
67
98
82
Weitere Reduktionsversuche wurden mit Synthesegas als Reduktionsgasgemisch durchgeführt. Im allgemeinen
wird unter Synthesegas jedes beliebige Gemisch von Kohlenmonoxid und Wasserstoff verstanden. Das
Kohler nonoxid und der Wasserstoff können in verschiedenen Verhältnissen vorliegen. Synthesegas
kann durch die Einwirkung von Wasserdampf auf Kohle oder auf Erdgas bei hohen Temperaturen, durch
partielle Oxydation von Erdgas oder Heizöl oder durch andere Prozesse gewonnen werden. Synthesegas kann
auch in bestimmten Fällen als Wassergas angesprochen werden, und zwar dann, wenn seine Zusammensetzung
typischerweise ca. 40% Kohlenmonoxid, 50% Wasserstoff. 3% Kohlendioxid und ca. 3% Stickstoff beträgt.
Unter Verwendung eines Synthesegases, das durch die partielle Oxydation von Heizöl erhalten wurde und
dessen Zusammensetzung ca. 1,5% Kohlendioxid. 15% 2ϊ Wasserstoff. 24% Kohlenmonoxid, Rest Stickstoff
betrug, wurden bei 350, 600 und 75OCC Manganknollen
reduziert. Gute Ausbeuten wurden in den Versuchen mit einer Reduktionsdauer von nur 15 Minuten mit einem
Synthesegas erhalten, das bis zu 30% Wasserdampf
jo enthielt.
Die in Tabelle 4 gezeigten Ausbeuten wurden unter Verwendung einer wäßrigen Extraktionslauge mit
einem Gehalt von 6,2% CO2 als Ammoniumcarbonat und 11% NH3 nach einer Reduktionsdauer von 30
J5 Minuten erhalten.
Der Tabelle 4 ist klar zu entnehmen, daß eine Reduktion bei 7500C mit einem Synthesegas, das als
stark reduzierend gelten kann, die Effektivität des Verfahrens und die Ausbeulen abnehmen. Ein Verdiinnen
des Synthesegases mir Kohlendioxid, das zu einer Herabsetzung des Reduktionsvermögens des Gasgemisches
führt, ergibt bei der gleichen Reduktionstemperatur von 75O0C höhere Ausbeuten an Kupfer und Nickel.
Mangan- Reduktionsknollen- temperatur
probe
probe
Extraktionsbedingunfecn Ausbeuten in %
Cu Ni
Cu Ni
Co
Mo
1 | 350 C | 1 h bei 65=C | 95,0 | 88,5 | 29,0 | 77,0 |
2 | 35O0C | 1 h bei 65°C | 96,0 | 88,0 | 50,0 | 70,0 |
3 | «XTC | 1 h bei 65°C, anschließend | 96,0 | 92,0 | 65,6 | 84,5 |
1 h bei Raumtemperatur | ||||||
4 | 750°C | 2 h bei Raumtemperatur | 39,2 | 57,0 | 40,0 | 57,0 |
5 | 75O0C | 2 h bei Raumtemperatur | 63,0 | 82,0 | 44,0 | 75,0 |
6 | 7500C*) | 2 h bei Raumtemperatur | 82,0 | 86,2 | - | - |
*) | Nach Zugabe von | weiteren 25 Vol.-% CO7 zum Synthesegas. |
Manganknollen wurden auf eine Korngröße von weniger als ca. 250 μπι zermahlen und bei Reduktions temperaturen von 350,600 und 75O°C durch Überleiten
von Synthesegas reduziert Das Synthesegas wurde durch partielle Oxydation von Heizöl erhalten und hatte
eine Zusammensetzung in der Gasphase von ca. 1,5%
Kohlendioxid, 15% Wasserstoff, 24% Kohlenmonoxid und Rest Stickstoff. Nach der Reduktion ließ man das
Material unter Stickstoff auf Zimmertemperatur abkühlen. Das reduzierte Material wurde dann unter
Stickstoffatmosphäre ausgetragen und ebenfalls unter Stickstoffatmosphäre mit einer Extraktionslauge, die
6,2% Kohlendioxid und 11% Ammoniak gelöst enthielt, 3 Stunden lang extrahiert. Es wurden folgende
prozentuale Ausbeuten erhalten:
10
Reduktions | Prozentuale Ausbeuten | Ni | Co | Mo | Zn |
temperatur | 92,2 | 53,2 | 94,6 | 77,4 | |
Cu | 90,6 | 71,7 | 83,0 | 41,2 | |
350 C | 94,1 | 84,6 | 75,7 | 88,4 | 20,8 |
600 C | 88,2 | ||||
750 C | 88,1 | ||||
Fraktionen der vorstehend beschriebenen Manganknollen
wurden auch wiederholten Auslaugungsprozessen unterworfen, jeder der Extraktionsschritte wurde
mit einer frischen Extraktioiislauge durchgeführt. Folgende Extraktionen wurden erhalten:
23
Reduktions- Extraktions- Prozentuale Extraktion
temperatur gesamtzeit
temperatur gesamtzeit
Cu Ni Co Mo
350 C | 64 h | 98 | 91,5 | 54,8 | 93 |
600 C | 102 h | 98,2 | 95 | 79,7 | 88,2 |
750 C | 102 h | 96 | 92 | 77,2 | 84,6 |
i0
In den meisten Fällen waren die erhaltenen reichen
Extraktionslösungen durch sehr geringe Eisen- und Mangangehalte ausgezeichnet. Der Mangangehalt lag
in der Regel bei ca. 0.03 g pro Liter und der Eisengehalt ca. bei 0,001 g pro Liter. Diese Zahlen lassen deutlich die
selektive Natur des neuen Verfahrens erkennen.
