DE539107C - Verfahren zur Verminderung der durch nachtraegliche Pupinisierung entstehenden gegenseitigen Stoerungen von Fernmeldeleitungen - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der durch nachtraegliche Pupinisierung entstehenden gegenseitigen Stoerungen von FernmeldeleitungenInfo
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- DE539107C DE539107C DE1930539107D DE539107DD DE539107C DE 539107 C DE539107 C DE 539107C DE 1930539107 D DE1930539107 D DE 1930539107D DE 539107D D DE539107D D DE 539107DD DE 539107 C DE539107 C DE 539107C
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B11/00—Communication cables or conductors
Landscapes
- Cable Transmission Systems, Equalization Of Radio And Reduction Of Echo (AREA)
Description
Bei einer nachträglichen Pupinisierung von Fernmeldeleitungen tritt im allgemeinen
eine unangenehme Erscheinung auf. Die Störungen durch gegenseitige Beeinflussung
benachbarter Leitungskreise werden so stark, daß die Übertragungsgüte wesentlich leidet
und ein einwandfreier Betrieb kaum noch möglich ist, während sich vor Einschaltung
der Pupinspulen die gegenseitige Beeinflussung nicht störend bemerkbar machte.
Gegenstand der Erfindung bilden durch theoretische und praktische Untersuchung
entwickelte Maßnahmen und Regeln, die eine Verminderung der durch nachträgliche Pupinisierung
entstehenden gegenseitigen Störungen derartiger Fernmeldeleitungen bewirken. Betrachtet man zwei sich gegenseitig beeinflussende
Leitungen, beispielsweise zwei Sprechkreise eines Fernsprechkabels, so gelten
zunächst für das Zustandekommen derjenigen Störspannungen, die durch am gleichen
Ende vorhandene Sendespannungen der induzierenden Leitung hervorgerufen werden, grundsätzlich andere Gesetze wie für das Zu-Standekommen
derjenigen, welche von Sendespannungen am entgegengesetzten Ende der induzierenden Leitung herrühren. Bei Fernsprechleitungen
bezeichnet man diese beiden Erscheinungen gegenseitiger Beeinflussung durch induzierende Sendespannung am gleichen
bzw. am entgegengesetzten Ende als Nebensprechen bzw. als Gegennebensprechen
und gibt im allgemeinen als charakteristisches Maß für die wechselseitige Störfreiheit
zweier Leitungen die Nebensprechdämpfung bn und die Gegennebensprechdämpfung bs an, die
aus dem Verhältnis von Anfangsspannung in der störenden Leitung und Störspannung in
der beeinflußtenLeitung bestimmt werden. Der Unterschied zwischen Neben- und Gegennebensprechdämpfung
ist bekanntlich im wesentlichen bedingt durch die andersartige Summation der Kopplungen aus den einzelnen
Teilabschnitten, wie aus den folgenden Beziehungen ersichtlich ist. Die Nebensprechdämpfung
kann definiert werden durch die Gleichung (Küpfmüller, Archiv f.
