DE540513C - Verfahren zur Herstellung von Glykol aus Chlorhydrinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Glykol aus Chlorhydrinen

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DE540513C
DE540513C DEC38494D DEC0038494D DE540513C DE 540513 C DE540513 C DE 540513C DE C38494 D DEC38494 D DE C38494D DE C0038494 D DEC0038494 D DE C0038494D DE 540513 C DE540513 C DE 540513C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C31/00Saturated compounds having hydroxy or O-metal groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C31/18Polyhydroxylic acyclic alcohols
    • C07C31/20Dihydroxylic alcohols

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Glykol aus Chlorhydrinen Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Glykolen aus den entsprechenden Chlorhydrinen. Nach dem Verfahren kann im besonderen Äthylenglykol C.H4 (0H)2 aus Äthylenchlorhydrin C,H40HCl gewonnen werden.
  • Bei bekannten Verfahren zur Herstellung von Glykol aus Chlorhydrin bestanden die hydrolysierenden Stoffe, welche dabei benutzt wurden, aus sehr schwachen Basen, z. B. aus Natriumbicarbonat. Starke Basen, wie z. B. kaustische Alkalien (Alkalihydroxyd), sind als ungeeignet angesehen worden, weil bei ihrer Anwendung das Chlorhydrin in weitem Umfange zu unerwünschten Produkten umgesetzt wurde, worunter sich die entsprechenden Olefinoxyde befanden. Dagegen entsprach es dem Stande der Technik, zum Zweck der Herstellung eines Olefinoxyds ein kaustisches Alkali zur Zersetzung des Chlorhydrins zu benutzen, wobei das Olefinoxyd als Destillat der Reaktionsflüssigkeit gewonnen wurde.
  • Es ist jedoch aus mancherlei Gründen wünschenswert, bei der Herstellung von Glykol ein kaustisches Alkali zu benutzen, z. B, kaustische Soda an Stelle von Natriumbicarbonat. Ein solcher Eisatz ergibt eine bemerkenswerte Verbilligung des Verfahrens. Eine kaustische Flüssigkeit kann billig durch Elektrolyse von Sole erzeugt werden, und wenn diese Flüssigkeit so benutzt werden kann, wie sie die elektrolytischen Zellen verläßt, ohne daß das nicht zersetzte Salz und die sonstigen Verunreinigungen entfernt werden, dann bildet sie ein im Vergleich zu Natriumbicarbonat sehr billiges basisches Produkt. Die Vorteile der Anwendung von kaustischer Flüssigkeit als solche anstatt der Umsetzung ihres Gehalts an Hydroxyd in Bicarbonat sind so augenscheinlich, daß darüber kein Wort verloren zu werden braucht. Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Glykolen, bei welchen eine kaustische Flüssigkeit, und vorzugsweise die kaustische Flüssigkeit, wie sie in elektrolytischen Zellen entsteht, zur Hydrolyse der Chlorhydrine benutzt wird.
  • Es hat sich gezeigt, daß hohe Ausbeuten an Glykolen durch Hydrolyse von Chlorhydrinen mit kaustischer Flüssigkeit erzielt werden können, wenn gewisse Vorsichtsmaßregeln getroffen werden. Das zunächst entstehende Umsetzungsprodukt zwischen Chlorhydrin und dem Alkali der kaustischen Lösung ist offenbar Olefinoxyd, und die Schnelligkeit dieser Reaktion steigt bei der Konzentration der in Reaktion tretenden Stoffe und mit der Temperatur. Nun ist bekannt, daß Olefmoxyde sich mit Wasser unter Bildung von Glykolen vereinen, und da Wasser bei der erwähnten Umsetzung von Chlorhydrin mit kaustischem Alkali gegenwärtig ist, so wird auch die Umsetzung der Olefinoxyde zu Glykolen einsetzen. Es wird dauernd eine gewisse Menge Olefinoxyd im Wasser gelöst vorhanden sein, und die Reaktion zwischen dem Alkali und dem Chlorhydrin wird bestrebt sein, diese Menge an Olefinoxyd zu erhöhen, während die Reaktion zwischen dem Olefinoxyd und dem Wasser auf eine Verminderung des Gehalts an Olefinoxyd hinwirken wird. Bisher ist die Umsetzung von Chlorhydrinen - mit kaustischen Alkalien stets unter solchen Bedingungen vorgenommen worden, daß die Bildung von Olefinoxyd in stärkerem Maße erfolgte als die Umwandlung in Glykol. Wenn daher Olefinoxyd hergestellt werden sollte, dann befriedigte das Verfahren, während die Herstellung von Glykol nach demselben mißlang.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Umsetzungsgeschwindigkeit des Olefinoxydes zu Glykol auch bei ständiger Gegenwart eines starken Alkalis erheblich beschleunigt wird, wenn man bei erhöhter Temperatur, bei erhöhter Olefinoxydkonzentration und bei Gegenwart von Katalysatoren, insbesondere neutralen Alkalihalogeniden, arbeitet. Dadurch ergibt sich auch die Möglichkeit, an Stelle der bisher verwendeten Basen ein stark mit Chlorid verunreinigtes technisches Zwischenprodukt, nämlich die aus den Elektrolysierzellen unmittelbar entströmende salzhaltige Lauge, zu verwenden.
  • Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung werden die zur Reaktion miteinander zu bringenden Stoffe in ein geschlossenes Gefäß, z. B. Druckgefäß, gebracht, welches vorzugsweise völlig mit Flüssigkeit gefüllt wird. Das Entweichen von Olefinoxyd aus der Reaktionsflüssigkeit wird auf diese Weise verhindert. Die Konzentration desselben in der Flüssigkeit wird gesteigert, und die Geschwindigkeit der Reaktion, durch welche das Olefinoxyd mit Wasser zu Glykol umgesetzt wird, wird erhöht. Vorzugsweise wird auch die Geschwindigkeit, mit welcher das Chlorhydrin zersetzt wird, vermindert, was z. B. durch Reglung der Reaktionstemperatur und der Konzentration des Alkalis erreicht werden kann, so daß übermäßig hohe Drücke nicht entstehen. Es zeigt sich dabei ferner, daß unter den angegebenen Bedingungen die Bildung von Glykol mit solcher Schnelligkeit fortschreitet, daß die Reaktionszeit nicht in schädlichem Umfange verlängert wird.
  • Die Reaktion kann auch in einem nur teilweise mit Flüssigkeit gefüllten Druckgefäß durchgeführt werden. In diesem Falle hängt die Menge des Olefinoxyds, welche aus der Flüssigkeit austritt, von der Größe des Gasraumes im Gefäß und von dem Dampfdruck des Olefinoxyds ab, und der letztere muß innerhalb angemessener Grenzen gehalten werden. Die durchgeführten Versuche haben gezeigt, daß Natriumchlorid, welches sich in der Reaktionsflüssigkeit befindet, die Reaktion zwischen Olefinoxyd und Wasser beschleunigt. Natriumchlorid entsteht auch durch die Umsetzung zwischen Chlorhydrin und kaustischer Soda, es kann aber auch als solches zugesetzt werden oder von vornherein in der Lösung enthalten sein, wie es z. B. in elektrolysierter Sole der Fall ist, in welcher sich unzersetztes Salz befindet. Beispiel Zu einer Lösung, welche 8 bis z2 °/° Äthylenchlorhydrin enthielt und welche sich in einem Druckgefäß befand, wurde kaustische Rohflüssigkeit aus elektrolytischen Zellen zugesetzt, welche so bis z20/0 NaOH und daneben unzersetztes Salz enthielt, bis der Gehalt an basischer Substanz den des stöchiometrischen Äquivalents ein wenig übertraf. Die Flüssigkeit wurde dann allmählich bis auf annähernd 8o' C erhitzt und auf dieser Temperatur 8 Stunden lang gehalten. Die Temperatur wurde dann bis auf nahezu zoo ° gesteigert und diese Temperatur weitere 3 Stunden festgehalten, wobei darauf geachtet wurde, daß während der ganzen Zeit der Überdruck im Gefäß niemals über wenige Atmosphären stieg. Die heiße Lösung wurde dann unmittelbar in ein Verdampfungsgefäß zur Konzentration gebracht. Es ergab sich eine Ausbeute von etwa 960/0 der theoretischen. Die schließlich gewonnene Reaktionsflüssigkeit enthielt 5 bis 70/, Glykol.
  • Das Verfahren kann bequem kontinuierlich durchgeführt werden, in welchem Fall die Reaktionsstoffe miteinander gemischt und durch eine Leitung hindurchbewegt werden, in welcher sie in Reaktion miteinander treten, um schließlich einem kontinuierlich arbeitenden Destilliergefäß zugeführt zu werden. Der sich bewegende Strom des Reaktionsgemisches wird vorzugsweise auf steigende Temperaturen erhitzt, und gewünschtenfalls kann ohne Mühe ein hoher Druck aufrechterhalten werden, was eine raschere Steigerung der Temperatur und damit eine Beschleunigung des Verfahrens gestattet.
  • Die Erfindung ist nicht nur anwendbar auf einzelne Chlorhydrine, sondern auch auf Mischungen verschiedener Chlorhydrine.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von Glykol aus Chlorhydrinen, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlorhydrin in wäßriger Lösung eines starken Alkalis, in Gegenwart von Alkalisalzen, in einem geschlossenen Gefäß unter Druck erhitzt. a. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellenlauge einer Chloralkalielektrolyse verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch z und z, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Um- Setzung zwischen Chlorhydrin und kaustischem Alkali zunächst die Temperatur im wesentlichen konstant erhalten wird, bis die Umsetzung zum Teil erfolgt ist, und daß dann das Gemisch auf eine höhere Temperatur gebracht wird, welche geeignet ist, die Umsetzung zwischen Chlorhydrin und Alkali zu beschleunigen, die aber nicht hinreichend ist, um eine wesentliche Verdampfung des Olefinoxyds herbeizuführen.
DEC38494D 1926-01-07 1926-07-14 Verfahren zur Herstellung von Glykol aus Chlorhydrinen Expired DE540513C (de)

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