DE1542369C - Kammerofen mit wanderndem Feuer - Google Patents
Kammerofen mit wanderndem FeuerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kammerofen mit wanderndem Feuer für indirekte Beheizung aus
einer Anzahl von an ihren Längsseiten aneinanderliegenden Brennkammern, die vorzugsweise ein Vielfaches
von 4 ist, wobei die Brennkammern an ihren Längsseiten von Heizwänden begrenzt sind, in denen
sich Umlenkeinbauten für einen möglichst langen Weg der Ofengase in den Heizwänden befinden.
Zum Brennen von keramischen und feuerfesten Gegenständen, insbesondere in der Ziegelei, sind
Ringöfen und Ringkammeröfen bekannt, bei denen auf einer kreisrunden, elliptischen oder rechteckigen
Bodenfläche eine beträchtliche Anzahl von Ofenkammern nebeneinander angeordnet sind. Es handelt
sich bei diesen Ofentypen um eine direkte Beheizung, in der die Ofengase durch Kanäle in der Ofensohle
eintreten, das Brenngut umspülen und im oberen Bereich der Kammer abgezogen werden. Eine andere
Möglichkeit ist die direkte Beheizung mit überschlagender Flamme, wobei in den Kammern, in denen
eben das Feuer liegt, die Heizgase an einer Strahlungswand entlangstreichen und von oben das Brenngut
der Kammer beaufschlagen. Es können innerhalb des Ofens mehrere Brennzonen, also z. B. für einen
Vorbrand und einen Garbrand, vorgesehen werden. Die Chargenzeit ist im allgemeinen sehr lang und
beträgt je nach Ofengröße bis zu mehreren Wochen.
Es ist offensichtlich, daß derartige Ofenanlagen eine sehr geringe Anpassungsfähigkeit an unterschiedliches
Brenngut und unterschiedliche Brennprogramme besitzen.
Beim Brennen von besonderen keramischen oder feuerfesten Produkten und insbesondere zur Herstellung
von Kunstkohlen verbietet sich jedoch eine direkte Beheizung in den oben beschriebenen Ringöfen
oder Ringkammeröfen. Besondere Probleme beim Brennen in Öfen mit wanderndem Feuer treten
auch dann auf, wenn das Brenngut mit zunehmender Erwärmung zur Entwicklung flüchtiger Substanzen
neigt. Dies gilt insbesondere für die Herstellung von Kunstkohlen u. dgl. aus einem graphitischen Material,
welches mit Hilfe von Erdöl- oder Kohleprodukten gebunden ist. Es entwickeln sich dann bei der Entgasung
flüchtige, brennbare Stoffe, die sich entzünden und das sogenannte »Flammen« hervorrufen.
Alle diese Erscheinungen beeinträchtigen einen gleichmäßigen Ofengang mit möglichst geringem
Temperaturgefälle innerhalb des Brenngutes und Einhaltung der erforderlichen Aufheizgeschwindigkeit
und Brenntemperatur.
