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Ortsfeste Vorrichtung zum Weiten von Schuhwerk Die Erfindung bezieht
sich auf eine ortsfeste Vorrichtung zum Weiten von Schuhwerk in der Höhenrichtung
mit in der Sohlenebene beweglichen Spreizleistentragarmen.
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Es sind bereits Leisten zum Weiten von Schuhwerk in der Höhenrichtung
bekanntgeworden. Die bekannten Weitleisten sind mit ihrem Mechanismus fest verbundene,
selbständige Gegenstände und nicht in Verbindung mit einer der bekannten Schuhweitemaschinen
zu verwenden. Das Anschaffen mehrerer der bekannten Leisten ist daher teuer, und
das Unterbringen der sperrigen Vorrichtungen kann insbesondere dann, wenn sie in
größerer Anzahl vorhanden sind, Schwierigkeiten bereiten.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, einen Höhenweiter zu
schaffen, der genau wie die bekannten Breitenspreizleisten auf eine der bekannten
Schuhweitevorrichtungen mit in der Sohlenebene beweglichen Spreizleistentragarmen
aufgesteckt werden kann.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein auf die
Tragarme einer Schuhaufweitevorrichtung zu steckender, in an sich bekannter Weise
parallel zur Sohlenebene geteilter Leisten mit einem durch die Tragarme anzutreibenden
Übersetzungsgetriebe ausgestattet ist, das die Breitenbewegung der Tragarme in eine
Spreizbewegung des Höhenweitleistens umsetzt. Das Übersetzungsgetriebe kann zweckmäßig
aus Hebeln bestehen, die mit einem Arm an dem beweglichen Oberteil . des Höhenweitleistens
angreifen, während mit dem anderen Arm der Hebel die Leistentragarme verbunden sind.
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Auf diese Weise ist ein Höhenweitleisten geschaffen, der sich durch
Einfachheit sowohl in der Bauart als auch in der Bedienungsweise
auszeichnet
und der ohne besondere Vorkehrungen auf irgendeine der bekannten, mit in der Sohlenebene
beweglichen Spreizleistentragarmen ausgerüsteten Schuhweitemaschinen aufgesteckt
werden kann.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise in
zwei Ausfüh= rungsformen dargestellt, und zwar zeigen: Fig. i eine Draufsicht auf
eine mit dem neuen Höhenweitleisten ausgerüstete Schuhweitemaschine, Fig. 2 eine
Stirnansicht der Vorrichtung in nach vorn geneigter Stellung, Fig.3 eine Seitenansicht,
die den Weitleisten nach dem ersten Ausführungsbeispiel im Schnitt darstellt, Fig.
4 einen senkrechten Querschnitt durch den Leisten nach Fig. 3 in Ruhestellung, Fig.
5 eine Draufsicht auf den Leisten nach Fig. 3 und 4 bei abgenommenem Druckplattenoberteil,
Fig.6 einen Schnitt wie Fig.4, jedoch in Arbeitsstellung, Fig. 7 einen senkrechten
Längsschnitt durch den Leisten nach Fig. 6, Fig.8 einen Schnitt wie Fig.6, jedoch
durch eine etwas andere Ausführungsform und Fig. 9 einen senkrechten Längsschnitt
durch einen Leisten nach Fig. B.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein aufrechter Ständer
26 mit schräg nach oben in gleicher Richtung verlaufenden Auslegern 27, 28 versehen,
die eine Einrichtung zur Höhen- und Längsweitung des Schuhes tragen. Der Ständer
26 ist mit seinem Fuß 29 auf einer Holzplatte i befestigt. Von den an das obere
Ende des Ständers sich anschließenden Auslegern bestehen die inneren Ausleger 3o
mit dem Ständer aus einem Stück, während die beiden äußeren und die inneren überdachenden
Ausleger 27, 28 am Ständer um die Bolzen 31 schwenkbar gelagert sind. Am vorderen
freien. Ende sind die schwenkbaren Ausleger mit Augen 32 versehen, in denen senkrecht
zur Richtung der Ausleger abwärts gerichtete Tragarme 33, 34 gelagert sind, die
an ihrem unteren Ende rechtwinklig nach vorn abgebogene Zapfen 2, 3, die sogenannten
Spreizleistentragarme, aufweisen, auf die der zur Höhenweitung dienende Leisten
4, 14 auf die noch näher zu beschreibende Weise gesteckt ist. Die Lagerenden der
Spreizarme 33, 34 werden von einer Spannschraube 35 durchsetzt, die mit Rechts-
und Linksgewinde versehen ist und in Langlöchern 36 der Augen 32 der Auslegerarme
27, 28 in der Waagerechten verschiebbar gehalten ist. Auf die beiden freien Enden
der Spannschraube ist je ein Handrad 38 zum Drehen der Spindel gesetzt. In der Mitte
der Spannschraube 35 ist eine Scheibe oder ein Bund 39 angeordnet, die bzw. der
zur Zentrierung der Spannschraube dient und zwischen den einwärts gebogenen Enden
der festen Ausleger 30 gehalten ist.
