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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Briefumschlägen mit
aufgedrucktem Fenster Die vorliegende Erfindung hat ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Gegenstand, durch welche die Möglichkeit gegeben ist, von Formschnitten gewöhnlicher
Art oder von der Papierrolle ausgehend in ununterbrochenem Arbeitsgang fertige Briefumschläge,
Flachbeutel oder ähnliche Werkstücke mit durchsichtigem, durch Lackauftrag erzeugtem
Fenster herzustellen.
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Bei Verwendung neuzeitlicher, hochleistungsfähiger Maschinen zum Aufdrucken
des Lackes für das Fenster, der Fensterumrahmung und etwaigen sonstigen Außendruckes
macht sich die Anwendung einer unmittelbar an diese Maschinen sich anschließenden
Trockenvorrichtung für die Trocknung des Lackauftrages notwendig, durch welche die
zwischen einer Trockenkette gelagerten Werkstücke hindurchgeführt werden. Wenn deren
Weg innerhalb dieser Trockenvorrichtung nicht übermäßig lang werden soll, wodurch
die Vorrichtung selbst einen unerwünscht großen Raum beanspruchen würde, dann müssen
die Werkstücke in ihr einer sehr hohen Temperatur ausgesetzt werden. Dadurch ergibt
sich jedoch der Nachteil, daß dem Papier seine Feuchtigkeit im Übermaß entzogen
wird; es wird infolgedessen spröde und für eine unmittelbare Weiterverarbeitung
unbrauchbar. Man war deshalb bei diesem bislang üblichen Arbeitsverfahren gezwungen,
die gefensterten, aus der Trockenvorrichtung kommenden Formschnitte zunächst mindestens
to bis 1z Stunden in einem Raum mit gewöhnlicher Temperatur und Luftfeuchtigkeit
unterzubringen, damit sie durch die hygroskopische Eigenschaft des Papieres ihre
für die Weiterverarbeitung geeignete Struktur und Beschaffenheit wiedererlangen.
Diese Zwischenschaltung einer Ruhepause für die Formschnitte bedingt, wenn für das
Falten und Kleben der Werkstücke die rationellsten Mittel, nämlich eine mit einer
Ausstreichgummiermaschine für den Auftrag der Verschlußklappengummierung unmittelbar
verbundene Walzenfaltmaschine, angewandt werden, ein zweimaliges Einstapeln der
Formschnitte in die Arbeitsmaschinen, und zwar zuerst in das Fensterdruckwerk und
nach der Ruhepause in die vereinigte Ausstreichgummier-und Walzenfaltmaschine. Wird
dagegen, wie es noch häufig der Fall ist, der Auftrag der Verschlußklappengummierung
gesondert vorgenommen, so macht sich sogar ein dreimaliges Einstapeln der Formschnitte
in die Arbeitsmaschinen notwendig, nämlich in die VerschlußklappeDgummiermaschine,
in das Fensterdruckwerk und in die Faltmaschine: In beiden Fällen ergibt sich naturgemäß
eine erhebliche Verteuerung der Herstellung, wozu als weiterer Nachteil noch die
Notwendigkeit eines für die Lagerung der Werkstücke während der Ruhepause erforderlichen
Raumes kommt.
