DE52904C - Neuerung im Amalgamationsverfahren zur Gewinnung von Gold und Silber - Google Patents

Neuerung im Amalgamationsverfahren zur Gewinnung von Gold und Silber

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DE52904C
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DENDAT52904D
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M. JOHNSON in Punt Road, Saint-Kilda, W. E. FIELD ebendaselbst und J. S. BEEMAN in Carlisle-Street, Saint-Kilda bei Melbourne, Colonie Victoria
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Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B11/00Obtaining noble metals
    • C22B11/10Obtaining noble metals by amalgamating

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40: Hüttenwesen.
(Colonie Victoria).
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1889 ab.
Das Wesentliche der nachfolgend beschriebenen Erfindung beruht in Neuerungen, welche sich auf die Gewinnung von Gold und Silber aus gold- und silberhaltigen Erzen (Pyriten, Sulfiden u. s. w.) sowohl in geröstetem, wie in ungeröstetem Zustande mittelst, Quecksilbers, mithin auf den sogenannten »Amalgamationsprocefs« beziehen.
Es ist eine bekannte Thatsche, dafs beim innigen Vermischen des durch Zerkleinern des gold- und silberhaltigen. Materials unter Zusatz von Wasser entstandenen Schlammes mit'metallischem Quecksilber, wie dies in den Amalgamatoren geschieht, häufig Quecksilbertheilchen ,durch die reibende Bewegung der letzteren von der Hauptmasse losgetrennt werden, deren Wiedervereinigung mit dieser durch die inzwischen erfolgte Aufname von fremden, verunreinigenden Stoffen, sowie durch den Umstand erschwert wird, dafs sich die kleinen Quecksilberpartikelchen infolge ihrer verhältnifsmäfsig grofsen Oberfläche und der ihnen vom Amalgamator ertheilten Bewegung unter dem Einflüsse der atmosphärischen Luft mit einer grauen Haut überziehen.
Man bezeichnet bekanntlich diese Erscheinung als das Krank- oder Mehligwerden des Quecksilbers, und es beruht in derselben insofern ein grofser Uebelstand für den Amalgamationsprocefs, als das krank oder mehlig gewordene Quecksilber nicht weiter an der Amalgambildung theilnimmt, mithin einen todten Körper bildet, dessen Wiederbelebung neben grofsen Unannehmlichkeiten nicht unbedeutende Verluste' an Material in sich schliefst.
Diesem Uebelstande suchte man in letzterer Zeit auf verschiedene Weise vorzubeugen, in7 dem man einerseits die Construction der Amalgamatoren verbesserte, andererseits während der Ausführung des Amalgamationsprocesses einen elektrischen Strom durch die im Amalgamationsapparate befindliche Masse leitete.
Zweck vorliegender Erfindung nun ist es, auf sehr einfache, leicht ausführbare Weise:
1. das Krank- oder Mehligwerden des Quecksilbers während des Amalgamationsprocesses zu verhindern und
2. bereits krank oder mehlig gewordenes Quecksilber wieder zu beleben, mithin für den Amalgamationsprocefs wieder brauchbar zu machen, unter Vermeidung der Anwendung besonderer complicirter Apparate und Processe und dadurch bedingter Verluste an Quecksilber.
Man erreicht dies, indem 'man zur Amalgamation nicht reines Quecksilber allein. verwendet , sondern eine Verbindung desselben mit einer geringen Menge irgend eines solchen Metalles, welches in Berührung mit stark verdünnten Säuren oder Lösungen von. Alkalien und Salzen Wasser zu zerlegen und Wasserstoff zu entwickeln vermag, gemäfs der Gleichungen:
Zn + 2 Na HO + 2 H2 O
= Zn (O H)2 + Na2 O + H2O + H2 ;
Na2O + H2O = INaHO
Zn + 2 Na Cl + 2 H2O
= Zn Cl2 + Na.2 O + H2 O + #2;
iVa2 O + H2 O = 2 Na HO.
Der Wasserstoff umgiebt dann in statu nas- cendi die. losgetrennten Quecksilbertheilchen, entzieht sie dem Einflufs der Luft und verhindert auf diese Weise das Mehlig- oder Krankwerden derselben bezw. belebt er bereits krank gewordenes Quecksilber durch Reduction wieder.
Das Quecksilber kommt demnach bei vorliegendem ;Verfahren in Gestalt eines Amalgams zur Anwendung, zu dessen Herstellung sich ganz besonders Zink, Cadmium, Magnesium oder eine Legirung dieser Metalle unter einander eignen. Es sei hervorgehoben, dafs Kalium und Natrium zu diesem Zwecke keine Verwendung finden können.
