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Maschine zum Verschließen von Flaschen. Das Verschließen von Flaschen
u. dgl. mit Hilfe von Kapseln wurde bisher im wesentlichen nach zwei verschiedenen
Verfahren durchgeführt. Entweder wurde die Kappe in einer oder mehreren Maschinen
für sich'hergestellt und auf den Hals der Flasche in einer besonderen Maschine aufgebracht,
oder alle Arbeitsgänge wurden auf einer und der gleichen ?Maschine verrichtet. Durch
das letztgenannte Verfahren wird das Verschließen der Flaschen wesentlich vereinfacht
und aus diesem Verfahren ergeben sich auch erhebliche Vorteile. Trotzdem jedoch
haften, wie weiter unten angegeben «-erden wird, diesem Verfahren beträchtliche
Nachteile an. Die Maschinen zur Durchführung dieses Verfahrens biegen das Arbeitsstück
unmittelbar um den Hals de:- Flache herum, d. 1i. der
Hals der Flasche
dient als Dorn beim Biegen des Arbeitsstückes. Das Arbeitsstück wird oberhalb der
Mündung der Flasche für gewöhnlich aus einem Streifen ausgestanzt und alsdann sofort
um den Hals der Flasche herumgebogen und festgeklemmt. Es hat sich nun herausgestellt,
daß dieses Verfahren durchaus nicht praktisch ist, insbesondere, weil es in Anbetracht
der verschiedenen Größe und Gestalt des Halses der sonst gleichen Flaschen nicht
möglich ist, genaue Obereinstimmung zwischen dem Flaschenhals und der Stanze zu
erzielen, die bei den entsprechenden Teilen der Biegewerkzeuge erforderlich ist,
wenn die Platte frei von Falten oder sonstigen Unebenheiten sein soll. Infolgedessen
werden die Kappen oder Verschlüsse nur unvollkommen um den Hals der Flaschen herumgebogen
und festgeklemmt, d. h. mit anderen Worten, die Flaschen werden nur schlecht verschlossen.
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Ein anderer 'Nachteil des oben besprochenen Verfahrens besteht darin,
daß keinerlei Dichtungsmaterial in Form von Scheiben, beispielsweise Korkscheiben,
in der Kapsel untergebracht werden kann. Das Dichtungsmaterial wird von einem Streifen
gleichzeitig mit dein Ausstanzen der Kapsel und durch clie gleichen Werkzeuge ausgestanzt.
Aus diesem Grunde bildet die Dichtung nur ein Futter in der Kapsel und kann nicht
dem gleichen Zweck dienen wie Scheiben, die als Dichtungsinaterialwirken.
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Der Zweck der Erfindung ist, oben angegebene 'Nachteile zu vermeiden,
und zwar dadurch, daß die Kapseln in einer Serie und einer Maschine hergestellt
und auf den Hals der Flasche aufgebracht werden, wobei jedoch besondere Werkzeuge
für die Durchführung der verschiedenen Arbeitsgänge verwendet werden, derart, daß
die Kapsel durch ein Werkzeug hergestellt, das gegebenenfalls Ver-,vendung findende
Dichtungsmaterial durch ein anderesWerkzeug in die Kapsel eingeführt wird und das
Aufbringen der Kapsel auf den Flaschenhals durch ein drittes Werkzeug erfolgt. Da
die einzelnen Arbeitsgänge auf verschiedene Werkzeuge verteilt werden, ist es möglich,
die einzelnen Arbeitsgänge mit einer Genauigkeit zu verrichten, die bei älteren
Maschinen ganz ausgeschlossen ist, wobei trotzdem die Kapseln mit gleicher Geschwindigkeit
wie bisher aufgebracht werden können. Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe besteht
jedoch nicht einfach darin, daß die Werkzeuge in eine und der gleichen Maschine
vereinigt werden, sondern in dem Verfahren und den Vorrichtungen, um die Kapseln
von dem einen Werkzeug nach dem anderen Werkzeug zu fördern, so daß die Maschine
vollständig selbsttätig arbeiten kann. Der Lösung dieser Aufgabe stellten sich große
Hi.:dernisse in den Weg, weil die Kapseln sehr brüchig sind und ihr gleichmäßiges
Erfassen durch die Fördervorrichtung sehr schwierig ist. Mit der Erfindung ist diese
Aufgabe jedoch in äußerst einfacher und praktischer Weise dadurch gelöst worden,
daß durch die Fördervorrichtung oder Vorrichtungen die teilweise oder ganz fertigen
Kapseln pneumatisch verschoben werden, zu welchem Zwecke die Fördervorrichtungen
durch eine Rohrleitung. mit einer geeigneten Sangvorrichtung, beispielsweise einem
Gebläse, in Verbindung stehen.
