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Verfahren zum festen Verbinden einer zweiten Deckbahn mit der noch
unbedeckten Seite einer Wellpappe mit einseitiger glatter Deckbahn Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zum festen Verbinden einer zweiten Deckbahn mit der
noch unbedeckten Seite einer Wellpappe mit einseitiger glatter Deckbahn, wobei die
zweite Deckbahn über eine erhitzte Fläche geführt und die Feuchtigkeit durch einen
Gasstrom abgeführt wird.
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Die Erfindung bezweckt die Verbindung der zweiten Deckbahn mit der
einseitig bereits mit einer Deckbahn beklebten Wellpappe unter Anwendung von Wärme
und Druck schneller als nach den bekannten Verfahren herzustellen, und die Erfindung
betrifft auch eine Vorrichtung zum Herstellen dieser Verbindung.
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Bei den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Wellpappe wird
zunächst der die Wellungen oder Riffelungen aufweisende Mittelteil hergestellt und
dann mit einer Deckbahn verklebt, wodurch einseitig beklebte Wellpappe entsteht.
Diese einseitig beklebte Pappe wird erwärmt und nach dem Auftragen einer zweiten
Klebstoffschicht mit der zweiten Deckbahn verbunden. Die fertige Wellpappenbahn
wird hierauf getrocknet und schließlich in einer Schneidvorrichtung in Streifen
der gewünschten Breite und Stücke der gewünschten Länge zerschnitten.
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In dem Abschnitt des Herstellungsvorganges, in dem die zweite Deckbahn
in der Vorrichtung zum doppelseitigen Bekleben mit der einseitig beklebten Pappe
verbunden wird, wird Klebstoff auf die Kämme der Wellungen oder Riffelungen der
einseitig beklebten Pappe aufgetragen und wird dann die Deckbahn gegen diese gedrückt.
Wegen der großen Herstellungsgeschwindigkeit moderner Anlagen zur Herstellung von
Wellpappe ist es äußerst wichtig, daß die normale Verfestigungsdauer der Klebstoffverbindung
zwischen der einseitig beklebten Pappe und der Deckbahn so weit wie möglich verkürzt
wird.
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Diese Verkürzung der Zeit, die zur Bildung einer dauerhaften Klebstoffverbindung
erforderlich ist, läßt sich durch Wärmeanwendung erreichen. Außerdem wird auch Druck
auf die Materialbahn ausgeübt, und zwar nicht nur, um eine feste Verbindung zwischen
der einseitig beklebten Pappe und der Deckbahn zu gewährleisten, sondern auch zur
Verbesserung der «'ärmeübertragung von der Heizfläche der Doppelbeklebevorrichtung
auf die Materialbahn. Daher wird in einer modernen Doppelbeklebevorrichtung die
frisch hergestellte Wellpappenbahn über eine lange Reihe mit Dampf erhitzter Heizplatten
gezogen und dabei zugleich ein Druck von etwa 10 cm Wassersäule auf ihre Oberseite
ausgeübt. Dieser Druck wird auf mechanischem Wege mit Hilfe mehrerer Walzen und
eines langen endlosen Bandes auf die Pappe ausgeübt.
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Wenn die frisch doppelt beklebte Pappe über die erhitzten Platten
gezogen wird, und ihre Unterseite auf diesen aufliegt, steht ihre Oberseite mit
einem endlosen Band in Berührung, das über die sich bewegende Bahn aus doppelseitig
beklebter Pappe läuft. Dabei ist eine Reihe von Walzen über demjenigen Teil des
endlosen Bandes angeordnet, der die Oberseite der sich bewegenden Materialbahn berührt.
Das Gewicht dieser Walzen drückt auf das sich bewegende Band, das dieses Gewicht
wiederum in einem gewissen Ausmaß auf die doppelseitig beklebte Pappe überträgt.
Hierdurch wird das auf wenige Stellen konzentrierte Gewicht der einzelnen Walzen
auf eine größere Fläche verteilt und dadurch wird ein örtliches Zusammendrücken
der Pappe verhindert.
