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Verfahren und Maschine zum Verpacken von sanitären Zwecken dienendem
streifenförmigem Gut, insbesondere von Wattestreifen Es sind Verfahren und Vorrichtungen
bekannt geworden, welche dem Zwecke dienen, streifenförmiges Gut, wie Watte, in
Zickzackfalten zu legen. Diese Vorrichtungen sind, da das Verpacken in einem weiteren
Arbeitsgang geschehen muß, vor allem hygienisch nicht einwandfrei. Sie bedürfen
großer Arbeit und großen Zeitaufwandes zur Erzielung des fertigen Erzeugnisses.
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Es ist weiter ein Verfahren zum Verpacken von Wattestreifen bekannt
geworden, bei dem der Wattestreifen unter gleichzeitiger Aufundabbewegung des Streifenteiles
in Zickzacklagen gebracht und in die Packung eingeschoben wird. Diesem Verfahren
haftet der Nachteil an, daß die Teile des Streifens, indem sie beim Zickzacklegen
aneinandergleiten, aus ihrer Lage kommen können, d. h. daß die Zickzackform in der
Packung gestört und keine gleichmäßige Verpackung des Gutstreifens erzielt wird.
Auch ergibt sich in der Ausführung des Verfahrens ein verwickelter Arbeitsmechanismus,
indem jeweils beim Umlegen der Falten der Vorschub des Wattestreifens für kurze
Zeit unterbunden werden muß, um ein Quetschen der Falte zu vermeiden.
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Ähnliche Nachteile weist auch ein Verfahren bzw. die Maschine zu dessen
Ausführung auf, bei der das Gut durch Walzen zickzackförmig in eine Führungshülse
gelegt wird, durch die es erst in die Packhülle gelangt. Auch hier ist eine genaue
Form des Zickzacklegens praktisch nicht zu erreichen, da der Gutstreifen an der
Umkehrstelle der Walzen nicht gehalten bzw. geführt ist. Durch das Führen des Gutes
durch eine der Packhülle vorgeschaltete Führungshülse entsteht ferner ein hygienischer
Nachteil, da hierdurch dem Zutritt von Staub und anderen Unreinlichkeiten zu dem
zu verpackenden Gut Vorschub geleistet wird.
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Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren, um sanitären Zwecken dienendes
streifenförmiges Gut, wie Watte oder Verbandstoff, in verkaufsfähige Form zu bringen.
Gemäß der Erfindung wird das Gut durch die gleichen Arbeitsbewegungen zwangsweise
durch mechanische, ununterbrochen arbeitende Mittel in Zickzackfalten gelegt und
in eine Verpackung eingeschoben.
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Auf der Zeichnung ist von den zahlreichen möglichen Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes ein Beispiel dargestellt. Es zeigt Abb. r die Maschine
im Schnitt nach der Linie I-I der Abb. 2, Abb.2 die linke Hälfte der Maschine von
links der Abb. x gesehen und Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Abb.
z. Die Abb. q. und 5 veranschaulichen Einzelheiten, und die Abb.6 zeigt schematisch
verschiedene Arbeitsstellungen der Hauptarbeitsteile der Maschine.
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Auf einer Grundplatte z sind zwei Schilde 2 aufgebaut, die oben durch
eine Traverse 3 miteinander verbunden sind. An den Schilden z
sind
zwei Tische 4, 5 angeordnet, von denen derjenige, 4, einen Trog 6 und ein Führungsstück
7 aufweist. Letzteres ist durch Schrauben 8 auf dem Tisch 4 abnehmbar und auswechselbar
befestigt und durch Wände g in Führungskanäle io eingeteilt.
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Auf dem Tisch 5 ist ebenfalls durch Stifte ii ein Rahmen i2 abnehmbar
und auswechselbar befestigt. Dieser Rahmen i2 ist durch Zwischenwände in gleich
viele Fächer unterteilt, als Führungskanäle io im Führungsstück 7 vorhanden sind,
und zwar sind beim Ausführungsbeispiel deren drei angenommen. Die Fächer des Rahmens
12 sind vorn und hinten offen und liegen in den Bewegungsbahnen von Stößeln i3."
Diese Stößel 13 sitzen an Stangen 14 von vierkantigem Querschnitt, welche
Stangen in einem Rahmen 15 geführt sind. Dieser Rahmen 15 ist lösbar auf
dem Tisch 5 angeordnet und weist ein Federblech 16 auf, das auf den Stößelstangen
14 aufliegt und in je eine Rast 17 derselben eingreifen kann.
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An dem Tisch 5 ist innerhalb des Rahmens 15 eine Walze 18 gelagert.
Diese Walze 18 ist mit einer Anzahl Rillen ig versehen und mittels eines Hebels
2o (Abb. 4) um eine Achse 21 schwenkbar. Die Walze 18 ist in verschiedenen Höhenlagen
bzw. Drehlagen um die Achse 21 feststellbar. An den freien Enden der Stößelstangen
14 sind Zugorgane 22 befestigt, die in je einer der Rillen ig liegend über die Walze
18 geführt sind und an ihrem freien Ende je ein Gewicht 23 tragen.
