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Verfahren zum Herstellen geblasener Hohlglaskörper Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen geblasener Glashohlkörper nach Patent
519 362 und ist eine Verbesserung und weitere Ausbildung desselben.
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Gemäß dem Hauptpatent geschieht das Abtrennen der Gegenstände von
dem Glasband dadurch, daß eine Abstreifscheibe zunächst den Glasstreifen von der
Tragplatte abstreift, wobei sie zugleich den Glasstreifen durch Abbrechen der sehr
dünnen Glasschicht von den geblasenen Gegenständen trennt. Dabei bleiben die geblasenen
Gegenstände in den Öffnungen der Tragplatte hängen und werden darauf durch einen
Abbrechstab von der Platte abgestoßen. Für das Trennen der Gegenstände von dem Glasband
steht also nur eine kurze Zeitspanne zur Verfügung, nämlich so lange, wie die Gegenstände
mit der offen stehenden, nach oben gerichteten Öffnung noch an der Tragplatte hängen.
Sowohl beim Trennen des Glasstreifens vom Förderband und den Gegenständen als auch
beim Abstoßen der Gegenstände von der Tragplatte können sehr leicht Glassplitter
von der dünnen Glasschicht in die noch heißen Gegenstände hineinfallen, wo sie dann
anhaften und die Gegenstände unbrauchbar machen.
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Die Erfindung vermeidet sowohl die Abstreifscheibe als auch den Abbrechstab.
Die fertig geblasenen, vom Glasbandrest herabhängenden, nur durch einen dünnen Halsteil
mit diesem verbundenen Hohlkörper werden erfindungsgemäß durch einen kurzen Schlag
senkrecht zur Bewegungsrichtung des Glasbandes abgetrennt, wobei der Schlag vorzugsweise
gegen einen gekrümmten Teil der Oberfläche des Hohlglaskörpers geführt wird.
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Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens
beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist eine Seitenansicht einer Stoßvorrichtung gemäß der Erfindung
im Schnitt und zeigt ihre Lage zu dem laufenden Band und der Fördervorrichtung.
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Fig.2 ist ein horizontaler Schnitt nach 2-2 der Fig. i.
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Fig. 3 ist ein horizontaler Schnitt nach 3-3 der Fig. i in vergrößertem
Maßstabe.
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Fig. 4 ist ein senkrechter Schnitt nach 4-4 der Fig. 3.
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Fig. 5 ist ein Schnitt nach 5-5 der Fig. 2. In der Zeichnung ist mit
io eine Glasbirnenblasmaschine bezeichnet, mit ii die Grundplatte, auf der die Ständer
12 befestigt sind. Diese Ständer i2 tragen an ihren oberen Enden eine Konstruktion
13, in der das laufende Band 14 befestigt ist. Eine Hauptantriebswelle 15 verläuft
am unteren Ende der Ständer 12, durch die ganze Maschine hindurch und dient dazu,
die Kraft auf das Förderband und auf die anderen sich bewegenden Teile zu übertragen;
die Art
des Antriebes ist nicht dargestellt, da sie nicht zu der
vorliegenden Erfindung gehört. Zwischen den oberen und- ünteren Enden der Ständer
12 ist quer durch die Vorrichtung eine Schiene 15z befestigt, die zur Befestigung
der inneren Enden der Winkeleisen 16 dient; die-entgegengesetzten Enden dieser Winkeleisen
werden in einer ähnlichen, nicht gezeigten Weise gehalten.
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Eine Vorrichtung zum Aufnehmen und Weiterbefördern der abgelösten
Gegenstände ist mit 17 bezeichnet. Diese ist an einem Gestell 18 angeordnet, dessen
eines Ende auf Schrauben 1g gelagert ist, um eine Einstellung in der Senkrechten
zu ermöglichen. Die unteren Enden dieser Schrauben liegen auf dem Winkeleisen 16
auf. Hierdurch kann die gegenseitige Lage der Fördervorrichtung 17 und des laufenden
Bandes 14 gegeneinander richtig eingestellt werden.
