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Selbstanzeigende Waage Die Erfindung bezieht sich auf eine selbstanzeigende
Waage, deren Wägeeinrichtung beim Transport durch Abheben der Hauptschneiden aus
ihren Pfannen gesperrt wird.
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Es ist bereits bekannt, selbstanzeigende Waagen so auszubilden, daß
für den Transport der Waage eine Sperrung der von ihren Pfannen abgehobenen Schneiden
vollzogen «-erden kann. Bei diesen bekannten Ausbildungen besteht jedoch der Nachteil,
daß die Sperrorgane vor dem Anheben der Waage von Hand betätigt werden müssen und
somit nicht die Gewähr geboten ist, daß auch bei geringer Aufmerksamkeit des Bedienungspersonals
eine Sicherung der Wägeeinrichtung und der Schneiden gegen etwaige Beschädigungen
beim Transport zuverlässig ausgeführt wird. Ferner ist es schon bekannt, das Hebelsystem
und die Lastausgleichsvorrichtung der Waage durch federbeeinflußte Mittel, die beim
Anheben der Waage von der Unterlage selbsttätig in Tätigkeit treten; zu sperren;
. jedoch bleiben bei dieser Ausführung die Schneiden in ihren Pfannen und sind somit
bei etwa eintretenden Erschütterungen leicht Beschädigungen ausgesetzt.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß
das Abheben der Hauptschneiden aus ihren Pfannen selbsttätig durch federbeeinflußte
Mittel erfolgt, die in an sich bekannter Weise beim Abheben der Waage von ihrer
Unterlage zwecks Feststellung der Wäge- und Anzeigevorrichtung wirksam werden. Die
Schneidenabhebung geht daher ohne weitere Mühe selbsttätig beim Anheben der Waage
vor sich und wird auch bei nachlässigem Personal immer wirksam.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i in einer Vorderansicht und teils im Schnitt
die Erfindung in ihrer Anwendung an einer Waage an sich bekannter Art. In dieser
Darstellung ist die Waage festgestellt, @4bb. z in einer Vorderansicht und teils
im Schnitt eine Waage desselben bereits unter A'bb. i dargestellten Typs, jedoch
mit et-,vas anderer Ausführung einer Feststellvorrichtung gemäß dieser Erfindung.
In dieser Darstellung befindet sich die Waage im gebrauchsfertigen Zustande, Abb.
3 die Wirkungsweise einer Feststellvorrichtung gemäß Abb. a in schematischer Darstellung,
Abb. 4 eine Teilkonstruktion und Abb.5 eine Sonderkonstruktion für eine Ausführung
gemäß Abb. z.
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In einer Ausführung, so wie sie in Abb. i dargestellt ist, ruht die
Waage auf vier verstellbaren Schraubenfüßen 6, die an der
Grundplatte
7 der Waage in den einzelnen Ecken vorgesehen sind. Alle Füße sind vertika1 durchbohrt
und enthalten Stangen 8, die vertikal verschiebbar eingepaßt und mit ihren oberen
Enden an entsprechend hakenförmigen Fortsätzen 9e. des Waagebalkens 9 aufgehängt
sind. Jede Stange 8 ist zwischen, ihren beiden Enden mit dem einen Arm eines gleicharmigen
Hebels io gelenkig verbunden. Sämtliche Hebel io sind wiederum drehbar gelagert
auf besonderen Stützen i i, die auf der Grundplatte 7 der Waage befestigt sind.
