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Presse für Krawatten und andere Kleidungsstücke, mit zwei aufeinanderklappbaren
Deckeln. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igt i die
Priorität auf Grund der Anmeldungen in Großbritannien vom 5. Februar und 16. Mai
1923 und in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 2o. Juni 1923 beansprucht.
Die Erfindung bezieht sich auf Pressen für Krawatten, Beinkleider und andere Kleidungsstücke
und besitzt zwei aufeinanderklappbare Deckel, die durch federnde Gelenke mit in
der Mittelebene der Presse liegenden Gelenkbolzen miteinander verbunden sind.
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Pressen mit federnden Gelenken sind bis her in der Weise ausgebildet
worden, daß z. B. die auf die Außenflächen der Klappdeckel aufgeschraubten Blattfedern
mit ihren kurzen überstehenden Enden durch ein Zwischenstück gelenkig verbunden
wurden. Die Gelenkbolzen lagen annähernd in der Ebene der Außenflächen der Presse,
und die Federn wurden an den kurzen überstehenden Enden stark beansprucht, wobei
außerdem nur ein geringer Spielraum in der Dicke der zu pressenden Kleidungsstücke
zulässig war.
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Anderseits sind Pressen bekannt, bei denen die Scharnierbolzen in
der Mittelebene der Presse liegen und Federbogen vorhanden sind, welche durch Stellschrauben
o. dgl. anspannbar sind. Durch diese Anordnung wird aber die Federung der Federbogen
beinahe völlig aufgehoben. Die Befestigung der Gelenkteile an den schmalen Seitenflächen
bei diesen Pressen ist unsicher, so daß zur Vermeidung von Querbeanspruchungen Schlitze
und Führungsschrauben Verwendung finden mußten.
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Die Erfindung besteht darin, daß die federnden Gelenke durch zwei
Blattfederpaare ge. bildet wenden, welche auf dem größeren Teil ihrer Länge auf
den Oberflächen der Presse angeschraubt sind, während die freien, die Gelenkaugen
tragenden Enden in einer zur Seitenfläche der Presse gleichlaufenden Ebene liegen
und mit dem anderen Ende der Blattfedern durch flache, frei federnde Bögen verbunden
sind.
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Die Anordnung isst derart, daß die Federbögen völlig frei sich ausdehnen
können, so daß die Presse sich Gegenständen von verschiedener Dicke anpassen kann.
An den gegenüberliegenden oder freien Kanten der Preßdeckel sind leicht zu bedienende
Verschlüsse vorgesehen. Die Metallteile können mit einem Rost verhütenden Überzug
versehen sein, welcher insbesondere für den Gebrauch derartiger Pressen in heißen
und feuchten Ländern angebracht ist. Zu diesem Zweck können die Metallteile z. B.
mit schwarzer Emaille überzogen werden. Wenn die genannten Teile aus Stahl hergestellt
sind, können sie mit einem nicht rostenden Metall, wie z. B. Nickel, überzogen werden.
Die Metallscharniere selbst können aus einem nicht rostenden oder nicht ätzbaren
Material, wie z. B. Messing oder Nickel, hergestellt sein.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigt Abb. i ein Schaubild einer Presse gemäß der Erfindung, Abb. - einen Grundriß
einer weiteren Ausführungsform, Abb. 3 eine Endansicht nach Abb. z, Abb. ¢ einen
Schnitt durch eine T-förmige Querschiene, welche bei den Ausführungsformen gemäß
Abb. 2 und 3 Anwendung findet; Abb. 5 veranschaulicht eine einstellbare Vorrichtung
zur straffen Verbindung der Klappdeckel.
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Auf den Klappdeckeln i und 2 sind Blattfederpaare i i, 12 aufgescbraubt,
von denen die Blattfedern i i an der äußeren Fläche des
Klappdeckels
i und die Blattfedern 12 an der äußeren Fläche des Klappdeckels 2 befestigt sind,
z. B. mit Hilfe von kleinen Schrauben oder Nägeln 13. Die freien Ender. der Blattfedern
i i und 12 stehen über die Kanten der Klappdeckel hervor und sind zur Bildung von
frei federnden Bögen erst schwach auswärts und dann einwärts gebogen. Die mit Scharnieraugen
versehenen Enden dieser Blattfedern sind gelenkig durch Scharnierstifte 14 miteinander
verbunden. Diese Anordnung dient dazu, die Kante 3 des Deckels i und die Kante q.
des Deckels 2 gegeneinander zu pressen beim Schließen der Presse, wobei aber genügend
Biegsamkeit und Dehnbarkeit vorhanden ist, so daß die Kanten je nach der Dicke der
zu pressenden Gegenstände verschiedenen Abstand voneinander haben können.