Die Beheizung der Kammern, in denen das Feuer liegt, erfolgt im allgemeinen mit flüssigen oder gasförmigen
Brennstoffen, insbesondere Heizöl. Die Wandtemperaturen der Kammern sind durch die
Feuerbeständigkeit der Ofenzustellung begrenzt. Bei Betrieb der Öfen ist zu berücksichtigen, daß die
Flammentemperatur von z. B. Heizöl in der Größenordnung von 2000° C liegt, die zulässige Wandbelastung
in der Größenordnung von etwa 1300 bis 1400° C und die Brenntemperatur in etwa um
1000° C beträgt. Es ist also die Gasführung, insbesondere bei indirekt beheizten Kammern, für einen
wirtschaftlichen Ofenbetrieb zur Erzeugung qualitativ hochwertiger gebrannter Gegenstände von besonderer
Bedeutung, darüber hinaus ist die Vorwärmung des Brenngutes durch gegenströmendes Abgas sowie
die Vorwärmung der Verbrennungsluft an dem abkühlenden Brenngut erforderlich. In gewissem Umfang
wird man auch eine Gasumwälzung vornehmen. Es ist auch bereits ein Ofensystem mit indirekter
Beheizung des Brenngutes bekannt (USA.-Patentschrift 2 699 931). Dieser Ofen ist aufgebaut aus
einer Anzahl von Kammergruppen, an Stelle der einzelnen Kammern nach den bekannten Ofenkonstruktionen
für direkte Beheizung. Jede Kammergruppe weist eine Anzahl von Einzelkammern auf. Diese
liegen innerhalb ihrer Gruppe mit den Längsseiten
ίο aneinander. Die Gasführung ist derart, daß die gleichen
Kammern jeder Gruppe hintereinandergeschaltet sind. Da bei dieser Konstruktion nur ein quadratischer
oder rechteckiger Ofen in Frage kommt, ergeben sich unterschiedlich lange Gaswege bei
Überleiten der Gase über Sammelkanäle aus einer Ofenhälfte in die andere. Durch die unterschiedlich
langen Gaswege bei den einzelnen Kammergruppen ist die Gleichmäßigkeit des Ofenbetriebes und damit
das Wärmeangebot an das Brenngut nicht in allen Kammern gleich. Abgesehen davon treten Schwierigkeiten
bei einem Brenngut auf, welches zum Flammen neigt und beträchtliche Gasmengen entwickelt.
Die Erfindung betrifft nun eine Ofenkonstruktion, die durch eine verbesserte Gasführung innerhalb der
einzelnen Ofenkammern eine vollkommen gleichmäßige Ofenführung gewährleistet und "dadurch das
Brenngut qualitativ besser ist infolge der Gleichmäßigkeit des Wärmeangebots. Gegenüber der bekannten
Ofenkonstruktion stellt der erfindungsgemäße Kammerofen insofern eine weitere Verbesserung dar,
als er hinsichtlich des Brennprogramms und auch des sehr unterschiedlichen Brenngutes sehr anpassungsfähig
ist. In dem erfindungsgemäßen Kammerofen lassen sich ohne Schwierigkeiten auch solche
Kohleprodukte brennen, die bisher infolge des sogenannten Flammens zu Schwierigkeiten führten. Der
erfindungsgemäße Kammerofen mit wanderndem Feuer für indirekte Beheizung aus einer Anzahl von
an ihren Längsseiten aneinanderliegenden Brennkammern, die vorzugsweise ein Vielfaches von 4 ist,
wobei die Brennkammern an ihren Längsseiten von Heizwänden begrenzt sind, in denen sich Umlenkeinbauten
für einen möglichst langen Weg der Ofengase in den Heizwänden befinden, ist dadurch gekennzeichnet,
daß den beiden Heizwänden jeder Kammer die Heizgase durch einen gemeinsamen, mit
Brennern versehenen Gaseintrittsschacht von dem Gasaustrittsschacht der vorhergehenden Kammer
kommend zuströmen und durch einen gemeinsamen Gasaustrittsschacht in den Gaseintrittsschacht der
folgenden Kammer abströmen.
Die Erfindung betrifft auch noch ein Verfahren zum Betreiben des neuen Ofens, in dem in die kalte
Kammer die Verbrennungsluft eingeleitet, diese an dem sich abkühlenden Brenngut vorgewärmt und
dem Brenner in der Kammer zugeführt wird, in der das Feuer liegt. Die heißen Ofengase dienen in den
sich anschließenden Kammern zur Vorwärmung des frischen Brenngutes und verlassen den Ofen bei der
letzten vollen oder kalten Kammer durch den Schornstein.
Die Erfindung wird nun an Hand der Figuren, und zwar im Vergleich zu einer bekannten Ofenkonstruktion
(USA.-Patentschrift 2 699 931) näher erläutert.
