DE1031299B - Verfahren zur Herstellung von Dichlorhydrin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dichlorhydrin

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DE1031299B
DE1031299B DEN5590A DEN0005590A DE1031299B DE 1031299 B DE1031299 B DE 1031299B DE N5590 A DEN5590 A DE N5590A DE N0005590 A DEN0005590 A DE N0005590A DE 1031299 B DE1031299 B DE 1031299B
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dichlorohydrin
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George Fulton Johnson
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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    • C07C43/02Ethers
    • C07C43/03Ethers having all ether-oxygen atoms bound to acyclic carbon atoms
    • C07C43/04Saturated ethers
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    • C07C43/123Saturated ethers containing halogen both carbon chains are substituted by halogen atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
    • C07C29/64Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by simultaneous introduction of -OH groups and halogens
    • C07C29/66Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by simultaneous introduction of -OH groups and halogens by addition of hypohalogenous acids, which may be formed in situ, to carbon-to-carbon unsaturated bonds

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Dichlorhydrin Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Umsetzung von Chlor und Allylchlorid zwecks Erzeugung von Dichlorhydrin. Die Bezeichnung »Dichlorhydrin« wird hier für die beiden Isomeren 1,2-Dichlor-3-oxypropan und 1,3-Dichlor-2-oxypropan verwendet.
  • In ihrer allgemeinen Form bezieht sich die Erfindung auf eine Arbeitsstufe, welche bei einer der Methoden zur Synthese von Glycerin aus Allylchlorid verwendet wird. Bei einem dieser Verfahren wird Allylchlorid zu Trichlorpropan chloriert, welches dann - wenn auch mit Schwierigkeiten - zu Glycerin hydrolysiert wird. Ein zweites Verfahren umfaßt die Hydrolyse von Allylchlorid zu Allylalkohol mit nachfolgender Chlorhydrinierung des Alkohols zu Monochlorhydrin, das dann zu Glycerin hydrolysiert wird. Dies ist ein verhältnismäßig direktes und leichtes Verfahren, da der bei der Reaktion gebildete Allylalkohol in Wasser leicht löslich ist und in hoher Ausheute in das entsprechende Monochlorhydrin umgewandelt werden kann.
  • Dile Erfindung befaßt sich mit einer Arbeitsstufe eines dritten Verfahrens zur synthetischen Glycerinherstellung, bei welchem Allylchlorid direkt zu Dichlorhydrin chlorhydriniert und das Dichlorhydrin dann zu Glycerin hydrolysiert wird. Die bei der Bil- dung des Dichlorhydrins ablaufenden Gesamtreaktionen sind folgende: H20+CI2eHOCI+HCI (1) CH2 = CHCH2Cl + HOClo CH20H CHCI CH2Cl (beide Isomeren) (2) Allylchlorid Dichlorhydrin Ungünstig ist hierbei, daß diese Reaktionen von unerwünschten Nebenreaktionen begleitet sind, welche normalerweise etwa 10 bis 25 0/o oder noch mehr der Reaktionskomponenten verbrauchen. Die hauptsächlichsten Nebenreaktionen sind: C H2 = C H C H2 CH2ClCHCl ->CH2Cl.CH2Cl.CH2Cl (3) und G.2$CH--CH-CH2Cl+ CH2OH CHClCH2Cl.CHCl#CH2Cl-> (4) CH2Cl CHCl . CH2 . O .CH2CHCl . CH2Cl+HCl Tetrachlorpropyläther Diese Nebenreaktionen verlaufen sowohl in der wässerigen Phase des Systems als auch in der organischen Phase desselben, welche aus dem praktisch wasserunlöslichen als Nebenprodukt gebildeten Trichiorpropan und Tetrachlorpropyläther zusammen mit etwa noch vorhandenem ungelöstem Allylchlorid gebildet wird, da die letztgenannte Verbindung in Wasser hei 200 C nur bis zu 0,360/a löslich ist. Etwa 5 bis 150/0 des Allylchlorids gehen im allgemeinen in der wässerigen Phase durch Bildung von Nebenprodukten verloren, während die Verluste in der organischen Phase, je nach der Art des verwendeten Verfahrens, zwischen etwa 5 und 2O0/o liegen. Diese Verluste sind besonders groß, wenn die wässerige Reaktionslösung verhältnismäßig konzentriert wird.
  • Die bisher zwecks Verringerung der Nebenprodukte unternommenen Versuche waren in erster Linie darauf gerichtet, jenen Verlustanteil herabzusetzen, der in der organischen Phase auftritt, da man der Ansicht war, daß die Bildung von Nebenprodukten in der wässerigen Phase unter den in der Praxis verwendeten Arbeitsbedingungen nicht in nennenswertem Ausmaß zurückgedrängt werden könne. Verfahren zur Erzeugung von Dichlorhydrin werden im allgemeinen kontinuierlich durchgeführt, wobei ergänzende Wassermengen und frische Mengen Allylchlorid und Chlor dem System kontinuierlich zugeführt werden, während ein das als Reaktionsprodukt entstandene Dichlorhydrin enthaltender Strom kontinuierlich aus dem System abgezogen wird. Es ist bekannt, daß bei derartigen Arbeitsweisen die Verluste durch Bildung von Nebenprodukten in der organischen Phase verringert werden können, indem man jenen Teil des Reaktionsgemisches, welcher nicht umgesetztes Allylchlorid und Chlor enthält, soweit als möglich von organischer Phase frei hält. In der Praxis hat man zu diesem Zweck ein Kreislaufsystem verwendet, in welchem der Abfluß aus der Reaktionskammer in einen Absetzbehälter geführt wird, von welchem die organische Phase als untere Schicht abgezogen wird, bevor die überstehende wässerige Schicht (aus welcher ein das Reaktionsprodukt enthaltender Strom kontinuierlich abgezogen wird) mit zusätzlichen Mengen der Reaktionskomponenten und dem ergänzenden Wasser versehen und dann in das Reaktionsgefäß zurückgeführt wird. Weiter war es üblich, dem Reaktionsgemisch Ätzalkali zuzufügen, um so die Menge an freiem Chlor in der Lösung herabzusetzen, da beobachtet worden war, daß dieses Chlor sich vorzugsweise in der nicht wässerigen Phase. löst und dadurch die Bildung von Nebenprodukten begünstigt.
  • Eine andere Methode zur Herabsetzung der Verluste durch Bildung von Nebenprodukten in der organischen Phase besteht darin, daß die organische Phase in hochdispergiertem Zustand gehalten wird, und zwar mindestens in jenem Teil des Systems, in welchem die Umsetzung zwischen Allylchlorid und Chlor erfolgt.
  • Keine dieser Arbeitsweisen wirkte jedoch im Sinne einer Herabsetzung von Verlusten durch in der wässerigen Phase des Systems gebildete Nebenprodukte, und es wäre daher erwünscht, wenn eine Arbeitsweise geschaffen werden könnte, die entweder in Verbindung mit den vorerwähnten Arbeitsweisen oder unabhängig von diesen benutzt werden könnte, und durch welche diese Verluste wesentlich verringert werden könnten, ohne daß die Wirksamkeit des Verfahrens in irgendeiner Weise beeinträchtigt würde.
  • Es ist nun gefunden worden, daß bei der Umsetzung von Allylchlorid mit Chlor in wässeriger Lösung zwecks Erzeugung von Dichlorhydrin die Verluste durch die Bildung von Nebenprodukten infolge von in der wässerigen Phase auftretenden Reaktionen um etwa 20 bis 500/o herabgesetzt werden können wenn man das Allylchlorid und das Chlor der wässerigen Reaktionslösung in einer Reihe von Anteilen zusetzt, so daß also die Chlorhydrinierungsreaktion in einer Reihe von Stufen mit stetig ansteigender Konzentration des Dichlorhydrinreaktionsproduktes und bei einer durchschnittlichen Verdünnung verläuft, welche größer ist als bei den üblichen Arbeitsweisen, z. B. der obenerwähnten Art, bei welchen die Konzentration des wässerigen Reaktionsgemisches verhältnismäßig konstant bleibt und direkt geregelt durch die Geschwindigkeit wird, mit welcher ergänzendes Wasser und Allylchlorid dem Gemisch zugesetzt werden.
