DE530442C

DE530442C - Schieberventil

Info

Publication number: DE530442C
Application number: DE1930530442D
Authority: DE
Original assignee: MAX WIPPERMANN DIPL ING
Current assignee: MAX WIPPERMANN DIPL ING
Priority date: 1930-03-12
Filing date: 1930-03-12
Publication date: 1931-07-29

Description

Die normalen Ventile haben den Nachteil, daß der Dampf-, Luft- oder Wasserstrom das Ventil unter Richtungswechsel., also unter Druckverlust, durchströmt. Der normale Schieber gibt zwar freien, geraden Durchgang ohne Druckverlust, jedoch klemmt der Keil bei Temperaturwechsel in seinem Sitz und kann nur schwierig gelöst werden.
Die Aufgabe der Vorliegenden Erfindung

ίο besteht darin, einen Schieber zu schaffen, welcher bei freiem Durchgang absolut sicher schließt, leicht vom Sitz gelöst werden kann und ohne Ausbau des Schiebers aus der Rohrleitung in seinen Sitzflächen nachgearbeitet werden kann.

Die Aufgabe ist in der Weise gelöst, daß die Ventilteller sich beim Öffnen zunächst in der Richtung der Ventilachse genau senkrecht zum Sitz bewegen und erst nach Anlüften in der Richtung der Ventilspindelachse angehoben werden. Dabei sind alle empfindlichen Konstruktionsteile, welche durch Verschmutzen oder Einrosten Anlaß zu Betriebsstörungen geben könnten, vermieden. Die Aufgabe wird nur mittels Drehbewegung auf glatten Bolzen innerhalb des Ventilgehäuses, also ohne nennenswerten Widerstand, ohne hin und her gehende Gleitbewegung und ohne Gewinde durchgeführt.

Es sind Lösungen dieser Aufgabe bekannt, bei denen die Ventilteller schräg zum Ventilsitz angehoben werden, also nicht genau in der Richtung der Ventilachse. Diese· Konstruktion bedingt einseitige Abnutzung der Ventilsitze. Es sind weiter Ventile und ScMeber bekannt, bei denen eine genaue Führung in der Richtung der Ventilachse, wenigstens beim Ventilschluß, dadurch erreicht wird, daß man die Ventilteller oder Ansätze derselben auf einer mit der Ventilachse gleichgerichteten Fläche im Ventilgehäuse führt. Derartige hin und her gleitende Führungen bedingen aber einen erhöhten Kraftaufwand und behindern einen gleichmäßigen Ventilschluß. Die Konstruktion der vorliegenden Erfindung vermeidet beim Schließen und Öffnen des Ventils jede hin. und her gleitende Reibungsbewegung bei allen Teilen, welche mit dem Durchflußmittel innerhalb des Ventilgehäuses in Berührung kommen, und benutzt hierzu nur drehende Bewegung auf glatten Bolzen.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung dargestellt. Abb. ι zeigt das Ventil im Schnitt' durch die Ventilachse bei geschlossenem. Durchgang, Abb. 2 in demselben Schnitt kurz nach dem Anlüften, Abb. 3 im Schnitt senkrecht zur Spindelachse, Abb. 4 die Verbindung der Spindel mit dem Lenkerparallelogramm und Abb. 5 die Führung des Lenkerparallelogramms in dem Ventilgehäuse.

Das Ventil unterscheidet sich in dem Gehäuse und in der Spindel kaum von einem normalen Schieber. Neuartig ist der Antrieb der Ventilteller innerhalb des Venitilgehäuses. Das Ventil dichtet nach beiden Seiten durch die Ventilteller c. Die Ventilteller werden durch Bolzen d und e, welche ineinander-

gleiten, geführt. Beim Schließen werden die VentilteUer durch ein Lenkerparallelogramm / auf den Sitz gedrückt. Das Gestänge des Lenkerparallelogramms ist durch die Bolzen Jf₁ mit der Ventilspindel, durch die Bolzen ^₂ und g₃ mit den Ventiltellern und durch Bolzen £₄ mit der Stange h verbunden. Der Bolzen^ wird in seitlichen Schlitzen des Ventilgehäuses geführt, damit 'eine Drehung des

ίο Lerikerparallelogramms und der Ventilteller gegenüber der Ventilachse verhindert wird. Die unteren Lenkerstangen /₃ und /₄ greifen mit den Bolzen g₅ und g_e in der Mitte zwischen den beiden Bolzen ^₁ und g₂ bzw. g₁ und g₃ der oberen Lenkerstangen f_± und /₂ an. Beim Schließen des Ventils bewegen sich die • Ventilteller nach Aufsetzen der Stange h auf den Ansatz/ im Ventilgehäuse genau geradlinig in der Richtung der Ventilachse auf ihren Sitz. Der Bolzen g_L ist in der Zeichnung mit der Ventilführung .e der Einfachheit halber verbunden. Eine getrennte Anordnung berührt nicht das Wesen der Erfindung. Die Bewegung der Ventilteller in der Richtung der Ventilspindel nach unten wird durch Einstellen der Stangeh geregelt. Beim Öffnen des Ventils bewegen sich die Ventilteller zunächst in der Richtung der Ventilachse. Erst nach Anlüften der Ventiltelleir können sich die Teller in der Richtung der Ventilspindelachse nach oben bewegen. Dabei wird der volle Ventilquerschnitt freigegeben.

Claims

Patentansprüche:

1. Schieberventil, bei welchem sich die Ventilteller beim Schließen des Ventils zunächst nur in der Richtung der Ventilspindelachse und zum Schluß nur in der Richtung der Ventilachse ohne Unterbrechung der Spindeldrehung bewegen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Bewegungen allein durch ein mit der Ventilspindel drehbar, aber unverschiebbar verbundenes Lenkerparallelogramm herbeigeführt werden, indem die unteren Lenker (/₃ und /₄) in der Mitte zwischen den Drehpunkten der seitlichen Lenker (Z₁ und /₂) angreifen.

2. Schieberventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Ventilteller zum Ventilsitz durch eine Stange (Ji) einstellbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen