DE2820993C2 - - Google Patents
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Description
Für die elektrolytische Herstellung von Zink wird die "Röst
blende" mit einem Zinkgehalt von etwa 55 bis 73 Gewichtsprozent
mit Schwefelsäure behandelt. Diese sogenannte "Laugungsstufe"
bietet jedoch je nach der Art der Röstblende praktische
Schwierigkeiten. Das trifft insbesondere für den Fall zu, wo
in dem für die Röstung eingesetzten Zinkblendenkonzentrat auch
Eisen vorhanden ist, da durch den Röstvorgang Zinkferrit
gebildet wird.
Je nachdem, ob die Laugungsstufe unter milden oder strengen
Bedingungen durchgeführt wird, bleibt entweder noch ein erheb
licher Anteil an Zink ungelöst zurück oder die gebildete schwefel
saure Lösung enthält relativ große Mengen an Eisen und kann
daher in dieser Form nicht für die Elektrolyse für die
Zinkgewinnung eingesetzt werden.
Eine Ausfällung des Eisens als Eisenhydroxid führt zur Bildung
eines praktisch nicht abtrennbaren voluminösen Niederschlags.
Es ist das Verdienst von G. Steintreit (vgl. "Erzmetall",
Bd. 23, (1970), S. 532-539), die Technik der selektiven
Ausfällung des Eisens als Jarosit eingeführt zu haben. Jarosit hat
die Formel X₂[Fe₆(SO₄)₄(OH)₁₂], in der X ein Alkalimetall-
oder das Ammoniumion bedeutet. Für die Jarositfällung müssen
daher der schwefelsauren Lösung Alkalimetall- oder Ammoniumionen
in Form einer Base oder eines Salzes zugesetzt werden.
Ein solches mit Jarositfällung arbeitendes Verfahren ist als
Fließdiagramm in Fig. 1 dargestellt und es arbeitet mit folgenden
Verfahrensstufen:
Ineutrale Laugung von Rösterz (Röstblende)
IIFeststoff/Flüssigtrennung (unter Gewinnung einer elektro
lysefähigen wäßrigen ZnSO₄-Lösung)
IIIheiße saure Laugung des festen Rückstandes aus I
IVFeststoff/Flüssigtrennung (Auswaschen und Verwerfen des
Rückstandes aus III)
VJarosit-Fällung der Flüssigkeit aus III, kombiniert mit
der Waschflüssigkeit des Rückstandes aus III
VIFeststoff/Flüssigtrennung des festen Rückstandes aus V
(Rückführung der Flüssigkeit in I)
VIIsaure Wäsche der Jarositfällung aus V
VIIIFeststoff/Flüssigtrennung (Rückführung der flüssigen
Phase in Stufe V und Auswaschen des festen Rückstandes)
IXRückführung der Waschflüssigkeit in Stufe V.
Dieser Verfahrensablauf ist sehr effektiv aber auch arbeits
aufwendig.
In der DE-OS 23 40 472 werden zwei Ausführungsformen eines mit
Jarosit-Ausfällung arbeitenden Verfahrens beschrieben, deren
gemeinsames Merkmal darin besteht, daß die Jarosit-Ausfällung
in zwei Stufen erfolgt (1. und 2. Neutralisierung), welche bei
unterschiedlichen Aciditätsgraden durchgeführt werden, nämlich
in der 1. Stufe bei Säurekonzentrationen von 10-100 g/Liter
und in der 2. Stufe bei 2-10 g/Liter.
Gemäß der in Fig. 1 wiedergegebenen Ausführungsform der
Literaturstelle wird die nach der 1. Jarosit-Ausfällung abgetrennte
Flüssigkeit in die 2. Jarosit-Ausfällungsstufe eingespeist. Der
feste Rückstand der 1. Ausfällungsstufe wird aus dem System ent
fernt. Der feste Rückstand der 2. Ausfällungsstufe wird in die
1. Ausfällungsstufe zurückgeführt und dient dort als Kristallisations
keime für die Ausfällungsbehandlung. Es findet dabei also
nur ein Kreislauf innerhalb der beiden Jarosit-Ausfällungsstufen statt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform handelt es sich
um ein verkürztes Verfahren, bei dem der heiße Säureaufschluß
mit einer 1. Jarosit-Fällung (Neutralisation) bei Säurekonzentrationen
von 10-100 g/Liter kombiniert wird. Die vom Niederschlag
abgetrennte Flüssigkeit wird dann in (8) erneut einer
Ausfällungsbehandlung bei pH-Werten von 5,0 bis 5,5 unterworfen.