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Zwischen den festen Auslegern 30 ist die Vorrichtung zur Längsweitung
des Schuhes angeordnet. Sie besteht aus einem Schlitten 40, der auf Rippen 41 der
Ausleger 30 geführt ist und als Träger für ein an der Ferse des Schuhes angreifendes
Druckstück 42 dient. Das Druckstück verläuft parallel zu den Leistenarmen 33, 34
und steht mithin ebenso wie diese senkrecht zur Schuhsohle. An seinem oberen Ende
ist das Fersendruckstück 42 gegabelt und im Schlitten 4o durch einen Querstift 43
gehalten. Der Schlitten 40 ist auf einer parallel zu den Führungsrippen 41 verlaufenden
Spindel 44 verschraubbar, die durch ein in einer Gabel 45 des Gestelles 26 gehaltenes
Handrad 46 gedreht werden kann, das durch einen Querstift 47 mit der Spindel fest
verbunden ist.
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Der neue Höhenweitleisten hat u. a. eine im wesentlichen der Form
der Schuhsohle angepaßte Grundplatte 4, die, mit ihrem hinteren Teil auf einem Steg
5 sitzend, eine Führungsplatte 6 trägt. Der Steg 5 ist so hoch, daß die Führungsplatte
6 in einem Abstand von der Grundplatte 4 steht, der der Höhe der Tragarme 2, 3 entspricht,
die Platte 6 also in Verbindung mit der Grundplatte 4 die Führung für die Tragarme
2, 3 bildet. Vor der Platte 6 und dem Steg 5 befindet sich zwischen den Tragarmen
z, 3 ein rechteckiger Ausschnitt 7, durch den U-förmige Hebel 8 mit ihren Drehzapfenlagern
g greifen und in dem sie durch eine als Drehzapfen ausgebildete Schraube io gehalten
sind, die, durch die Drehzapfenlager 9 hindurchgeführt, nach vorn zu in der Grundplatte
4 verschraubt ist. Die Grundplatte 4. ist hinten zur Bildung eines gabelförmigen
Drehzapfenlagers i i eingezogen. Die Spitze der Grundplatte 4 hat eine Öffnung 12,
deren Seitenwände zum Durchtritt eines Drehzapfens mit Bohrungen 13 versehen sind.
Auf der so ausgestalteten Grundplatte 4 sitzt ein in seiner Form der des Schuhoberteiles
angepaßter Leistenteil 14. Dieser Leistenteil hat an seinem vorderen und hinteren
Ende abgewinkelte Ansätze 15, 16, die an ihren unteren Enden Bohrungen 17, 18 zur
Aufnahme von Drehzapfen ig, 2o haben. In den abwärts gebogenen Rändern 21 des Leistenteils
14 sind Schlitze 22 vorgesehen, die es verhindern, daß sich die Ränder 21 an den
Winkelhebeln 8 sperren. Die Unterseite der Druckplatte verläuft flach-W-förmig.
