-
Weidenschälmaschine Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Entrinden
von Ruten, besonders der Weiden.
-
Weidenschälmaschinen mit rotierendem Zylinder, die auf der Oberfläche
oder im Innern befestigte, nach außen überstehende zahn- oder kammartige Erhebungen,
Klemmen usw. tragen, durch die den Ruten beim Hindurchgleiten die Rinde abgestreift
werden soll, und mit halbzylinderförmiger, und zwar hinten geschlossener Schutzhaube
versehen sind, sind bekannt und haben sich vielfach als mangelhaft erwiesen wegen
nicht genügender Schälwirkung, wegen zu starker Einwirkung auf die Holzteile der
Ruten und ihrer Beschädigung oder wegen Verstopfung durch die losgelöste Rinde.
Das Prinzip dieser bekannten Maschinen geht auf die Wirkung der einfachen Handklemmen
zurück, mit welchen die Entrindung ebenfalls nur durch Abstreifen erfolgt, und die
dort in mehreren Reihen auf einem sich drehenden Zylinder angeordnet sind.
-
Bei Fortlassung des Zylindermantels und Heranrücken der Befestigungs-
und Auflageleisten der Federn bis nahe an die Peripherie entsteht ein auf anderer
Erkenntnis beruhender neuer Schälvorgang durch Auflockern und Lösen der Rinde infolge
von Schwingungen, die die Schlagwirkung der Zylinderquerleisten auf die Ruten einerseits
mittelbar und. das Gegeneinanderschlagen der Ruten untereinander andererseits unmittelbar
erzeugen. Bei der vorgesehenen Tourenzahl von etwa 300 in der Minute erhält
jede Rute in dieser Zeiteinheit bei beispielsweise sechs Querleisten etwa r8oo Schläge.
Die unter den Schlagleisten hervorstehenden, zur Peripherie des Zylinderkäfigs tangential
liegenden, mit ihren hakenartigen Enden über die Leisten ragenden Federn haben lediglich
den Zweck, die gelockerten Rindenbänder durch Einklemmen während des Vorbeistreifens
zu erfassen und abzuziehen, was besonders leicht in der Richtung nach der Spitze
erfolgt. Die Wirkung der Schlagleisten ist stärker als die von bekannten Leisten,
die auf dem Zylindermantel aufliegen, weil die geschlagene Rute sich wegen Fehlens
der Unterstützung durch den Zylindermantel weiter um die schlagende Leiste umbiegen
kann. Ein hinten waagerecht auslaufender offener Gegenschlagdeckel, dessen Fläche
etwa nur durch einen Viertelkreisbogen beschrieben und der in seiner Höhe verstellbar
ist, verliindlext die Ruten, den Schlagleisten auszuwechen, und gestattet anderseits,
Weiden von verschiedenster Länge und Stärke in gleich guter Weise zu schälen.
-
Eine praktische Ausführungsfortii einer derartigen Maschine ist auf
der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt: Fig. z eine Ansicht in der Perspektive,
Fig.2 einen Teilquerschnitt eines zylinderförmigen Käfigs und der die Entrindung
vollziehenden hakenartigen Greiferfedern, Fig. 3 eine Seitenansicht gemäß Fig. a
in Richtung des Pfeiles f, Fig. q. eine Ansicht einer Greiferfeder. Die Maschine
besteht im wesentlichen aus dem Rahmengestell, in welchem, sei es auf der gleichen
Welle 2 oder auf zwei getrenn#
ten, zylinderförmige Käfige eingebaut
sind,' jeder bestehend aus den Seitenwangen 3, die einmal durch die mittelbar eine
Klopfwirkung erzeugenden Querleisten 4 und zum anderen durch die Querstäbe 5, beide
in veränderlicher Anzahl, verbunden sind, wobei auf letzteren die doppelten Entrindungsgreiferfedern
(Einzelfig.4) angeordnet sind. Diese Greiferfedern bestehen aus je zwei rechtwinkligen
Armen, an dem einen Ende als Haken ausgebildet, an dem anderen um sich selbst gewunden,
7, und dann, wie bei 8 ersiditlich, weiter gekrümmt, so daß diese in sich geschlossene
Seite zungenförmig ausgebildet ist. Die Ouerstäbe 5 sind geführt durch die gewindeartigen
Teile 7 an den Langteilen 6, und die Zungen 8 stützen sich gegen die Querleisten
9, die die Seitenwangen eines jeden Zylinderkäfigs verbinden und als Gegenlager
für die Federzungen 8 dienen. Die Langteile 6 der Greiferfedern liegen im Ruhezustande
an den vorbezeichneten Querleisten 4. (Fig.2 und 3).