  • Es ist ein Verfahren zur fortlaufenden Herstellung wässeriger Alkylenchlorhydrinlösungen durch Einleiten von Olefinen in eine mindestens zwei hintereinandergeschaltete Umsetzungsgefäße durchströmende chlorhaltige wässerige Lösung bekannt, bei welchem die Olefine vor ihrem Eintritt in das erste Umsetzungsgefäß zunächst durch die aus diesem abgezogene und einem Waschturm zugeführte chlorhydrinreiche Endlösung und sodann nacheinander im Gegenstrom zur Umsetzungslösung durch sämtliche Umsetzungsgefäße geleitet werden, wobei man das erforderliche Chlor nach Maßgabe seines annähernden Verbrauches jedem einzelnen Umsetzungsgefäß zu- führt und innerhalb jedes Umsetzungsraumes eine über dem Taupunkt der chlorhaltigen Nebenerzeugnisse liegende Temperatur aufrechterhält. Demgegenüber ist das vorliegende Verfahren grundsätzlich nicht an mehrere hintereinandergeschaltete Umsetzungsgefäße und an das Arbeiten bei höheren Temperaturen gebunden. Die Zugabe der Reaktionskomponenten in den einzelnen Stufen kann im gleichbleibenden Verhältnis ohne besondere Anpassung an die Konzentrationsverhältnisse in der Umsetzungslösung erfolgen.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren wird zur Herstellung von Chlorhydrin Chlor in einen ersten Waschturm eingeleitet, in welchem dieses von der Waschflüssigkeit aufgenommen wird. Die Waschflüssigkeit wird sodann in einem zweiten Waschturm mit den Olefinen in Berührung gebracht, welche in einer dem Gehalt an Chlorverbindungen der Waschflüssigkeit entsprechenden Menge in den zweiten Waschturm eingeleitet werden. Bei diesem Verfahren können auch mehrere Paare solcher Gaswasditürme verwendet werden, welche von der Waschflüssigkeit nacheinander durchflossen werden, wobei jedoch Chlor und Olefine direkt in die für sie bestimmten Waschtürme eingeleitet werden, und zwar in solcher Menge, daß sie in jedem Paar zueinander gehörender Waschtürme vollkommen aufgebraucht werden. Diese bekannte Arbeitsweise erfordert eine verhältnismäßig umständliche Apparatur. Der Erfindungsgegenstand zeichnet sich demgegenüber durch Einfachheit der verwendeten Apparatur und auch der Arbeitsbedingungen aus.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann durch führt werden, indem man die Gesamtmenge des zu verwendenden Wassers oder mindestens einen großen Anteil desselben zusammen mit einem Teil der der wässerigen Reaktionsmischung insgesamt zuzusetzenden Gesamtmenge der beiden Reaktionskomponenten Allylchlorid und Chlor in eine erste Reaktionszone einführt. Das Reaktionsgemisch aus dieser ersten Reaktionszone wird dann in eine zweite und gegebenenfalls in eine weitere Reaktionszone bzw. weitere Zonen geführt, in welchen jeweils zusätzliche Mengen von Allylchlorid und Chlor (aber im wesentlichen kein Wasser oder nur geringe Mengen) zugesetzt werden, so daß das Reaktionsgemisch seine höchste und endgültige Konzentration erst in der letzten Reaktionszone erreicht. Schon wenn man nur zwei solcher Reaktionszonen verwendet, wobei das gesamte Wasser und nur je 5O0/o der Reaktionsteilnehmer Allylchlorid und Chlor in die erste Zone eingeführt werden, während der Rest der Reaktionskomponenten in der zweiten Reaktionszone zugeführt wird, kann die Bildung von Nebenprodukten in der wässerigen Phase um bis zu 20 bis 250/0 verringert werden. Wenn die Zahl der Reaktionszonen auf drei erhöht wird, steigert sich die Verringerung des Verlustes durch Nebenprod1lkte auf etwa 30 bis 330/0, während durch noch weitere Erhöhung der Zahl der verwendeten Reaktionszonen die Verluste bis zu annähernd 500/0 herabgesetzt werden können.
  • Auf diese Weise kann man in den üblichen Systemen, bei welchen eine einzige Reaktionszone verwendet wird, wobei Allylchlorid kontinuierlich im Verhältnis von 1 Raumteil für je 25 Raumteile des zusätzlichen Wassers zugegeben wird, die Verluste durch Bildung von Nebenprodukten in der wässerigen Phase von 7,5 bis 80/0 auf nur 5,5 bis 60/o herabsetzen, indem man in zwei Stufen arbeitet, und auf Werte von etwa 5 und 4,50/o durch entsprechende Anwendung von drei und vier Stufen. In jedem Fall muß beachtet werden, daß kein Unterschied besteht zwischen der Konzentration des aus der letzten Stufe (oder Reaktionszone) abgeführten Gemisches und der Konzentration, die bei einem üblichen Einstufenverfahren erhalten wird, wobei die Konzentration in jedem Fall etwa 6 bis 6,5 Gewichtsprozent Dichlorhydrin beträgt. Die erwähnte Herabsetzung der Verluste wird beim Arbeiten mit konzentrierten Lösungen sogar noch größer. So werden die Verluste durch Bildung von Nebenprodukten in der wässerigen Phase von 140/0, die bei einstufiger Arbeitsweise festgestellt werden, bei einem Verhältnis von 12 :1 zwischen Ergänzungswasser und Allylchlorid in einer zweistufigen Arbeitsweise auf 10,5, in einer dreistufigen Arbeitsweise auf 9,40/0, in einer vierstufigen Arbeitsweise auf 8,8 0/o und in einer fünfstufigen Arbeitsweise auf 8,50/0 herabgesetzt. Bei diesen Werten wird vorausgesetzt, daß gleiche Raumteile der Reaktionskomponenten Allylchlorid und Chlor in den einzelnen Stufen zugesetzt werden und daß praktisch das gesamte Wasser in der ersten Stufe zugegeben wird.
  • Falls zusätzliche Wassermengen in der zweiten oder in den folgenden Stufen zugegeben werden, verringern sich die angegebenen Ermäßigungen in entsprechender Weise.
  • Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Systeme sind in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellt.
  • In dem System nach Fig. 1 wird ein Frischwasserstrom kontinuierlich durch die Leitung 10 in ein erstes Reaktionsgefäß 11 eingeführt, welches ein verhältnismäßig verdünntes Reaktionsgemisch 12 enthält. Dieses Reaktionsgefäß ist mit einem durch den Motor 14 angetriebenen Rührer 13 ausgerüstet. Durch die Leitung 15 wird Allylchlorid kontinuierlich in den Wasserstrom eingeführt, während Chlor in etwa äquimolekularer Menge in bezug auf das Allylchlorid dem Reaktionsgefäß durch die Leitung 16 zugeführt wird. Da Reaktionsgemisch 12 wird aus dem Reaktionsgefäß 11 kontinuierlich mit solcher Geschwindigkeit abgezogen, daß in dem Gefäß ein konstanter Flüssigkeitsstand aufrechterhalten wird. Das Gemisch wird durch die Leitung 17 in ein zweites Reaktionsgefäß 11' geführt, welchem durch die Leitungen 15' und 16' zusätzliche Mengen Allylchlorid und Chlor zugeführt werden. Aus dem Reaktionsgefäß 11' wird das jetzt stärker konzentrierte wässerige Reaktionsgemisch durch die Leitung 17' in ein drittes Reaktionsgefäß 11" geführt, welchem die restlichen Zugaben von Allylchlorid und Chlor durch die Leitungen 15" und 16" zugeführt werden. Der fertige, das Reaktionsprodukt enthaltende Strom wird aus dem Reaktionsgefäß 11" durch die Leitung 18 abgeführt und einer Gewinnungsanlage für das Reaktionsprodukt zugeleitet. Die Reaktionsgefäße 11' und 11" sind ebenfalls mit (nicht dargestelltem) Rührer ausgerüstet und sind in ihrer Konstruktion dem Reaktionsgefäß 11 ähnlich.
  • Bei dem in Fig. 2 schematisch dargestellten System wird Frischwasser kontinuierlich einem durch einen Motor angetriebenen Mischer 20 zusammen mit Allylchlorid und Chlor zugeführt, wobei die Reaktion zwischen Allylchlorid und Chlor in den meisten Fällen in der Zeit bis die Reaktionsflüssigkeit den Mischer verläßt im wesentlichen vollendet ist. Das Reaktionsgemisch wird nun einem zweiten durch einen Motor angetriebenen Mischer 21 zusammen mit zusätzlichen Mengen Allylchlorid und Chlor zugeleitet, und während das Gemisch nacheinander die Mischer 22, 23 und 24 passiert, werden weitere Zusätze der Reaktionskomponenten zugegeben. Wenn das Reaktionsgemisch aus dem Mischer 24 abgezogen wird, ist die gewünschte Konzentration an Dichlorhydrin darin erreicht, und das Gemisch ist fertig für die nächste Behandlungsstufe.
  • In dem in Fig. 3 schematisch dargestellten System sind zwei Reaktionszonen zusammengekuppelt. In jeder derselben wird ein wässeriges Reaktionsgemisch von bestimmter Konzentration kontinuierlich umgeführt. In der ersten Reaktionszone werden zur Ergänzung Wasser, Allylchlorid und Chlor an den Stellen a, b, c kontinuierlich in das Reaktionsgemisch eingeführt, welches in der Leitung 30 umläuft. Ein Anteil des Gemisches aus der Leitung 30 wird, nachdem er durch die Pumpe 31 und den Mischer 32 geflossen ist, kontinuierlich zu der zweiten Reaktionszone abgezweigt, wo diese Flüssigkeitsmenge zusammen mit weiteren Mengen Allylchlorid und Chlor, die kontinuierlich bei b' und c' zugeführt werden, die Ergänzungsflüssigkeit darstellt, welche dem durch die Pumpe 33 und den Mischer 34 in der Leitung 35 im Kreislauf geführten Reaktionsgemisch zugeführt wird. Ein Anteil des Stromes aus der Leitung 35, welcher stärker konzentriert ist als in der Leitung 30, wird kontinuierlich zwecks Gewinnung des Reaktionsproduktes abgeleitet.
  • Bei jedem der in der Zeichnung dargestellten System können gewünschtenfalls weitere Reaktionszonen angeschlossen werden, ohne daß das Prinzip der Arbeitsweise geändert wird. Die Verwendung dieser weiteren Zonen dient einer weiteren Herabsetzung der Bildung von Nebenprodukten in der wässerigen Phase. Ferner könnten geringere Mengen Wasser, außer dem ursprünglich der ersten Reaktionszone zugeführten, auch einer oder mehreren der folgenden Reaktionszonen zugeleitet werden, ohne daß hiermit von dem Prinzip der Erfindung abgewichen wird. Es wird aber vorgezogen, praktisch die Gesamtmenge des zuzusetzenden Wassers der ersten Reaktionszone zuzusetzen, da dies die wirksamste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt.
  • Die Endkonzentration der wässerigen Reaktionsmischung, welche bei der Durchführung des vorliegenden Verfahrens erzielt wird, kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Vorzugsweise werden aber insgesamt 0,02 bis 0,1 Raumteile Allylchlorid (und eine im wesentlichen äquimolekulare Menge Chlor) für jeden dem System zugeführten Raumteil Wasser zugesetzt. Bei stärkeren Verdünnungen, als den vorstehend angegebenen, werden die Kosten für die Handhabung des Wassers im Strom untragbar hoch, während bei Zugaben von Allylchloridmengen über 0,1 Raumteil je Raumteil Wasser die Verluste durch Nebenprodukte in der wässerigen Phase im allgemeinen für ein wirtschaftliches Arbeiten zu groß werden, selbst wenn man die durch die Anwendung der Erfindung erzielte Herabsetzung dieser Verluste mit berücksichtigt.
  • Nachdem einmal die allgemeine Arbeitsweise festgelegt und die Fließgeschwindigkeiten der Reaktionskomponenten und des Wassers eingestellt worden sind, können die übrigen Reaktionsbedingungen innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen geändert werden. So kann man Allylchlorid und Chlor entweder in gasförmigem oder in flüssigem Zustand zuführen. Gasförmiges Allylchlorid ist besonders wirksam in Systemen der in Fig. 1 dargestellten Art, bei welchen das Rühren des Gemisches unzureichend sein kann, um die in dem Gemisch vorhandene organische Phase in feindispergiertem Zustand zu halten.