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Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und es ist: Abb. i eine Vorderansicht der Maschine, Abb.2 eine Seitenansicht, Abb.
3 die Draufsicht, Abb. 4 eine Seitenansicht der Fördervorrichtung und Abb. 5 die
Draufsicht auf die Abb. q..
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Das an sich bekannte, zum Ausstanzen des Arbeitsstückes dienende Werkzeug
i ist auf einem Gleitblock 2 des Rahmens 3 angeordnet und wird in der üblichen Weise
durch eine von einem Elektromotor 5o oder einer anderen Kraftquelle getriebene Kurbelwelle
q. auf- und abwärts bewegt. Unterhalb des Werkzeuges i .wird auf dem Tisch 5 der
Streifen 6 durch eine geeignete Vorrichtung absatzweise unterhalb des Werkzeuges
i vorgeschaltet, und zwar kommt der Streifen von einer Rolle B. Der Abfall des Streifens
gelangt durch eine Öffnung 9 in dem Tisch hin-(lurch aus der Maschine heraus.
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Das zweckmäßig aus Kork bestehende Dichtungsmaterial wird in Form
von runden Scheiben in einem neben dem Werkzeug i liegenden senkrechten Rohr io
untergebracht. In dem Rohr gleiten die Dichtungsscheiben nacheinander abwärts auf
den Tisch 5 vor der Fördervorrichtung i i, welch letztere sie unter einen Stempel
12 bringt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Stempel i2 an einem von
dem Führungsblock 2 vorspringenden Arm 13 befestigt. Die Fördervorrichtung ist auf
dem Tisch angeordnet und wird in schwingende Bewegung durch einen Zapfen versetzt,
dessen Rolle 14 in eine Tut geeigneter Krümmung eingreift, die in einer Scheibe
15 vorgesehen ist. Letztere ist durch ein Getriebe mit dem Motor verbunden und läuft
während des Betriebes in der gleichen Richtung um. Die fertige Kapsel wird mit dem
Boden aufwärts gerichtet, d. h. in der Lage, in welcher sie das Stanz- und Biegewerkzeug
i verläßt, unter den Stempel 12 gebracht. Gleichzeitig wird unterhalb der Kapsel
eine Korkscheibe gestoßen. Der Stempel bewegt sich alsdann abwärts und legt die
Kapsel
gerade oberhalb der Dichtungsscheibe, wobei ein Kolben 16 von tunen wirkt und die
Scheibe in die Kapsel hineinbewegt, die hierbei von dem Stempel 12 getragen wird.
Der Kolben r6 wird durch einen unterhalb des Tisches 5 liegenden und seinerseits
durch einen Daumen 18 an der Unterfläche der Scheibe 15 beeinflußten Hebel 17 in
Bewegeng versetzt.
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Nachdem die Dichtungsscheibe in dieKapsel eingesetzt worden ist, wird
diese in das Verschlußwerkzeug hineinbewegt. In üblicher Weise besteht dieses Werkzeug
aus einem Verschlußmundstück 22 mit einem inneren Kolben 45, durch welchen- ein
Ring aus elastischem, in dem Mundstück liegenden Material rund um den Hals der Flasche
gepr eßt wird, so daß die Kapsel um diesen herum befestigt werden kann. Die Flasche
wird von einer Platte 2o getragen, die in senkrechter Ebene beweglich ist, so daß
der Hals der Flasche hoch genug in das Mundstück 22 hineingeschoben werden kann.