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Bei Anwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird die Einschaltung
der Ruhepause für die Formschnitte nach erfolgtem Fensterauftrag entbehrlich und
die unmittelbare Fertigstellung der in Frage stehenden Werkstücke dadurch möglich
gemacht, daß die Formschnitte sofort, nachdem sie die Trockenvorrichtung für den
Fensterauftrag durchlaufen
haben, ohne vorherige Abkühlung in ununterbrochener
Folge durch eine Befeuchtungseinrichtung geführt werden, in der ihnen die Möglichkeit
gegeben ist, ihren gewöhnlichen Feuchtigkeitsgrad rasch wieder zu erlangen, so daß
sie weiterhin, aus der Befeuchtungseinrichtung kommend, unmittelbar der Faltmaschine
bzw. der dieser vorgeschalteten Ausstreichgummiermaschine für den Auftrag der Verschlußklappengummierung
zugeleitet werden können. Die Befeuchtungseinrichtung, die ein allseitig geschlossenes
Gehäuse darstellt, wirkt in der Weise, daß in ihr entweder durch die Einführung
der heißen Formschnitte allein oder unter Mitwirkung einer zusätzlichen Wärmezufuhr
eine Temperatur geschaffen und unterhalten wird, die, obwohl sie erheblich unter
der in der Trockenvorrichtung herrschenden liegt, eine- solche Luftfeuchtigkeit
zuläßt, daß die Formschnitte auf ihrem Weg durch die Vorrichtung ihre für die Weiterverarbeitung
taugliche Beschaffenheit wieder annehmen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt demnach die Möglichkeit zu,
vom gestanzten Formschnitt oder von der Papierrolle ausgehend, Briefumschläge, Flachbeutel
oder ähnliche Werkstücke in einem ununterbrochenen Arbeitsgang herzustellen, derart,
daß hintereinander der Lack für das Fenster, die Fensterumrahmung und etwaiger sonstiger
Außendruck aufgebracht, der Lackauftrag getrocknet, der gewöhnliche Feuchtigkeitsgrad
des Papiers wiederhergestellt, der Gummi auf die Verschlußklappe aufgetragen und
schließlich das Falten und Kleben des Werkstückes vorgenommen wird.
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Es bleibt ohne Einfluß auf den dem Verfahren der Erfindung zugrunde
liegenden Gedanken, welche Maßnahmen zur Erreichung der erforderlichen Temperatur
und Luftfeuchtigkeit in der Befeuchtungseinrichtung getroffen werden. Auch die Einrichtungen
für die Herstellung des Fensters, der Fensterumrahmung und des sonstigen Außendruckes,
für die Trocknung des Fensters, für den Gummiauftrag der Verschlußklappe und für
das Falten der Werkstücke, die in Verbindung mit der Befeuchtungsvorrichtung gemäß
der Erfindung angewandt werden, können beliebiger Art sein, sofern sie nur an sich
den erwünschten ununterbrochenen Arbeitsgang zulassen. Gleichwohl fallen unter die
Erfindung neben dem beschriebenen Verfahren zu dessen Ausführung und zur Herbeiführung
der beabsichtigten Gesamtwirkung besonders dienliche Arten neuartiger Vereinigung
einzelner an sich bekannter Einrichtungen.
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Am vorteilhaftesten gestaltet sich eine Vorrichtung gemäß der Erfindung,
bei der für den Lackauftrag des Fensters, für dessen Umrahmung und etwaigen sonstigen
Außendruck ein Rotationsdruckwerk und für das Falten der Umschläge eine Walzenfaltmaschine
angewandt wird, die unmittelbar mit einer Ausstreichgummiermaschine für das Auftragen
der Verschlußklappengummierung verbunden ist, da sich die genannten Maschinen hinsichtlich
ihrer hohen Leistungsfähigkeit in günstigster Weise aneinander anpassen und ergänzen.
In diesem Falle kennzeichnet sich der Arbeitsgang innerhalb der Maschinenverbindung
dadurch, daß die Formschnitte, gleichviel ob sie vom Stapel oder von der Rolle entnommen
werden, ohne vorher mit Verschlußklappengummierung versehen zu sein, in das Rotationsdruckwerk
gegeben werden, um hintereinander dieses Druckwerk, die daran sich anschließende
Trockenvorrichtung, die Befeuchtungsvorrichtung und nach deren Verlassen eine Ausrichtevorrichtung
zu durchlaufen, worauf sie in Fördergurte gelangen, die sie unmittelbar zu den Gummiergurten
der Ausstreichgummiermaschine fördern, zwischen denen der Gummiauftrag für die Verschlußklappengummierung
erfolgt. Aus den Gummiergurten wandern die Formschnitte alsdann in ein weiteres
Gurtpaar, das sie durch die Trockenbahn für die Trocknung der Verschlußklappengummierung
und in die Faltvorrichtung der Walzenfaltmaschine führt, an deren Auslauf sich eine
Vorrichtung zum Stapeln der fertigen Werkstücke befindet.