Elektret. 1923, Heft 2, S. 160 bis 203)
X | ix | = 0 | • e |
X | |||
worin e = Basis der natürlichen Logarithmen, § = Wellenwiderstand der beeinflußten
Leitung, y± = Fortpflanzungskonstante der beeinflussendenLeitung, y2 = Fortpflanzungskonstante
der beeinflußten Leitung, f1; f2, fA._= Kopplungen in den einzelnen Teilabschnitten,
N = Gesamtzahl der Abschnitte bedeuten. Für die Gegennebensprechdämpfung bg läßt sich mit den gleichen Bezeich-
530107
nungen eine ähnliche Formel entwickeln. Es wird
eh = ■
x = N
lo\
Is
X = O
oder
(2)
x = N
■y N \
y2
v
Da die nachträgliche Pupinisierung von Ortskabeln auch bei viererverseilten Kabeln im
allgemeinen keine Belastung der Phantomkreise vorsieht, so soll zunächst nur der
spezielle Fall der Beeinflussung gleichartiger Leitungen hier näher erörtert werden, obgleich
das auseinanderzusetzende Prinzip ebensogut auf das Nebensprechen zwischen
ungleichartigen Leitungen, z. B. Stamm- und Viererleitungen des gleichen Vierers oder
zwischen Nachbarvierern, ausgedehnt werden kann. Mit der Voraussetzung gleichartiger
Leitungen wird
y1 = ya=y=ja + ß (3)
wenn α das Winkel- und β das Dämpfungsmaß der Leitungen ist. Weiter können in diesem
Falle die Beeinflussung zwischen den Pupinspulen der verschiedenen Sprechkreise und die Gegeninduktivität in den Kabellängen
vernachlässigt werden. Es bleiben dann nur die kapazitiven Kopplungen zu berücksichtigen,
und man kann setzen
ix =
j ω kx
(4)
oder
— K = Δ bn = In
und
bog- — hg = Δ bg — In
So
Aus Gleichung (8) läßt sich die Verringerung der Gegennebensprechdämpfung durch Belastung
für beliebige Kabel leicht berechnen. Abb. ι zeigt den ungefähren Verlauf von Δ bg
(undln:4-
\ . so
\ . so
als Funktion der Frequenz für wenn kx die normaldefinierte Nebensprechkopplung
in den einzelnen Abschnitten ist. Man erhält dann aus (1), (2), (3) und (4)
(5)
X = | N | j | ω | kx- | e | ! | -ayx | |
3 | \ \ / |
|||||||
X = | 0 | |||||||
= 0
oder
e <j = ■
is
X = O
(6)
Vergleicht man zwei sich störende unbelastete 85 Leitungen (mit den Werten ban, bog·, go· 7o>
a0 und /J0) unter Berücksichtigung dieser
Formeln mit denselben Leitungen nach Belastung (bn, bg, §, γ, α und ß), so wird
3 x = o
So x = 2V
und
X = O
So
(7)
χ = ο
ß)N.
(8)
ein Ortskabel von 10 km Länge mit 0,8 mm Leiterdurchmesser, das mit. 0,2 H-Spulen im
Abstande von j = 2 lan belastet wurde.
Die Gleichung (7), die die Änderung der 120 JNTebensprechdämpfung durch Belastung charakterisiert,
hat eine verhältnismäßig korn-
plizierte Form; das erste Glied auf der rechten Seite ist zwar wie in (8) eine einfache
Funktion des Wellenwiderstandsverhältnisses und ergibt abgesehen von sehr niedrigen Frequenzen
eine Verringerung der Nebensprechdämpfung durch Belastung. Das zweite Glied ist dagegen in der Praxis eine verwickelte
Funktion der Verteilung der Kopplungen und der Größen γ und y0.
ίο Es seien z. B. in zwei benachbarten Teilabschnitten,
d. h. in zwei benachbarten Spulenfeldern oder beim unpupinisierten Kabel in zwei Punkten, deren Entfernung
einer Spulenfeldlänge entspricht, zwei gleich große Kopplungen einmal mit gleichem Vorzeichen
und einmal mit entgegengesetztem Vorzeichen vorhanden; dann ist der für das Nebensprechen maßgebende Absolutwert der
Summe der Kopplungen bei verschiedenen Frequenzen eine Funktion von
τ±_β~-ν bzw. von |i+e-2:»-
und unter Vernachlässigung der Dämpfung von
und unter Vernachlässigung der Dämpfung von
bzw. von
2 cos a 1 oder I 2 sin α
2 cos a0 j oder ; 2 sin a0 1
wenn a, au das Winkelmaß für ein Spulenfeld
bzw. für die gleiche unpupinisierte Länge bedeutet.
Für den oben zugrunde gelegten Kabeltyp erhält man so die Kurven nach Abb. 2, Abb. 3
zeigt (ebenfalls unter Vernachlässigung der Dämpfung) die entsprechende Addition von
zwei Kopplungen in Übernachbarspulenfeldern bzw. von zwei entsprechend voneinander
entfernten Kopplungen im unbelasteten Kabel. Die Frequenzabhängigkeit des Absolutwertes
der Kopplungssumme ist bestimmt durch die Funktionen
bzw.
