DE89818C - - Google Patents

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DE89818C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B11/00Obtaining noble metals
    • C22B11/08Obtaining noble metals by cyaniding

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMTA^
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Januar 1895 ab.
Das vorliegende Verfahren besteht im wesentlichen darin, bei der Gewinnung von Edelmetallen aus ihren Erzen eine Cyanalkalilösung zu benutzen, welche neben dem Cyanalkali eine lösliche Verbindung eines minder edlen Metalles enthält, welch letzteres durch das edle Metall der Erze ausgefällt wird, während das Edelmetall in Lösung geht.
Im Nachfolgenden soll Gold als Beispiel genommen werden, und es sollen mehrere Lösungen von Metallsalzen angegeben werden, welche das Gold lösen, während das minder edle Metall gefällt wird, und es soll auch beschrieben werden, wie die Lösungen hergestellt und benutzt werden, und wie das Gold aus den Lösungen gewonnen wird.
Wird metallisches Gold oder natürliches Golderz mit gewissen Lösungen von Quecksilber- oder Bleisalzen behandelt, so wird das Gold sehr leicht gelöst, während gleichzeitig das unedle Metall gefällt wird. Quecksilber ist für den vorliegenden Zweck dem Blei vorzuziehen, weil Blei einen festen Ueberzug auf den Goldtheilchen bildet, der die weitere Auflösung des edlen Metalles verzögert, während Quecksilber beim Ausfällen auf den Goldtheilchen flüssig bleibt und die auflösende Wirkung der benutzten Lösung kaum oder gar nicht verzögert.
Zur Herstellung einer solchen Lösung nimmt man das Cyanid, Sulfat, Chlorid oder Oxyd des Quecksilbers oder eine andere in einem Cyanalkali lösliche Quecksilberverbindung und löst diese Quecksilberverbindung in einem geeigneten Cyanalkali, am besten Cyankalium oder Cyannatrium, oder einem Gemenge der beiden auf. Es wird auch in der Praxis ein Aetz-, alkali oder ein Alkalicarbonat, am besten Aetznatron, zugesetzt. Ist das Material für die Ausfuhr bestimmt, so läfst man alle unlöslichen Stoffe absetzen und dampft die klare Lösung bis zur Trockne ein. Das kann ganz gut ausgeführt werden, denn die Gegenwart des Metallsalzes verhindert Verluste an Cyaniden während des Eindampfens. Ein derartiges geeignetes Gemenge besteht aus zwei Gewichtstheilen Cyankalium oder der äquivalenten Menge Cyannatrium, einem Theil Quecksilberchlorid oder der äquivalenten Menge Sulfat oder eines anderen Quecksilbersalzes, und Y2 bis 2 Gewichtstheilen Aetznatron.
Wird eine kleine Menge dieser Lösung auf Gold gebracht, so wird alsbald Quecksilber abgeschieden und Gold geht in Lösung.
Aus der bei einer angegebenen Menge Quecksilberchlorid abgeschiedenen Menge Gold kann man schliefsen, dafs die Reaction im ersten Stadium nach folgender Gleichung verläuft:
2 Au + 3 Hg Cl2 = 3 Hg + 2 Au Cl3,
d. h. 3 Gewichtstheile Quecksilberchlorid, die auf goldhaltigen Quarz bei Gegenwart von Cyankalium in Lösung wirken, lösen rund 2 Gewichtstheile Gold auf.
Wird reines Gold mit der obigen Lösung behandelt und warm gehalten, so findet wahrscheinlich eine secundäre Reaction statt, welche zur Folge hat, dafs. die in Lösung gehende
Goldmenge gegenüber dem angewendeten Quecksilberchlorid etwas gröfser ist, als sich nach obiger Formel erwarten läfst.
Dies läfst sich allenfalls durch die lösende Wirkung des Aurisalzes auf metallisches Gold bei Gegenwart von Cyanalkali erklären, was die Entstehung von Aurosalz zur Folge hat, ähnlich wie ein Ferrisalz metallisches Eisen auflöst, um ein Ferrosalz zu bilden.
Um ein anderes unedles Metall, etwa Blei, zum Auflösen von Gold geeignet zu machen, nimmt man eine seiner Verbindungen, etwa gewöhnliche Bleiglätte, kocht sie mit Aetzalkali, um sie so weit als möglich zu lösen, mischt diese alkalische Bleilösung mit Cyanalkali und benutzt diese Mischung in derselben Weise, wie dies für die Quecksilberverbindungen beschrieben wurde.
Wird eine solche Lösung auf metallisches Gold gegossen, so bildet sich bald ein schwarzer Niederschlag von metallischem Blei, und Gold geht in Lösung.
Diese Lösungsmittel für Gold können in trockener Form umgewandelt und für die Ausfuhr verpackt werden,.oder sie können im Bergwerk aus ihren Bestandtheilen dargestellt werden.
Obgleich gewisse Salze minder edler Metalle bei Herstellung der Lösungsmittel ausdrücklich angeführt worden sind, beschränkt sich der Erfinder doch nicht ausschliefslich auf diese Salze. Sie wurden hier erwähnt, weil sie zur Herstellung der Lösung zweckmäfsig und billig sind. Die fertige Lösung besteht im wesentlichen aus einem Cyanalkali mit einem Salz eines minder edlen Metalles in Lösung. In allen Fällen wirkt auf das edle Metall bei der Auflösung ein Lösungsmittel, das ein minder edles Metall oder ein Salz desselben bei Gegenwart von Cyanalkali in Lösung enthält, und alle diese Lösungen wirken auf die edlen Metalle in gleicher Weise, d. h. das edle Metall verdrängt das minder edle aus dieser Lösung. Statt dafs man diese Verbindungen von Metallen in der vorstehend beschriebenen Weise darstellt, wobei Aetzalkali benutzt wird, kann das Aetzalkali bei diesem Stadium fortfallen, und es kann auf ein lösliches Cyanid eine darin lösliche Quecksilberverbindung wirken gelassen werden, worauf man das Product, wenn gewünscht, zur !Crystallisation bringen kann.