Bei dieser handelt es sich ebenfalls um eine indirekte Beheizung des zu brennenden Gutes. Grundsätzlich
entspricht der Ofenaufbau den bekannten Ringkammeröfen, die nebeneinander angeordnet auf
einem runden, elliptischen oder rechteckigen Grundriß Kammern zur Aufnahme des Gutes für direkte
Beheizung aufweisen, also mit überschlagender Flamme oder Zutritt der Heizgase durch die Ofensohle.
An Stelle der Kammern bei direkt beheizten Ringkammeröfen weist die bekannte Ofenkonstruktion
für indirekte Beheizung aneinander angeordnete Zellengruppen, die aus einer Anzahl von Zellen bestehen,
auf.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen dieses bekannte Ofensystem, wobei F i g. 3 einen schematischen Überblick
über die Anordnung der Zellen und Zellengruppen in dem gesamten Ofensystem mit Strömungsrichtung
der Heizgase und die Fig. 1 und 2 einen horizontalen Schnitt nach b-b der Fig. 2 und die Fig. 2 einen
vertikalen Schnitt nach a-a der Fig. 1 einer Zelle bzw. deren begrenzende Heizwand darstellt.
Die F i g. 4 bis 6 betreffen die erfindungsgemäße Ofenkonstruktion. Aus F i g. 6 geht schematisch die
Anordnung der hintereinander-, mit den Schmalseiten aneinanderliegenden Kammern und die etwa serpentinenartige
Strömungsrichtung der Heizgase her-) vor. Die F i g. 4 und 5 zeigen wieder .einen horizontalen
Schnitt der Kammer nach c-c aus F i g. 5 bzw. einen vertikalen Schnitt durch die Heizwand d-d der
Fig. 4.
Nach den F i g. 1 bis 3 umfaßt diese Ofeneinheit 2X9 Zellengruppen 10 aus je 6 Zellen 100. Die
Zelle 100 ist an beiden Längsseiten von Heizwänden 110, 120 begrenzt. In den Heizwänden 110 bzw. 120
befinden sich Umlenkmauern 111 bzw. 121, 121a, die Kanäle 119, 129 für den Durchgang der Heizgase
bilden. Dadurch wird der Weg der Heizgase verlängert und damit der Wärmeübergang und der
feuerungstechnische Wirkungsgrad verbessert. Der übergang der Heizgase aus der Heizwand einer Zelle
in die nächste erfolgt über den Kanal 124 für die Heizwand 120. An der Stelle des Heizgas-Eintrittes
sind noch Brenner 125 für Beheizung vorgesehen, wenn diese Kammer eben das Hauptfeuer hat. Das
Heizgas umströmt die Umlenkmauern 121, 121 a in der durch Pfeile angedeuteten Richtung 122 und verläßt
die Heizwand 120 über den Austrittskanal 126. )i Sinngemäß durchströmt ein Gasstrom 112 die Heizwand
110.
In der Fig. 3 ist nun die Gasführung der einzelnen Zellengruppen gezeigt. Die Gasströme der
einzelnen Zellen einer Zellengruppe, z. B. 112, 122, durchströmen hintereinander die gleichen Zellen der
hintereinander angeordneten Zellengruppen und sammeln sich in dem Sammelkanal 151, um von dort
auf die einzelnen Zellen der 1. Gruppe der 2. Ofenhälfte aufgeteilt zu werden. Der Gaskreislauf zwischen
der rechten und linken Ofenhälfte ist durch den Sammelkanal 152 geschlossen.
Bei dieser Gasführung erfolgt die Einbringung von Frischluft für die Beheizung über die Brenner, z. B.
125, jeweils unter der kalten Zellengruppe, die eben ausgeräumt und neu geladen wird. Aus dieser Zellengruppe
wird auch das Abgas dem Schornstein zugeführt.
