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Vorrichtung zur Erzeugung und Schaustellung von Ankündigungen, Schriften,
Zeichnungen usw. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zur Erzeugung
und Schaustellung von Ankündigungen, Schriften, Zeichnungen usw. mittels Projektion
derselben auf eine Fläche unter Zuhilfenahme einer belichteten, durchscheinenden
Tafel, welche auf einer ihrer Oberflächen mit einer leicht entfernbaren, lichtundurchlässigen
Schicht versehen ist, in der mittels fortschreitend geführter Stifte, Griffel oder
Federn die Ankündigungen unter gleichzeitiger Entfernung der lichtundurchlässigen
Schicht an diesen Stellenerzeugt und wirksam gemacht werden.
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Das Neue und Eigenartige bei solchen bekannten Vorrichtungen der vorgenannten
Art besteht erfindungsgemäß darin, daß behufs Benutzung der Schreib- usw. Tafel
für unbeschränkt viele und beliebige Darstellungen, also behufs Vermeidung der Benutzung
von Schablonen, Vorlagen, Ätzungen o. dgl., welche den Schreibvorgang erleichtern
sollen, sowie behufs Vermeidung einer Mitprojizierung der den Schreibvorgang vermittelnden
Hilfsmittel bzw. ihrer Schlagschatten, eine der Oberflächen der Schreibtafel, zweckmäßig
die der entfernbaren Schicht gegenüberliegende Oberfläche, mattiert, punktiert,
gerauht oder in sonstiger Weise mit einer diffuse Lichtwirkungen ermöglichenden
Anordnung versehen ist.
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Von den bekannten Projektionsvorrichtungen, welche sich ebenfalls
einer mit einer leicht entfernbaren Ruß-, Farb- o. dgl. Schicht versehenen Schreibtafel
bedienen, auf der der Operateur mittels einer von seiner Hand oder von besonderen
mechanischen Führungsmitteln geleiteten Feder usw. die zu projizierenden Ankündigungen
nach Schablonen, Zwischenlagen, Ätzungen usw. auf der Schreibtafel erzeugt, unterscheidet
sich also die erfindungsgemäß gestaltete Vorrichtung sowohl durch das Fehlen dieser
Hilfsmittel wie auch durch die Verhütung einer Mitproj ektion der schreibenden Hand,
des mechanisch geführten Stiftes, Griffels usw. und der von ihnen :durch die Lichtquelle
hervorgerufenen Schlagschattenbildung. Dadurch kann die erfindungsgemäß gestaltete
Vorrichtung mit besonderem Vorteil zur Veröffentlichung neuester und letzter telegraphischer
Nachrichten, die in Zeitungsdruckereien, Telegrammbüros usw. eingehen, nutzbar gemacht
werden.
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An Hand der Zeichnungen ist die erfindungsgemäß gestaltete Vorrichtung
in mehreren Ausführungsbeispielen zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt Fig.
i eine erfindungsgemäß gebaute Einrichtung, geeignet für den Gebrauch auf oder an
Gebäuden und während der Tages- oder Nachtzeit.
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Fig. z ein Teilstück einer Frontensicht auf Fig. i.
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Fig. 3 stellt ein Teilstück eines Querschnittes durch den Schirm oder
die Schreibtafel dar, auf der erfindungsgemäß die Ankündigungen hergestellt werden.
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Fig. q. zeigt eine Ausführungsvariante gemäß Fig. 3.
Fig.
5 stellt eine Stirnansicht auf eine fahrbare, z. B. auf einem Motorwagengestell
aufgebaute Einrichtung zur Herstellung und zur Schaustellung der Ankündigungen dar.
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Die in den Fig. i bis 2 dargestellte Einrichtung besteht aus einer
Zelle oder Kabine 2, welche auf dem Dach oder einem anderen geeigneten Teil irgendeines
Gebäudes aufgestellt und befestigt ist. Das Dach 3 dieser Kabine ist mit einer öffnung
4 versehen, welche es dem Tageslicht erlaubt, in das Kabineninnere einzudringen.