In der Zeichnung ist ein Flußdiagramm eines halbkontinuierlichen Verfahrens für die Reduktion mit
einem gasförmigen Reduktionsmittel bei Verwendung von Synthesegas oder anderen reduzierenden Gasgemisehen
dargestellt
Wie der Figur zu entnehmen ist, werden für die Gewinnung von Kupfer, Nickel, Kobalt und Molybdän
aus Manganknollen die Knollen bis auf eine angemessene Korngröße zerkleinert und vermählen und zur
Reduktion aufgegeben. Die Reduktion kann vorzugsweise im Wirbelbett durchgeführt werden. Sie kann
aber auch in einem statischen Bett durchgeführt werden, durch das das reduzierende Gas im aufwärts- oder
abwärtsgerichteten Strom hindurchstreicht oder sie kann mit einem statischen Bett durchgeführt werden,
das auf einem Wanderrost ausgebreitet ist und über das das reduzierende Gas geleitet wird. Das reduzierende
Gas kann Synthesegas, Wassergas, eine Mischung aus Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, aus Kohlenmonoxid
und Wasserstoff oder aus anderen Gasen sein, die durch die gesteuerte Verbrennung von Erdgas und Heizöl
erhalten werden.
Das Material kann in der Reduktionsstufe bei Temperaturen im Bereich von ca. 300 bis MK)0C fi*
reduziert werden. Die Reduktionstemperatwr ist dabei eine Funktion der Art und der Zusammensetzung des
reduzierenden Gases. Die Reduktion wird dabei vorzugsweise so gesteuert, daß die Bildung von
metallischem Eisen, das in den Extraktionslaugen löslich ist, verhindert wird. Durch eine entsprechend angemessene
Auswahl des reduzierenden Gases und der Reduktionstemperaturen wird so erreicht, daß die
wertvollen Metalle Kupfer, Nickel, Kobalt und Molybdän selektiv extrahiert werden können, indem die
Menge an löslichem Eisen auf ein Minimum gedrückt wird. Bei niedrigeren Reduktionstemperaturen, also
etwa bei Temperaturen im Bereich von 300 bis 600°C, können Zusammensetzungen des reduzierenden Gases
verwendet werden, wie sie in den Beispielen 1, 2, 3 und 4 benutzt wurden. Durch die im Vergleich zum Stand der
Technik wesentlich niedrigeren Reduktionstemperaturen wird erreicht, daß von dem in den Manganknollen
enthaltenen Eisen nur ein unbedeutend geringer Antnil bis zum Metall reduziert wird. Oberhalb 6000C sollte
das Reduktionsvermögen des reduzierenden Gases so ufoii l-i<3raKrvf>CAt7t u/prHpn HaR aiir*h auf Hipcp λλ/picp hpi
höheren Temperaturen die Bildung wesentlicher Mengen an metallischem Eisen unterbunden werden kann.
Eine solche Verdünnung kann beispielsweise durch das Zusetzen von Kohlendioxid, Wasserdampf oder anderen
Verdünnungsgasen zum reduzierenden Gasgemisch erreicht werden.
Wenn die Manganknollen reduziert sind, werden sie der Stufe des Auslaugens zugeführt. Die zum Auslaugen
benutzten Extraktionslösungen sind vorzugsweise Lösungen von Ammoniumsalzen in wäßrigem Ammoniak.
Die zur Extraktion benutzten Lösungen können ca. 0,05-bis 2molar an Ammoniumsalz sein und von ca. 5% bis ca.
25% Ammoniak enthalten. Bevorzugte Ammoniumsalze sind Ammoniumcarbonat (NH^CCh · H2O, Ammoniumchlorid
NH4CI und Ammoniumsulfat (NH^SO.!.