Immer wenn eine 1. oder letzte Zellengruppe einer Ofenhälfte kalt ist, befindet sich innerhalb des Gasweges
nur einer der Sammelkanäle 151, 152, ist jedoch eine mittlere Zellengruppe kalt, so werden
beide Sammelkanäle von Gasen durchströmt. Dies ist eine Ursache für Unregelmäßigkeiten beim Brennvorgang.
Es sind nämlich dadurch die Wege, die Strömungsverhältnisse und das Wärmeangebot in den
einzelnen Zellen der Zellengruppen unterschiedlich. Darüber hinaus weist ein solcher Ofen eine bemerkenswerte
Trägheit und eine sehr geringe Anpassungsfähigkeit auf.
Enthält das zu brennende Gut ein beträchtliche Menge an flüchtigen, brennbaren Substanzen, so
kommt es zu dem gefürchteten »Flammen«, das zu einer Beschädigung des Brenngutes führen kann.
Dieses Flammen ist schwer zu überwachen. Es ist nur durch die Strömungsgeschwindigkeit der Heizgase
zu beeinflussen, wodurch jedoch wieder die Homogenität des Ofenbetriebes gestört wird. Es
kommt zu örtlichen Unterschieden in der Kammertemperatur und damit in der Temperatur des Brenngutes,
was sich sehr nachteilig auf die Qualität des Brenngutes auswirkt. Diese Erscheinungen sind um
so ausgeprägter, je uneinheitlicher das Brenngut, insbesondere was seinen Gehalt an flüchtigen, brennbaren
Bestandteilen anbelangt, ist. In diesem bekannten Ofensystem lassen sich also Gegenstände,
die einen hohen Anteil an flüchtigen Substanzen bei der Erwärmung entwickeln, z. B. mit beträchtlichem
Pechgehalt, nicht verarbeiten. Dazu kommt, daß das Abbrennen dieser flüchtigen Substanzen innerhalb
der Zellen zu einem beträchtlichen Gehalt an Abgasen führt.
In der Praxis zeigte sich, daß das zu verarbeitende Brenngut hinsichtlich seiner Dimensionen oft sehr
unterschiedlich ist. Es wäre daher zweckmäßig, wenn Kammern oder Zellen verschiedener Größe zur Verfugung
stünden. Um dieser Forderung zu entsprechen, ist es üblich, mehrere Öfen unterschiedlicher
Kammer- oder Zellengröße anzuwenden. Dies ist jedoch ein sehr kostspieliges Verfahren.
Darüber hinaus können im Brenngut beträchtliche Unterschiede hinsichtlich Körnung und Porosität vorliegen,
so daß auch Variationsmöglichkeiten in den Brennprogrammen zur exakten Anpassung an das
jeweilige Brenngut wünschenswert sind.
In der Industrie sind in derartigen Öfen häufig auch Produkte zu verarbeiten, die sehr unterschiedliche
maximale Temperaturen erfordern. So benötigt man für ein graphitierendes Brennen von Kunstkohlen
u. dgl. nur eine Temperatur von etwa 600° C, wird jedoch der Ofen mit Schweröl gefeuert und ist
eine gute Verbrennung zu gewährleisten, so erreichen die Heizwände etwa 1200° C, was aber im Falle eines
graphitierenden Brennens nicht erforderlich und häufig sogar schädlich ist.
Um nun einen für jedes beliebige Brennverfahren anpassungsfähigen Ofen zu haben, müßte man in den
Werken entsprechend viele kleinere Ofeneinheiten mit nur wenigen, z. B. 2 oder 3 Kammern je Gruppe
vorsehen. Mit diesen kleinen Ofeneinheiten lassen sich jedoch die Probleme mit dem Flammen und
mit dem beträchtlichen Temperaturunterschied zwischen der Heizwandtemperatur und der benötigten
Brenntemperatur nicht eliminieren. Diese kleinen Ofeneinheiten würden also sehr unwirtschaftlich
arbeiten.