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Die Arbeitsweise der vorstehend beschriebenen Anlage weist jedoch
mehrere Nachteile auf. Obgleich ein Band verwendet wird, um eine gewisse Verteilung
des `'Walzengewichtes auf die Pappe zu erreichen, läßt sich doch eine Konzentrierung
des Druckes unmittelbar unter jeder Walze nicht vermeiden, während zugleich auf
die zwischen zwei Walzen liegenden Bereiche nur ein verhältnismäßig geringer Druck
ausgeübt wird. Da der auf die Pappe einwirkende
Druck nicht gleichmäßig
ist, muß der Gesamtdruck, der auf die Pappe ausgeübt werden kann, niedrig gehalten
werden, damit ein Zusammendrücken der frischen doppelseitig beklebten Wellpappe
beim Vorbeigleiten an den Walzen vermieden wird. Außerdem ergeben sich, wenn eine
Änderung des auf die Pappe ausgeübten Druckes erforderlich wird, erhebliche Kosten
und Zeitverluste, weil die Walzen entsprechend in die Doppelbeklebevorrichtung eingebaut
werden müssen.
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Eine zweite Schwierigkeit, die bei einer mit Walzen und Band arbeitenden
Andruckvorrichtung auftritt, besteht darin, daß diese Vorrichtung keine Möglichkeit
zur Beseitigung ungleicher oder erwünscht großer Feuchtigkeitsgehalte bietet, die
in der Pappe beim Erwärmen entstehen können und ein Verziehen oder Verwerfen der
fertigen Pappe hervorrufen. Das Verziehen der fertigen Pappe bildet heutzutage vielleicht
das größte Problem bei der Herstellung von Wellpappe. Ungleiche oder unerwünscht
große Feuchtigkeitsgehalte treten auf, wenn sich die Pappe über die erhitzten Platten
bewegt und die Feuchtigkeit, die von dem unteren Teil der weitergeförderten Pappebahn
ausgetrieben wird, in Form von Dampf auf der Unterseite der oberen Deckbahn kondensiert.
Ein Teil dieser Feuchtigkeit gelangt durch die obere Deckbahn hindurch auf das zwischen
der Pappe und den Druckwalzen befindlichen Band. Dadurch wird das Band jedoch bald
mit Feuchtigkeit gesättigt, und statt Feuchtigkeit zu entfernen, bildet es in Wirklichkeit
eine Sperrschicht, die den weiteren Austritt von Feuchtigkeit aus dem oberen Teil
der Pappe verhindert. Als Folge hiervon erhält der obere Teil der doppelseitig beklebten
Materialbahn, insbesondere die obere Deckbahn, einen höheren Feuchtigkeitsgehalt
als der untere Teil, und erhält diese Feuchtigkeit auch dann zurück, wenn die Klebstoffverbindung
zwischen der einseitig beklebten Pappe und der unteren Deckbahn erhärtet. Nach dem
Verlassen der Doppelbeklebevorrichtung gelangt die Pappe zu der Vorrichtung, die
mit Messern Schlitze einschneidet und Bahnabschnitte abschneidet, und wird hierauf
bis zum Gebrauch gestapelt, wobei die Feuchtigkeit, die sich im oberen Teil der
doppelseitig beklebten Pappe angesammelt hat, aus dieser austritt und ein Schrumpfen
der oberen Deckbahn verursacht, wodurch eine Spannung in der Pappe hervorgerufen
wird und diese sich wirft. Pappe, die sich auf diese Weise geworfen hat, bildet
den Anlaß für viele Schwierigkeiten bei der weiteren Verarbeitung, wie z. B. bei
der automatischen Verarbeitung zur Herstellung von Rohlingen für Kartons.
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Ein dritter Nachteil der mit Band und Walzen arbeitenden Andruckvorrichtung
sind ihre hohen Wartungskosten. Das Band allein kostet etwa 2000 Dollar und muß
mindestens jedes Jahr einmal erneuert werden.