Die Tragplatte 2o ruht auf einer Säule 21, die ihrerseits an dem Rahmen in der Längsrichtung
verschiebbar angeordnet und mit einem zweiarmigen Hebel 23 des Rahmens verbunden
ist, der von einem mit Hilfe eines Getriebes und eines Riemens von dem Motor gedrehtes
Exzenter 24 beeinflußt wird. Die Säule 21 ist mit dem äußeren Ende des Hebels 23
durch seitlich angeordnete Lenker 7 verbunden. Das innere Ende des Hebels 23 trägt
eine Rolle 25, die gegen die untere Kante des Exzenters durch das Ge-«icht der Säule
21 usw. gedrückt wird. Die Tragplatte 2o wird somit bei jeder Umdrehung des Exzenters
einmal angehoben, und die Geschwindigkeit des Exzenters wird so eingestellt, daß
die Bewegung jedesmal dann erfolgt, wenn eine Kapsel in das Verschlußmundstück eingeführt
wird. Um die Lage der angehobenen Flasche mit Bezug auf den elastischen Ring bzw.
den Kolbenq.5 einzustellen, ist die Tragplatte 2o mit einer Spindel 26 versehen,
die um einen größeren oder kleineren Betrag in die Säule 21 hineingeschraubt werden
kann. Die Flaschen werden durch nicht dargestellte Vorrichtungen nacheinander der
Platte 20 zugeführt und von dieser fortbewegt, wie 'dies bei einer selbsttätig arbeitenden
Maschine dieser Art üblich ist.
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Der Kolben 45 wird durch einen einarmigen Hebel 27, einen Lenker 28,
eine Daumenscheibe 29 und ein Exzenter 30 auf und ab bewegt. Der Hebel ?,7
ist in einem an dein Tisch 5 angeschraubten Teil 31 angeordnet. Die Daumenscheibe
29 und das Exzenter 30 sind auf der gleichen Welle im unteren Teil des Rahmens befestigt
und arbeiten mit dem Lenker 28 derart zusammen, daß durch die Daumenscheibe 29-
der Lenker 28 und de.-Kolben .45 gesenkt und durch das Exzcntcr39 gehoben werden
können.
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Wie aus obiger Beschreibung ersichtlich ist, bezieht sich die Erfindung
insbesondere auf eineVorrichtung, um pneumatisch die Kapseln von einem Werkzeug
nach dem anderen zu fördern, und zwar entweder unmittelbar durch den Luftstrom oder
durch bewegliche Elemente, welche die Kapseln durch Saugwirkung in unbedingt zuverlässiger
Weise erfassen und während der Verschiebung halten, worauf sie die Kapseln freigeben,
sobald die Übertragungsbewegung beendet worden ist. Die zweckmäßig Verwendung findende
Bauart der Fördervorrichtung nach der Erfindung wird im nachstehenden beschrieben.
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Die Fördervorrichtungen bestehen aus zwei Röhren 32, 33, die sich
nach Art von Speichen eines Rades von einem hohlen Kopf 34 aus erstrecken. Letzterer
liegt in dein Tisch 5 und ist um eine senkrechte Welle ,48 beweglich. Durch das
Kopfstück 3,4 stehen die Rohre 32, 33 mit einem nach einem Gebläse 35 führenden
Saugrohr 36 in Verbindung, Von dem Kopfstück 34 erstreckt sich ein Arm 37 reit einer
Rolle 38, die mit einer in der Scheibe 1 5 liegenden Daumenscheibe 39 zusammenarbeitet.
Mit Hilfe der Daumenscheibe 39 und einer Feder .I7 werden die Rohre in gleichen
Zeitzwischenräumen in Schwingung versetzt, und zwar das Rohr 32 zwischen den Stempeln
1 und 12 und das Rohr 33 zwischen dem Stempel 12 und dem mit einer Öffnung 40 zur
Einführung der Kapsel versehenen Mundstück 22. Die Achse der Stempel 1 und 12 und
des Mundstückes liegen annähernd in gleichem Abstand von dem Drehpunkt der Fördervorrichtungen
32, 33 und haben untereinander gleichen Abstand. Hinsichtlich ihrer Länge sind die
Fördervorrichtungen so eingestellt, daß, wenn jede vor ihrem Werkzeug angeordnet
ist, sie in unmittelbarer Nähe der in oder unterhalb des Werkzeuges befindlichen
Kapsel liegen. Wenn die Daumenscheibe 39 den Arm 37 nicht beeinflußt, hält die Feder
¢7 die Fördervorrichtung in ihrer in Abb. 3 veranschaulichten Außenlage, in welcher
das Mundstück der Fördervorrichtung 32 gegenüber dem Stempel 12 und das Mundstück
der Fördervorrichtung 33 in dem Mundstück 22 liegt. Die Fördervorrichtungen arbeiten
in folgender Weise.