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Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung
zeigt eine mit 2o bezeichnete Stoßvorrichtung, die auf ein Paar Trägern m ruht,
die an dem inneren Ende des Gestelles IS einstellbar befdstigt sind. Auf diesen
Trägern 21 ist ein Gehäuse 22 angeordnet. Dieses ist an beiden Seiten mit Öffnungen
23 und 24 versehen; die letztere enthält ein Gewinde zur Aufnahme einer mit Gewinde
versehenen Führungsbüchse 2s, deren Bohrung in der Verlängerung der Öffnung 23 liegt
und gleich dem Durchmesser der Öffnung 23 ist. Parallel zu den Öffnungen 23 und
24 ist eine große und eine kleine Bohrung 26 und 27 vorgesehen, wobei die letztere
wiederum mit einem Gewinde versehen ist, um das Ende einer Führungswelle 28 aufnehmen
zu können. Das andere Ende der Führungswelle ist mit einem zylindrischen Anschlagstück
29 ausgerüstet, das leicht in der Öffnung 26 gleitet.
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Für die hin und her gehende Bewegung des Stößels 30' ist in der Öffnung
23 und der Bohrung der Führungsbüchse 25 eine Haltebüchse 30 für den Stößel vorgesehen.
Auf dieser Führungsbüchse ist ein Stellring 31 angebracht, der senkrecht zu seiner
Längsachse .einen Arm 32 mit einer Muffe 33 besitzt, die auf der Führungswelle 28
gleitet. Auf der Haltebüchse 3o ist zwischen den inneren Enden der Führungsbüchse
25 und des Stellringes 31 eine Druckfeder 34 vorgesehen, die normalerweise die Haltebüchse
30 vorwärts auf das Transportband 17 zu drückt. Die Vorwärtsbewegung der
Haltebüchse 30 ist durch die Stellung der Muffe 33 mittels des Anschlages
29 begrenzt. Auf der unteren Seite des Stellringes 31 ist eine Rolle 35 angeordnet,
die auf einer Kurvenscheibe 36 laufend die Haltebüchse 3o entgAgen 'der Wirkung
der Feder 34 bewegt. Die Kurvenscheibe 36 ist auf dem oberen Ende einer senkrecht
stehenden Welle 37 befestigt, die im Gehäuse 22 und in dem Lager 38 läuft, das zwischen
den Trägern 21 angebracht ist. Am unteren Ende der Welle 37 ist ein Kegelrad 39
angebracht, das mit einem auf dem Ende der horizontalen Welle 41 angeordneten Kegelrad
40 im Eingriff steht. Die Welle 41 ist am anderen Ende mit einem Kettenrad 42 versehen,
das durch eine Kette 43 mit einem beliebigen Antriebsmechanismus 44 (Fig. 1, 2 und
5) verbunden ist.
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Auf der Antriebswelle 15 (Fig. i und 2) ist ein Joch 47 angebracht,
in dem eine feste Welle 48 (Fig. i und 5) gelagert ist. Dieses Joch vermag um die
Welle 15 zu schwingen. Unabhängig voneinander rotierende Büchsen 49 und 5o (Fig.
5), auf denen ein Kettenrad 44' und ein Zahnrad 45 aufgekeilt sind, umgeben die
Welle 48. Um die Büchsen 49 und 5o rotiert ein Gehäuse 51, das mit radial angeordneten
Achsstummeln 52 versehen ist, die Kegelräder 53 tragen. Diese Kegelräder kämmen
in Kegelrädern 54 und,55, die auf den inneren Enden der Büchsen 49 und 5o befestigt
sind. Wenn daher das Gehäuse 51 festgehalten und das Zahnrad 45 angetrieben wird,
so wird die Kraft mittels der Muffen 5o, der Kegelräder 55, 53, 54 auf die Muffen
49 übertragen, und das Kettenrad 44' läuft um.