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Zur Behebung dieser Nachteile des bekannten Verfahrens und der bekannten
Vorrichtung schafft die Erfindung ein Verfahren der eingangs genannten Art, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß auf die mit der zweiten Deckbahn versehene Wellpappe
ein regelbarer Gasdruck in der Weise ausgeübt wird, daß die zweite Deckbahn gegen
die erhitzte Fläche gepreßt wird. Auf diese Weise kann ein gleichmäßiger Druck auf
die Oberseite der Wellpappebahn ausgeübt und dieser Druck so eingestellt werden,
daß ein Verziehen der Pappe vermieden wird. Der eingestellte pneumatische Druck
kann während des Abbindens der zweiten Deckbahn als Klebedruck leicht konstant aufrechterhalten
werden. Er ist von dem innerhalb der Wellungen der Pappe, die einseitig bereits
beklebt und schon vor der Druckausübung mit der zweiten Deckbahn überdeckt ist,
unabhängig.
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Hierdurch, d. h. in der Art und Weise der Ausübung eines regelbaren
Gasdruckes, nämlich in einem von den Wellungen abgetrennten Raum über der Oberseite
der Wellpappebahn, unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens von der bekannten Anwendung eines
Gasstromes zum Abführen der Feuchtigkeit. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nänflich
dadurch gekennzeichnet, daß an einer die Heizfläche bildenden Tischplatte über seitliche
Stützen eine die Heizfläche abdeckende und an eine Druckluftquelle anschließbare
Haube höheneinstellbar gehalten ist, deren Seitenwände an die Breite der Wellpappebahn
anpaßbar sind.
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Demgegenüber ist bei dem eingangs genannten bekannten Verfahren für
die Abführung der Feuchtigkeit ein Gasstrom vorgesehen, der als Saugluft von einem
Sauggebläse zu einem Teil durch die Wellungen der einseitig schon beklebten und
auf der anderen Seite vorläufig mit der Deckbahn versehenen Wellpappe hindurchgesaugt
wird, während ein anderer Teil dieses Saugluftstromes über die Oberseite der schon
vorläufig angeklebten Deckbahn geführt wird und dabei etwas gedrosselt wird. Durch
diese Drosselung soll im oberen Teil des Saugluftstromes eine Verminderung des Unterdruckes
an dieser Außenseite der Wellpappe herbeigeführt werden, derart, daß ein minimaler
relativer Überdruck an dieser Oberseite gegenüber dem vollen Unterdruck innerhalb
der Wellungen entsteht. Hierdurch soll verhindert werden, daß die schon angeklebten
Deckbahnen, deren Klebstoff noch nicht getrocknet ist, durch den Strömungsdruck
des inneren, zum Trocknen dienenden Luftstromes wieder von den Wellungen der Pappe
abgerissen werden. Gleichzeitig besteht an der Unterseite der schon zuvor angeklebten
Deckbahn bei der bekannten Vorrichtung der gleiche relativ verminderte Unterdruck
wie an der Oberseite. der zusammengesetzten Wellpappebahn. Es wird also kein die
ganze Wellpappe samt beiden Deckbahnen auf die Heizfläche drückender positiver Überdruck
auf die Oberseite der oberen Deckbahn erzeugt und überhaupt nur mit Unterdrücken
geringer Größe, und nicht mit Druckluft gearbeitet. Die bekannte Vorrichtung ist
also für die eingangs genannten Ziele der Erfindung nicht brauchbar und zu anderen
Zwecken bestimmt.
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Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den
Zeichnungen, und zwar zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung,
wie sie bisher zur Herstellung von Wellpappe verwendet wurde, F i g. 2 eine schaubildliche
Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
F i g. 3 eine Seitenansicht der in F i g. 2 gezeigten Vorrichtung von der in dieser
Figur nicht sichtbaren Seite aus gesehen,
F i g. 4 einen Schnitt
nach der Linie 4-4 der F i g. 3 und F i g. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 der
F i g. 3. F i g. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anlage, wie sie heutzutage
zur Durchführung der verschiedenen Arbeitsgänge bei der Herstellung von Wellpappe
verwendet wird.