Man verfährt bei der Ausübung des Processes so, dafs man zunächst das vorstehend beschriebene Amalgam in einem geeigneten Amalgamationsapparate, z. B. in einer chilenischen Mühle oder in einer Arastra-Pfanne, mit 'dem zerkleinerten, gold- und silberführenden Material innig mischt und hierauf eine stark verdünnte Säure-, Alkali- oder Salzlösung zusetzt. Bei der Wahl unter den letztgenannten Agentien. hat man ebensowohl auf die' Beschaffenheit des Erzes, wie auch auf das Material Rücksicht zu nehmen, aus welchem der angewendete Apparat gefertigt ist, damit letzterer nicht eine allzugrofse Abnutzung erfährt.
Bei der nun folgenden innigen Durcheinandermischung des. Amalgamationsbreies tritt eine gleichmäfsige Entwickelung von Wässerstoffgas durch die ganze Masse hindurch auf und bewirkt einen vollkommenen Abschlufs der einzelnen Quecksilbertheilchen von der Ein-. wirkung der atmosphärischen Luft.
Bezüglich der zur Darstellung des Amalgams dienenden Metalle ist zu erwähnen, dafs dieselben nicht chemisch rein zu sein brauchen, sondern' in dem gewöhnlichen Zustande, wie sie im Handel vorkommen, Anwendung finden können. Die Darstellungsweise des Amalgams, sowie die Anwendung desselben im Processe beschränkt sich durchaus nicht auf ■ die vorstehend beschriebene Methode, sondern kann, wie weiter unten gezeigt werden soll, auf verschiedene Art erfolgen.
Was zunächst das richtige Verhältnifs zwi-.
sehen Zink, Cadmium, Magnesium oder einer Legirung. derselben , unter einander und einer gewissen Menge' Quecksilber behufs Bildung " des Amalgams anbelangt, so ist dieses abhängig von dem Charakter und den Eigenschaften des zu verarbeitenden gold- und silberführenden Materials und ist für jedes einzelne Erz durch Versuche in kleinem Mafsstabe besonders zu ermitteln.
Für die zum Zwecke der Gold- und Silbergewinnung gewöhnlich zur Verarbeitung gelangenden Erze und Mineralien eignet sich besonders gut ein Amalgam, welches aus 99 Theilen Quecksilber und 1 Theil Zink,, Cadmium, Magnesium oder einer Legirung dieser Metalle unter einander besteht. Der innigen Mischung des Amalgams mit dem zu extrahirenden Material werden dann im Amalgamator, bezogen auf das Erz, pro Tonne 2 Unzen Schwefelsäure oder irgend eine andere geeignete Säure, mit der nöthigen Menge Wasser verdünnt, zugegeben. Soll Chlorammonium oder irgend ein anderes geeignetes Salz angewendet werden, so genügen 2 Pfund desselben, in der hinreichenden Menge Wasser gelöst, für ι Tonne angewendetes Erz.
Ein weiterer Weg zur Ausführung vorliegender Erfindung besteht darin, fein vertheiltes Zink, Cadmium, Magnesium oder irgend ein anderes ähnlich wirkendes Metall oder eine Legirung derselben unter einander (ausgenommen Kalium und Natrium) dem in einem geeigneten Amalgamirgefäfs befindlichen Quecksilber vor oder nach erfolgtem Zusatz des gold- bezw. silberhaltigen Materials beizufügen, innig durch einander zu mischen und dem entstandenen Amalgam im Amalgamirgefäfs selbst oder nach dessen Entfernung aus dem letzteren, die stark verdünnte Lösung einer geeigneten Säure, eines geeigneten Alkalis oder Salzes zugegeben, woraufhin die beabsichtigte Entwickelung von Wasserstoffgas eintritt, welch letzteres dann die einzelnen Quecksilbertheilchen, wie bereits oben erwähnt, umgiebt und sie vor dem Krankwerden oder Mehligwerden schützt oder aber bereits krank bezw. mehlig gewordenes Quecksilber wieder belebt.
Ferner kann »man auch das gold- und silberhaltende Erz mit reinem Quecksilber innig vermischen, dem so entstandenen Gold- bezw. Silberamalgam die erforderliche Menge einer sehr stark verdünnten Säure, Alkalilösung oder Salzlösung zusetzen und die auf diese Weise bereitete Amalgamationstrübe hierauf über eine oder mehrere gewellte Kupferplatten hinweg oder zwischen einer geeigneten Anordnung solcher oder ähnlicher Vorrichtungen hindurchlaufen lassen, welche vorher mit dem oben beschriebenen Amalgam aus Quecksilber und Zink oder irgend einem der als geeignet bezeichneten Metalle oder deren Legirung unter einander (ausgenommen Kalium und Natrium) überzogen bezw. versehen worden sind. Es wird bei dem Durchlaufen der Trübe durch diese Vorrichtungen Wasserstoff entwickelt,
welcher, wie erwähnt, das Krank- oder Mehligwerden des Quecksilbers verhindert bezw. bereits erkranktes oder mehlig gewordenes wieder belebt.
Schliefslich sei noch eine Methode angeführt, nach welcher vorliegende Erfindung sich ebenfalls recht gut ausführen lä'fst. In irgend einem Zerkleinerungsapparate, welcher ganz oder theilweise aus Zink oder irgend einem der oben als zur Wasserstoffentwickelung für vorliegenden Fall geeignet angeführten Metalle oder einer ihrer Legirungen besteht oder auch nur mit diesen Metallen bezw. deren Legi-, rungen überzogen ■ ist, wird das gold- und silberführende Material bei Gegenwart von reinem Quecksilber zerrieben oder sonstwie genügend zerkleinert. Es werden sich bei dieser Manipulation kleine Theilchen von Zink u. s. w. von der ■ Gefäfswand mit loslösen und in Gemeinschaft mit dem Quecksilber jenes Amalgam bilden, welches dann auf Zusatz der stark verdünnten Säure- bezw. Alkali- oder Salzlösung zu vorstehend beschriebenem Zweck Wasserstoffgas entwickeln soll.
Es ist ersichtlich, dafs vorliegende Erfindung noch in verschiedenen anderen Weisen, ohne Abweichung von ihren Grundzügen, ausgeführt werden kann.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Zum Zweck der Verhinderung des Krankoder Mehligwerdens" des Quecksilbers bezw. zum Zweck der Wiederbelebung bereits krank oder mehlig gewordenen Quecksilbers mittelst nascirenden Wasserstoffes bei dem zur Gewinnung von Gold und Silber aus gold- und silberführenden Erzen (Pyriten, Sulfiden u. s. w.) angewendeten Amalgamationsprocesse, ein Verfahren zur Darstellung eines Amalgams, darin bestehend, dafs man vor dem Zusammenbringen des Quecksilbers mit dem zu extrahirenden Material das metallische Quecksilber mit einer geringen, sich nach den Eigenschaften des jeweilig zu verarbeitenden gold- und silberführenden Materials richtenden Menge eines geeigneten Metalls, vorzugsweise Zink, Cadmium, Magnesium oder einer Legirung dieser oder ähnlich wirkender Metalle (ausgenommen Kalium und Natrium) versetzt, so dafs das so gewonnene Amalgam bei darauf folgender inniger Durcheinanderrnischung mit dem vorher gut zerkleinerten gold- und silberführenden Material in einem Amalgamationsapparat (z. B. in. einer chilenischen Mühle oder Arastra-Pfanne) oder in einer anderen geeigneten Weise in Berührung gebracht mit einer sehr stark verdünnten Lösung von hierzu sich eignenden Säuren, Alkalien oder Salzen, Wasser zu zerlegen und Wasserstoff zu entwickeln vermag, welchletzterer in statu nascendi die durch die reibende Bewegung des Amalgamators abgetrennten Quecksilbertheilchen umgiebt und sie so dem schädlichen Einflufs der atmosphärischen Luft entzieht, mithin vor dem Krankwerden bewahrt bezw. bereits erkranktes Quecksilber durch seine reducirende Wirkung wieder belebt.
    Ein Verfahren zur Darstellung und Anwendung des für die bereits unter ι. dargelegten Zwecke dienenden Amalgams,'darin bestehend, dafs man eins der oben (unter ι.) als hierzu geeignet angeführten Metalle oder eine Legirung aus. mehreren derselben (mit Ausnahme von Kalium und Natrium) in fein vertheiltem Zustande in irgend' einer geeigneten Weise dem bereits mit dem zu extrahirenden Erz zusammengebrachten Quecksilber vor oder nach erfolgter Amalgamation zusetzt, wobei nach stattgehabter ,inniger Durcheinandermischung auf Zusatz einer sehr verdünnten Säure, eines Alkalis oder Salzes Wasserstoffentwickelung eintritt, welche die bereits unter i. geschilderte Wirkung ausübt.
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