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Vorrichtung zum Ausweiten von Schuhwerk Die Erfindung betrifft eine
weitere Ausbildung der durch das Patent 527 159 geschützten Vorrichtung zum
Ausweiten von Schuhwerk, bei der das Weiten in der Querrichtung des Schuhes mittels
Spreizhebel bewirkt wird, deren die Leistenhälften tragende Drehachsen senkrecht
zur Sohle des Werkstückes stehen, während die L ängenweitung des Schuhes durch einen
ebenfalls senkrecht zur Sohle stehenden, in Richtung der Sohle verschiebbaren Arm
geschieht. Bei der im Hauptpatent dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung
wird infolge der beschränkten Länge der die Leistenhälften tragenden Hebelarme eine
in manchen Fällen unerwünscht starke Spreizung der vorderen Spitzen der Schuhleisten
bewirkt.
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Gemäß vorliegender Erfindung ist dieser N'ac'hteil dadurch vermieden,
daß die an ihrem vorderen Ende rechtwinklig nach abwärts und wieder nach vorwärts
geknickten Spreizhebel als einarmige Hebel ausgebildet sind, wobei deren Drehachsen
senkrecht zur schräg nach oben gerichteten Sohle, aber hinter dem Werkstück am Maschinenständer
angeordnet sind. Vorteilhaft ist dabei die Geradführung für die Längsspannvorrichtung
zwischen den beiden Spreizhebeln in deren Ebene angeordnet. Die zur Betätigung der
beiden Spreizhebel dienende und mit Rechts- und Linksgewinde versehene Spannschraube
ist zweckmäßig in der Längsrichtung der Spreizhebel verschiebbar angeordnet und
durch eine in der Mitte der Spannschraube vorgesehene Scheibe in einem Schlitz des
schräg nach oben gerichteten Armes des Maschinenständers geführt. Die das :Mitnehmen
der Spreizhebel bewirkenden Muttern der Spannschraube können durch in Vertiefungen
der Spreizhebel drehbar gelagerte Bolzen gebildet sein, wobei zweckmäßig zur leichteren
Bedienung der Spannvorrichtung an beiden Enden der Spannschraube je ein Armkreuz
angeordnet sein kann.
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Infolge dieser neuen Ausbildung zeichnet sich die Vorrichtung durch
eine besonders vorteilhafte Spreizstellung der beiden Leistenhälften sowie durch
eine besonders gedrungene Bauform der Maschine aus.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigen Fig. i und 2 die Vorrichtung in Seitenansicht bzw.
einer Ansicht von vorn, Fig.3 einen Längsschnitt nach der Linie A-A der Fig. i,
Fig. q. und 5 je einen Querschnitt nach der Linie B-B bzw. C-C.
Das
Gestell 37 der Aufweitevorrichtung ist mit dem Fuß 35 auf einer Holzplatte
i befestigt. In dem Gestell 37 sind die beiden einarmigen Spreizhebel 4,
5 um die Bolzen 75 drehbar gelagert. Mit den Hebeln 4, 5 sind die rechtwinklig zu
den Hebeln stehenden Tragarme 40, 41 starr verbunden, die als Halter für die Leistenhälften
23, 24 dienen.
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Das Spreizen der beiden Hebel 4, 5 geschieht durch eine an der oberen
Knickstelle der Hebel 4, 5 angeordnete und mit Rechts-und Linksgewinde versehene
Spannschraube 43, die an ihren beiden freien Enden je ein Armkreuz i i ' bzw. i
i' zum Drehen der Schraube besitzt. Erfindungsgemäß, werden die das Mitnehmen der
Hebel 4, 5 bewirkenden Muttern durch zwei Bolzen 77, 77' gebildet, die drehbar
in entsprechenden Vertiefungen der beiden Spreizhebel 4, 5 angeordnet sind. Die
Spannschraube 43 ist in der Längsrichtung der Hebel 4, 5 verschiebbar und wird durch
eine in der Mitte der Schraube 43 befindliche Scheibe 76 in einem Schlitz 79 der
schräg nach oben gerichteten Arme 66 des Gestelles 37 geführt. Um beim Auseinanderspreizen
der Hebel 4, 5 ein Festklemmen der auf einem Kreise nach außen schwenkenden Hebel
an der Spannschraube zu vermeiden, sind die Hebel ¢, 5 an der Lagerstelle für die
Muttern 77 mit Aussparungen 78 versehen, die eine begrenzte Bewegung der Hebel 4,
5 längs der Schraube 43 ermöglichen.
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Die Längenweitung des Schuhes erfolgt durch das Fersenstück 27, welches
an dem zur Schuhsohle senkrecht stehenden Halter 63 befestigt ist, der seinerseits
in einem Schlitten 64 gehalten wird. Der Schlitten 64 führt sich an den Leisten
65 der Arme 66 des Gestelles 37 und kann in bekannter Weise durch das als Mutter
ausgebildete Handrad 28 in einer zur Richtung der Schuhsohle parallelen Ebene bewegt
werden. Dabei ist die Schraubenspinde126 am hinteren Ende in einem Auslegerarm 7o
des Gestelles 37 gelagert, während das mit der Spindel26 im Eingriff befindliche
Mutterhandrad 28 in eine durch den Auslegerarm 70 gebildete Aussparung eingreift.
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Soll nun der .auf die Leistenhälften 23, 24 gebrachte Schuh in der
Querrichtung geweitet werden, so wird das eine .der beiden Armkreuze i i gedreht,
wodurch die Spannschraube 43 die in den Hebeln 4, 5angeordneteri Muttern 77 auseinanderbewegt.
Zugleich mit den Muttern 77 werden auch die um die Drehachsen 75 schwingenden Hebel
4, 5 un;d die an den mit den Hebehi ¢, 5 starr verbundenen Tragarmen 40, 41 befestigten
Schuhleistenhälften 23, 24 gespreizt. Die Längsdehnung des Schuhes wird in bekannter
Weise durch Drehen des auf der Schraubenspindel 26 angeordneten Mutterhandrades
28 bewirkt, wodurch der Schlitten 64 und der im Schlitten gehaltene, am freien Ende
mit einem Fersenstück 27 versehene Arm 63 in Spannstellung bewegt werden.
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Durch die infolge der Verlegung des Drehpunktes der beiden Spreizhebel
4, 5 möglichst weit vom Werkstück entfernt .erzielte große Hebellänge wird eine
besonders vorteilhafte Spreizstellung der Schuhleisten 23, 24 während des Querweitens
des Schuhes erreicht, indem die Schuhleisten im wesentlichen parallel aus@enandergehen,
ohne aber die bei der bisherigen Ausführung erzielte größere Spitzendehnung des
Werkstückes völlig auszuschalten. Weiterhin ist durch die Anordnung der Spannschraube
43 an das vordere Ende der Hebel 4, 5 eine günstige Hebelübersetzung bei Betätigung
der Spannschraube 43 erzielt. Schließlich ist durch die direkte Kupplung der Hebel
4, 5 mit der Spannvorrichtung 43, 77 sowie durch die Anordnung je eines Armkreuzes
i i an beiden Enden der Spannschraube eine baulich einfache und bequem zu handhabende
Vorrichtung geschaffen.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Beispiel ,beschränkt,
vielmehr sind auch andere Ausführungen möglich. So könnte die Spannvorrichtung gegebenenfalls
auch an anderer Stelle zwischen den Hebeln angeordnet sein.