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Im rechten Teil der F i g. 1 sind die verschiedenen Arbeitsgänge zur
Herstellung einseitig beklebter Wellpappe veranschaulicht. Ein Materialband
11, das zuvor mit Dampf behandelt wurde, wird zwischen der mit Zähnen versehenen
Wellungswalze 12 und der zugeordneten, ebenfalls mit Zähnen versehenen Wellungswalze
13 hindurchgeführt, wodurch in das Band 11 Riffelungen oder Wellungen
eingepreßt werden. Nachdem das gewellte Band 11 um die Walze 13 herumgelaufen ist,
wird auf die äußeren Kämme der Wellen mit Hilfe einer Streichwalze 14
Klebstoff
aufgetragen, den die Walze beim Drehen aus einem Behälter 16 aufnimmt.
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Das mit dem aufgetragenen Klebstoff versehene gewellte Band
11 läuft dann um die Walze 17, wobei die äußeren Kämme der Wellen
mit der Deckbahn 18 in Berührung gebracht und beide fest miteinander zur Bildung
einer einseitig beklebten Materialbahn 19 verbunden werden. Die einseitig
beklebte Materialbahn 19 läuft dann weiter über die leer laufende Walze 21, die
Heizfläche eines Dampfkastens 22 und an einer zweiten Vorrichtung 23 zum Auftragen
von Klebstoff für das Ankleben der zweiten Deckbahn vorbei.
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Wie gezeigt, wird die einseitig beklebte Materialbahn 19 mit einer
zweiten Deckbahn 24 vereinigt, die von einer Spule 26 zugeführt wird, so daß die
doppelseitig beklebte Wellpappe 27 entsteht. Diese frisch hergestellte Pappe 27
wird über die Heizfläche des Dampfkessels 28 gezogen, die aus einer langen
Reihe dampfbeheizter Platten 29 (F i g. 2) besteht. Druck und Wärme wirken gleichzeitig
auf die sich bewegende Materialbahn ein, um die einzelnen Teile fest miteinander
zu verbinden und die Klebstoffverbindung zwischen den verschiedenen Bahnschichten
zu härten, wobei der erforderliche Druck mit Hilfe mehrerer Belastungswalzen
31 erzeugt wird, die auf die Oberseite des unteren Trumes eines oberen endlosen
Bundes 32 drücken, das über der Oberseite der sich weiterbewegenden doppelseitig
beklebten Pappbahn 27 liegt und sich in Berührung mit dieser bewegt. Das Hindurchziehen
der Pappbahn 27 durch diesen erhitzten Abschnitt erfolgt mittels der Abzugsvorrichtung
33.
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An Stelle der in den bekannten Anlagen verwendeten Vorrichtung mit
Walzen 31 und Band 32 zur Ausübung von Druck auf die Pappe 27 im erhitzten Abschnitt,
wird bei der erfindungsgemäßen Anlage die in F i g. 2 gezeigte Vorrichtung verwendet.
Diese Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse, der Haube 34, die in umgekehrter
Lage über der sich bewegenden Materialbahn 27 angeordnet und mit unter Druck stehendem
Gas gefüllt wird. Diese Haube 34 ist mittels vier Stellschraubenbolzen 36, 37, 38
und 39 (F i g. 2 und 3) verstellbar und in der gewünschten Höhe über der Pappe 27
angebracht. Jede dieser Stellschraubenbolzen 36, 37, 38 und 39 ist in eine Gewindebohrung
eingeschraubt, die durch je ein Schraubengehäuse 41 hindurchführt; diese
Gehäuse sind an der äußeren Wandung des Dampfkastens 28
angebracht. Die Stellschraubenbolzen
sind vollständig durch die Schraubengehäuse 41 hindurchgeführt, und am unteren
Ende jeder der Schrauben 36, 37, 38 und 39 befindet sich ein Kettenzahnrad 42, das
mit einer Kette 43 im Eingriff steht, die von einem reversiblen Motor 44
angetrieben wird. Beim Bewegen der Kette 43 durch den Motor 44 werden
daher alle Stellschraubenbolzen 36, 37 38 und 39 gleichzeitig gedreht.