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In den unteren Teilen der Schilde 2 ist eine Welle 24 gelagert, welche
eine Antriebsscheibe 25 trägt, die mit einer Stufenscheibe 26 versehen ist.
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Auf der Welle 24 sitzen ferner zwei Nockenscheiben 27 fest. Jeder
dieser Nockenscheiben 27 hat zwei Kurvennuten 28, 29, die zu beiden Seiten der Scheiben
27 liegen und zueinander gleich verlaufen. Die Kurvennuten 28, 2,9 verlaufen
ungefähr über einen Winkel von i8o° in einer zur Welle 24 konzentrischen Kreisbahn,
nähern sich auf einem weiteren Winkel von ungefähr go ° der Welle 24, um sich auf
den letzten go ° wieder von der Welle 24 zu entfernen und auf die konzentrische
Kreisbahn zurückzukehren. Der Umfang der Nockenscheiben verläuft über den Winkel
von ungefähr iSo °, in welchem die Kurvennuten 28, 29 in der konzentrischen Kreisbahn
verlaufen, in einiger Entfernung von den Kurvennuten 28, 2,9
parallel zu diesen,
um dort, wo die Kurvennuten 28, 2g der Welle 24 am nächsten liegen, den Nuten sich
ganz zu nähern. Die genaue Form der Kurvennuten 28, 29 und des Uihfanges der Scheiben
27 ist aus der Abb. i ersichtlich.
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In jede Kurvennut 28 ragt eine Rolle 30, welche an einer Hubstange
31 sitzt. Diese Hubstange ist unten mittels einer Kulisse 32 und eines auf
der Welle 24 lose sitzenden Steines 33 an der Welle 24 geführt, während sie oben
in der Traverse 3 geführt ist. In Augen der Hubstange 31 ist eine Welle 35
gelagert, auf welcher ein blattartiges Messer 36 sitzt (Abb. 6), welches an seiner
oberen Kante gezahnt sein kann (auf der Zeichnung nicht ersichtlich). An den Enden
der Welle 35 sitzen Exzenterbolzen 37, die durch Schubstangen 38 mit Rollen
39 verbunden sind, welche gegen den Umfang der Nockenscheiben 27 anliegen
und durch auf der Zeichnung nicht gezeigten Federn stets an dem Umfang der Nockenscheiben
anliegend gehalten werden. Die Rollen 39 sind durch Lenker 40 mit den Hubstangen
31 verbunden.
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In jede Kurvennut 29 ragt eine Rolle 41, welche an einer Hubstange
42 sitzt. Diese Hubstange 42 ist unten mittels einer Kulisse 43 und eines lose auf
der Welle 24 sitzenden Steines 44 an der Welle 24 geführt und ragt oben durch eine
entsprechende Öffnung der Traverse 3 hindurch. In Augen 45 der Hubstangen 42 ist
eine Welle 46 gelagert, auf der ein Messer 47 sitzt, das gleich demjenigen, 36,
ausgestaltet ist, das jedoch mit seiner gegebenenfalls gezahnten Kante nach unten
ragt. Auf der Welle 46 sitzen Exzenterbolzen 48, welche durch Schubstangen 49 mit
Rollen 50 verbunden sind. Diese Rollen 5o liegen gegen den Umfang je einer
der Nockenscheiben 27 an und sind durch auf der Zeichnung nicht ersichtliche Federn
an den Nockenscheiben anliegend gehalten. Die Rollen 50 sind durch Lenker
51 mit den Hubstangen 42 verbunden.
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Die Gebrauchs- und Wirkungsweise der beschriebenen Maschine ist folgende:
Die Stößel 13 werden so weit zurückgeschoben, daß das Federblech 16 in die Rasten
17 der Stößelstangen 14 eingreift und dadurch die Stößel 13 außerhalb des Rahmens
12 liegend hält. Hierauf werden in die Fächer des Rahmens i2 die Kartonschachteln
o. dgl., in die die Watte zu verpacken ist, eingeschoben, wobei die Schachteln an
beiden Stirnseiten geöffnet sind. Damit die Schließlappen der Schachteln, welche
gegen die Messer 36, 47 hin zu liegen kommen, beim Arbeiten der Maschine nicht hinderlich
sind, sind, wie die Abb.5 zeigt, auf dem Rahmen i2 Klammern 52 angeordnet, in welchen
die betreffenden Schließlappen der Schachteln eingeklemmt werden. Hierauf wird das
Federblech 16 gehoben, so daß die Stößel 13 unter der Wirkung der Gewichte 23 in
die Schachteln hineinbewegt werden.
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Die Watte ist in der Breite der Schachteln entsprechend breiten Streifen
in dem Trog 6 untergebracht und durch die Führungskanäle des Führungsstückes 7 zwischen
den Messern
36, 47 hindurch an die Stirnseite eines jeden Stößels
13 geführt.
