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Verfahren und Vorrichtung zum Schlagen und 1Kischen von Flüssigkeiten
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Mayonnaisen u. dgl. schaumigen Massen dadurch
eine größere Schaumfestigkeit zu verleihen, daß die zu schlagenden und zu mischenden
Bestandteile gesondert mit einem im wesentlichen inerten Gase vermengt und mit dem
unter geringem Druck stehenden Gase in einen gemeinsamen Rührbehälter gebracht werden,
in dem sich eiweißhaltige Stoffe befinden. Das Gas und die Essenzen bilden, jedes
für sich, mit dem Eiweiß Emulsionen, die in dem Rührgefäß gemischt eine gute Schaumfestigkeit
aufweisen sollen: Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung, um das Schlagen und Mischen von Massen, die in der Konditorei verwendet
werden, wie Eiern, Blätterteigen und Kuchenteigen, Cremen u. dgl., zu beschleunigen
und das Volumen der Masse zu vergrößern.
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Ein weiterer Zweck besteht in der Auflockerung des Erzeugnisses, was
bei den in der Konditorei verwendeten Massen und Mischungen sehr erwünscht ist.
Die Auflockerung wird dadurch erreicht, daß die verschiedenen Massen in einem luftdicht
abgeschlossenen Behälter der Misch- und Schlagvorrichtung bearbeitet werden, in
dem die Luft oder das Gas unter Druck gesetzt wird.
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Nach Beendigung des Arbeitsvorganges wird die Verbindung des Mischbehälters
mit der Außenluft hergestellt, und das sich entspannende Gas bewirkt die gewünschte
Volumenvermehrung und Auflockerung der betreffenden Stoffe.
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Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Vorganges besteht in der Vereinigung
eines luftdichten Behälters, einerSchlag-undMischc orrichtung in dem genannten Behälter
und der Mittel, um dem Behälter Luft oder Gas unter Druck während des Mischvorganges
zuzuleiten. Die Luft oder das Gas, die unter Druck zugeführt werden, beschleunigen
das Schlagen und Mischen und vergrößern das Volumen, was, wie bereits gesagt, sehr
erwünscht ist; überdies verbindet sich die Luft oder das Gas in fein verteilter
Form mit der Masse, so daß das Enderzeugnis lockerer ist, als es- auf andere Weise
der Fall wäre.
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Es ist besonders vorteilhaft, daß der Druck nach Beendigung des Schlag-
oder Mischvorganges abgelassen werden kann., bevor der Inhalt herausgenommen wird.
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Das verwendete Gas wird vorzugsweise Luft sein.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
wiedergegeben.
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Fig. i zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung, Fig. z einen mittleren
Längsschnitt dadurch.
Fig. 3, ,4 und 5 zeigen eine teilweise Seitenausführung,
einen Schnitt nach Linie IV-IV auf Abb. 3 und einen Grundriß des Behälters in vergrößertem
Maßstabe, und Fig. 6 zeigt die Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles.
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In den Fig. i bis 5 tragen die beiden Träger i und 2 zwischen sich
den Behälter 3. An der einen Seite des Behälters ist eine Seitenleiste 4 angebracht,
die über der Mittelachse des Behälters ein Lager 5 für einen Zapfen 6 besitzt, der
durch ein Lager 7 in dem Träger i hindurchgeht. Unterhalb des Lagers 5 ist die Leiste
4 mit einer Ringwulst 8 versehen, die eine mit Gewinde versehene Lagerbuchse 9 trägt,
um die verstellbare Schraube io aufzunehmen, die dazu dient, die Schlag-und Mischvorrichtung
12 selbst zu befestigen. Diese Schlag- und Mischvorrichtung ist an dem Rahmen 13
befestigt. An ihrem oberen Ende ist die Leiste 4 mit einem Handgriff 14 versehen,
um den Behälter hin und her zu schwenken.
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An der entgegengesetzten Seite des Behälters ist eine Leiste 15 befestigt,
die über der Mittelachse des Behälters ein verlängertes Zapfenlager 16 für den Zapfen
17 besitzt, der durch das Lager 18 in dem Träger :2 hindurchgeht. .
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Unterhalb des - Zapfenlagers 16 auf der Leiste 15 ist ein Lager
i9 für die Antriebswelle 2o vorgesehen, die drehbar in der Büchse 2i gelagert ist.
An dem äußeren Ende der Antriebswelle 2o ist der eine Teil i9' einer Klauenkupplung
befestigt, und das innere Ende der Welle 2o erstreckt sich bis in den Behälter und
ist so ausgestaltet, daß es das entsprechende Ende der Schlag- und Mischvorrichtung
oder des Schlägers 12 aufnehmen kann. Auf dem Träger 2 ist gleichachsig mit der
Antriebswelle 2o eine Antriebswelle 22 vorgesehen, die an ihrem inneren Ende den
anderen verschiebbaren Teil 23 einer Klauenkupplung trägt, der wie üblich verschiebbar,
aber nicht für sich drehbar auf der Welle 22 befestigt ist. Ein Kettenrad 24 ist
drehbar auf der Welle 22 angeordnet und kann durch eine außerhalb befindliche nachgiebige
Kupplung 25 mit der Welle 22 gekuppelt oder von ihr entkuppelt werden, deren äußeres
Ende durch einen Arm 26 getragen wird. Das Kettenrad 24 wird durch eine Kette 27
eines Kettenrades 28 des Elektromotors 29 argetrieben. Es ist ohne weiteres klar,
daß an Stelle des Elektromotors jeder andere Motor verwendet werden kann, und daß
ferner statt des unmittelbaren Antriebes ein Riemenantrieb mit Fest- und Losscheibe
zur Anwendung gelangen kann.