Das so erhaltene Material wird in Verbindung mit Aetzalkali oder, was bessere Resultate ergiebt, mit einer Cyanalkalilösung benutzt.
Wird das Verfahren im Bergwerk ohne Zuhülfenahme der vorher zubereiteten Lösung ausgeführt, so können die Lösungen in der Pfanne oder Kufe in Gegenwart des Erzes hergestellt werden. Wird zu einem Erz, das in einer Lösung von Cyankalium liegt, ein in dieser Lösung lösliches Quecksilber- oder Bleisalz hinzugefügt, so geht' das Gold in Lösung, wobei es das minder edle Metall ersetzt. Das Material kann auch unmittelbar in den Bergwerken hergestellt werden, indem man eine Quecksilber- oder Bleiverbindung in Cyanalkali nach Bedarf löst und zwei oder mehr Gewichtstheile Quecksilbersalz auf einen Gewich tstheil Gold nimmt.
Zur Benutzung des vorstehend beschriebenen Lösungsmittels wird das Erz in gewöhnlicher Weise gemahlen und in Behälter von Holz gebracht. Sind die Behälter aus Metall hergestellt, so mufs deren Innenseite ebenso wie alle. Metallverbindungen mit Oelfarbe oder Firnifs angestrichen sein, um die Einwirkung des Quecksilbersalzes auf dieselben zu verhindern. Die Erzmasse wird vorher gewaschen, um alle Säuren zu entfernen, welche das Quecksilber fällen würden; das Waschen kann aber auch gleichzeitig mit dem Vermählen vorgenommen werden. Hierauf wird das alkalische Lösungsmittel über das Erz gegossen und durchlaufen gelassen, welcher Vorgang mehrfach wiederholt wird, wobei darauf zu achten ist, dafs die Lösung beim Ablaufen vom Erz noch alkalisch ist.
Zur Gewinnung des Goldes wird die goldhaltige Lösung mit Schwefelsäure oder einer anderen Säure angesäuert und über Eisenfeilspäne oder fein zertheiltes Eisen laufen gelassen, wodurch das Gold gefällt wird. Man kann aber auch ohne Ansäuern das sehr wirksame Präparat von Gladstone und Tribe benutzen, das nafs oder trocken gebraucht werden .kann. Das trockene ist vorzuziehen, da es für den Transport geeigneter ist; es wird durch Umrühren und leichtes Erwärmen eines Gemenges von fein vertheiltem Kupfer und Zink hergestellt.
Dieses stark reducirende Präparat wirkt, wenn es mit der goldhaltigen Lösung in Berührung kommt, in doppelter Weise; es reducirt nicht nur das Gold, sondern auch alles in der Lösung etwa vorhandene überschüssige Quecksilber. Das Präparat wirkt auch in saurer Lösung gut. . Bei der praktischen Ausführung des Verfahrens sind zwei Regeln zu beachten. Erstens mufs die Lösung alkalisch sein, bis das Gold das minder edle Metall verdrängt hat, und die Lösung mufs vom Erz ablaufen gelassen werden. Zweitens darf die alkalische Reaction während der Fällung durch das Zinkkupferpräparat nicht so stark sein, um einen glatten Verlauf der Fällung zu verhindern.
Die Basicität kann in gewöhnlicher Weise durch Zusatz einer hinreichenden Menge eines Alkalis, wie Aetznatron, oder durch theilweises Neutralisiren mit Säure geregelt werden.
Das vorstehende Verfahren ist auf Erze anwendbar, welche Gold im metallischen Zustand
enthalten, sowie auch auf solche, in denen es an andere Stoffe chemisch gebunden vorkommt.
Es wäre hier noch zu bemerken, dafs unter minder edlen Metallen Queksilber, Blei und solche andere Metalle zu verstehen sind, die durch metallisches Gold aus ihren Lösungen in Cyanalkalien verdrängt werden.
Soweit das Gold als Sulfid im Erz enthalten ist, braucht das Metallsalz nicht benutzt zu werden, weil Goldsulfid in Cyanalkali gelöst wird, ohne dafs ein anderes Metallsalz vorhanden wäre. Es wird daher das vorstehende Verfahren in seiner Anwendung zur Extraction von Gold, wenn dieses als Sulfid vorhanden ist, nicht beansprucht. Das Goldsulfid kann in irgend einer Weise beseitigt werden. Das Verfahren wird nur insoweit beansprucht, als das Gold im Erz im metallischen Zustand oder in Form einer anderen als der Schwefelverbindung vorhanden ist.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Extraction von Edelmetallen aus ihren Erzen, dadurch gekennzeichnet,
■■ dafs das Erz mit einer Lösung behandelt wird, welche neben einem Cyanalkali ein Salz oder eine Verbindung eines minder edlen Metalles enthält, welches minder edle Metall durch das edle Metall aus seiner Verbindung verdrangt und ausgefällt wird, während das edle Metall in Lösung geht.
2. Zur Ausführung des durch Patent-Anspruch ι gekennzeichneten Verfahrens eine Lösung, welche Cyanalkali, ein lösliches Quecksilberoder Bleisalz und Aetzalkali enthält.
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