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Hat die Welle 24 die in Abb. x gezeigte Stellung, so haben die Messer
36, 47 die in Abb. 6a veranschaulichte Lage, d. h. das Messer 36 befindet sich in
seiner höchsten und das Messer 47 in seiner tiefsten Stellung. Dabei liegt das Messer
36 von der Zuführungsstelle der Watte aus hinter dem Messer 47. Die Rollen
30 und 41 liegen in den zur Achse der Welle 24 konzentrischen Kreisteilen
der Kurvennuten 28, 29, und die Rollen 39, 50 liegen auf dem zur Achse der
Welle 24 konzentrischen Kreisteil des Umfanges der Nockenscheiben 27. Demzufolge
ist der Exzenterzapfen 37 in seiner höchsten und der Exzenterzapfen 48 in seiner
tiefsten Lage, und die Messer 36, 47 liegen senkrecht.
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Gemäß der Abb. 6a ist angenommen, daß die Maschine schon einige Arbeitsbewegungen
gemacht hat, denen zufolge der Wattestreifen e um das Messer 36 herum schon in eine
Plissagefalte gelegt ist. Macht nun die Welle 24 eine Vierteldrehung in Richtung
des Pfeiles 53 der Abb. i, so kommen die Rollen 3o an diejenige Stelle der Kurvennuten
28 zu liegen, welche der Welle 24 am nächsten liegt. Ebenso kommen die Rollen
39 gegen den entsprechenden Teil des Umfanges der Nockenscheiben 27 zu liegen.
Dadurch wird das Messer 36 gesenkt und darauf ausgeschwenkt. Die Rollen 41 und 5o
werden in ihrer Lage nicht verändert, so daß die Messerstellungen nunmehr die aus
Abb. 6b ersichtlichen sind.
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Dreht sich die Welle 24 um eine Viertelumdrehung weiter, so wird das
Messer 36 durch die Hubstangen 31 wieder gehoben und dann wieder in seine vertikale
Lage geschwenkt, während das Messer 47 immer noch in seiner ursprünglichen Lage
verbleibt. Das Messer 36 faßt hierbei den Wattestreifen e von unten und legt, indem
es sich von der Wattezuführungsstelle her gegen das Messer 47 bewegt, einen neuen
Teil des Wattestreifens e zwischen sich und dem Messer 47 in eine Plissierfalte,
wie Abb. 6c zeigt.
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Während der nächsten Vierteldrehung der Welle 24 verbleibt das Messer
36 in der zuletzt beschriebenen Lage, wogegen die Rollen 41 und 50 gegen
die Welle 24 hinbewegt werden und dadurch die Hubstangen 42 heben und die Kurbelzapfen
48 nach oben drehen. Dadurch wird das Messer 47 in seine Hochlage bewegt und dann
gegen die Wattezuführungsstelle hingeschwenkt, wie die Abb. 6d zeigt.
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Bei dem letzten Viertel zur Vervollständigung einer ganzen Umdrehung
der Welle 24 wird das Messer 47 wieder gesenkt und dann in seine Vertikallage geschwenkt.
Hierbei faßt es den Wattestreifen e von oben und legt, sich von der Wattezuführungsstelle
gegen das Messer 36 hinbewegend, einen weiteren Teil des 'Vattestreifens e zwischen
sich und dem Messer 36 in eine weitere Plissierfalte. Die Messer 36, 47 haben dann
wieder die gleiche Stellung zueinander wie in Abb. 6a.
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`'Während den beschriebenen Bewegungen liegt der Stößel 13 unter der
Wirkung des Gewichtes 23 gegen die Watte in der Verpackungsschachtel an und verhindert,
daß die Plissierfalten in Unordnung geraten, während er entsprechend der fortschreitenden
Hineinbewegung der Watte in die Verpackungsschachtel zurückweicht.
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Um bei der wechselnden Lage der Messer 36, 47, wie sie sich durch
das abwechselnde Vorgreifen des einen Messers gegenüber dem anderen ergibt, ein
gutes, gleichmäßiges Arbeiten der Maschine zu erzielen, sind diese vorzugsweise
aus Federstahl oder Blech, so daß sie beim Pressen der Watte nachgeben können. Die
Nachgiebigkeit kann auch durch eine federnde Verbindung zwischen den Exzenterzapfen
37 bzw. 48 und den Rollen 39 bmxl. 50 erzielt werden.
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Die gezeichnete Maschine ist für die gleichzeitige Verpackung dreier
Wattestreifen ausgebildet. Durch Auswechseln des Führungsstückes 7, des Rahmens
12 und desjenigen 15 mit seinen Stößeln 13 gegen ähnliche, jedoch anders eingestellte
Organe kann die -Maschine auch für eine andere Zahl gleichzeitig zu verpackender
Wattestreifen, gegebenenfalls von anderer Breite, eingerichtet werden, wobei dann
die Zugorgane 22 in die der neuen Einteilung entsprechenden Rillen 1g der Walze
18 eingelegt werden.
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Dem Zweck, die Maschine, wie soeben dargelegt, anders einstellen zu
können, dient auch die Schwenkbarkwit der Walze 18.