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Gleichermaßen fällt unter die Erfindung eine Maschinenverbindung,
bei der die Formschnitte, nachdem sie gefenstert, bedruckt, getrocknet und durch
die Befeuchtungseinrichtung geführt sind, ebenfalls ausgerichtet und in Fördergurte
geleitet werden, die sie aber unmittelbar in die Faltvorrichtung einer Walzenfaltmaschine
fördern. Dabei ist jedoch, wenn eine nachträgliche Gummierung der Verschlußklappen
an den fertiggefalteten Werkstücken vermieden werden soll, Bedingung, daß die Schnitte,
bevor sie in das Rotationsdruckwerk für den Aufdruck des Fensters und seiner Umrahmung
sowie etwaigen sonstigen Außendruckes gegeben werden, zuvor in einem besonderen
Arbeitsgang den Gummiauftrag für die Verschlußklappengummierung erhalten.
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Da innerhalb der Befeuchtungsvorrichtung für die Erzielung weiterverarbeitungsfähiger
Formschnitte eine von diesen aufzunehmende bestimmte Luftfeuchtigkeit herrschen
muß, ist der Wirkungsgrad der Vorrichtung am günstigsten, wenn die Temperatur in
ihr nicht höher gehalten wird, als sie notwendig ist, um bei annähernder Erreichung
der dieser Temperatur entsprechenden Luftsättigung die benötigte Feuchtigkeitsmenge
zu erzielen, ohne jedoch den Taupunkt, bei dem das Niederschlagen des Dampfes beginnt,
zu erreichen, weil dadurch eine Trübung des Lackfensters herbeigeführt würde. Obgleich
diese Temperatur im allgemeinen
nicht höher liegt, als sie für
eine Weiterverarbeitung des Papieres zulässig ist, so ist doch für außergewöhnliche
Fälle, z. B. für Papiere, die einer besonders hohen Feuchtigkeitszufuhr bedürfen,
erfindungsgemäß hinter der Regeneriervorrichtung noch eine besondere Kühlvorrichtung
für die Formschnitte vorgesehen, die deren Temperatur auf den gewünschten Grad herabzumindern
vermag. Die Bauart dieser Kühlvorrichtung ist nebensächlich, da der darauf bezügliche
Erfindungsgedanke in deren Anwendung an sich zu erblicken ist. Sie findet ihren
Platz innerhalb der gesamten Maschinenverbindung zwischen der Befeuchtungsvorrichtung
und der Ausrichtevorrichtung.
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Ein Merkmal der Erfindung von erheblicher Bedeutung ist auch noch
darin zu erblicken, daß die miteinander vereinigten Einzeleinrichtungen unbeschadet
ihrer Wirkung innerhalb der Verbindung nach Belieben auch für ihren Sonderzweck
allein benutzt werden können. So ist es beispielsweise möglich, die Walzenfaltmaschine
mit oder ohne vorgeschaltete Ausstreichgummiervorrichtung ungeachtet ihrerEinfügung
in die Gesamtverbindung ohne weiteres auch für sich allein zu benutzen, derart,
daß die Formschnitte unmittelbar in sie eingestapelt und in ihr mit dem Gummiauftrag
der Verschlußklappe versehen und gefaltet bzw. nur gefaltet werden. Ebenso kann
auch das Druckwerk und die Trockenvorrichtung für das Fenster und den Außendruck
mit oder ohne anschließende Befeuchtungsvorrichtung und mit oderohneKühlvorrichtung
nurfürdasBefenstern undBedruckenalleinangewandtwerden. Schließlich kann auch der
Einbau der Kühlvorrichtung hinter der Befeuchtungsvorrichtung so erfolgen, daß sie
nach Belieben ein- und ausschaltbar ist. Es bietet sich demnach für die gesamte
Maschinenverbindung und für ihre Einzeleinrichtungen die denkbar wirtschaftlichste
Auswertungsmöglichkeit.