Die oben aufgezeigten Probleme lassen sich erfindungsgemäß dadurch eliminieren, daß an Stelle
einer Gruppe von mehreren Zellen mit paralleler Gasführung jeweils nur eine Kammer angewandt
wird und die Gase die mit den Breitseiten aneinanderliegenden Kammern hintereinander umstreichen. Das
bedeutet, daß der Weg der Heizgase in einer Ofen-
hälfte bei ζ. Β. rechteckiger Ofeneinheit, serpentinenartig
ist, also z. B. von rechts nach links in der einen Kammer und von links nach rechts in der
nächsten Kammer usf. Um immer einen optimalen Heizgaskreislauf bei wandernder Brennzone zu gewährleisten,
soll die Anzahl der Kammern ein Vielfaches von 4 sein.
Nach der Fig. 6 umfaßt eine erfindungsgemäße
Ofeneinheit 16 Kammerna bis p, wobei jede Kammer
10 von Heizwänden 11, 12 begrenzt ist. Bei diesen Heizwänden handelt es sich wieder um doppelwandige
Systeme mit Umlenkeinbauten 13, 13 α und 14, 14 a. Die Teilströme 16, 17 durchfließen die Heizwände
11, 12 im Sinne der Pfeile in der F i g. 4, in die sie über den Kanal 17 eintreten und diese durch
den Kanal 18 verlassen. Die Beheizung der Brennzone erfolgt mit Hilfe der Brenner 19 in dem Zuführungskanal
17.
Die Größe der einzelnen Brennkammern wird für optimalen Nutzungsgrad bei den zu verarbeitenden
Produkten gewählt. Bei der erfindungsgemäßen Gasführung und Ofenkonstruktion sind die Wandtemperaturen
nicht nur tiefer als bei der bekannten Konstruktion, also z.B. 10000C an Stelle von 1200° C,
sondern auch wesentlich gleichmäßiger. Bei der An-Ordnung der Kammern nach Fig. 6 ist die Plätzausnutzung
— also die Bodenfläche, die das Ofensystem insgesamt einnimmt — außerordentlich günstig.
Darüber hinaus sind die Außenflächen des Ofens verhältnismäßig klein, so daß Wärmeverluste
über die Ofenhaut gering sind.
Wie dies bei Brennofen mit wanderndem Feuer immer der Fall ist, sind ein oder mehrere Kammern
kalt, also entweder beim Ausräumen oder beim Laden. Bei der in F i g. 6 gezeigten Ausführungsform
wird die Kammer ρ geladen. Die Ofenatmosphäre bewegt sich im Gegenstrom zu dem Brenngut, also
die kalte Verbrennungsluft L tritt bei der fertiggebrannten
Kammer α ein, durchströmt im Sinne der Pfeile die einzelnen Kammern b bis ο in Längsrichtung
und verläßt die letzte Kammer durch den Schornstein 20. Bei der hier gezeigten Ausführungsform liegt das Feuer in der Kammer g. Auf dem Weg
bis dorthin ist die bei α eingetretene Luft vorgewärmt,
sie dient nun zur Verbrennung des über den Brenner 19 in den Schacht 17 der Kammer g eingeführten
Brennstoffs. Je nach dem Brennprogramm kann auch noch in den vorhergehenden Kammern, z. B. h,
Brennstoff abgebrannt werden, um so allmählich die maximale Brenntemperatur in Kammer g zu erreichen.
In den restlichen Kammern i bis ο geben die Abgase ihren Wärmeinhalt an das Brenngut ab, wodurch
sie abgekühlt werden und das Brenngut vorgewärmt wird. Auf diese Weise verlassen praktisch
kalte Abgase das Ofensystem.
Bei Umsetzung des Feuers — in diesem Fall von der Kammer g in die Kammer h — wird die Kammer«
zur Entleerung frei, der Abgasaustritt findet nun in der vorzuwärmenden Kammer ρ statt, die
Verbrennungsluft wird bei b eingeführt.