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Wie in den F i g. 4 und 5 gezeigt, kann die Größe der Haube 34 verändert
werden, da sie sowohl aus festen als auch aus biegsamen Teilen besteht. Der obere
Teil 35 der Haube 34 ist starr und fest ausgebildet; ebenso sind die
Seitenteile 45 und 46 und die gebogenen Platten 47 und
48 (F i g. 3) zum Einführen bzw. Herausführen der Pappbahn starr ausgebildet.
Diese starren Teile bestehen vorzugsweise aus nichtrostendem Metall, können jedoch
auch aus Holz, verstärktem Kunststoff oder einem anderen steifen Werkstoff hergestellt
werden. An den starren Seitenteilen 45 und 46 hängen biegsame Streifen
49
bzw. 51, die aus Gummi oder einem gasdichten Gewebe wie Canvas (Segeltuchstoff)
bestehen. Diese biegsamen Teile 49 und 51 sind ihrerseits wieder mit festen Seitenplatten
54 bzw. 55 verbunden. Die biegsamen Teile 49, 51 dienen zur
Änderung der Größenabmessungen der Druckkammer, wobei eine Gewindespindel 56 verwendet
wird, mit deren Hilfe die Breitenabmessung der Druckkammer so eingestellt wird,
daß deren Seitenteile sich an den Rand der Pappe 27 anschließen, während diese sich
über den Dampfkasten 28 bewegt, damit praktisch die gesamte Fläche der Pappe,
die unter der Haube 34 liegt, einem gleichmäßigen Druck ausgesetzt wird.
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Um die seitliche Verschiebung der Seitenplatten 54, 55 möglichst
ausgleichend zu machen, übergreifen die biegsamen Teile 49, 51 die oberen
Enden der Seitenplatten 54, 55 nach innen und können geeignete Faltenteile
aufweisen, die eine größere seitliche Verschiebung gestatten. Zwar ist nur eine
einzige Gewindespindel 56 gezeichnet, doch können auch mehrere solcher Spindeln
vorgesehen und von einem gemeinsamen Riemen aus oder auf andere Weise gleichzeitig
in Drehung versetzt werden, um eine ausreichende Festigkeit der Seitenplatten
54, 55
sicherzustellen. Die starren Seitenteile 54, 55 dienen ferner
als Halterungen für die Abdichtungen 59 und 61, die gewünschtenfalls vorgesehen
werden können. Werden solche Abdichtungen verwendet, so reichen sie über die ganze
Länge der Teile 54 und 55 an den Seiten der Haube 34.
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Jede dieser Abdichtungen kann z. B. aus einem J- oder L-förmigen Teil
62 bestehen, das auf einer der Platten 54 und 55 gleitet und außerdem Federbügel
63 und Schraubenfedern 64 aufweisen. Mehrere Federbügel 63 sind im Abstand
voneinander in Längsrichtung entlang den Teilen 62 angeordnet, wodurch diese mit
den starren Platten 54 und 55 in Berührung kommen, und eine gleiche Anzahl Schraubenfedern
64 befindet sich zwischen den Platten 54 und 55 und dem Teil 62, um das Gewicht
des Teiles 62 teilweise aufzunehmen, so daß eine Aufwärtsbewegung dieses Teiles
unter der Einwirkung von geringen Kräften möglich gemacht wird, wie sie z. B. bereits
auftreten, wenn Fehlerstellen oder Falten der Pappe 27 unter diesem Teil vorbeigeführt
werden.
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Die Unterseite des Teiles 62 kann in der gewünschten Weise auf der
Oberfläche der Pappe 27
angeordnet werden, indem die Haube 34 angehoben
oder
gesenkt und dabei die Größe des Längsspaltes 65 auf beiden Seiten der Haube
34 eingestellt wird. Durch das Einstellen der Größe des Spaltes 65 kann der
Druck im Innern der Haube 34 und damit auch die Kraft, mit der die Pappe
27 gegen die Oberseite der Platten 29 gedrückt wird, genau geregelt
werden. Die Temperatur der Pappe und ihre Geschwindigkeit sind zwei veränderliche
Größen, von denen jede gemessen und zur automatischen Steuerung der Richtung und
der Drehzahl des Motors 44 verwendet werden kann, wodurch die Größe des Spaltes
65 so verändert wird, daß die günstigsten Trocknungsbedingungen für die Pappe
27 erhalten werden.