! 2 cos 2 α I und I 2 sin 2 α I
2 cos 2 Ci0 und j 2 sin 2 a0
Man sieht, daß beim unbelasteten Kabel die resultierende mittlere Nebensprechkopplung
sehr wesentlich vom Vorzeichen der Kopplung abhängt, während sie beim belasteten
Kabel nur wenig davon abhängig ist. Bei gleichmäßiger Verteilung des Vorzeichens
der Kopplungen in den einzelnen Abschnitten ist also die Wahrscheinlichkeit einer
teilweisen Kompensation der Kopplungen im unbelasteten Kabel größer als im belasteten
Kabel. Dieser Umstand und die Verschiedenheit der Wellenwiderstandswerte bedingen
im allgemeinen eine Verschlechterung der Nebensprechdämpfung durch Pupinisierung;
die Gegennebensprechdämpfung aber wird immer durch Pupinisierung eine erhebliche
Senkung erfahren.
Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit eines besseren Ausgleichs der Kopplungen,
sobald ein Kabel nachträglich pupinisiert wird, und zwar erfolgt dieser Ausgleich im
Spulenfeld in an sich bekannter Weise durch Kreuzen der Leitungen oder Einschaltung
von Zusatzkondensatoren unter Berücksichtigung der oben abgeleiteten Beziehungen, die
sich für die Praxis jedoch noch vereinfachen lassen.
Die Vorschriften für die gegenseitige Störfreiheit von Fernmeldeleitungen beschränken
sich im allgemeinen darauf, daß irgendein bestimmter Mindestwert für die Neben- und
Gegennebensprechdämpfung einzuschalten ist. Wenn dieser Wert den technischen Anforderungen
vollkommen genügt, ist es unwirtschaftlich, die Kopplungen in den einzelnen Abschnitten, z. B. Spulenfeldern, ganz oder
bis auf einen sehr geringen Rest zu kompensieren, da die Ausgleichskosten um so höher
werden, je geringer die Toleranz für die Restkopplungen ist. Für die Bestimmung der
maximal zulässigen Kopplung k0 bei einem
garantierten Mindestwert für die Neben- und Gegennebensprechdämpfung &min ergeben sich
erfindungsgemäß durch die Kombination der entwickelten Formeln mit dem Ergebnis praktischer Untersuchungen einfache Beziehungen.
Man berücksichtigt die Addition der Kopplungen aus den einzelnen Teilabschnitten
bei verschiedenen Frequenzen nicht in der exakten Form gemäß Gleichung (5), sondern
nur dadurch, daß man folgende Beziehung für bm-in definiert:
(9)
Δ ist hierin eine Größe zwischen etwa 0,4 und 1,0 Neper, deren Festlegung entsprechend
der Restkopplungsverteilung im Bereich— k0 bis -j- Ji0 geschieht; ω ist eine Frequenz
des mittleren Sprechbereichs, etwa 2 ji · ι 000, und 5 der Wellenwiderstand der
beeinflußten Leitung bei dieser Frequenz. Aus Gleichung (9) erhält man leicht die für
ein Spulenfeld höchst zulässige Kopplung. Ein ungefähres Bild davon, wie die Frequenzkurven
der Nebensprechdämpfung vor und nach der Pupinisierung (nach Pupinisierung mit und ohne derartigen Ausgleich)
aussehen, geben die Funktionen I, II und III der Abb. 4.
Auf die dargelegte Weise ist jedoch erst der Mindestwert für dieNebensprechdämpfung
festgelegt. Der Mindestwert für die Gegennebensprechdämpfung kann unter Umständen
tiefer liegen. Er wird aber sofort erheblich höher sein, wenn man erfindungsgemäß wei-
ter nach folgendem Prinzip verfährt. Aus Gleichung (6) ist zu ersehen, daß beim
Gegennebensprechen die Kopplungen aus den einzelnen Abschnitten sich alle ohne Phasenverschiebung
algebraisch addieren. Um also eine hohe Gegennebensprechdämpfung zu erhalten, kreuzt man, wenn die Kopplungen in
den einzelnen Spulenfeldern bis zu dem erwähnten Grade ausgeglichen sind, im Zuge
der Ausgleichsarbeiten die Leitungen so an den Spulen, daß die resultierende Summe
über die Kopplungen aus den jeweils schon ausgeglichenen Spulenfeldern Σ ^x möglichst
gering wird, und zwar kann diese Maßnahme ohne weitere Messung auf Grund der vorher
ermittelten Restkopplungswerte in den Spulenfeldern durchgeführt werden. Das Verfahren
sei an folgendem Schema erläutert: '
Gang der Ausgleichsarbeiten
I. -j- 200 |
+ | 2. 100 X 100 |
3· — 100 |
4· — 150 |
3- — 25c |
+ | 100 | 100 | |||
O | — 150 | ||||
--150 | X + 25Ο |
6. Spulenfeld
-250 —300 /i^F-Restkopplung
-250 —300 /i^F-Restkopplung
-f-— 300
—
bedeutet Kombination, χ bedeutet gekreuzt.