  • Die Reaktion kann innerhalb eines weiten Temperaturbereiches und unter atmosphärischem oder Über-bzw. Unterdruck durchgeführt werden. Im allgemeinen können Reaktionstemperaturen zwischen 10 und 900 C angewandt werden. Die Reaktion ist schwach exotherm, und in den meisten Fällen werden gute Resultate erhalten, wenn man das System bei einer Temperatur zwischen etwa 25 und 750 C zum Gleichgewicht kommen läßt. Wie oben erwähnt, verläuft die Reaktion zwischen Allylchlorid und Chlor schnell und ist im allgemeinen in Perioden von nur 1 oder 2 Sekunden oder weniger beendet, obwohl eine Ausdehnung der Reaktionszeit, vom Standpunkt der Ausbeute an Reaktionsprodukt aus, ohne schädliche Einwirkung ist. Vorzugsweise werden Gesamtverweilzeiten (bestimmt durch Dividieren des Gesamtvolumens des Systems durch die Menge des je Minute abgezogenen Erzeugnisses) von 1 bis 10 Minuten verwendet, obwohl auch schon mit noch kürzeren Verweilzeiten gute Ergebnisse erzielt worden sind. Die Verweilzeiten können ohne ungünstige Einwirkung bezüglich der Ausbeute an Reaktionsprodukt über 10 Minuten ausgedehnt werden, obwohl hierdurch die Kosten für die Anlage und für den Betrieb etwas erhöht werden können.
  • Man kann Ätzalkali je nach Wunsch zu der wässe rigen Reaktionsmischung zusetzen. Wenn kein Ätzalkali zugegeben wird, hat der das Reaktionsprodukt enthaltende Strom normalerweise einen pn-Wert von etwa 0,3 bis 1. Wenn dieser pH-Wert so niedrig sein sollte, daß er zu Korrosionsschwierigkeiten führt, so kann durch Zugabe von Ätzalkali ein höherer p-Wert eingestellt werden, z. B. zwischen etwa 2,5 und 6, ohne daß hierdurch andere ungünstige Wirkungen herbeigeführt werden als eine Herabsetzung der Reaktionsgeschwindigkeit, wobei auch noch ein gewisser Vorteil hinsichtlich der Herabsetzung der durch die Bildung von Nebenprodukten in der organischen Phase auftretenden Verluste erzielt wird.
  • Die Erfindung wird nachstehend durch Beispiele noch näher erläutert.
  • Beispiel 1 Es wurde ein System von der in Fig. 3 gezeichneten Art verwendet. Jede der verwendeten Reaktionsstufen besaß eine Kapazität von 247 Raumteilen.
  • Die entsprechende Menge des wässerigen Reaktionsgemisches wurde bei Temperaturen zwischen 48 und 530 C in jeder der Stufen mit einer Geschwindigkeit von 2700 Raumteilen je Minute umgeführt. In der ersten Stufe wurden ergänzendes Wasser und Allylchlorid in Mengen von 124 bzw. 3,45 Raumteilen je Minute zugegeben, während Chlor in einer in bezug auf das Allylchlorid praktisch äquimolekularen Menge zugesetzt wurde. Diese Geschwindigkeit der Zuführung von Chlor und Allylchlorid wurde in der zweiten Stufe des Systems im wesentlichen beibehalten, obwohl in dieser Stufe kein frisches Ergänzungswasser zugesetzt wurde. Das wässerige Reaktionsgemisch hatte in jeder Stufe eine Verweilzeit von etwa 2 Minuten (und also eine Gesamtverweilzeit von etwa 4 Minuten). Diese Zeit wurde bestimmt durch Dividieren des Fassungsvermögens der Stufe durch die Geschwindigkeit des je Minute abgezogenen Produktes. Durch Analyse des aus der zweiten Stufe abgezogenen, das Reaktionsprodukt enthaltenden Stromes wurde festgestellt, daß etwa 91,60/0 des gesamten dem System zugeleiteten Allylchlorids in Dichlorhydrin umgewandelt worden waren, während der Rest den Verlust durch Nebenprodukte darstellt.
  • Die vorstehend beschriebene Arbeitsweise wurde dann wiederholt, aber unter Verwendung nur einer einzigen Stufe, wobei die Mengen der Zusätze von Allylchlorid und Chlor zweimal so groß waren wie im Falle der vorstehend beschriebenen Einzelstufen.
  • Es wurde gefunden, daß die Bildung von Nebenprodukten sich im Vergleich zu der bei der Verwendung von zwei Stufen festgestellten um etwa 83 O/o erhöhte, wodurch die Ausbeute an Dichlorhydrin auf etwa 84,6°/o herabgesetzt wurde, während 15,4°/o des Allylchlorids in der Form von Trichlorpropan und Tetrachlorpropyläther verlorengingen.