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Dies ist jedoch nicht die einzige Vorrichtung, die zur Regelung des
auf die Pappe 27 wirkenden Druckes verwendet werden kann. Eine zweite Möglichkeit
hierzu besteht darin, die Druckluft mit einer geregelten Geschwindigkeit bzw. geregelter
Menge pro Zeiteinheit in die Haube 34 einzuführen, wobei die Druckluftzufuhr
sich nach jeder der beiden obererwähnten veränderlichen Größen (Temperatur und Pappengeschwindigkeit)
geregelt wird.
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Wenn es erforderlich wird, die Vorrichtung auf eine Wellpappenbahn
anderer Breite einzustellen, so läßt sich diese Einstellung schnell durch Einschalten
eines reversierbaren Motors 67 vornehmen, der über einen Kiemen
69, welcher über die Riemenscheiben 71 und 72 läuft, die Gewindespindel
56 bewegt. Die Gewindespindel 56 läuft durch zwei mit Innengewinde versehene
Blöcke 73 und 74 hindurch, die an festen Seitenplatten 54 bzw. 55
befestigt sind und in Lagern 76, 77, die an den überstehenden verstärkten
Konsolen 78 und 79 angebracht sind, die starr mit dem oberen Teil der Haube
34 verbunden sind.
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Die beiden Enden der Spindel 56 sind mit entgegengesetzt verlaufenden
Gewinden versehen, und zwar einem Links- und einem Rechtsgewinde. Wenn nun der Motor
67 eingeschaltet wird und die Spindel 56 im Uhrzeigersinn dreht (von dem
die Riemenscheibe tragenden Ende der Welle her gesehen), bewegen sich die Blöcke
73 und 74 auf den Gewinden der sich drehenden Spindel 56 voneinander
weg. Diese Bewegung der Gewindeblöcke 73 und 74 bewirkt, daß sich auch die Seitenplatten
54, 55 auseinanderbewegen, wobei sich die biegsamen Teile 49
und
51 ohne weiteres dieser Bewegung anpassen und dadurch das Gehäuse, den geschlossenen
Raum und den Bereich der überdeckten Pappfläche vergrößern. Ein Einschalten des
Motors 67 in entgegengesetzter Drehrichtung führt dann selbstverständlich
zu einer Verringerung des Abstandes zwischen den Seitenplatten 54 und
55 und damit zu einer Verringerung der Größe des Gehäuses, des geschlossenen
Raumes und der überdeckten Pappfläche.
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Eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Regelung des Druckes im geschlossenen
Raum 81 ist in F i g. 2 gezeigt. Ein genau geeichter herkömmlicher Temperaturfühler,
z. B. ein Pyrometer 83, ist an der Oberfläche der Pappe
27 nahe ihrer Austrittsstelle aus dem Heizbereich angeordnet. Die Temperatur
der Pappe 27 wird durch das Pyrometer 83 abgefühlt und durch Erzeugung einer Signalspannung
angezeigt. Diese Signalspannung wird in einem Verstärker 84 verstärkt. Das
verstärkte Signal gelangt über die elektrischen Leitungen 87, 88 zu einer
Motorsteuervorrichtung 86. In der Leitung 87 liegt ein Schalter
89, der jedoch nicht im einzelnen gezeigt ist. Mit einem Druckknopf 91 wird
der Schalter 89 in der Leitung 87 entweder geschlossen oder geöffnet, wodurch
die automatische Steuervorrichtung ein- oder ausgeschaltet wird. Wird der Knopf
91 gedrückt und schließt den Schalter 89, dann wird derjenige Teil des Schalters
89, der für gewöhnlich durch Handsteuerungsdruckknöpfe 92 und 93 betätigt
wird, in eine neutrale Stellung gebracht und gewährleistet damit eine automatische
Steuerung. In der gleichen Weise wird durch Niederdrücken einer der Handsteuerknöpfe
92 oder 93 und Einschalten des Motors 44 in der gewünschten Drehrichtung
der vom Knopf 91 betätigte Teil des Schalters 89 in seine offene Stellung
gebracht, wodurch die automatische Steuerung des Motors 44 von Hand ermöglicht
wird.