Der Prozeß des Auslaugens kann sowohl bei Umgebungstemperaturen als auch bei erhöhten Temperaturen
durchgeführt werden, wobei die Temperaturen jedoch nicht so hoch sein dürfen, daß das Ammoniak in
wesentlichen Mengen aus der Lösung verdampft. Zur Verkürzung der erforderlichen Extraktionsdauer kann
die Extraktionsaufschlämmung belüftet w?nien. Durch die Belüftung der Extraktionsaufschlämmung wird die
Reoxydation des Nickels und des Kupfers und damit ihre Löslichkeit unterstützt. Gleichzeitig werden unter
Umständen vorhandene Spuren von Mangan und/oder Eisen, die bis zu einer löslichen Form reduziert worden
sind, ebenfalls reoxydiert, wodurch sie in eine unlösliche Form überführt werden und aus der kupfer- und
nickelreichen Extraktionslösung ausfallen.
Die reiche Extraktionslösung und der Rückstand werden dann nach einem der herkömmlichen Verfahren,
beispielsweise durch Dekantieren oder Filtrieren, getrennt Die Erzrückstände können entweder auf die
Halde gegeben werden oder zur weiteren Aufbereitung der in ihnen noch verbliebenen Mineralien noch
verarbeitet werden. Die an Kupfer, Nickel, Kobalt und Molybdän reiche Extraktionslösung wird der Abtrenn-
und Fällstufe zugeführt Die Temperatur dieser Lösung wird so weit gesteigert, daß das Ammoniakgas und das
Kohlendioxid aus der flüssigen Phase vertrieben werden. Beim Vertreiben des Ammoniaks und des
Kohlendioxids aus der Extraktionslösung werden die Metalle als basische Carbonate gefällt Die auf diese
Weise gefällten Metalle werden dann als Aufschlämmung zur Stufe der eigentlichen Metallgewinnung
gepumpt Die Metalle werden in dieser Stufe nach einem der an sich bekannten Verfahren aufgearbeitet
In der vorstehenden Beschreibung wurde gezeigt daß
die Reduktion von Manganknollen mit einem gasförmigen Reduktionsmittel und eine sich daran anschließende
Auslaugupg des reduzierten Materials mit ammomumhaltigen Lösungen ein effektives und wirtschaftliches
Verfahren zur Gewinnung von Metallen sein kann. Bei geringen Reduktionstemperaturen, d.h. bei ca. 350°C,
ist der Einfluß der Zusammensetzung des reduzierenden Gases sowohl auf die schließlich zu erreichende
Extraktionsausbeute als auch auf die Extraktionsdauer nicht in der Weise kritisch, wie sie es bei höheren
Temperaturen, beispielsweise bei ca. 7WC, ist, wo sich
der Einfluß des unter diesen Bedingungen mitreduzierten Eisens auf die Gewinnung von Kupfer deutlich
störend bemerkbar macht. Wenn unter diesen Umständen aber die Zusammensetzung des reduzierenden
Gasgemisches so eingestellt wird, daß die Bildung wesentlicher Mengen metallischen Eisens verhindert
wird, kann das Reduktionsverfahren bei hohen Temperaturen dazu dienen, nicht nur Kupfer und Nickel,
sondern auch den größten Teil des vorhandener Kobalts und Molybdäns aus dem zusammengesetzten
Erz zu gewinnen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Gewinnung von Nickel, Kupfer, , Kobalt und Molybdän aus Manganknollen durch
Laugen mit ammoniakalischen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Manganknollen mit gasförmigen Reduktionsmitteln bei 300
bis 8000C reduziert werden, die reduzierten Manganknollen mit einer wäßrigen Lösung, die 0,5
bis 2,0 MoUl eines Ammoniumsalzes und 5 bis 25% Ammoniak enthält, gelaugt werden, die Lauge, die
praktisch frei von gelöstem Eisen und Mangan ist, abgetrennt und aufgearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion bei 300 bis 4000C
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsgas Synthesegas, Koh-
lenmanoxid-Kohlendioxid-Gemische und Kohlenmonoxid-Wasserstoff-Gemische verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Synthesegas aus 3 bis 18%
ίο Wasserstoff, 2 bis 25% Kohlenmonoxid und einem
Rest aus einem Gemisch von Kohlendioxid, Wasserdampf und Stickstoff, daß ein Kohlenmonoxid-Kohlendioxid-Gemisch aus 20 bis 80 Teilen Kohlenmonoxid und 20 bis 50 Teilen Kohlendioxid und daß ein
Kohlenmonoxid-Wasserstoff-Gemisch aus 20 bis 50 Teilen Kohlenmonoxid und 20 bis 50 Teilen
Wasserstoff verwendet wird.
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