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Um das Gehäuse 51 festhalten zu können und einen Ausgleich zwischen
dem Kettenrad 44' und dem Zahnrad 45 zu ermöglichen, wird folgender Mechanismus
angewandt Ein Schneckenrad 56 ist auf das Gehäuse 51 aufgekeilt. Mittels eines Bolzens
57 ist auf dem Joch 47 ein Lager 58 beweglich befestigt, in dem die Welle 59 drehbar
gelagert ist. Die Längsbewegung der Welle 59 im Lager wird durch Stellringe
6o verhindert. Auf dem einen Ende der Welle 59 ist eine Schnecke 61 angebracht,
während sich am anderen ein Handrad 62 befindet. Wenn das Ende der Welle
59 mit dem Handrad 62 aufgehoben wird, kommt die Schnecke 61 mit dem Schneckenrad
56 zum Eingriff, wodurch die Drehung des letzteren angehalten und das Gehäuse 51
festgehalten wird. In diesem Fall treibt das Zahnrad 45 das Kettenrad 44' an. Eine
Drehung des Handrades 62 hat eine Vorwärts- oder Rückwärtsdrehung des Schneckenrades
56 und des Gehäuses 51 um die Welle 48 und die Büchsen 49 und 50 zur Folge
und verändert dadurch die Stellung des Zahnrades 45 zu dem Kettenrad 44'. Auf diese
Weise wird ein guter Synchronismus zwischen dem Band 14 und der Abstoßvorrichtung
erreicht. Durch Abwärtsbewegung des Handrades wird die Verbindung zwischen der Schnecke
61 und dem Schneckenrad 56 gelöst, so daß jetzt das Gehäuse 51 ungehindert um seine
Achse rotieren kann, wobei das Kettenrad 44' in Ruhe. bleibt.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Im Zusammenhang mit
der Glasverarbeitungsmaschine 1o rotiert die Welle 15, und das Band
14
fördert gleichmäßig Gegenstände, z. B. Glasbirnen 63, an die Transporteinrichtung
17 heran. Dadurch, daß die Schnecke 61 mit dem Schnekkenrad 56 in Eingriff ist,
wird die Kurvenscheibe 36 mittels des Antriebsmechanismus 44, der Kette 43, der
Welle 41 und der Kegelräder 4o und 39 in Umdrehung versetzt. Dies bewirkt, daß die
Haltebüchse 3o bis zur höchsten Stelle der Kurvenscheibe, auf der die Rolle 35 läuft,
entgegen der Wirkung der Feder 34 zurückbewegt wird. Danach wird die Haltebüchse
unter dem Einfluß der Feder 34 kräftig nach vorn geschleudert. Die Bewegung der
Haltebüchse ist durch den Anschlag 29 begrenzt, und durch die Einstellung der Führungswelle
28 kann der Hub der Haltebüchse 3o eingestellt werden, wie er gerade erforderlich
ist. Durch Drehung des Handrades 62 kann der Takt der Bewegung der Haltebüchse 3o
so geändert werden, daß eine sichere Berührung zwischen dem Stößel 3o' und den Gegenständen
63 eintritt. Damit der Stößel sowohl Längs- als auch Querschläge auf die Gegenstände
ausübt, kann seine Stellung über der Transporteinrichtung 17 durch Höher- oder Tieferstellen
der Träger 21 so weit verändert werden, daß eine Berührung etwas oberhalb der waagerechten
Achse des verbreiterten Teiles des Gegenstandes eintritt. Der scharfe Schlag, den
die Gegenstände erhalten, gibt diesen nicht nur die Richtung auf die Fördereinrichtung
17 hin, sondern trennt sie auch vom Band 64 und verhindert, daß Splitter, die durch
das Abtrennen verursacht werden, in sie hineingelangen können.