Der dann abgetrennte feste Rückstand wird wiederum im Kreislauf in
die 1. Jarositbildungsstufe zurückgeführt. Die Auftrennung der
Jarosit-Ausfällungsstufe in zwei getrennte, bei unterschiedlichen
Säuregehalten arbeitende Stufen ist aber betriebstechnisch
aufwendig und macht eine genaue Kontrolle der Aciditätsgrade
in beiden Stufen erforderlich.
Aufgabe der Erfindung war es daher, diese mit Jarositausfällung
arbeitenden Arbeitsweisen zu vereinfachen und im Wirkungsgrad
zu verbessern.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen
Zinksulfatlösung für die elektrolytische Herstellung von Zink,
bei dem ein durch Abrösten von einem sulfidischen Zinkerzkonzentrat
erhaltenes Einsatzmaterial einer neutralen Laugung mit
einer schwefelsäurehaltigen Lösung und einer gesonderten Behandlung
zum Ausfällen von Jarosit unterworfen wird, bei dem nach
jeder Behandlungsstufe eine Feststoff/Flüssigtrennung erfolgt,
die für die Elektrolyse einsetzbare Zinksulfatlösung aus der
Trennstufe im Anschluß an die neutrale Laugung als Produktstrom
abgezogen wird, ist daher dadurch gekennzeichnet, daß man den
festen Rückstand der neutralen Laugung direkt in die Stufe der
Jarosit-Fällung einspeist, den aus dieser Stufe abgetrennten
festen Rückstand der heißen sauren Laugung zuführt und gleich
zeitig die abgetrennte Flüssigkeit der Jarosit-Fällungsstufe
im Kreislauf in die neutrale Laugung zurückführt, während die
aus der Stufe der heißen sauren Laugung abgetrennte Flüssigkeit
entweder in die Stufe der Jarosit-Ausfällung oder die
Stufe der neutralen Laugung eingespeist wird.
Die neutrale Laugung wird im allgemeinen bei Raumtemperatur
oder etwas höherer Temperatur (im allgemeinen nicht höher als
etwa 60 bis 70°C) durchgeführt, wobei jedoch gelegentlich die
höhere Temperatur für die Ausfällung des Eisens günstig ist.
Die neutrale Laugung kann kontinuierlich oder diskontinuierlich,
in einer oder mehreren Stufen durchgeführt werden, wobei bei der
diskontinuierlichen Arbeitsweise gelegentlich nach dem
Gegenstromprinzip verfahren wird.
Nach der neutralen Laugung wird eine Feststoff/Flüssigtrennung
nach jedem bekannten Verfahren durchgeführt, im allgemeinen jedoch
unter Verwendung von einem oder mehreren "Eindickern". Am
oberen Ende des Eindickers wird klare Flüssigkeit als Überlauf
abgezogen. Vom Boden des Eindickers wird eine Feststoffauf
schlämmung in Flüssigkeit abgezogen. Das hat den praktischen
Vorteil, daß die Aufschlämmung als Flüssigkeit weitergeleitet
oder gepumpt werden kann. Nach dem Eindicken kann man eine
weitere Trennung durchführen, z. B. durch Filtern oder Zentrigugieren
der Aufschlämmung, vor allem dann, wenn eine Komponente der
Aufschlämmung wertlos ist (z. B. Feststoffe, die verworfen
werden), wogegen die andere Komponente brauchbar ist (z. B. die
Flüssigkeit, die weiter verwertet und in das Verfahren zurückge
führt wird).
Die bei dieser Feststoff/Flüssigtrennung erhaltene Flüssigkeit
ist die gewünschte wäßrige Zinksulfatlösung, welche für die
Elektrolyse eingesetzt werden kann.
Der feste Rückstand der neutralen Laugung enthält unlösliche
Verbindungen, z. B. Bleisulfat, Silberchlorid, Siliciumdioxid
und Calciumsulfat, sowie das nicht gelöste Zinkferrit und etwas
Zinkoxid, da es während der neutralen Laugung im allgemeinen
fast immer unmöglich ist, das in der Röstblende vorhandene
Zinkoxid quantitativ aufzulösen. Der Rückstand enthält außerdem
etwas Eisenhydroxid, das während der neutralen Laugung ausge
fällt wurde.
