DE62449C - Verfahren zur Fällung bezw. Cementation von Kupfer - Google Patents
Verfahren zur Fällung bezw. Cementation von KupferInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Kupfer aus kupferhaltigen
Mineralien oder aus Kupferstein, welcher erhalten wird, wenn man kupferhaltige Mineralien
auf Stein verschmolzen hat, und mag im Nachfolgenden in ihrer Anwendung auf kiesige
Kupfermineralien erläutert werden, welche neben Kupfer und Gangart hauptsächlich Eisen und
Schwefel enthalten.
Diese kiesigen Mineralien werden zunächst geröstet, und zwar je nach ihrem Gehalt oder
dem Grad ihrer Zerkleinerung in Haufen in Oefen oder mit Hülfe irgend eines geeigneten
Röstverfahrens. Die verhältnifsmäfsig schwefelreichen Mineralien brauchen sogar nicht geröstet
zu werden, sondern können in Haufen der Einwirkung sauren Wassers, schwefligsaurer
Dämpfe oder einfach . der Einwirkung der Luft ausgesetzt werden.
Die in geeigneter Weise gerösteten oder sulfatisirten bezw. oxydirten Mineralien werden
mit gewöhnlichem oder Schwefel- bezw. Salzsäure enthaltendem sauren Wasser ausgelaugt,
um möglichst das gesammte Kupfer als Sulfat bezw. Chlorid oder in beiden Formen in Lösung
zu bringen. Die nachstehend zu beschreibende Behandlung einer solchen Lauge bildet nun den Gegenstand vorliegender Erfindung.
'
Diese Chlorkupfer oder schwefelsaures Kupfer oder beides enthaltende Lauge kann bei Verarbeitung
kiesiger Mineralien aufser Kupfer noch Eisen und geringe Mengen etwa als Verunreinigung
in dem Rohmaterial vorhandener Metalle enthalten. Würde nur Kupfer vorhanden sein, so würde das an dem Gegenstand
vorliegender Erfindung nichts ändern.
Diese kupferhaltige Lauge wird in einen Behälter eingelassen, welchen man entweder vorher
mit Kupferstein, der neben Kupfer auch Eisen und Schwefel enthält, beschickt hat, oder
welchen man während oder nach dem Einlassen der Lauge damit' beschicken kann. Der
anzuwendende Kupferstein . kann in gewöhnlicher Weise durch Verarbeitung von Kupfererzen
in Schacht- oder Flammöfen erzeugt sein und zu Stücken oder Körnern zerkleinert bezw. zerstofsen oder gebrochen zur Anwendung
gelangen.
Durch Einwirkung des eisen- oder schwefelhaltigen Kupfersteins auf die Chlorkupfer oder
schwefelsaures Kupfer' oder beides enthaltende Lösung schlägt sich das gelöste Kupfer auf
dem Kupferstein als ein Gemenge von metallischem Kupfer und den verschiedensten Schwefelungsstufen
desselben nieder. Dieses kupferreiche Gemenge besteht fast ausschliefslich aus Kupfer und Schwefel. Das gefällte Kupfer
wird in der Lösung durch eine äquivalente Menge des in dem Kupferstein enthalten gewesenen
und dadurch in Lösung gegangenen Eisens ersetzt.,
Wenn man nun nach der Entkupferung der Flüssigkeit letztere durch Decantation von dem
Niederschlag trennt, durch neue Kupferlaugen ersetzt und dieses wiederholt, so gelangt man
schliefslich zu einem Punkt, in welchem der Kupferstein sein sämmtliches oder nahezu
sämmtliches Eisen verloren hat. Es bleibt zuletzt ein Rückstand, welcher sehr reich an
Kupfer (metallisches Kupfer und Schwefelverbindungen desselben) ist.
Dieser schliefsliche Rückstand wird dann in gewöhnlicher Weise auf Kupfer verarbeitet.
Das vorliegende Verfahren ist eine neue Art der Kupfercementation aus Chlorkupfer bezw.
schwefelsaures Kupfer oder beides enthaltenden Lösungen durch Eisensulfür des gewöhnlichen
Kupfersteins, dessen Bestandtheile, mit mehr oder weniger Verunreinigungen, sind Kupfer,
Eisen und Schwefel. Hierdurch soll die Anwendung des theueren Eisenmetalles bezw.
Gufseisens zur Kupfercementation vermieden werden. Man kann dieses Verfahren auch auf
Kupferstein, selbst wenn derselbe arm ist, anwenden , in welch letzterem Fall derselbe
zweckmäfsig gerade so wie die Kupfermineralien behufs Sulfatisirung bezw. Chlorirung des
Kupfers geröstet wird.
Die von solchem gerösteten Kupferstein herrührenden Laugen werden alsdann zur Fällung
des Kupfers mit Rohstein behandelt. Man kann das vorliegende Verfahren auch auf kupferhaltige Salzlösungen anwenden, so auf
kupferhaltige Erzlaugen oder allgemein auf kupferhaltige Wasser, mögen dieselben aufser
Kupfer noch andere Metalle oder nur Kupfer enthalten. . . ■
Aus allen solchen Wassern kann das Kupfer mit Hülfe von Kupferstein gefällt werden.
Selbstverständlich kann man nach vorliegender Erfindung die Kupfercementation aus kupferhaltigen
Lösungen bewirken, wenn man statt des Kupfersteins etwa vorhandene analog zusammengesetzte
Mineralien anwendet.
Claims (2)
1. Verfahren zur Fällung bezw. Cementation von Kupfer als metallisches Kupfer allein
oder gemengt mit Schwefelkupfer von ver1 schiedenstem Schwefelgehalt aus kupferhaltigen
Lösungen, welche das Kupfer als Sulfat oder Chlorkupfer und event, auch
andere Metalle enthalten können, durch Eisen und event, auch Verunreinigungen
enthaltenden Kupferstein oder analog zusammengesetzte Mineralien anstatt durch metallisches Eisen.
2. Das in Anspruch i. gekennzeichnete Verfahren für die Behandlung von kupferhaltigen
kiesigen (schwefelhaltigen) Mineralien , kupferhaltigem Schwefelkies oder Eisenkies, Kupferstein und kupferhaltigen
Wassern.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE62449C true DE62449C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=336433
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT62449D Expired DE62449C (de) | Verfahren zur Fällung bezw. Cementation von Kupfer |
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DE (1) | DE62449C (de) |
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