DE113711C - - Google Patents

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DE113711C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B11/00Obtaining noble metals
    • C22B11/04Obtaining noble metals by wet processes

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In der Patentschrift 113145 ist ein Verfahren zur Behandlung rebellischer Golderze beschrieben worden, bei welchem die Erze in der üblichen und bekannten Weise — unter Einhaltung gewisser Bedingungen — zunächst mit Natriumsulfat und Kohle erhitzt werden, worauf man die geglühte Masse in Wasser abschreckt und die entstehende Lösung mit Schwefel behandelt, so dafs sich das colloidal gelöste Gold zusammen mit dem Schwefeleisen abscheidet. Wie in der Beschreibung näher aus einander gesetzt ist, sind in der Massenlauge die Sulfosalze von Arsen, Antimon und Tellur wirklich gelöst, während sich Gold und ein Theil des Schwefeleisens in colloidaler Lösung befinden und ein anderer Theil des Schwefeleisens in der Lauge in sehr feiner Form suspendirt ist.
Die Erfinder haben nun die Beobachtung gemacht, dafs diese Massenlauge, wenn sie längere Zeit sich selbst überlassen wird, freiwillig zu gelatiniren beginnt, und dafs dies Gelatiniren mit einer Abscheidung der colloidal gelösten Stoffe (Gold, Schwefeleisen) in fester Form verbunden ist, oder — vielleicht noch besser — dafs durch die Abscheidung der colloidal gelösten Stoffe in fester Form die Erscheinung des Gelatinirens hervorgerufen wird.
Die Eigenthümlichkeit, in gallertartige Masse überzugehen, zeigen colloidale Lösungen vielfach, so z. B. colloidale Lösungen von Kieselsäure. Derartige Gallerten können bedeutende Mengen von Flüssigkeiten bezw. Lösungen vermöge ihrer eigenartigen Structur einschliefsen und können von diesen letzteren durch Auspressen befreit werden.
Auch in dem vorliegenden Falle läfst sich aus der freiwillig entstandenen Gallerte mittelst einer Filterpresse eine klare, gelbe Flüssigkeit, nämlich die Lösung der Sulfosalze des Arsens, Antimons und Tellurs, auspressen, während in der Filterpresse das beim Gelatiniren ausgeschiedene Gold gemengt mit dem Schwefeleisen zurückbleibt. Auf diese Weise kann man höchst einfach ohne Anwendung eines Fällungsmittels und auch ohne Anwendung von Schwefel, wie nach Patent 113145, die Trennung des Goldes von den schädlichen Elementen durchführen.
Das Gelatiniren der Massenlauge tritt nur dann ein, wenn man dieselbe, wie bereits erwähnt, längere Zeit, z. B. bis zu ca. 30 Stunden, sich selbst überläfst. Aufserdem ist es Bedingung, dafs man einen Ueberschufs von Natriumsulfid beim Glühen der Masse anwendet und mit möglichst wenig Wasser arbeitet. Je geringer die Concentration der Massenlauge ist, um so schwieriger tritt das Gelatiniren ein.
Zur Erklärung der auffallenden Erscheinung ist zunächst und vor allen Dingen die bekannte Erscheinung, welche viele colloidale Lösungen zeigen, unter gewissen Umständen, deren Natur aber noch nicht näher bekannt ist, in gelatinöse Massen überzugehen, heranzuziehen. Aufserdem aber spielt offenbar in dem vorliegenden Falle auch das in der Lösung suspendirte Eisensulfid —■ vielleicht infolge einer Hydratisation — eine gewisse Rolle, da nämlich das .Gelatiniren der Lösung nicht eintritt, wenn das suspendirte Schwefeleisen sich nicht in der Lösung befindet.
Unabhängig von all diesen Erklärungsversuchen bleibt jedenfalls die Thatsache bestehen, dafs die Lösung freiwillig gelatinirt und dafs nach diesem Gelatiniren das Gold in einer Filterpresse abgeprefst werden kann und sich so von der klaren Lösung der Sulfosalze der schädlichen Elemente ohne Weiteres trennen läfst.
Die Ausführung des Verfahrens gestaltet sich hiernach folgendermafsen:
Nachdem die Erze, wie in der Patentschrift ι 13145 beschrieben, sulfurirend erhitzt, und in einer geringen Menge Wasser abgeschreckt sind, überläfst man die entstandene Lösung sich selbst, bis das Gelatiniren eintritt (Dauer bis zu 24 bis 36 Stunden). Sodann bringt man die gelatinöse Masse in eine Filterpresse, preist die Sulfosalzlösung aus und gewinnt so ein Gemisch von Schwefeleisen und Gold, aus dem das letztere Metall nach den bekannten Extractionsmethoden leicht gewonnen werden kann.
Sehr bemerkenswerth ist bei diesem Verfahren noch, dafs man das Eintreten des Gelatinirens wesentlich dadurch beschleunigen kann, dafs man eine geringe Schwefelmenge in die Massenlauge einrührt.
Ein Beispiel für das hier beschriebene Verfahren ist das folgende:
20 kg Erz von der Zusammensetzung:
Kieselsäure 0,30 pCt.,
Eisen 42,40
Schwefel 47,30
Eisenoxydul 1,50
Arsen 2,10
Thonerde 2,20 -
Manganoxydul 0,30 -
Kohlensäure 2,70 -
Kalk 0,50 -
Magnesia . . . . . . . 0,60 -
Gold 0,004 -
Silber 0,001 -
Verlust 0,10
100,00 pCt.
wurden unter Zusatz von 1,6 kg Natriumsulfat und 2,4 kg Kohle in einer Muffel 1 Y2 Stunden lang auf helle Rothgluth erhitzt. Die Masse wurde in 20 1 Wasser abgeschreckt und dann überliefs man die Lösung sich selbst, bis nach etwa 3 Stunden ein Gelatiniren eintrat, wobei sich das colloidal gelöste Gold sowie das Schwefeleisen in fester Form abschied. Die ganze Masse wurde auf eine Filterpresse gebracht und die klare gelbe Sulfosalzlösung vollkommen ausgepreist. Das zurückbleibende Gemisch, welches das Gold enthält, wurde nach Röstung der Extraction mit Cyankalium unterworfen und es resultirten schliefslich 0,728 g Gold.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Trennung des Goldes von Arsen, Antimon, Tellur u. s.w. bei der Verarbeitung goldhaltiger Erze durch Aufschliefsen mittelst Alkalisulfid und Schwefel und. Abschrecken der glühenden Masse in kaltem Wasser, dadurch gekennzeichnet, dafs aus der erhaltenen Lösung 'der Sulfosalze und Sulfide das Gold durch Abstehenlassen, gegebenenfalls unter Zusatz von Schwefel nach Patent 113145 zur Abscheidung gebracht wird.
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