Die anderen Arme. der Hebel io sind an ihren Enden je mit einem angespitzten Fortsatz
joa versehen und sollen mit demselben in je ein an den gekröpften Hebeln i2 des
Hebel-Systems der Waage vorgesehenes Lager eingreifen. Außerdem greifen an den genannten
Armen des Hebels io noch Schraubenfedern 13 an, die selbst mit ihren oberen
Enden auf den zugehörigen Stützen i i verankert sind. Die Hebel 12 sind nahe den
für die angeschärften Fortsätze ioa der Arme io vorgesehenen Lagern mit einwärts
gerichteten Fortsätzen versehen, mit denen sie von unten her gegen die Zwischenhebel
14 des Hebelsystems der Waage wirken sollen. In dem zur Unterbringung der selbsttätigen
Gewichtsanzeige- und Lastausgleichsvorrichtung bestimmten Gehäuse i 5 ist eine senkrecht
angeordnete Stange 16 vorgesehen, die mit ihrem .unteren Ende durch das Loch eines
fest am Gehäuse 15 sitzenden Auges i5a gesteckt und so eingestellt ist, daß sie
unten gegenüber dem Waagebalken 9, sobald derselbe in Betriebsbereitschaft gebracht
ist, noch -einen gewissen Abstand bewahrt. Die Einstellung des unteren Endes der
Stange 16 in bezug auf den Waagebalken 9 geschieht mit Hilfe zweier Muttern 17,
die eigens hierzu auf einen mit entsprechendem Gewinde versehenen Teil der Stange
16 aufgeschraubt sind. Die Stange 16 ist mit ihrer Achse in die vertikale und durch
die Drehachse des Waagebalkens 9 gehende Ebene gesetzt und im übrigen mit ihrem
oberen Ende an einem Arm 18 angelenkt. Dieser Arm i8 ist wiederum drehbar im Gehäuse
15 gelagert und an seinem freien Ende versehen mit einem segmentförmigen Schuh i8a,
der auf seiner kreisbogenförmigen Oberseite eine Verzahnung erhalten hat. Diese
Verzahnung soll zur gegebenen Zeit mit einem unten an dem Neigungshebel i9 vorgesehenen
V-förmigen Fortsatz iga in Eingriff gelangen. Auf den Vorder- und Rückseiten des
die Schneide 21 des Gewichtsanzeigers tragenden Lagers 2o sind, wie aus Abb. 4 ersichtlich,
Kappen 22 befestigt, die mit nach außen vorstehenden Teilen 22a versehen sind.
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Besonders bemerkt sei, daß ein Anheben der Hebel 12 auch ein Anheben
der Hebel 14 und des Waagebalkens 9 zur Folge hat, da die genannten Hebel und der
Waagebalken in ein und derselben vertikalen Ebene übereinanderliegen.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Die Füße 6 werden von vornherein so
eingestellt, dlaß, wenn die Waage von ihrer Unterlage abgehoben wird, die Enden
der senkrecht gerichteten Stangen 8 über die unteren Enden der Füße 6 hinaustreten
(s. Abb. i). Sobald dies der Fall ist, werden die Federn 13, welche an den an den
Stangen 8 angelenkten Hebeln io angreifen, die angeschärften Fortsätze ioa jener
Hebel io nach oben bewegen und mit den zugehörigen, an den Hebeln 12 vorgesehenen
Lagern in Eingriff _ bringen. Unter Vermittlung der zu jenen Lagern gehörigen Fortsätze
werden hierbei die Hebel i2 mit den Hebeln 14 in Berührung gebracht und beim weiteren
Anheben die Schneiden des Waagebalkens 9 durch Vermittlung des Hebels 14 aus den
betreffenden Schneid'enlagern herausgehoben. Durch das Anheben des Waagebalkens
9 werden die an den Enden des letzteren vorgesehenen Haken 9e. mit den oberen Enden
der vertikal gerichteten Stangen 8 in Eingriff gebracht, so daß das ganze Hebelsystem
in verriegelter Stellung starr festgehalten wird. Das Anheben des Waagebalkens 9
hat weiterhin zur Folge, daß die vertikal gerichtete Stange 16 'nach oben gedrückt
und demzufolge der segmentförmige und an dem mit jener Stange 16 verbundenen Arm
18 sitzende Schuh i8a in Eingriff mit dem schon einmal erwähnten Fortsatz iga gebracht
wird, wodurch die Schneide 2i aus ihrem Lager herausgehoben, gegen das obere Ende
der Kappen 22 gedrückt und somit die Lastausgleichs- und Anzeigevorrichtung in ihrer
Gesamtheit ebenso wie das Hebelsystem der Waage verriegelt bzw. festgestellt wird.
