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Anreißapparat Man hat bereits einen Absetzapparat zum Vorzeichnen
der Absetzstreifen an Decken und Wänden bei Maler- und Tapeziererarbeiten vorgeschlagen,
der zum Absetzen paralleler Linien an Decken, Wänden usw. dienen soll. Diese Vorrichtung
besteht aus einem winkelförmig gestalteten und mit entsprechenden Führungsrollen
versehenen Träger, der, wie erwähnt, nur das Ziehen paralleler Linien und auch dieses
nur in verhältnismäßig eng begrenzten Abständen gestattet.
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Demgegenüber hat sich der Erfinder die Aufgabe gestellt, eine Anreißvorrichtung
zu schaffen, mit welcher das Anreißen horizontal und vertikal verlaufender Linien
in jeder Höhe und Länge erfolgen kann, gleichgültig, ob es sich um einen symmetrisch
gestalteten Raum mit horizontaler Decke oder ob es sich z. B. um einen Treppenaufgang
mit schräg nach oben verlaufenden Randlinien handelt. Die neue Vorrichtung soll
es also z. B. beim Tapezieren von Treppenaufgängen und ähnlichen Räumen gestatten,
trotz der schräg verlaufenden Decke sowohl horizontale Linien in beliebigem Abstand
von der Decke anzureißen wie auch die Lage der einzelnen Tapetenbahnen in vertikaler
Richtung vor dem Aufbringen anzuzeichnen.
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Zu diesem Zwecke hat der Erfinder seinen Anreißapparat, der aus einem
an der Zimmerdecke und den Wänden auf Rollen sich bewegenden `'Vagen mit verstellbarem
Schreibstift besteht, in folgender Weise ausgestaltet. Außer dem mit der Schreibvorrichtung
versehenen Hauptwagen ist ein in der Längsrichtung verstellbarer Abstandhalter sowie
ein zweiter Wagen vorgesehen, der mit einer v erlängerbaren Übertragungsvorrichtung,
z. B. mit einem ausziehbaren Zugband, am Hauptwagen befestigt ist, die zum Ziehen.
senkrechter Linien an den Wänden dient.
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Diese Einrichtung sowie weitere Ausführungsformen derselben sind in
der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
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Der in Fig. i und 2 abgebildete Apparat besteht aus dem Wagen A, womit
die Horizontalrisse gezogen werden, mit dem Aufsatz B, der zur Einstellung der Rißlinie
und gleichzeitig als Führung gegen die Zimmerdecke i dient, und dem Wagen C, der
die lotrechte Rißlinie zieht.
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An dem Wagen A befinden sich als Führung gegen die vertikale Wand
2 mehrere Rollen 3, die mittels Achse 4 oder sonstwie an dem Rahmen 5 befestigt
sind. Unterhalb des Rahmens 5 sitzt auf einer kleinen Achse 6 ein Schreibrädchen
7, welches mit einer schmalen Ringkante gegen ein Farbschwämmchen 8 läuft und von
diesem die zum Anreißen nötige Farbe entnimmt. Uni das Farbrädchen immer gegen die
Wand zu drücken, auch wenn ein Verschleiß desselben eingetreten sein sollte, sind
zwei Druckfedern 9 angecr dnet, die gegen die Achse 6 drücken und das Schreibrädchen
7 zum Aufsitzen gegen die Wand bringen.
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An dem Rahmen 5 ist ferner befestigt eine Rolle io auf Achse i i,
eine Leiste 12 mit Schlitz 13. An dieser Leiste 12 ist die zum Aufsatz B
gehörige Schiene 1q. mit Schlitz
15 angebracht. An der Leiste
i2 mit Schlitz 13 wird eine Einstellung des Aufsatzes B bewirkt, sofern beispielsweise
eine Decke mit Hohlkehle in Frage kommt, wo die Führung weiter von der Wand abgezogen
werden muß. Die Feststellung erfolgt in diesem Falle mit der- Feststellmutter 16.
An dem oben zur besseren Aufnahme der Feststellmutter 17
verbreiterten Ende
1ß der Schiene 1q. sitzt ein Steg ig mit Führungsrollen 20,-die an der Decke laufen.
Um aber auch gegen schräge Flächen als Führung dienen zu können, ist der Steg i
9 verstellbar um den Punkt 21 eingerichtet.
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Auf der Rolle io läuft ein Gurt- oder Metallband 22, an dem der Wagen
C hängt, und welches mittels der Kurbel 23 auf- und abgerollt wird. Um das Aufrollen
zu beschleunigen, kann eine Übersetzung angeordnet werden. Das Gurt- oder Metallband
ist gewählt, um ein Pendeln des Wagens C in hängendem Zustande zu verhindern. Die
Kanten der Bänüer führen sich in diesem Falle innerhalb der Rolle io. Zum Abbremsen
der Rolle io dient eine Feder 24 mit Scheibe 25, welche in der Mitte einen Stift
26 mit Fingerring 27 aufweist.
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Der Wagen C besteht aus dem Rahmen 28 mit Führungsrolle 29.' Oben
trägt dieser Rahmen eine Platte -30, auf die das Band 22 befestigt ist. Vorn sitzt
ein Schreibrädchen 34 welches mit seiner schmalen Ringkante gegen ein Farbschwämmchen
32 läuft und von diesem die Farbe für das Anzeichnen der lotrechten Rißlinie entnimmt.
Um ein Abkippen des Wagens C nach unten zu verhüten, ist oben ein Führungssteg 33
mit Röllchen 34 angebracht, worin das Band 22 läuft.
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Die Benutzung des Apparates geschieht in folgender Weise: Man stellt
zunächst den Aufsatz A so ein, daß die Führungsrollen 3 sich auf der Wand ungehindert
bewegen können und nirgendwo, beispielsweise an einem Gesimse, anstoßen. Ebenso
stellt man den Aufsatz B ein, daß dessen Führungsrollen 2o ungehindert an der Decke
laufen können. Dann setzt man den Wagen A mit dem Aufsatz B an Wand
und Decke an und beschreibt mit der Hand die Horizontalbewegung. Die Marke 35 zeigt
hierbei an, wo die horizontale Anrißlinie liegt, die durch das 'Schreibrädchen 7
aufgezeichnet wird.
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Soll nun an irgendeiner Stelle der Vertikalriß erfolgen, so zieht
man an dem Fingerring 27 die Bremsscheibe 25 von der Rolle io ab, und durch sein
Eigengewicht schnellt der Wagen C an der Wand herunter, einen Strich hinterlassend,
der die Rißlinie darstellt, welche von dem Schreibrädchen 31 ausgeführt und
durch die Marke 36 angezeigt wird. Mit der Kurbel 23 zieht man nach Wunsch den Wagen
C wieder hoch. Sofern es notwendig ist, anderswie die Rißlinie anzuzeichnen, beispielsweise
bei Versagen der Schreibrädchen, ist eine Hülse 37 zum Einschieben eines Schreibstiftes
an dem Wagen A angeordnet, desgleichen eine Hülse 38 an dem Wagen C.
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Es können ferner an Stelle von Schreibrädchen 7 und 31 auch scharfe
Ritzel angewendet werden, die Markierungen an der Wand hinterlassen, und wodurch
gegebenenfalls auch die Farbschwämmchen fortfallen können.