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Während des Betriebes der Maschine läuft das Gebläse mit großer Geschwindigkeit
um, wodurch eine. verhältnismäßig starke Saugwirkung an den Mundstücken der Fördervorrichtungen
erzeugt wird. Die Fördervorrichtungen werden durch die Daumenscheibe 39 vor den
zugehörigen Werkzeugen 1 bzw. 12 unmittelbar vor dem Verschieben der Kapseln
eingestellt.
In dem gleichen Augenblick, in welchem der Stempel i die Kapsel freigibt, wird diese
durch den Luftstrom fortgeführt und bleibt an dem Mundstück der Fördervorrichtung
32 hängen. Um die Kapsel durch den Abfall nicht zurückzuhalten, muß das Mundstück
der Fördervorrichtung genügend hoch angeordnet werden, um die Kapsel aus ihrer Lage
anzuheben. Gleichzeitig haftet die Kapsel in dem Werkzeug 12" 16 an der Fördervorrichtung
33 an. Durch die Feder 47 werden nun die Fördervorrichtungen in die andere Außenstellung
geschwungen, und die durch die Saugwirkung gehaltenen Kapseln folgen dieser Bewegung.
Eine mit Dichtungsmaterial versehene Kapsel wird oberhalb der Mündung der Flasche
in dem Mundstück untergebracht und die andere. Kapsel wird unterhalb des Stempels
i2 gebracht. Die erstere Kapsel wird von der Flasche bei ihrer Aufwärtsbewegung
erfaßt und alsdann um den Flaschenhals herum befestigt, während die letztere Kapsel
«nährend der Abwärtsbewegung des Stempels 12 von diesem erfaßt wird, um die Dichtungsscheibe
einzuführen. Alsdann werden die Fördervorrichtungen durch die Daumenscheibe in der
oben angegebenen Weise abermals verstellt und der Arbeitsgang wiederholt sich.
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Werden Kapseln ohne Dichtungsscheibe hergestellt und befestigt, so
findet nur eine Fördervorrichtung Verwendung, durch welche die Kapsel von dem Stanzwerkzeug
unmittelbar nach dem Werkzeug zum Aufbringen der Kapsel gefördert wird.
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Um zu verhindern, daß die Kapsel der Fördervorrichtung 33 zurück dem
Stempel 12 folgt, falls die Zufuhr von Flaschen unterbrochen wird, kann die Maschine
mit einem Hindernis ausgerüstet werden, welches so angeordnet ist, daß die Kapsel
von dem Stempel i2 gefördert, mit diesem jedoch nicht wieder zurückgeführt werden
kann. Das Hindernis kann einfach aus einem starren Draht, einem Metallstreifen 5
i o. dgl. bestehen, der an dem Arm 13 befestigt ist. Wenn die Fördervorrichtung
33 von dem Stempel 12,
nach dem Mundstück 22 bewegt wird, nimmt der Arm 13
seine obere Lage ein und hält den Draht 51 außerhalb der Bewegungsbahn der Kapsel.
Kehrt jedoch die Fördervorrichtung nach dem Stempel 12 zurück, so wird der Arm 13
gesenkt, so daß der Draht 51 in der Bewegungsbahn der Kapsel liegt. Die von
dem Hindernis erfaßten Kapseln fallen durch I eine Öffnung 41 hindurch unter den
Tisch 5. Die Erfindung kann in verschiedener Weise durchgeführt werden. Die hierzu
erforderlichen Vorrichtungen können in mannigfacher Weise geändert werden, ohne
von dem Wesen der Erfindung abzuweichen. So können beispielsweise die Fördervorrichtungen,
wenn mehrere verwendet werden, derart angeordnet werden, daB sie unabhängig voneinander
arbeiten, und die Kapseln durch Unterbrechung der Saugwirkung freigegeben werden.