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In Abb. 2 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, welche besonders
zum Pressen von Beinkleider o. dgl. Kleidungsstücken geeignet ist. Der untere Klappdeckel
2 kann in diesem Falle aus einem einzigen festen Stück, z. B. aus Holz, bestehen.
Der obere Klappdeckel ist aus zwei Teilen 15 und 16 zusammengesetzt, welche aus
dem gleichen Baustoff wie der Deckel 2 oder aus einem anderen geeigneten Baustoff
bestehen können.
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Die Teile 15 und 16 des oberen Klappdeckels sind starr miteinander
verbunden mit Hilfe von metallenen Querschienen 17 und 18, welche zweckmäßig durch
Längsrippen 19 versteift sind, wie dies aus Abb. 4. besonders hervorgeht. Hierdurch
wird ermöglicht, eine beträchtliche Pressung anzuwenden, um ohne Durchbiegung der
Presse das Kleidungsstück bearbeiten zu können. Die Schienen 17 und 18 sind durchbohrt,
um ein Befestigen durch 'Schrauben oder Nägel 2o zu ermöglichen. Ein Spalt 21
ist zwischen den Teilen 15 und 16 vorgesehen, um eine Ausdehnung des mittleren Teiles
des zu pressenden Kleidungsstückes in -diesem Zwischenraum zu ermöglichen. Die Gelenkverbindung
der beiden Klappdeckel ist genau die gleiche wie in dem vorigen Ausführungsbeispiel.
Es sind jedoch nicht besondere Blattfedern vorgesehen, sondern die Schienen 17 und
18 enden an dem den Scharnierkanten der Preßglieder entsprechenden Ende in einer
Blattfeder, wie sie bei i i und 12 in dem ersten Ausführungsbeispiel gezeigt ist.
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Wie aus Abb.3 ersichtlich, sind auf der Außenfläche des unteren Klappdeckels
zwei Schienen 22 befestigt, welche ebenfalls wie die oberen Querschienen 17 und
18 in einer vorstehenden Blattfeder enden. Die Blattfeiler an dem Ende jeder der
Schienen 22 ist bei 12 in Abb.3 dargestellt, und zwar ist die hier veranschaulichte
Schiene so angeordnet, daß sie mit der Schiene 17 bzw. 18 zusammentrifft, so daß
die beschriebene Gelenkverbindung der beiden Teile möglich ist.
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Zum Schließen bzw. Ausüben des Preßdruckes können irgendwelche geeignete
Vorrichtungen Verwendung finden. Es ist jedoch zweckmäßig, diese Einrichtung so
auszubilden, daß die Preßstellung des oberen und unteren Klappdeckels entsprechend
der Dicke des zu pressenden Gegenstandes verändert bzw. dieser Dicke angepaßt werden
kann. In Abb. 5 ist eine derartige Einrichtung, die. sich besonders für die vorliegende
Presse eignet, dargestellt.
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Diese Schließeinrichtung besteht aus einem Stift 23 o. dgl. an einer
Platte 2q., welche an der Stirnfläche der oberen Preßplatte gegenüber der Scharrierkante
3 befestigt ist, sowie aus einem beweglichen Klinkenteil 25, der drehbar um den
Punkt 26 der entsprechenden Kante des unteren Klappdeckels 2 angebracht ist, so
daß er über den genannten Stift 23 hinübergreifen kann. Der Klinkenteil
25 ist mit Einkerbungen 27 o. dgl. versehen, welche in verschiedenen Entfernungen
vom Drehpunkt 26 angeordnet sind. Ein Knopf 28 kann zur bequemen Handhabung der
Schließvorrichtung am Ende des Klinkenteiles z5 angeordnet sein. Falls nur eine
derartige Schließvorrichtung Anwendung findet, muß dieselbe, wie auch in Abb. i
gezeigt, ungefähr in der Mitte der Presse angeordnet sein. An der größeren Presse,
welche in Abb. 2 dargestellt ist, ist es dagegen zweckmäßig, zwei Schließvorrichtungen
zu verwenden, welche nahe an den Enden der Presse liegen.