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Wenn die Waage auf einen Ladentisch o. dgl. gestellt wird, werden
die vertikal gerichteten Stangen 8 in den Bohrungen- der Füße 6 nach einwärts gedrückt
und dabei die an ihnen angelenkten Hebel io so verschwenkt, daß die Schneiden des
Waagebalkens und der sonstigen Hebel wieder in ihre Lager zurücktreten können. Das
hiermit verbundene Herunterlassen des Waagebalkens 9 läßt gleichzeitig den segmentförmigen,
von der vertikalen Stange 16 gesteuerten Schuh 1811 zurückgehen, so daß auch die
Schneide 21 des Gewichtsanzeigers in ihre Lager zurück kann. Die Waage ist damit
betriebsbereit, abgesehen von etwaigen geringfügigen Verstellungen der Füße 6, die
vielleicht noch notwendig sind, um die Waage auszurichten.
Es dürfte
hiernach verständlich sein, daß bei einer Waage, die so wie beschrieben konstruiert
ist, die Schneiden des Haupthebelsystems und der L astausgleichs- und Anzeigevorrichtung
aus ihren Lagern gehoben und in dieser unwirksamen Stellung automatisch verriegelt
bzw. festgestellt werden, sobald die ganze Waage von ihrer jeweiligen Unterlage
abgehoben wird. Ebenso ist es verständlich, daß bei einer derartigen Vorrichtung
die an den Hebeln io angreifenden Federn 13 stoßdämpfend wirken, sobald die Waage
auf eine beliebige Unterlage gesetzt wird, und demzufolge jede unnötige Abnützung
der Schneiden im Augenblick der Wiederherstellung ihres Eingriffes in die zugehörigen
Lager verhüten.
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In der Ausführung gemäß Abb. 5 sind die Stangen 8 an ihren unteren
Enden mit besonderen Kalben 811 versehen, die als solche in im Innern der Füße 6
gebildeten Zylindern 611 hin und her beweglich sind.
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In der in den Abb.2 und 3 dargestellten Ausführung sind die Stangen
8 fortgelassen. Indes sind an der Grundplatte 7 besondere Lager für zwei doppelarmige
Hebe123 vorgesehen. Die Hebel 23 tragen an ihren inneren Enden Rollen 23a
und werden für gewöhnlich immer versuchen, sich unter dem Einfluß der Schraubenfedern
23b in die aus Abb.3 ersichtliche Stellung zu bewegen.
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Wird die Waage, so wie aus Abb.2 ersichtlich, auf eine feste Unterlage
gestellt, werden die an den. kürzeren Armen der Hebel 23 sitzenden Rollen 23c entgegen
d'erWirkung der Federn 23b außer Eingriff mit dem Mechanismus der Waage gebracht.
Sobald jedoch die Waage von ihrer Unterlage abgehoben wird, nehmen die Hebel
23 die aus A'bb.3 ersichtliche Stellung ein und bringen demzufolge die an
ihren kürzeren Armen sitzenden Rollen 23a von unten her mit den Platten 24
in Eingriff. Diese Platten 24 sind kn den unteren Enden der die Waageschalen 26
tragenden Säulen 25 befestigt, und da sie (die Platten) auch mit den Hebeln 12 verbunden
sind, werden sowohl diese Hebel 12 als auch die Hebel 14 und der Waagebalken 9 angehoben
und die Schneiden 9d desWaagebalkens in den Kappen 27 verriegelt bzw. festgestellt.
Die Kappen 27 sitzen hier auf den Hebeln 12 und sind ähnlich den schon eingangs
beschriebenen Kappen 22.
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Mit Bezug auf die in Abb. i dargestellte Ausführungsforin sei noch
erwähnt, daß es hier ohne weiteres möglich ist, die Füße 6 so einzustellen, daß
die Verriegelung bzw. Feststellung auch dann noch wirksam bleibt, wenn die Waage
wieder auf eine feste Unterlage, z. B. auf einen Ladentisch, gestellt wird. Wird
eine Verriegelung bzw. Feststellung speziell für einen derartigen Fall gewünscht,
so ist es nur notwendig, die Füße so weit herauszuschrauben, bis sie bei gesperrter
Waage unten von den Enden der Stangen 8 nicht mehr überragt werden.
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In der Ausführung gemäß Abb. 2 und 3 kann die Waage in der Verriegelung
gehalten lverden, indem man sie mit ihren Füßen 6 auf entsprechend hohe Klötze o.
dgl. setzt. ' Die Erfindung ist gleich gut anwendbar bei selbstanzeigenden Ladentischwaagen
wie auch bei Waagen ohne automatische Gewichtsanzeige.