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Die beiliegende Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes. Dabei ist angenommen, daß für die Herstellung des Fensters
und des Außendruckes innerhalb der Gesamtvorrichtung ein vom Formschnittstapel arbeitendes
Rotationsdruckwerk und zum Falten der Werkstücke eine Walzenfaltmaschine benutzt
wird, die mit einer Ausstreichgummiermaschine unmittelbar vereinigt ist. Die in
der Zeichnung getrennten Abb. i, ia, ib und ic zeigen, nach den strichpunktierten
Endlinien aneinandergefügt, eine Seitenansicht der gesamten Vorrichtung, und zwar:
Abb. i das Rotationsdruckwerk für die Fensterumrahmung und anderweitigen Außendruck
und für den Lackauftrag zur Fensterung sowie außerdem die daran sich anschließende
Trockenvorrichtung, Abb. ia die Befeuchtungsvorrichtung und die Kühlvorrichtung,
Abb. ib die Ausrichtvorrichtung für die gefensterten und bedruckten, aus der Befeuchtungsvorrichtung
kommenden Formschnitte und die sich daran anschließenden zur Ausstreichgummiermaschine
führenden Fördergurte sowie die Ausstreichgummiermaschine selbst, Abb. ic die Trockenbahn
für die Trocknung der Verschlußklappengummierung und die eigentliche Walzenfaltmaschine
mit der Stapelvorrichtung für die fertigen Werkstücke.
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Die Formschnitte, die bei Anwendung des gezeichneten Ausführungsbeispiels
nicht im voraus mit Verschlußklappengummierung versehen zu sein brauchen, ruhen
im Stapel i, der von oben nachgefüllt wird und von dem auch das jeweils oberste
Stück durch einen nicht gezeichneten Sauger oder eine andere geeignete Einrichtung
zwischen das Walzenpaar 2, 3 gebracht wird. Die Stapelanschläge 4 sichern die Lage
des auf der Stapelplatte 5 ruhenden Stapels. Die Stapelplatte 5 wird nach Maßgabe
der Stapelabnahme in bekannter Weise unter der Wirkung eines ebenfalls nicht gezeichneten,
auf die Stapeloberfläche wirkenden Fühlhebels allmählich angehoben. Der aus den
Walzen 2, 3 austretende Formschnitt gelangt auf die Förderbänder 6, die ihn -nach
erfolgter Ausrichtung zur Greiferwalze 7 fördern; von dieser übernimmt ihn der Druckzylinder
8, um ihn an dem Formzylinder g vorbeizuführen, durch den die Umrahmung des Fensters
und etwaiger sonstiger Außendruck aufgebracht wird. Durch das Farbwerk io bis 13
wird der Formzylinder g aus dem Farbtrog 14 mit Farbe versehen. Vom Druckzylinder
8 wird das Blatt an einen zweiten Druckzylinder 15 übergeben, der es an dem Formzylinder
16 für den auf der Rückseite erfolgenden Lackauftrag zur Erzeugung des Fensters
entlang führt. Die Übertragung des Lackes auf die Druckform des Zylinders 16 geschieht
durch die Auftragwalze 17, die den Lack über die Zwischenwalze 18 und die Schöpfwalze
ig aus dem Lackbehälter 2o empfängt. Nachdem der Lack für das Fenster aufgetragen
ist, wird der Formschnitt von der Greiferwalze 21 erfaßt und auf die Förderbänder
22 abgelegt, die ihn der Trockenvorrichtung zuführen.
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Diese besteht aus einem allseitig geschlossenen, innen beheizten Blechgehäuse
23, in dem eine endlose Kette 24 bekannter Art in senkrechter Richtung über die
unteren Kettenräder 24' und ein oberes nicht gezeichnetes Kettenrad umläuft. Die
Glieder dieser Kette tragen gabelförmig ausgespaite, flache, senkrecht zum Kettenweg
stehende Träger 25 für die Aufnahme der einzelnen Formschnitte, und die Bewegung
der Kette erfolgt absatzweise um
je eine Kettenteilung in dem innerhalb
des Druckwerkes i bis ai herrschenden Takt der Blattverarbeitung. Außerdem ist die
Geschwindigkeit der Förderbänder 22 so abgestimmt, daß sie der Kette auf jede ihrer
absatzweisen Bewegungen ein Blatt zubringen. Zu diesem Zweck sind die Endrollen
26 und 27 der Förderbänder 22 so in dem von den gabelförmigen Blatträgern 25 bestrichenen
Raum gelagert, daß jeweils einer von ihnen bei der Weiterbewegung der Kette das
zugebrachte Blatt von den Bändern 22 abhebt, während sich gleichzeitig der nächstfolgende
Träger 25 für die Aufnahme des nächsten Blattes bereitstellt. Die auf solche Weise
in der Kette 24 abgelegten Formschnitte wandern mit ihr in Richtung der Pfeile auf
der Seite der Aufnahmestelle aufwärts und auf der andern Seite wieder abwärts. Währenddessen
trocknet unter der Wirkung der starken Beheizung der Vorrichtung vor allem der Lackauftrag
und gleichzeitig auch der Druck. An der tiefsten Stelle des abwärts wandernden Kettenstranges,
den Förderbändern 22 gegenüberliegend, sind die mit ihrem über die Rollen 29 und
30 geführten Ende ebenfalls in den Weg der Träger 25 ragenden Entnahmebänder
28 so angeordnet, daß bei jeder absatzweisen Bewegung der Kette 2f., ein Formschnitt
von einem Träger 25 auf ihnen abgelegt wird. Sie haben die Aufgabe, die Formschnitte
aus der Trockenvorrichtung 23 in die Befeuchtungsvorrichtung 75 (Abb. ia) zu führen.