Dieser Rückstand wird nun erfindungsgemäß direkt der "Jarosit-Fällung"
unterworfen, in der das Eisen selektiv als Jarosit bei
erhöhter Temperatur (etwa die gleiche Temperatur wie bei
der nachstehend beschriebenen heißen sauren Laugung) ausge
fällt wird. Da Jarosit die Formel X₂[Fe₆(SO₄)₄(OH)₁₂] hat, in
der X ein Ammonium- oder Alkalimetallion ist, müssen dem Medium
während der Fällung Ammonium- oder Alkalimetallionen zugesetzt
werden, z. B. in Form eines Salzes oder einer Base. Ammoniumionen
werden in Form von Ammoniak gemäß folgender Gleichung zugesetzt:
3 Fe₂(SO₄)₃ + 2 NH₄OH + 10 H₂O → (NH₄)₂[Fe₆(SO₄)₄(OH)₁₂] + 5 H₂SO₄
Aus der Gleichung ist ersichtlich, daß während der Reaktion
Schwefelsäure entsteht. Die Flüssigkeit enthält außerdem die
überschüssige, während der heißen Laugung nicht verwendete
Schwefelsäure, falls diese nach einer Ausführungsform der Erfindung
als abgetrennte Flüssigkeit in die Stufe der Jarosit-Ausfällung
eingespeist wird. Diese Gesamtmenge an Schwefelsäure ist für
eine gute Jarosit-Fällung zu groß. Um eine schnelle und möglichst
vollständige Fällung des Eisens als Jarosit zu erhalten, so daß
der Eisengehalt in der Restflüssigkeit gering ist, wird im
allgemeinem sichergestellt, daß der End-pH-Wert der Fällung etwa
1,0 bis 1,5 beträgt. Um größere Säureverluste zu vermeiden, wird
üblicherweise für diesen Zweck eine basische Zinkverbindung ver
wendet. Reines Zinkoxid wäre ideal. Da es jedoch zu teuer ist,
wird in der Praxis Röstblende verwendet.
Gelegentlich wird eine Jarosit-Fällung in zwei Stufen aufgetrennt,
nämlich in eine "Vorneutralisation" und in die "eigentliche
Jarosit-Fällung". In der Vorneutralisation wird ein Teil der als
Neutralisationsmittel verwendeten Röstblende der Flüssigkeit
zugegeben und auf diese Weise der pH-Wert fast bis an den
gewünschten Wert gebracht. In der eigentlichen Jarosit-Fällung
werden der Rest der benötigten Röstblende und die Ammonium- oder
Alkalimetallionen zugesetzt.
Nach der Jarosit-Fällung folgt eine weitere Feststoff/Flüssig
trennung. Wird die Jarosit-Fällung in eine Vorneutralisation
und eine eigentliche Jarosit-Fällung aufgetrennt, so kann man
nach jeder Stufe eine Feststoff/Flüssigtrennung durchführen,
wobei dann der Rückstand aus der Vorneutralisation in die heiße
saure Laugung zurückgeführt wird.
Die in dieser Trennstufe erhaltene Flüssigkeit ist eine wäßrige
Zinksulfatlösung, die wegen des pH-Wertes der Jarosit-Fällung
noch etwas Säure enthält. Diese Flüssigkeit wird in die Stufe
der neutralen Laugung zurückgeführt, wo die Säure neutralisiert
wird.
Die abgetrennten Feststoffe sind als "Jarosit-Rückstand"
bekannt. Dieser Rückstand enthält nicht nur den ausgefällten
Jarosit, sondern auch andere Bestandteile, die aus der als Neu
tralisationsmittel zugesetzten Röstblende stammen. Aus dieser
Röstblende löst sich nun das Zinkoxid (und das auch nicht
quantitativ) während der Jarosit-Fällung, das in der Röstblende
vorhandene Zinkferrit sowie andere unlösliche Bestandteile bleiben
ungelöst und finden sich deshalb in dem Jarositrückstand
wieder. Dieser Rückstand wird erfindungsgemäß der Stufe der
heißen sauren Laugung zugeführt.