  • Beispiel 2 Die im ersten Absatz des Beispiels 1 beschriebene Arbeitsweise wurde wiederholt unter Anwendung von drei an Stelle von zwei Reaktionsstufen, während die übrigen Arbeitsbedingungen gleichbliehen. In dieser dreistufigen Arbeitsweise erreichte die Reaktionslösung eine Endkonzentration von etwa 11,9 (bestimmt durch Dividieren des Volumens des zugesetzten Wassers durch das Gesamtvolumen des zugesetzten Allylchlorids) im Gegensatz zu einer Endkonzentration von etwa 17,9 im Falle der oben beschriebenen zweistufigen Arbeitsweise. Trotz Anwendung dieser anomal niedrigen Verdünnung wurde festgestellt, daß etwa 85,80/o des Allylchlorids in Dichlorhydrin umgewandelt wurden. Wenn andererseits die Reaktion nur in einer einzigen Stufe ausgeführt wurde (wiederum mit einer Endkonzentration von 11,9), wurde die Ausbeute an Dichlorhydrin auf etwa 74°/o herabgesetzt.
  • Bei beiden in diesem Beispiel beschriebenen Arbeitsweisen wurde in der organischen Phase des Systems ein beträchtlicher Anteil an Nebenprodukten gebildet. Die Umsetzung zu Nebenprodukten in der wässerigen Phase beliefen sich jedoch im Falle der einstufigen Arbeitsweise auf annähernd 14°lo des in das System eingeführten Allylchlorids und in dem dreistufigen System nur auf 9,30/0.
  • PATENTANSPP\ÜCIIE 1. Verfahren zur Herstellung von Dichlorhydrin durch Umsetzen von Chlor mit Allylchlorid in einem wässerigen Reaktionsmedium, dadurch gekennzeichnet, daß Allylchlorid und Chlor. vorzugsweise in im wesentlichen äquimolekularen Mengen, der wässerigen Reaktionsmischung in einer Reihe von Anteilen zugesetzt werden, so daß die Chlorhydrinierungsreaktion in einer Reihe von Stufen mit ständig ansteigender Konzentration des Dichlorhydrins verläuft.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Wasser, Allylchlorid und Chlor kontinuierlich einer ersten Reaktionszone zugeführt werden und das gebildete wässerige Reaktionsgemisch aus dieser Zone kontinuierlich in eine zweite und gegebenenfalls in eine weitere Reaktionszone bzw. in weitere Reaktionszonen geführt wird, wobei in jeder derselben zusätzlichen Mengen Allylchlorid und Chlor zugesetzt werden und die gewünschte Dichlorhydrinlösung kontinuierlich aus der letzten Reaktionszone abgeführt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ergänzendes Wasser, Allylchlorid und Chlor kontinuierlich einer wässerigen Dichlorhydrinlösung zugesetzt werden, welche in einer ersten Reaktionszone im Kreislauf umgeführt wird, daß ein Teil dieser umgeführten Lösung kontinuierlich abgezogen und zusammen mit zusätzlichen Mengen Allylchlorid und Chlor einer zweiten Reaktionszone zugeführt wird, in welcher eine konzentriertere Dichlorhydrinlösung als in der genannten ersten Zone umläuft, und daß diese Maßnahme des Abziehens eines Anteils der umgeführten Lösung und des Zusetzens derselben zusammen mit Allylchlorid und Chlor zu einer nachfolgenden Reaktionszone gewünschtenfalls noch in einer oder mehreren nachfolgenden Reaktionszonen wiederholt wird, worauf ein Anteil der in der letzten Zone umgeführten Lösung kontinuierlich abgezogen wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gesamtmenge von 0,01 bis 0,1 Raumteilen Allylchlorid für jeden Raumteil des dem System zugeführten Wassers zugesetzt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 735 636.
DEN5590A 1951-05-31 1952-05-29 Verfahren zur Herstellung von Dichlorhydrin Pending DE1031299B (de)

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DE2951770A1 (de) * 1979-12-21 1981-07-02 Gabil Soltan ogly Sumgait Šarifov Kontinuierliches verfahren zur gewinnung von glyzerindichlorhydrinen
EP0229415A1 (de) * 1985-12-27 1987-07-22 Shell Internationale Researchmaatschappij B.V. Verfahren zur Herstellung von Dichlorhydrin

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DE735636C (de) * 1937-03-06 1943-06-03 Union Chimique Belge Sa Verfahren zur Herstellung von Alkylenchlorhydrinen

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