-
Die zylinderförmigen Käfige werden durch eine geeignete Antriebskraft
bis zu der erforderlichen Geschwindigkeit in drehende Bewegung gesetzt. Das Gestell
besitzt Schutzseitenwangen io, und darüber ist ein viertelkreisförmig gebogener
Schirm ii angeordnet, der im Abstand zu den zylinderförmigen Käfigen verstellbar
ist. Dieser Schirm ist nach rückwärts als waagerechter, geradlinige Teil, der aus
schräg abgekanteten Holzleisten besteht, ausgebildet.
-
Um die Ruten zu entrinden, werden dieselben handvollweise an der Seite
der zylinderförmigen Käfige eingeführt, und zwar an der am Gehäuse hierzu seitlich
ausgesparten freien' Stelle unterhalb der Anlegeleiste. Wenn diese Zylinder sich
mit der gewollten Geschwindigkeit drehen, dann setzen die Querleisten 4 und auch
die Querstäbe 5 die Ruten in gegenseitige Schwingungen und lösen ihre Haut mittelbar
und unmittelbar. Werden die Ruten dann rückwärts gezogen, so, geraten sie zwischen
die Haken 6 der Greiferfedern, die die Entrindung vollenden.
-
Bemerkenswert ist, daß die Ruten ohne Ruck von den Haken 6 .erfaßt
werden und die Entrindung ohne Druckverletzungen restlos vor sich geht, da die Querleisten
4 die Ruten nicht beschädigen und die hauptsächlich in Tätigkeit tretenden Teile
der Greiferfedern 6 in seitlicher Richtung ausweichen und unter dem Anschlag der
Ruten nach unten schwingen können. Der in gerader Fläche auslaufende Teil aus Holzleisten
12 des Schirmes i 1 verhindert eine zu große, den Ruten schädliche Krümmung, sichert
die Verhütung des Schwarzwerdens durch den Saft und erleichtert die durch die Schwungkraft
der Zylinderkäfige herbeigeführte Ablösung der Rindenbänder.
-
Ein im Innern der Zylinderkäfige eingebauter Ventilator trocknet den
Saft, der sich an der Innenseite des Schirmes ii und 12 hat ansetzen können, beseitigt
durch Verhütung chemischer Vorgänge jede Gefahr des Schwarzwerdens z. B. von Weiden
und schleudert die abgelöste Rinde auf der Rückseite hinaus. Außerdem ermöglicht
die Verstellbarkeit des Schirms 11, 12 in der Höhe das Entrinden von Weiden größter
Länge und Stärke.
-
Die vorbeschriebene Erfindung soll selbstverständlich keinen beschränkenden
Charakter im allgemeinen haben, sondern umfäßt grundsätzlich alle im Sinne des Prinzips
der Schlagwirkung liegenden baulichen Anpassungsformen.
-
Ferner wird es möglich sein, eine Ausschalt- oder andere Vorrichtung
vorzusehen, um nach Wunsch nur eine Trommel (Zylinderkäfig) arbeiten zu lassen.
Des weiteren kann die Maschine statt zwei nur einen Zylinderkäfig besitzen. -