Der Rückstand wird bei erhöhter Temperatur (im allgemeinen
80 bis 100°C, vorzugsweise etwa 95°C) mit einem Überschuß an
ziemlich starker Schwefelsäure behandelt, so daß sich das Zink
ferrit (und das in dem Rückstand auch vorhandene Zinkoxid und
Eisenhydroxid) auflöst. Die Säure sollte etwa 180 bis 250 g
Schwefelsäure je Liter enthalten, in der Praxis reicht es
jedoch aus, Schwefelsäure mit einem Gehalt von 130 bis 250 g
Säure je Liter zu verwenden. Deshalb kann man Zellsäure ver
wenden, die man gegebenenfalls mit frischer Schwefelsäure
verstärkt. Am Ende der Behandlung sollte die Flüssigkeit immer
noch stark sauer sein, d. h. sie sollte theoretisch etwa 80 bis
120 g Schwefelsäure je Liter enthalten; in der Praxis sind jedoch etwa
40 bis 120 g Schwefelsäure je Liter geeignet. Diese Behandlung
ist als "heiße saure Laugung" bekannt.
An die heiße saure Laugung schließt sich wie bei der neutralen
Laugung eine Feststoff/Flüssigtrennung an. Die Feststoffe werden
als Laugenrückstand entfernt. Die Flüssigkeit enthält die
gelösten Zink- und Eisensulfate sowie nicht verwendete über
schüssige Schwefelsäure. Diese Flüssigkeit wird entweder in die
Stufe der Jarosit-Ausfällung oder in die Stufe der neutralen
Laugung eingespeist.
Auf diese Weise erreicht man (zumindest theoretisch), daß kein
Rückstand, der noch lösliches Zink enthält, aus dem Verfahren
entfernt wird.
In Fig. 1 wird zum Vergleich das am weitesten entwickelte
bekannte Verfahren zur Laugung von Röstblende nach Steintveit als
kontinuierliches Verfahren dargestellt. Die neutrale Laugung wird
mit I bezeichnet und der Einfachheit halber als Einstufenverfahren
dargestellt. Dieser neutralen Laugung wird über 1 frische
Röstblende, über 2 Schwefelsäure und über 3 Luft zugeführt. Das
Produkt dieser neutralen Laugung gelangt über 4 zu einem Eindicker II,
in dem die Trennung in eine Zinksulfatlösung und eine
Feststoffaufschlämmung erfolgt. Die Zinksulfatlösung wird
über 5 als Überlauf aus dem Eindicker II entfernt. Die Aufschlämmung
wird vom Boden des Eindickers II über 6 in die heiße saure
Laugung III geführt, die wiederum der Einfachheit halber als
Einstufenverfahren dargestellt ist. Über 7 wird Schwefelsäure
zugeführt, das Produkt der heißen sauren Laugung III gelangt
über 8 in einen Eindicker IV, wo eine Trennung in Flüssigkeit
und eine Feststoffaufschlämmung erfolgt. Die Flüssigkeit wird
über 9 als Überlauf entfernt und gelangt in die Jarosit-Fällung V,
die der Einfachheit halber als Einstufenverfahren dargestellt ist.
Vom Boden des Eindickers IV gelangt die Aufschlämmung in
ein Filter VI, wo sie in Feststoffe und Flüssigkeit
aufgetrennt wird. Die abgetrennten Feststoffe werden auf
dem Filter mit Wasser, das über 11 eingespeist wird, gewaschen
und dann über 12 entfernt. Die aus dem Filter abfließende
Flüssigkeit wird über 13 der Jarosit-Fällung V zugeführt. Der
Jarosit-Fällung V wird Ammoniak über 14 und Röstblende über 15 zu
geführt. Das Produkt der Jarosit-Fällung gelangt über 16 zu
einem Eindicker VII, wo die Trennung in eine Flüssigkeit und
eine Feststoffaufschlämmung erfolgt. Der Überlauf aus dem Ein
dicker VII wird über 17 in die neutrale Laugung zurückgeführt.
