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Tunnelofen zum Brennen von Dachziegeln Trotz der großen Verbreitung,
die der Tunnelofen als neuheitlichen wirtschaftlichen Arbeitsverfahren am weitgehendsten
angepaßte Brennvorrichtung sowohl in der grob- wie in der feinkeramischen Industrie
bereits gefunden hat, ist er für einzelne Zweige der Herstellung keramischer Fertigerzeugnisse
bisher noch recht wenig benutzt worden, weil seine mengenmäßige Leistungsfähigkeit
gewisse Grenzen besitzt bzw. weil seine Längenabmessungen bei großer mengenmäßiger
Steigerung der Leistung so hohe werden, daß die Baukosten eines derartigen Ofens
eine Wirtschaftlichkeit des Tunnelofenbetriebes trotz aller sonstigen damit verbundenen
Vorteile nicht mehr zulassen. Eine erhebliche Steigerung der Breiten- und Höhenabmessungen
des Tunnelofens, die gleichfalls eine Leistungssteigerung ermöglichen würde, hat
man bisher nur vereinzelt durchzuführen versucht, weil große Ofenquerschnitte sofort
die Gefahr ungleichmäßiger Wärmeverteilung im Inneren des Ofenkanals und damit eines
ungleichmäßigen Ausfalles des Brandes zur Folge haben.
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Für Verwendungszwecke, bei denen diese Ungleichmäßigkeiten wegen der
verhältnismäßig geringen Empfindlichkeit des Gutes nicht zu sehr ins Gewicht fallen,
wie beispielsweise für das Brennen von Normalziegeln, ist e s möglich, zufriedenstellende
Wirkungen durch Beheizung der Ofen mit Schüttfeuerung in Art der Ringofenbeheizung
zu schaffen. Hierbei werden in der Vollfeuefizone mehrere Schüttfeuerungen nebeneinander
über die Breite des Ofens angeordnet, die man beispielsweise, wie sich in der Praxis
gezeigt hat, recht erheblich, bis zu 4 m und mehr, steigern kann, ohne die Ungleichmäßigkeiten
in der Beheizung größer werden zu lassen, als sie von Normalziegeln vertragen werden.
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Für das Brennen von Dachziegeln, für das man ebenfalls bereits vielfach
versucht hat, den Tunnelofen zu benutzen, -genügt diese Lösung jedoch nicht; Dachziegel
erfordern eine wesentlich sorgfältigere Behandlung beim Brande, insbesondere hinsichtlich
der Gleichmäßigkeit der Brennbedingungen und Innehaltung einer bestimmten Temperatursteigerung,
wenn man Waren einwandfreier Güte herstellen will; andererseits muß, um eine Wirtschaftlichkeit
des Tunnelofens im Vergleich zu dem üblicherweise zum Dachziegelbrand benutzten
Zickzackofen zu erzielen, die Leistung so hoch gesteigert werden, daß beispielsweise
für eine Leistung von 4o ooo Dachziegeln in 24 Std. bereits ein Tunnelofen von einer
lichten Ofenbreite von 4 m und einer Länge des Ofenkanals von i5o m erforderlich
ist.
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Durch die vorliegende Erfindung wird es nun ermöglicht, in einem solchen
Tunnelofen, in dem man, um einigermaßen gleiche Temperaturverhältnisse im Ofenkanal
zu erhalten, unbedingt auf die Schüttfeuerung angewiesen ist, auch vollkommen den
Erfordernissen des Dachziegelbrandes angepaßte Temperaturverhältnisse zu schaffen.
Während die bisherigen Ausführungen von Tunnelöfen mit Schüttfeuerungen Feuerungen
nur in der Brennzone
vorsahen, werden diese Feuerungen nach der
Erfindung am Anfang der verhältnismäßig langen Brennzone lediglich in der Mitte
des Ofenkanals vorgesehen, während die Ränder des Besatzes wie bisher durch die
nach dem Einfahrtsende des Ofens strömenden Heizgase erwärmt werden. Diese Anordnung
der Schüttfeuerungen, die in bekannter Weise zweckmäßig mechanisch angetrieben und
ein für allemal. der einzuhaltenden Brennkurve entsprechend eingestellt werden,
ermöglicht es in sehr einfacher Weise, diese Brennkurve gleichmäßig den Erfordernissen
des Dachziegelbrandes entsprechend im Betriebe einzuhalten und unter gleichzeitiger
entsprechender Einstellung der Zugverhältnisse in der Vorwärmzone eine gleichmäßige
und allmähliche Hochheizung des gesamten Besatzes, nicht nur der äußeren Stapel,
zu erzielen, wie sie zur Erzeugung eines einwandfreien Erzeugnisses beim Dachziegelbrand
unbedingt erforderlich ist.
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Ein gemäß der Erfindung ausgeführter Tunnelofen ist in den Zeichnungen
schematisch dargestellt. Abb. r zeigt einen Längsschnitt durch den neuen Tunnelofen,
Abb. a einen Grundriß, aus dem die Art der Anordnung der Feuerungen ersichtlich
ist.
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Durch die Erfindung wird, es erstmalig ermöglicht, einen Tunnelofen
großer Leistung zum Brennen von Dachziegeln herzustellen, der in bezug auf die Güte
der erzeugten Ware ebenso wie auf die Leistung im Verhältnis zu den Gestehungskosten
den Zickzackofen übertrifft. Die Erfindung bedeutet daher für die in Frage kommenden
Industriezweige einen beträchtlichen technischen und wirtschaftlichen Fortschritt.