Die öffnung 4 soll durch eine Tür oder Klappe 6 verschließbar sein. Wenn künstlich
beleuchtete Ankündigungen zur Schau gebracht werden sollen, wird die Tür geschlossen
und eine elektrische Lampe 7, welche an der Tür öder einem anderen geeigneten Teil
der Kabine angeordnet ist, eingeschaltet, so daß direktes Licht auf einen im Kabineninnern
vorgesehenen, gewöhnlich durchsichtigen oder durchscheinenden Schirm oder eine Platte
8 fällt. Die Lampenglocke wird zweckmäßig gerieft oder mattiert ausgeführt, um diffuse
Lichtwirkungen zu erzielen.
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Die Schreib- o. dgl. Tafel besteht aus Glas oder einem anderen durchsichtigen
oder durchscheinenden Material und ist vorzugsweise leicht zur Horizontalen geneigt
angeordnet. Sie mag am unteren Ende g gelenkig und am anderen Ende mit Mitteln,
z. B. einer geschlitzten Bogenschiene i i, versehen sein, vermittels derer und eines
Schraubenbolzens 12 sie in einer bestimmten geneigten Stellung festgestellt werden
kann. Die Oberfläche der Tafel wird in bekannter Weise mit einer geeigneten Substanz
oder Mischung bedeckt, welche undurchsichtig wirkt. Diese Schicht, in der Zeichnung
mit 10 bezeichnet, besteht vorzugsweise aus vegetabilischem Kohlenstoff oder
Lampenruß, der mit Petroleum und Glycerin zur Bildung einer konsistenten, zum Aufstreichen
oder Ausdrücken in dünner Schicht auf die Tafeloberfläche geeignet zusammengesetzten
Masse vermischt worden ist.
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Die Unterfläche der Tafel ist vorzugsweise gefärbt ausgeführt, um
die zur Erscheinung bringenden Ankündigungen genügend hervorheben zu können. Dazu
kann eine geeignete Farb-, Lack- oder sonstige gefärbte, durchsichtige Masse in
dünner Schicht aufgetragen werden, so daß die auf diese Weise hergestellte, in Fig.
3 mit 15 bezeichnete Schicht, das Hindurchdringen der Lichtstrahlen durch i den
Schirm nicht behindert. Falls gewünscht, kann, bevor noch das Auftragen der Farbschicht
stattfindet, die Unterfläche des Schirms mit einer durchsichtigen Lackschicht grundiert
werden, weil dadurch das Festhaften der Farb- oder gefärbten Schicht auf der Schirmfläche
wesentlich gefördert wird. Hinter der Schirmfläche ist im Innern der Kabine ein
durchgehender freier Raum 14 vorgesehen, der mit einem erhöhten Gehbelag 16 ausgestattet
ist, damit der Künstler oder Zeichner, der auf der Schreibtafel die erfindungsgemäß
zu verrichtenden Arbeiten vornimmt, sich ungehindert bewegen kann. Der Schirm oder
die Tafel 8 formt also tatsächlich einen Teil des Bodens der Kabine, und unterhalb
dieses Bodenteils ist ein Spiegel oder Reflektor 17 in vorzugsweise nach links konvergierender
Lage zum Schirm vorgesehen. Die Oberkante des Reflektors 17 liegt mit dem Bodenteil
16 in ungefähr gleicher Höhe oder ein wenig unterhalb derselben. Falls gewünscht,
kann der Reflektor an seinem oberen Ende auch gelenkig angeordnet sein, so daß seine
Lage in genaue Übereinstimmung mit der gewünschten Neigung des Schirms gebracht
werden und in dieser Neigung festgestellt werden kann.
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Zur Schaustellung irgendeiner Ankündigung entfernt der Künstler nacheinander
geeignete Teilflächen aus der undurchsichtigen Masseschicht io der Tafel 8, so daß
Lichtstrahlen, entweder natürliche :oder künstliche, aus der geöffneten Lacke 4
oder der an der Tür 6 usw. befestigten Lichtquelle 7 durch die entfernten Teile
des Massenbelags des Schirms hindurch auf den Reflektor 17 ge-"vorfen werden. In
dieser Weise werden in aufeinanderfolgenden Zeitabschnitten die gewünschten belichteten
Ankündigungen, wie sie z. B. in Fig. 2 durch ig angedeutet sind, auf dem Reflektor
erscheinen, indem sie scharf von dem Schirm 8 und dem oberen Kabinenteil auf den
Reflektor .geworfen werden.
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Aus .dem Vorausgegangenen ist ersichtlich, daß die Entfernung des
undurchsichtigen Massenbelags des Schirms in der üblichen Weise durch die Erzeugung
von Schriftzeichen, Schriften, Zeichnungen, aber ohne Benutzung der sonst für Reklamezwecke
stets verwendeten Vorlagen (Schablonen, Atzungen, Stempelaufdrucke usw.) geschieht.
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Daraus ergibt sich auch, daß die Herstellung von Spiegelschrift, d.
h. die Umkehrung der die üblichen Schriftzeichen aufweisenden Darstellungen, entfällt,
was bekanntlich bei anderen bisher üblichen Verfahren der Erzeugung von Leuchtreklame
usw. nicht der Fall ist. Die neue Methode erlaubt also, ganz unabhängig von Vorlagen,
dem Künstler, schnell zu arbeiten und deutliche Schriften herzustellen.
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Das beschriebene Verfahren kann kürzere oder längere Zeit zur Schau
gebracht werden; gegebenenfalls wird zusätzliche, undurchsichcige Masse für den
Schirm bereit gehalten und an den Stellen, wo sie vorher entfernt worden war, abermals
aufgetragen. Selbstverständlich
kann man, während der eine Schirm
gebraucht wird, einen Ersatzschirm aufnahme- bzw. schreibbereit zur Verfügung halten.
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Für .die Darstellungen in der Dunkelheit oder unter Bedingungen, unter
denen künstliche Beleuchtung erforderlich ist, kann für die Zeit der Auswechselung
des Schirms oder der Neuauftragung desselben mit undurchsichtiger Masse die elektrische
Lampe 7 abgeschaltet werden. Auch können mannigfaltige Beleuchtungseffekte erhalten
werden durch Anwendung und Auswechselung von Lampen mit verschieden gefärbten Birnen
oder Schalen, die gegebenenfalls nacheinander automatisch ein- bzw. ausgeschaltet
werden.
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Um nun aber zu verhindern, daß bei den Darstellungen durch die schreibende
Hand z. B. des Künstlers oder Operateurs oder auch mechanisch geführter Hilfsmittel
in der undurchsichtigen MasseSchlagschattenbildungen auf .dem Reflektor erscheinen,
wird erfindungsgemäß, ohne dadurch den Durchgang des Lichts durch die von der Masse
unbedeckten Schirmteile zu verhindern, die Unterfläche des Schirms punktiert, mattiert
gestrichelt o. dgl., so daß, wenn keine Ankündigungen zur Schau gebracht werden,
auf dem Reflektor nur ein Reflex der punktierten, mattierten, gestrichelten usw.
Unterfläche der Tafel 8 erscheint. Diese Punktierurig 20 in Fig. q. und 5 kann auch
.durch irgendeine geeignete Farbe oder Tinte erzielt werden, doch wird vorzugsweise
eine weiße oder leicht getönte Färbung oder Mattierung angewandt, welche die leichte
Durchdringbarkeit des Schirms durch das Licht nicht zu sehr beeinträchtigt. Wird
.die Punktierurig der Unterfläche der Tafel 8 durch eine Farbe erzeugt, dann kann
man diese zuletzt anbringen. Die Farbschicht 15 und die Punktierschicht -2o
können auf dem Schirm dauernd verbleiben.
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Um die Aufmerksamkeit auf die Leuchtreklame zu lenken oder auf die
Fläche, auf der sie erscheinen soll, wird noch eine zusätzliche Zurschaustellung
von Zeichen, in Fig. 2 mit 21 bezeichnet, neben der Hauptankündigung in einer geeigneten
Lage zu der letzteren vorgesehen. Diese zusätzliche Ankündigung kann eine dauernde
sein und. hergestellt werden .durch eine farbige oder schablonierte Tafel. Gewünschtenfalls
kann selbstverständlich die zusätzliche Zurschaustellung auch auf eine dem vorliegenden
Verfahren ähnelnde Art erzeugt werden. Beispielsweise kann in der Vorderwand 22
der Kabine ein zusätzlicher Schirm 8a innerhalb einer Öffnung vorgesehen sein, dessen
Innenfläche wieder mit einem undurchsichtigen Belag roa und dessen Außenfläche mit
einer Farbschicht und bzw. oder einer Punktierschicht in ähnlicher Art ausgestattet
ist wie Schirm 8: Inschriften oder 'Darstellungen können nun entweder dauernd oder
zu verschiedenen Zeiten angebracht sein. Werden sie aber durch einen Künstler ausgeführt,
so müssen sie in vorliegendem Falle in Spiegelschrift erzeugt werden.
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Die zusätzlichen Ankündigungen 2 1 müssen in solcher Weise durch Lampen
23 künstlich beleuchtet werden, daß der Künstler, der im Laufgang 14 arbeitet, keinen
Schatten auf den Schirm 8a wirft. Diese zusätzlichen Ankündigungen können mit besonderem
Vorteil dann einsetzen und @ sollen die Aufmerksamkeit der Beobachter dann erregen,
wenn die Hauptankündigungen 19 geändert werden. In den Augenblicken, wo sich
die Hauptankündigungen entwickeln und abspielen, werden die Lampen 23 der zusätzlichen
Ankündigungen 2r ausgeschaltet. Ein Schirm 24. kann oberhalb der zusätzlichen Ankündigungen
vorgesehen sein, um zu verhüten, daß das Tageslicht von oben unmittelbar auf den
Schirm 8 fällt.
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Fig.5 veranschaulicht einen erfindungsgemäß eingerichteten Apparat,
untergebracht in einem für Straßenankündigungen bestimmten Fahrzeug. Um die Zurschaustellung
nach zwei entgegengesetzten Seiten zur Wirkung zu bringen, ist ein Paar von Schirmen
8 dies-und jenseits der Mittellinie des Wagens der Länge nach in dem geschlossenen
Wageninnern 26 montiert. Geeignete Gehwege a7 bzw. Laufgänge 28 sind für
die Künstler .oder Operateure vor den Schirmen 8 angeordnet, und die Schirme werden
auf natürliche Weise beleuchtet durch die bei 29 vorgesehenen eöffnungen im Wagendach
3 1 oder, falls künstliche Beleuchtung erforderlich erscheint, bei geschlossenen
Türen 32 durch .die elektrischen Lampen 33, welche im Wageninnern vor den Schirmen
angeordnet sind.
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In der Wagenmitte, unterhalb der Schirme 8 ist ein doppelseitiger
Reflektor 17 in .geeigneter Weise befestigt, dessen reflektierenden Flächen
gegenüber Schauöffnungen 34 an den Seitenwänden des Wagenkastens vorgesehen sind,
damit das Publikum die Darstellungen sehen kann. Auch zusätzliche Ankündigungen
können oberhalb der Öffnungen 34 in den Seitenwänden des Wagenaufbaues zur Schau
gebracht werden.