Die Aufschlämmung wird vom Boden des Eindickers VII über 18
einer sauren Jarositwäsche VIII zugeführt, die der Einfachheit
halber als Einstufenverfahren dargestellt ist. Die Schwefel
säure wird über 19 zugeführt. Das Produkt dieser sauren Jaro
sitwäsche gelangt über 20 zu einem Eindicker IX, wo die Trennung
in eine Flüssigkeit und eine Feststoffaufschlämmung erfolgt. Der
Überlauf dieses Eindickers IX wird über 21 entfernt. Die
Aufschlämmung gelangt vom Boden des Eindickers IX über 22 zu
einem Filter X, wo die Aufschlämmung in Feststoffe und Flüssigkeit
aufgetrennt wird. Die Feststoffe werden auf dem Filter mit
Wasser, das über 23 eingespeist wird, ein zweites Mal gewaschen
und dann über 24 entfernt. Die Gesamtmenge der vom Filter ab
fließenden Flüssigkeit wird über 25 mit der Flüssigkeit aus 21
vereinigt und gelangt über 26 zur Jarosit-Fällung V zurück.
Die in diesem Verfahren verwendete Schwefelsäure ist Zellensäure,
wobei jedoch die Zugabe von frischer Schwefelsäure (oder von
Sulfationen in jeder anderen Form) notwendig ist, um das
Sulfatgleichgewicht des Systems aufrechtzuerhalten, da Sulfat
(in Form von Jarosit) ständig aus dem System entfernt wird.
Frische konzentrierte Schwefelsäure wird am besten in die heiße
saure Laugung eingeführt.
Erfindungsgemäß kommen die vorstehend erläuterte saure Jarosit
wäsche und die nachfolgenden Verfahrensstufen IX und X in Fortfall und
es wird trotzdem die gleiche Laugungswirkung erreicht, da die gesamte
Jarosit-Fällung in die heiße saure Laugung zurückgeführt wird.
Die im Jarositrückstand vorhandenen Zinkverbindungen lösen sich
während der heißen sauren Laugung auf. Der Jarosit selbst löst
sich nur zu einem sehr geringen Ausmaß wieder auf, so daß der
weitaus größere Anteil an Jarosit mit dem Rückstand entfernt
werden kann. Es wurde festgestellt, daß die Anwesenheit von
geringen Mengen anderer verunreinigender Metalle keine Schwie
rigkeiten macht.
Die erfindungsgemäße Verbesserung ist in Fig. 2 und 3 darge
stellt, die Erklärungen für Fig. 1 gelten auch für diese Figuren.
Diese Verbesserung beruht auf der Tatsache, daß der Rückstand
der neutralen Laugung immer noch Zinkoxid und etwas Eisenhydroxid
enthält. Durch Einbringung dieser Verbindungen direkt in
die Jarosit-Fällung benötigt diese weniger frische Röstblende als
Neutralisationsmittel. Das wiederum führt dazu, daß durch den
Kreislauf III-IV-V-VII der Fig. 2 weniger Flüssigkeit läuft als in
dem entsprechenden Kreislauf der Fig. 1, so daß die in Fig. 2
benötigte Anlage kleiner und somit billiger ist.
In Fig. 3 ist das Verfahren der Fig. 2 auf andere Weise darge
stellt, die Einfachheit des Verfahrens ist deutlicher.
Gemäß der Fig. 2 oder 3 werden der neutralen Laugung (60°C,
mittlere Verweilzeit 2 Stunden) über Leitung 1 22,8 Tonnen/Std.
Röstblende, die 59 Gewichtsprozent Zink, 11 Gewichtsprozent
Eisen und 1,8 Gewichtsprozent Sulfat enthält, über Leitung 2
72,7 m³/Stunde Zellensäure, die 159 g Schwefelsäure/Liter und
52 g Zink/Liter enthält, und 25 m³/Stunde Zink enthaltende
Flüssigkeit aus verschiedenen Teilen der Zinkanlage, die 53,1 g
Schwefelsäure/Liter und 100 g Zink/Liter enthält, sowie über
Leitung 3 Luft zugeführt.
Der Überlauf aus dem Eindicker II wird über Leitung 5 in einer
Menge von 200 m³/Stunde als neutrale Zinksulfatlösung mit
einem Gehalt von 139,5 g Zink/Liter entfernt. Über Leitung 6
wird vom Boden des Eindickers II eine Aufschlämmung abgezogen,
die aus 30 m³/Stunde Flüssigkeit und 12 152 kg/Stunde Feststoff
besteht. Diese Feststoffe enthalten 29,6 Gewichtsprozent Zink
und 22,55 Gewichtsprozent Eisen. Diese Aufschlämmung wird der
Jarosit-Fällung V (95°C, mittlere Verweilzeit 228 Minuten) zu
geführt. Über Leitung 14 werden 200 kg/Stunde Ammoniak (in
Form von Gas) und über Leitung 15 7 Tonnen/Stunde Röstblende
eingespeist.