Diese stellt ebenfalls ein geschlossenes Gehäuse dar, in welchem dieselbe Kette
24 auf die gleiche Weise geführt ist wie in der Trockenvorrichtung 23. In den Weg
der Träger 25 dieser Kette 24 sind die Endrollen 76 und 77 der Bänder 28 ebenfalls
so eingebaut, daß jeder Träger ein zugebrachtes Blatt von den Bändern 28 abhebt.
Auch hier wandern die Blätter mit der Kette 24 in der Pfeilrichtung auf der Zuführungsseite
aufwärts und auf der andern Seite abwärts, um dort von den Förderbändern 78 wieder
entnommen zu werden.
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Auf das Gehäuse 75 ist eine Vorrichtung E aufgebaut, die den Zweck
hat, der in das Gehäuse einzuführenden Luft den für die rasche Befeuchtung der Formschnitte
nötigen Feuchtigkeitsgrad zu erteilen. Sie ist in dem gezeichneten Beispiel als
geschlossener Behälter ausgebildet, dem durch eine Öffnung 79 mit Hilfe eines Ventilators
oder einer andern Einrichtung Luft zugeführt wird. Eine Öffnung 8o im Boden des
Behälters stellt die Verbindung zwischen diesem und dem Gehäuse 75 her; durch sie
tritt die Luft in letzteres ein und verläßt es durch eine an dessen Fuß vorgesehene
Öffnung 81. In dem Behälter E sind eine Anzahl senkrecht stehender, paralleler Platten
82 vorgesehen, die aus einem in hohem Grad wasseraufnahmefähigen Stoff bestehen
und durch die obere Wand 83 des Behälters hindurchragen. Diese obere Wand 83 bildet
gleichzeitig den Boden eines flachen Gefäßes zur Aufnahme von Wasser, das von den
durch die Wand 83 hindurchragenden Platten 82 angesaugt werden kann. Auch über der
unteren Wand 84 ist im Bereich der Platten 82 durch die aufstehenden Ränder 85 -ein
flaches Gefäß gebildet, in dem etwa von den Platten 82 ablaufendes überschüssiges
Wasser aufgefangen und durch den Überlauf 86 abgeleitet werden kann. Während sämtliche
Platten 82 dicht gegen die obere und untere Wand 83 bzw. 84 abschließen,
lassen sie zwischen sich und den parallel zur Zeichenebene liegenden Wänden des
Behälters E abwechselnd nach der einen und nach der andern dieser Wände einen Spalt
offen, so daß die bei 79 eingeführte Luft gezwungen ist, sämtliche Zwischenräume
zwischen den Platten nacheinander zu durchstreichen, bevor sie hinter die letzte
Platte und von hier durch die Öffnung 8o in die Befeuchtungsvorrichtung 75 treten
kann. Sie hat auf diese Weise ausgiebig Gelegenheit, sich entsprechend ihrer Temperatur
mit Wasserdampf anzureichern.
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Zur Regelung des Feuchtigkeitsgrades der durch die Befeüchtungsvorrichtung
streichenden Luft bietet die beschriebene Einrichtung mehrere Möglichkeiten. Durch
die überhitzten Formschnitte, die in den Regenerierraum eingeführt werden; wird
die Temperatur in dessen Innern und däinit auch im Behälter E an sich schon wesentlich
erhöht, und es kann unter Umständen genügen, in den Behälter E Frischluft oder Luft
aus dem umgebenden Arbeitsraum einzuführen, um den erforderlichen Feuchtigkeitsgrad
zu erreichen. Andernfalls kann entweder schon höher vorgewärmte Luft in den Behälter
E geleitet oder im letzteren, der eine zusätzliche regelbare Beheizungseinrichtung
besitzt, die Temperatur so erhöht werden, daß der dieser Temperatur entsprechende
annähernde Sättigungsgrad den Feuchtigkeitsbedarf im Befeuchtungsraum deckt.
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Die Formschnitte können nach ihrem Verlassen der Befeuchtungsvorrichtung
in der Regel unmittelbar der weiteren Verarbeitung zugeführt werden, da die zur
Erzielung der notwendigen Feuchtigkeit im Befeuchtigungsraum herrschende Temperatur
im allgemeinen nicht so hoch ist, daß sich eine weitere Abkühlung der Formschnitte
nach dem Verlassen des Befeuchtungsraumes notwendig macht. Sofern dies trotzdem
der Fall ist, z. B. bei Verarbeitung besonderer Papiersorten, kann eine beliebige
Kühlvorrichtung Verwendung finden. In der Zeichnung (Abb. ia) ist eine solche in
beispielsweiser Ausführung dargestellt. Die aus der- Befeuchtungsvorrichtung kommenden
Formschnitte werden dabei über. eine hohle,
in ihrem Innern ein
Kühlmittel, z. B. Wasser oder Frischluft, aufnehmende Trommel 87 geleitet. Zu diesem
Zweck sind die Förderbänder 78, welche die Formschnitte aus dem Befeuchtungsraum
entnehmen, zusammen mit Gegenbändern 88 über Führungstrommeln 89, über die
Kühltrommel 87 und über die zweiten Führungstrommeln go geleitet. Für die
Rückführung der Gegenbänder 88 dienen die Führungsrollen gi. Die Einrichtung kann
auch so getroffen werden, daß die Bänder 78 nicht über die Kühltrommel selbst geleitet
sind, sondern nur die Gegenbänder 88, so daB die Formschnitte mit ihrer vollen Fläche
auf der Trommel 87 aufliegen. In beiden Fällen treten die gekühlten Formschnitte
bei der Führungstrommel go aus den Bändern 78, 88 wieder aus und werden von den
Bändern 78, auf die sie sich nunmehr lose auflegen, in Richtung des Pfeiles weitergetragen.
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Die Entnahmebänder 78 sind um einen Teil des Umfanges der Trommel
31 (Abb: ib) und über die Rollen 32 und 33 geleitet. In geringer Entfernung von
ihrem Austritt aus der Kühlvorrichtung 87 ist über den Förderbändern 78 eine Gegenführung
für die Formschnitte vorgesehen, die deren Bewegung mit den Bändern 78 wohl unterstützt,
dabei aber gleichzeitig eine Verschiebung auf ihnen zuläßt. In dem gezeichneten
Beispiel sind für diesen Zweck nach bekannter Art lose in Führungen 34 laufende,
auf den Bändern 78 bzw. dem Formschnitt aufliegende Kugeln 35 vorgesehen. Diese
Einrichtung dient dazu, jedes ankommende Blatt in seiner Lage auf den Bändern 78
auszurichten, was auf eine beliebige geeignete Weise geschehen kann. In der Zeichnung
sind die Ausrichtefinger 36 angedeutet, die so verschwenkt werden können, daß sie
in der einen Grenzlage in die Bahn des Werkstückes ragen und dieses, da es unter
der Wirkung der Kugeln 35 nicht zwangsläufig weiterbewegt wird, in seiner Querlage
zu den Bändern 78 ausrichten, indem die einstellbaren Finger 36 in die einspringenden
Ecken der Bodenklappe in einem vom Werkstückweg um etwa 45 Grad abweichenden Winkel
eingreifen. Die Finger 36 werden alsdann zu einem genau festliegenden Zeitpunkt
zurückgeschwenkt und geben die Bahn für den Weiterlauf des Blattes frei, so daß
auch ein genau gleicher Abstand der einzelnen Blätter voneinander erreicht wird.
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Das so ausgerichtete Blatt gelangt nunmehr unter die über die Trommel
31 und die Rolle 37 geführten Bänder 38, die mit den Bändern 28 seine Lage sichern.