Ein wesentlicher Unterschied der erfindungsgemäßen Ofenkonstruktion gegenüber dem bekannten
Ofensystem liegt nun darin, daß die Wege der Heizgase in allen Fällen immer gleich lang sind, im
Gegensatz zu den Verhältnissen bei der bekannten Konstruktion, die durch die Sammelkanäle 151, 152
unterschiedlich lange Gaswege hervorrufen.
Die erfindungsgemäße Ofenkonstruktion mit der speziellen Gasführung weist verschiedene Vorteile
auf. So läßt sich das Flammen bei diesen Öfen mit einzelnen Kammern sehr viel leichter beherrschen
als bei den parallelgeschalteten Zellen einer Zellehgruppe nach dem bekannten System. Es lassen sich
also bei den erfindungsgemäßen Öfen auch Gegenstände brennen, die zu einer beträchtlichen Gasentwicklung
während des Brennvorgangs führen. Die Raumnutzung der wenigen größeren Kammern gegenüber
den vielen kleinen Kammern nach dem Stand der Technik ist besser. Die Wärmeverluste sind
geringer. Der Arbeitsaufwand beim Leeren und Füllen der Kammern ist bei großen Kammern geringer
als bei vielen kleinen Kammern. Der erfindungsgemäße Ofen ist außerordentlich anpassungsfähig
an das Brenngut und das diesem angepaßte Brennprogramm.
Im folgenden soll noch ein Beispiel für einen erfindungsgemäßen Ofen im Vergleich mit dem oben
beschriebenen bekannten Ofensystem gegeben werden: (k
Es wird ein bekannter Ofen mit einer Anzahl von Zellengruppen mit einer Grundfläche von 660 m2 und
einer Jahresleistung von 16000 t durch mehrere erfindungsgemäße Ofeneinheiten ersetzt, jeweils mit
einer Bodenfläche von 270 m2 und einer Leistung von 7200 t. Das günstige Verhältnis bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion hinsichtlich benötigtem Raumbedarf und Leistung gegenüber der bekannten
Konstruktion ist offensichtlich.
Vergleicht man nun den Brennstoffverbrauch je t Brenngut bei dem erfindungsgemäßen Ofen und
einem diskontinuierlichen Ofen, der auch die Verarbeitung von stark pechhaltigem Brenngut gestattet,
so zeigt sich, daß erfindungsgemäß nur 150 kg/t Heizöl gegenüber 280 kg/t in dem bekannten Ofen
benötigt werden. _ .. ,
Claims (2)
1. Kammerofen mit wanderndem Feuer für indirekte Beheizung aus einer Anzahl von an ihren
Längsseiten aneinanderliegenden Brennkammern, die vorzugsweise ein Vielfaches von 4 ist, wobei ,;..
die Brennkammern an ihren Längsseiten von ^ Heizwänden begrenzt sind, in denen sich Umlenkeinbauten
für einen möglichst langen Weg der Ofengase in den Heizwänden befinden, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden
Heizwänden (11,12) jeder Kammer (10) die Heizgase durch einen gemeinsamen, mit Brennern (19)
versehenen Gaseintrittsschacht (17) von dem Gasaustrittsschacht der vorhergehenden Kammer
kommend zuströmen und durch einen gemeinsamen Gasaustrittsschacht (18) in den Gaseintrittsschacht
der folgenden Kammer abströmen.
2. Verfahren zum Betreiben des Ofens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die
kalte Kammer die Verbrennungsluft für die Brenner (19) in den Kammern, in denen das
Feuer liegt, eingeführt und an den fertig gebrannten Gegenständen vorgewärmt wird und
daß das neue Brenngut durch die die Brennkammern mit Feuer verlassenden Heizgase vorgewärmt
wird-.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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