Man kann auch so vorgehen, daß man erst in allen Spulenfeldern des ganzen Kabels den
Ausgleich durchführt und auf Grund der Meßprotokolle nachträglich Kreuzungen an einzelnen Spulen ausführt, in obigem Falle
z. B. an den Spulenpunkten 3 und 4, wodurch die resultierende Gegennebensprechkopplung
ο würde.
Handelt es sich um das Nebensprechen zwischen ungleichartigen Leitungen, jedoch nicht
um Stamm- und Phantomleitungen des gleichen Vierers, so erhält man mit Gleichung (1)
und (4)
. 8
. 8
x = N
χ = 0
(10)
und aus (2) und (4)
x=N
j ω kχ·
(II)
Für die Bestimmung der maximal zulässigen Kopplung kann man jedoch auch in diesem
Falle Gleichung (9) benutzen.
Wenn jedoch die Nebensprecher scheinungen zwischen Stamm- und Phantomleitungen
des gleichen Vierers zu beseitigen sind, muß man in den Gleichungen (1) und (2)
j ω hx
(12) setzen, wenn kx die normal definierten Nebensprechkopplungen
zwischen Stamm- und Phantomleitung (Mitsprechkopplung) in den einzelnen Abschnitten sind. Es resultiert
dann
j ω Tix · e -
1+ ν,) *
(13)
χ = 0
und
IS >
(14)
χ — ο
und statt der Formel (9) wird man der Bestimmung der höchst zulässigen Kopplung
pro Spulenfeld folgende Gleichung zugrunde legen:
(15)
3 ω A0 j
Die schon angegebenen Folgerungen für den Gegennebensprechausgleich lassen sich in
allen diesen Fällen zweckmäßig anwenden.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Verminderung der durch nachträgliche Pupinisierung entstehenden gegenseitigen Störungen von Fernmeldeleitungen, dadurch gekenn-zeichnet, daß in Verbindung mit der nachträglichen Pupinisierung ein Ausgleich der kapazitiven Kopplungen vorgenommen wird, derart, daß der Höchstwert der pro Spulenfeld auftretenden Kopplungen die Größe k0 erreicht, die bei einem Mindestwert für Neben- und Gegennebensprechdämpfung &mi„ aus den Gleichungenbzw.in + ΛI 3 ω K Iermittelt wird, worin Δ eine Größe zwischen etwa o,4 und ifo Neper, ω eine Kreisfrequenz aus dem mittleren Sprachfrequenzspektrum, d. h. etwa 2 π · ι 000, und 3 der Wellenwiderstand der beeinflußten Leitung bei dieser Frequenz bedeuten.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere zur weiteren Erhöhung der Gegennebensprechdämpfung bei Zusammenschaltung der in vorbezeichneter Weise ausgeglichenen Spulenfelder die Leitungen dem Vorzeichen der gemessenen Restkopplungen entsprechend so gekreuzt werden, daß die algebraische Summe der Restkopplungen ein Minimum wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen. GfeDttUCKT IN ÖER
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE539107T | 1930-06-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE539107C true DE539107C (de) | 1931-11-28 |
Family
ID=6558436
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930539107D Expired DE539107C (de) | 1930-06-19 | 1930-06-19 | Verfahren zur Verminderung der durch nachtraegliche Pupinisierung entstehenden gegenseitigen Stoerungen von Fernmeldeleitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE539107C (de) |
-
1930
- 1930-06-19 DE DE1930539107D patent/DE539107C/de not_active Expired
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