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Die Arbeitsweise dieser unter Druck stehenden Kammer, zum Bekleben
der Pappe, ist wie folgt: Der Druckknopf 92 wird herabgedrückt und schaltet
den Motor 44 ein, wodurch die Kette 43 bewegt wird und die Stellschraubenbolzen
36, 37, 38 und 39 dreht und dadurch die Haube 34 so weit anhebt, daß die Pappe
27 zwischen die Haube 34 und den Dampfkasten 28 eingeführt
werden kann; hierauf wird der Druckknopf 93 gedrückt und schaltet den Motor 44 ein,
wodurch die Kette 43 in der entgegengesetzten Richtung bewegt wird und die Haube
34 wieder gesenkt wird, bis zwischen dem Teil 62 und der Pappe 27 die richtige
Größe des Spaltes 65 erreicht ist; dann wird der Motor 67 eingeschaltet, um den
Abstand der Seitenplatten 54 und 55 richtig einzustellen, damit jeder der Teile
62 nahe einer Kante der doppelseitig beklebten Materialbahn 27 liegt; vorher wurde
Dampf zu den Heizplatten 29 geleitet, um diese auf die richtige Temperatur zu erhitzen,
und es ist daher lediglich erforderlich, Luft mit einem Druck von etwa 2,5 bis 15
cm Wassersäule (vorzugsweise etwa 10 bis 12,5 cm Wassersäule) in den geschlossenen
Raum 81 einzuführen, was durch ein mit der erforderlichen Geschwindigkeit
laufendes Gebläse 82 geschieht. Die Vorrichtung zum doppelseitigen Bekleben
der Materialbahn ist nun zum Gebrauch bereit, und sobald die Abziehvorrichtung 33
die Pappe 27 durch den behitzten Abschnitt zieht, wird der Knopf 91 gedrückt, um
die automatische Steuerung für den Druck im geschlossenen Raum 81
einzuschalten,
die aus der Temperaturabfühlvorrichtung mit dem Wärmemesser 83 und dem Verstärker
84 und der Steuervorrichtung mit der Motorsteuerung 86 und dem Motor 44,
der Kette 43 und den Stellschraubenbolzen 36, 37, 38 und 39 besteht. Bei einer anderen
Ausführungsform, die nicht gezeigt ist, kann die Motorsteuerung 86 _ zur Steuerung
eines Motors mit veränderlicher Geschwindigkeit verwendet werden, der zum Antrieb
des Ventilatorgebläses 82 dient oder zur Steuerung eines Servomotors, durch
den ein Luftzufuhrventil zwischen dem Gebläse 82
und dem geschlossenen Raum
81 in verschiedene Lagen eingestellt wird. Diese Ausführung würde zur Regelung
des Eintritts von Druckluft in den geschlossenen Raum dienen, während die in F i
g. 2 gezeigte Ausführungsform zur Regelung des Austritts von Druckluft aus dem geschlossenen
Raum dient.
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Während die Vorrichtung arbeitet, wird die doppelseitig beklebte Materialbahn
27 über den Dampfkasten 28 gezogen und dann beim Durchgang zwischen der Haube
34 und den Heizplatten 29 mit einem zwangläufig gleichmäßigen Druck, der im geschlossenen
Raum 81 praktisch auf die gesamte Fläche der Pappe 27, die jeweils unter der Haube
34
liegt, ausgeübt wird, praktisch dauernd gegen die erhitzten Platten
29 gedrückt.