Als Überlauf des Eindickers VII werden über Leitung 17 145 m³/
Stunde saure Zinksulfatlösung, die 110 g Zink/Liter, 6,5 g
Schwefelsäure/Liter und 1 g Eisen(III)/Liter und 0,6 g Eisen(II)/
Liter enthält, in die neutrale Laugung zurückgeführt. Vom
Boden des Eindickers VII wird über Leitung 18 eine Aufschlämmung,
die 40 m³/Stunde Flüssigkeit und 18 270 kg/Stunde Feststoffe
enthält, abgezogen. Diese Feststoffe enthalten 13,79 Gewichtsprozent
Zink, 20,20 Gewichtsprozent Eisen und 15,65 Gewichtsprozent
Sulfat.
Diese Aufschlämmung wird der heißen sauren Laugung (95°C,
mittlere Verweilzeit 180 Minuten) zugeführt, in die 83,3 m³/Std.
Zellensäure und 1419 Liter/Stunde frische 96gewichtsprozentige
Schwefelsäure über Leitung 7 eingespeist werden.
Als Überlauf des Eindickers IV werden über Leitung 9
87 m³/Stunde Flüssigkeit, die 50,8 g Schwefelsäure/Liter, 81,0 g
Zink/Liter und 15,7 g Eisen(III)/Liter enthält, der Jarosit-Fällung
zugeführt. Vom Boden des Eindickers IV wird über Leitung 10
eine Aufschlämmung, die aus 50 m³/Stunde Flüssigkeit
und 11 500 kg/Stunde Feststoffen besteht, abgezogen. Diese
Feststoffe enthalten 1,34 Gewichtsprozent Zink, 28,24 Gewichtsprozent
Eisen und 24,79 Gewichtsprozent Sulfat.
Diese Aufschlämmung gelangt auf ein Filter VI, wo die abge
trennten Feststoffe durch Sprühen mit 23 m³/Stunde Wasser,
das über Leitung 11 eingespeist wird, ein zweites Mal gewaschen
werden. Über Leitung 12 verlassen 11 500 kg/Stunde Feststoffe
das Verfahren. Diese Feststoffe enthalten 5 m³/Stunde Flüssigkeit,
die 11,8 g Schwefelsäure/Liter, 28 g Zink/Liter und
6 g Eisen(III)/Liter enthält.
Vom Filter VI gelangen über Leitung 13 68 m³/Stunde Flüssigkeit,
die 36,5 g Schwefelsäure/Liter, 57,5 g Zink/Liter und
11,1 g Eisen(III)/Liter enthält, zur Jarosit-Fällung zurück.
Die Laugungswirkung beträgt 98,3%.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Zinksulfatlösung für die elektrolytische Herstellung von Zink, bei dem ein durch Abrösten von einem sulfidischen Zinkerzkonzentrat erhaltenes Einsatzmaterial einer neutralen Laugung mit einer schwefelsäure haltigen Lösung, einer heißen sauren Laugung mit einer schwefel säurehaltigen Lösung und einer gesonderten Behandlung zum Ausfällen von Jarosit unterworfen wird, wobei nach jeder Behandlungsstufe eine Feststoff/Flüssigtrennung erfolgt und die für die Elektrolyse einsetzbare Zinksulfatlösung aus der Trennstufe im Anschluß an die neutrale Laugung als Produktstrom abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß man den festen Rückstand der neutralen Laugung direkt in die Stufe der Jarosit-Fällung einspeist, den aus dieser Stufe abgetrennten festen Rückstand der heißen sauren Laugung zuführt und gleichzeitig die abgetrennte Flüssigkeit der Jarosit-Fällungsstufe im Kreislauf in die neutrale Laugung zurück führt, während die aus der Stufe der heißen sauren Laugung abge trennte Flüssigkeit entweder in die Stufe der Jarosit-Ausfällung oder die Stufe der neutralen Laugung eingespeist wird.
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