Die Fortsetzung der Bänder 28 und 38 bilden die Bänder 39 und 40. Erstere
werden von der Trommel 41 angetrieben und sind über die Rollen 42, 43, 44, über
die Trommel 31 und die Rolle 45 geleitet. Die Bänder 40 laufen über die Rollen 46,
47, 48, 49 und 5o. Auf ihrem gemeinsamen, Blätter führenden Weg sind die Bänder
39 und 40 über einen nicht gezeichneten Rollenrahmen geleitet, und das Band
40 wird hier unmittelbar vom Band 39
über die dazwischenliegenden Formschnitte
angetrieben.
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Zwischen den Rollen 45 und 46 treten die Formschnitte aus den Bändern
39 und 4o aus und gelangen nunmehr unmittelbar zwischen die Gummiergurte
51 und 52 der Ausstreichgummiermaschine A, zwischen denen durch den Gummibehälter
53 der Gummiauftrag auf die VerschluBklappen erfolgt. Die Antriebsgesch-#vindigkeit
dieser Gummiergurte 51 und 52 ist so geregelt, daß zwischen ihnen die Formschnitte
mit einem solchen Abstand ihrer Verschlußklappenränder gestaffelt werden, wie dies
durch die verlangte Gummierbreite bedingt ist. Die oberen Gummiergurte 51 werden
von der Trommel54 angetrieben und sind außerdem über die Rollen 55 geleitet, während
die unteren Gummiergurte 52 von den Gurten 51 angetrieben werden, und über die Rollen
56, 57 und 58 laufen. Von der Rolle 56 bzw. der Trommel 54 bis zu den Rollen 55
bzw. 58, d. h. auf ihrem Blätter führenden Weg, sind die Gurte 51 und 52 über einen
in Richtung des Gurtweges gewölbten Tisch geleitet, so daß sie hier dicht übereinanderliegen.
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Zwischen den Rollen 55 und 58 verlassen die nunmehr gummierten Formschnitte
die Gurte 51 und 52 und werden von den Gurten 59
und 6o übernommen, die um
einen geringen Betrag racher laufen, so daß die Formschnitte zur Vermeidung des
Zusammenklebens etwas auseinandergezogen werden. Der Gurt 59 wird von der
Trommel 61 angetrieben und ist im übrigen über die Trommel 62 und über die
Rollen 63, 64 und 65 geleitet; der Gurt 6o läuft ebenfalls über die Trommeln 61
und 62 sowie über die Rollen 66, 67, 68, 69, 7o und 71. Von der Trommel 61
bzw. der Rolle 71 bis zur Trommel 6--2 und über diese hinweg bis zur Rolle
66 erstreckt sich der Blätter führende gemeinsame Weg der beiden Gurte
59 und 6o, der als Trockenweg für die Verschlußklappengummierung dient. Auf
dieser Strecke erfolgt auch der Antrieb der Gurte 6o von den Gurten 59. Von
der Trommel 61 bis zur Trommel 62
ist ein nicht gezeichneter, mit Rollen besetzter
Rahmen für die Führung der Gurte angeordnet. Zwischen der Rolle 66 der Gurte 6o
und den darüber hinaus sich erstreckenden Gegengurten 59 verlassen die Formschnitte
diese Gurte und treten in eine hinsichtlich ihrer Wirkungsweise für die vorliegende
Erfindung nebensächliche Ausziehvorrichtung B, durch welche die Formschnitte einzeln
der eigentlichen Faltvorrichtung C der Walzenfaltmaschine zugeleitet werden, von
der aus die fertigen Werkstücke unter der Wirkung einer
Vorrichtung
D in Form eines waagerechten Stapels 72 zur Ablage gelangen.
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Die Antriebe der einzelnen Teile der Gesamtvorrichtung, d. h. der
Druck-, Trocken- und Befeuchtungseinrichtung, der verschiedenen Förderbänder, der
Ausstreichgummier- und der Walzenfaltmaschine müssen naturgemäß voneinander in Abhängigkeit
gebracht werden, jedoch ist die Art der Antriebsverbindungen, die mit den verschiedensten
bekannten Mitteln erreicht werden können, ohne Bedeutung für den eigentlichen Erfindungsgedanken.
In der Zeichnung ist deshalb auch auf eine Wiedergabe der Antriebsmittel verzichtet.