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Die Handhabung des Höhenweitleistens für Schuhwerk ist folgende: Der-
Leisten wird auf die beiden Tragarme
2 und 3 der Schuhaufweitevorr
ichtung gesteckt, und zwar so, daß die Arme 2, 3 zwischen die Grundplatte .4 und
die Führungsplatte 6 zu liegen kommen und den Ansatz 16 des Leistenteiles 14 sowie
den Steg 5 für die Führungsplatte 6 beidseitig umfassen und dabei so weit durchgehen,
daß sie unter die U-förmigen Hebel 8 greifen, die mit ihren äußeren Enden auf der
Grundplatte 4 aufliegen und deren andere Enden um einen Zapfen io in der Grundplatte
drehbar sind. je nachdem ob der auf den Leisten aufzusteckende Schuh an der Vorderkappe
oder am Rist gehoben werden soll, wird entweder das hintere Ende 16 oder das vordere
Ende 15 der Druckplatte 14 über einen der Zapfen 2o oder i9 mit einem der Drehzapfenlager
i z oder 12 der Grundplatte 4 verbunden. Ist nun ein zu weitender Schuh auf den
Leisten aufgebracht, dann werden die beiden Tragarme 2, 3 durch Drehen der Handräder
38 auseinanderbewegt und gleiten an den schrägen Flächen 23 der U-förmigen Hebel
8 entlang, die Hebel dabei um die Bolzen io nach oben schwenkend. Diese Bewegung
wird so lange fortgesetzt, bis entweder der Schuh die genügende Spannung besitzt
oder aber die Enden der Hebel auf den oberen waagerechten Seiten der Tragarme 2,
3 aufliegen. Ist nun das vordere Ende des Leistenteiles 14 mit der Grundplatte 4.
verbunden, dann wird das hintere Ende angehoben oder mit anderen Worten der Rist
des Schuhes geweitet. Ist das hintere Ende des Leistenteiles 14 dagegen mit der
Grundplatte 4. verbunden, dann wird das vordere Ende der Druckplatte 1,4 gehoben,
d. h. die Vorderkappe des Schuhes nach oben aufgeweitet.
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Neben dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist noch eine
weitere Ausführungsform dargestellt, die sich von der ersten durch die etwas andere
Gestalt der Winkelhebel und die dadurch bedingte andere Bewegung der Tragarme unterscheidet.
Die Winkelhebel 24 haben nämlich die Schräge, an der die Tragarme 2, 3 entlang gleiten,
nicht wie die Hebel 8 in ihrem äußeren Teil, sonclern sie bilden sie mit ihren schräg
liegenden inneren Teilen, d. h. mit den Teilen, deren untere Enden in 'die Drehzapfenlager
9 übergehen. Die Hebel 24 wirken als Winkelhebel, und ihr äußerster, die [-Form
erzeugender Teil dient nur dazu, die Abwärtsbewegung der Hebel und die Auswärtsbewegung
der Spreizarme zu begrenzen. Die Ruhestellung der Hebel 24 ist in Fig. 6 in strichpunktierten
Linien eingezeichnet. Um den Leistenteil 14 zu lieben, werden die Tragarme 2, 3,
im Gegensatz zu dein vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel, nicht auseinander, sondern
aufeinander zu bewegt und schwenken so, an den schrägen Flächen 25 entlang gleitend,
die Winkelhebel nach oben. Die Wirkungsweise und die Handhabung des Leistens sind
dieselben wie bei dem erstbeschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Der neue Leisten kann sowohl glatt, also so wie er gezeichnet ist,
oder aber auch mit den bekannten und gebräuchlichen Auflagestücken für Hühneraugen,
Frostbeulen, Zehenverkrümmungen o. dgl. verwendet werden.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch die verschiedensten Abänderungen
und auch andere Ausführungen möglich. So kann beispielsweise die Leistenspannwirkung
auch durch andersgestaltete, z. B. nach Art einer Nürnberger Schere miteinander
verbundene Hebel oder auch durch Keile erzeugt werden, die bei unmittelbarer Verbindung
mit den Tragarmen als Querkeile ausgebildet werden und bei Zwischenschaltung von
Lenkern auch von einem in der Längsrichtung des Leistens verschiebbaren Keil gebildet
sein können, der vorteilhaft nach vorn und hinten abfallend gestaltet ist und mit
einer entsprechend nach beiden Seiten schräg ausgebildeten Druckplatte zusammenwirkt.
Der neue Höhenweiter läßt sich auch an anderen als den beschriebenen und dargestellten
Schuhweitevorrichtungen verwenden.