DE538492C

DE538492C - Als Hohlkoerper ausgestalteter Blechbauteil

Info

Publication number: DE538492C
Application number: DEJ39243D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-09-08
Filing date: 1929-09-08
Publication date: 1931-11-13

Description

Als Hohlkörper ausgestalteter Blechbauteil Es ist bekannt, die Begrenzungswände hohler Bauteile aus Blech herzustellen und diesem Blech durch im Innern des Hohlkörpers liegende Spreizen o. dgl. eine Zugvorspannung zu geben, um es auf diese Weise zu glätten und um es gegen Kräfte, die auf örtlich begrenzte Stellen einwirken, widerstandsfähiger zu machen. Die Vorspannung wird dem Blech dabei mir nach einer Richtung hin erteilt. Diese Maßnahme erwies sich aber als unvollkommen, da auch ein so vorgespanntes Blech häufig noch Faltenbildung (mit parallel zur Spannungsrichtung laufenden Falten) aufweist, so daß die angestrebte glatte und doch gleichzeitig gegenüber örtlich begrenzten Krafteinwirkungen widerstandsfähige Fläche nicht immer erreicht wird.
Nach der Erfindung werden die dünnen Blechwände hohler Bauteile nach verschiedenen Richtungen hin unter Zugvorspannung gesetzt. Die Wände erhalten so nicht nur erhebliche Widerstandsfähigkeit gegen örtlich begrenzte Krafteinwirkungen, sondern auch faltenfreie, glatte Oberflächen. Bei eckig begrenzten Hohlkörperflächen werden die Wände zweckmäßig in den Richtungen senkrecht zu den Seitenkanten der Flächen unter Vorspannung gesetzt (bei rechteckigen Flächen also nach zwei aufeinander senkrechten Richtungen); bei rund begrenzten Flächen (Kreis- oder Ellipsenfläche) kann der Wand eine Vorspannung in allen Richtungen der Fläche (also etwa nach Art der Anspannung eines Trommelfells) gegeben werden.
Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes in Gestalt flacher Hohlkörper mit vorgespannten Wandungen.
Die Abb. r und 2 zeigtn einen viereckigen Hohlkörper im Schnitt nach Linie I-I der Abb. 2 und nach Linie II-II der Abb. i.
Die Abb. 3 und 4 zeigen einen runden Hohlkörper im Schnitt nach Linie III-III fler Abb. 4 und im Schnitt nach Linie IV-IV der Abb. 3.
Bei dem plattenartigen, rechteckigen Bauteil nach Abb. i und 2 sind die beiderseitigen Begrenzungswände i, i' nach zwei aufeinander senkrechten Richtungen unter Vorspannung gesetzt. Zu dem Zweck sind im Innern des Bauteils rinnenförmige Leisten 2 vorgesehen, die längs der Seitenkanten des Bauteils zwischen je zwei Ecken desselben verlaufen und die ,die an diesen Kanten zusammenhängenden Ränder der Wände i und i' von innen her erfassen. Diese Leisten 2 werden durch Spreizwerke, die im vorliegenden Beispiel aus den Kniegelenkstäben 3, 4. bestehen, in der Richtung senkrecht zu ihrer Längenerstreckung nach außen gedrängt. Die Schenkel 3, 4 der Spreizwerke erfassen dabei die Leisten 2 in den Gelenken 5, 6, während ihr Mittelgelenk 7 durch Druck von außen, der beispielsweise wie in Abb. i in der Ecke links unten gezeichnet, mittels eines durch die offen bleibende Ecke eingeführten Stabes io ausgeübt wird, bis wenig über die Strecklage nach innen gedrückt wird, in der die Gelenkstäbe 3, 4 durch Anschläge 8, 9 selbsttätig gehalten werden.
Die Abb. 3 und 4 zeigen einen plattenartigen, hohlen Bauteil von rundem Umriß. Zur Unterspannungsetzung der dünnen Begrenzungswände i, i' dient eine dem Verlaufe des Randes folgende, im Innenraum des Bauteils liegende U-förmige Einlage 12, die an einer Stelle aufgeschnitten ist. An dieser Schnittstelle ist ein die Einlage in den Gelenkpunkten 15 und 16 erfassender Kniehebel 13, 14 vorgesehen, dessen Mittelgelenk 17, beispielsweise mittels eines Drahtes 2o, der durch ein kleines Loch 21 der Außenhaut geführt ist, in die die Strecklage wenig überschreitende Spreizstellung gebracht werden kann, in der er durch Anschläge 18, i9 gehalten wird. Die Spreizkraft verteilt sich hierbei gleichmäßig über den Umfang der Einlage 12, so daß die Wände i, i' nach allen Richtungen hin gleichmäßig angespannt werden.
An Stelle der dargestellten Kniehebel können natürlich auch andere Mittel zur Spannungserzeugung dienen; beispielsweise Keile, die in die Spalten zwischen j e zwei Leisten bzw. in die Schnittstelle einer ringförmigen Leiste eingesetzt werden und durch deren Verschiebung nach außen gedrängt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Als Hohlkörper ausgestalteter Blechbauteil, dessen Wandungen durch im Innern des Bauteils angeordnete Einlagen und diese nach außen drückende Spreizwerke unter Zugvorspannung gesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung der Wandungen nach verschiedenen Richtungen, nach Art -einer Trommel, geschieht. z. Bauteil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die den Rand der Bauteilwände ringsum fassende Einlage an einer Stelle aufgeschnitten ist und die beiden Schnittenden durch eine Spreizvorrichtung stänrdig auseinandergedrückt werden. 3. Bauteil nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auseinanderspreizen der die Bauteilränder fassenden Einlagen (2, 12) durch in Gelenken (5, 6, 15, 16) an diesen Einlagen gelagerte Kniehebel (3, 4, 13, 14) erfolgt, derart, daß die Einlagen um so mehr auseinandergedrängt werden, je mehr die Kniehebel sich der Strecklage nähern. 4. Bauteil nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kniehebel mit Anschlägen (8, 9, 18, i9) versehen sind, so daß sie beim geringen Überschreiten der Strecklage die Spreizstellung selbsttätig beibehalten.