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Bei der Verwendung von Walzenfaltmaschinen, die nicht mit einer Ausstreichgummiermaschine
verbunden sind, innerhalb der Gesamtvorrichtung besteht -die Möglichkeit, die Fördergurte
39 und 4o entweder unmittelbar in die Faltvorrichtung C der Walzenfaltmaschine oder,
falls dies erforderlich, in die davorliegende Ausziehvorrichtung B zu leiten, sie
müssen jedoch in diesem Falle eine Führung erhalten, die von der in Abb. ia angenommenen
abweicht, und zwar muß diese Führung so erfolgen, daß die bedruckte, also die Außenseite
der Formschnitte in der Walzenfaltmaschine nach unten zu liegen kommt. Dies ist
beispielsweise dadurch zu erreichen, daß man bei einer derartigen Maschinenverbindung
die Fördergurte 39 und 4o an Stelle der dabei in Wegfall kommenden Trockengurte
59 und 6o unter der Maschine hindurchführt, wodurch die erforderliche Umwendung
der Formschnitte, die die Trockenvorrichtung 23 (Abb. i) mit obenliegender Druck-
und Außenseite verlassen, erreicht wird. Der Stapel i (Abb. i) muß in diesem Fall
naturgemäß aus- Formschnitten bestehen, die bereits mit Verschlußklappengummierung
versehen sind.
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In der Zeichnung (Abb. i a) ist ein Formschnittstapel 73 eingezeichnet,
der beim Betrieb der gesamten Vorrichtung gemäß der Erfindung nicht benötigt wird,
sondern nur dann, wenn die Ausstreichgummiermaschine A in Verbindung mit der Walzenfaltmaschine
B, C, D allein zur Herstellung von Briefumschlägen benutzt werden soll. Dies
ist bei Abschaltung der Antriebe für die vorhergehenden Teile jederzeit ohne weiteres
möglich, denn weder die dabei zur Anwendung kommende Einzugvorrichtung bekannter
Art, die die Spitze des jeweils untersten Blattes des Stapels 73 in den Bereich
des Walzenpaares a, a' bringt, noch die übrige Einzieh- und Staffelvorrichtung,
die durch die Walzenpaare b, b' und c, c' angedeutet ist und die die
gestaffelten Formschnitte in die Gummiergurte 54 52 leitet, werden durch die infolge
der Gesamtvorrichtung notwendigen Einrichtungen räumlich oder in ihrer Wirkungbehindert.
Anderseits sind diese der Alleinbenutzung der Ausstreichgummier- und Walzenfaltmaschine
dienenden Einzugvorrichtungen bei Verwendung der gesamten Vorrichtung in einfacher
Weise stillzusetzen.
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Auch die alleinige Benutzung des Druckwerkes z bis 21 mit den sich
daran anschließenden Trocken-, Befeuchtungs- und Kühlvorrichtungen ist ohne weiteres
möglich, denn bei Ausschaltung der Ausrichtvorrichtung 36 sowie bei entsprechender
Umleitung der Gurte 28, z. B. durch Niederschwenken der Rollen 32, kann ohne Umstände
eine unmittelbare Ablegevorrichtung für die gefensterten, bedruckten und getrockneten
Formschnitte geschaffen werden.
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Die Arbeitsweise der in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel angenommenen
W alzenfaltmaschine zur Fertigstellung der Briefumschläge bedingt, daß die Formschnitte
mit in ihrer Bewegungsrichtung hinten- und obenliegender Verschlußklappengummierung
in die Maschine eingeführt werden. Um dies zu erreichen, müssen die vom Druckwerk
auf den Bändern 22 stets mit obenliegender Innenseite abgelegten Schnitte, die sowohl
in der Trockenwie auch in der Befeuchtungsvorrichtung eine Umwendung erfahren, nochmals
gewendet werden. Bei dem gezeichneten Beispiel geschieht dies zwischen der Trocken-
und der Befeuchtungsvorrichtung durch die Wendevorrichtung 74 (Abb. i a), die sich
im Takt der Blattverarbeitung absatzweise um je 45° dreht und dadurch das von rechts
durch die Bänder 28 zugebrachte Blatt auf ihnen im gewendeten Zustand links wieder
ablegt.