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Die aus dem Spalt 65 austretende Luft führt einen großen Teil der
Feuchtigkeit mit sich, die von den erhitzten Platten 29 aus der oberen Deckbahn
ausgetrieben wird. Wenn eine noch wirksamere Feuchtigkeitsentfernung gewünscht wird,
kann die Luft, mit der der geschlossene Raum 81 unter Druck gesetzt wird,
vorerhitzt werden; hierdurch kann die Luft eine größere Menge Feuchtigkeit je Volumeneinheit
aufnehmen und diese Feuchtigkeit dann mit sich führen, wenn sie durch die beiden
Spalten 65 austritt. Selbstverständlich muß durch das Gebläse 82 weitere
vorerhitzte Luft zugeführt werden, damit eine Sättigung der Luft unter der Haube
34 in einem solchen Ausmaß, daß die Trocknung beeinträchtigt wird, vermieden und
außerdem ein Absinken des Druckes im geschlossenen Raum 81 unter die gewünschte
Größe verhindert wird.
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Da die mit Druck arbeitende Kammer zum doppelseitigen Bekleben der
Materialbahn selbst eine unbewegliche Einheit ist und außerdem ein Gebläse keine
beweglichen Teile enthält, treten nur geringe Wartungsaufgaben auf. Zwar ist eine
gewisse Berührung zwischen der Wellpappe 27 und den Teilen 62 möglich, doch
sind diese Teile 62 so angebracht, daß sie erforderlichenfalls eine Bewegung
nach oben ausführen können und dadurch die Abnutzung der Dichtungsfläche weitgehend
vermieden wird und daß sie außerdem eine Beschädigung der Ränder der Pappe 27 bei
ihrem schnellen Durchgang durch den erhitzten Abschnitt verhindern. Ferner wird
durch den absichtlichen Luftaustritt aus den Spalten 65 an den meisten Teilen der
Abdichtung ein zuverlässiges Polster geschaffen, durch das eine Berührung zwischen
der Abdichtvorrichtung und der Wellpappe 27
weitgehend vermieden wird.
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Die erfindungsgemäß verbesserte Berührung zwischen der sich bewegenden
Materialbahn 27 und den Heizplatten 29 führt auch zu einer wirksameren Wärmeübertragung,
die die Verwendung eines kürzeren Dampfkastens 28 ermöglicht, beseitigt ferner
das Problem der Wartung des Bandes und bringt eine merkliche Verringerung der Fehlerstellen
durch Formänderung mit sich, die bei der getrockneten doppelseitig beklebten Pappe
bisher auftraten.
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Die Anpassungsfähigkeit dieser mit Druck arbeitenden Kammer an eine
große Zahl unterschiedlicher Herstellungsgeschwindigkeiten beseitigt noch einen
weiteren Nachteil, der bisher eine weitere Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit einer
solchen Wellpappenanlage beschränkte.
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Selbstverständlich können auch andere Vorrichtungen verwendet werden,
um die Größe der seitlichen Abmessungen des in erfindungsgemäßer Weise zu verwendenden
Gehäuses zu verändern. Bei einer dieser Vorrichtungen, die nicht gezeigt ist, wird
eine Haube mit festen Abmessungen und starren Außenwänden sowie mehreren parallelen,
festen, starren, in Längsrichtung verlaufenden inneren Trennwänden verwendet, die
das Gehäuse in lange, schmale Zellen unterteilen. Jede dieser schmalen Zellen ist
für sich mit einer im oberen Teil der Haube oberhalb der Zellen befindlichen gemeinsamen
Druckkammer durch ventilgesteuerte Leitungen verbunden. In diese gemeinsame Druckkammer
wird mittels eines kleinen üblichen Gebläses, z. B. des Gebläses 82, Druckluft eingeführt,
die dann in die mit dieser Kammer verbundenen schmalen Zellen gelangt. So können
durch öffnen oder Schließen der entsprechenden Ventile, die zu den weiter von der
Mitte der Haube entfernten schmalen Zellen führen, die wirksame Breite der Haube
und damit die Größe des geschlossenen Raumes und die Fläche der Pappe, auf die der
Luftdruck einwirkt, verändert werden.