DE538713C - Verfahren zur Herstellung nicht nachhaertender gehaerteter fotografischer Gelatineschichten - Google Patents

Description

Es ist bekannt, fotografische Gelatineschichten mit Hilfe von Formalin oder Akrolein zu härten. Die so gehärteten Schichten zeigen jedoch die sehr störende Erscheinung des Nachhärtens. Der Schmelzpunkt einer mit Formalin gehärteten fotografischen Halogensilbergelatineemulsion steigt z. B. nach zweitägiger Lagerung bei 50° C von 35⁰ auf 72⁰ an.
Wie gefunden wurde, tritt eine wesentlich geringere Nachhärtung ein, wenn man Dialdehyde als Härtungsmittel anwendet. So steigt z. B. der Schmelzpunkt einer mit einem Dialdehyd gehärteten Gelatineschicht nach zweitägiger Lagerung bei 50° C nur von 37⁰ auf 42 ° und auch nach zehntägiger Lagerung erst auf 49Λ Die Dialdehyde ermöglichen also die Herstellung fotografischer Gelatineschichten mit einer ziemlich konstant bleibenden Härtung. Der Unterschied in der Nachhärtung bei der Verwendung von Formalin oder Akrolein einerseits und Dialdehyden andererseits ist offenbar darauf zurückzuführen, daß die die Härtung bewirkende Reaktion mit der Gelatine bei den Dialdehyden schneller verläuft als beim Formalin oder Akrolein.

Im Vergleich zum Formalin und Akrolein haben die Dialdehyde außerdem den weiteren Vorteil einer stärkeren Härtungswirkung, berechnet auf äquivalente Mengen.

Auch gegenüber den als Härtungsmittel für Eiweißstoffe bekannten Metallsalzen, z. B. des Aluminiums oder Chroms, haben die Dialdehyde insofern einen Vorteil, als die durch sie bewirkte Härtung im alkalischen Entwickler konstant bleibt und nicht, wie bei den bekannten Metallsalzen, infolge der Wirkung des Alkalis herabgesetzt wird.

Als Vertreter der für das vorliegende Verfahren geeigneten Dialdehyde werden beispielsweise genannt: Glyoxal und Mesoxaldialdehyd. Geeignet sind sowohl die monomeren wie die polymeren Formen, die polymeren besitzen jedoch eine etwas schwächere Härtungswirkung. Die Härtung kann in derselben Weise wie beim Formaldehyd vorgenommen werden, entweder durch Zusetzen des Härtungsmittels zur Gelatineemulsion oder durch nachträgliches Baden der fotografischen Gelatineschichten in einer Lösung des Härtungsmittels.

Beispiel 1

500 g einer fotografischen Halogensilbergelatineemulsion vom Schmelzpunkt 32° C werden bei 35⁰C mit 4 ecm iprozentiger wäßriger Lösung von monomerem Glyoxal oder 5 ecm iprozentiger Lösung von p-Glyoxal versetzt und in der üblichen Weise auf Glasplatten oder Film vergossen. Nach dem Trocknen weist die Schicht einen Schmelzpunkt von 36⁰C auf.

B e i s ρ i e 1 2

Eine fotografische Trockenplatte mit einer bei 32⁰ C schmelzenden Gelatineemulsionsschicht wird 2 Minuten lang in iprozentiger wäßriger Lösung von monomerem Glyoxal gebadet. Nach dem Trocknen besitzt die Schicht einen Schmelzpunkt von über 40⁰ C.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung nicht nach- io härtender gehärteter fotografischer Gelatineschichten, gekennzeichnet durch die Verwendung von Dialdehyden als Härtungsmittel.