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Der Motor 29 ist auf einer Grundplatte 30 gelagert, auf der auch die
Träger i und 2 befestigt sind. Auf einer Verlängerung 31 der Grundplatte 3o ist
ein Kompressor 32 angeordnet, der durch die Kettenräder 33 und 34 und die Kette
35 von der Welle 22 angetrieben wird. Dieser Kompressor leitet Luft unter Druck
zu dem Behälter 36 durch die Leitung 37, und dieser Behälter wiederum leitet die
Luft unter Druck durch das Rohr 38, durch eine Bohrung des Zapfens 6 und das Rohr
38' in den Behälter 3. Eine luftdichte Verbindung 39 ist zwischen dem Rohr 38 und
dem Zapfen 6 vorgesehen.
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Der Behälter 3, der genügend stark ausgeführt ist, um dem Druck zu
widerstehen, ist mit Verstärkungsrippen 40 und mit einem abnehmbaren, ebenfalls
mit Verstärkungsrippen 42 versehenen Deckel 41 ausgestattet. Der Deckel ist mit
einem Dichtungsring 43 und mit einer Reihe von Bolzen 44 versehen, die in Augen
45 am Rande des Behälters eingreifen können. Diese Bolzen können mit einem Verschlußring
46 in Verbindung gebracht werden, der Ansätze 47 besitzt, die in Aussparungen 48
der Deckelbolzen 44 eingreifen können und dazu dienen, bei Drehung des Verschlußringes
46 den Deckel dicht an den Rand des Behälters zu ziehen und so einen luftdichten
Verschluß zu bilden. Griffe, von denen nur einer, mit 55 bezeichnet, gezeigt ist
(der andere befindet sich auf der entgegengesetzten Seite des Deckels), di°nen zur
Drehung des Verschlußringes. Der Deckel ist außerdem mit einem Manometer 49, einem
Sicherheitsventil 5o und mit einem Verschlußteil 51 ausgestattet, der in eine Aussparung
46' des Verschlußringes 46 eingreift und einen Schlitz 52 besitzt, der in der einen
Stellung gestattet, daß der Ring gedreht wird, während er in der anderen Stellung
eine Drehung des Ringes verhindert. Dieser Verschlußteil bildet einen Teil eines
Hahnes 53, und es ist alles derart angeordnet, daß, wenn der Deckel aufgesetzt und
der Hahn 53 geschlossen ist, der Deckel ebenfalls verschlossen ist und nicht abgenommen
werden kann. Wenn der Deckel nicht verschlossen ist, ist der Hahn offen, um den
Druck abzulassen.
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Wenn das Kupplungsglied 23 außer Eingriff ist, kann der Behälter gekippt
werden, um seinen Inhalt durch die obere Öffnung auszuschütten. Das verlängerte
Zapfenlager 16 besitzt einen Flansch 6o mit zwei Bohrungen, von denen nur eine bei
61 gezeigt ist; jede der Bohrungen kann einen unter Federdruck stehenden Verschlußbolzen
62 des Trägers 2 aufnehmen. In eine dieser Bohrungen greift der Bolzen 62 ein, um
den Behälter 3 in seiner Normalstellung zu halten, und in die andere Bohrung greift
der Bolzen ein, um ihn in der gekippten Lage zu halten. Der Bolzen 62 ist durch
den Hebel 63 zurückziehbar.
Vor Inbetriebsetzung <<;erden
die Bestandteile in den Behälter 3 eingefiillt, die Schlag-und Mischvorrichtung
wird eingesetzt und darin befestigt, der Deckel .4i aufgesetzt und der Verscblußring
4.6 gedreht, um luftdicht abzuschließen. Wenn die Luft unter Druck aus dein Vorratsbehälter
36 in den Mischbehälter 3 hineingeleitet wird und der Druck in diesem ansteigt,
wird die Mischvorrichtung durch Kupplung der Glieder 23 und i g' durch den Griff
23' in Gang gesetzt. Nach einiger Zeit wird die Kupplung 23 gelöst, der Hahn 53
geöffnet, um den Druck abzulassen, und der Deckel .I1 geöffnet und abgenommen, worauf
der Behälter entleert wird.
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Die Ausführungsform nach Abb. 6 besteht aus einem Fuß 70, an dem ein
Arm 71 angebracht ist. der durch ein im Fuß vorgesehenes Triebwerk mittels
des Handrades 72 auf und ab bewegt werden kann und den Behälter 73 trägt. Der Fuß
besitzt ein überhängendes Lagergehäuse 74, das eine Misch- und Schlagvorrichtung
trägt, der eine umlaufende Bewegung dadurch gegeben wird. daß sie in das genannte
Lagergehäuse eingreift. Außerdem ist ein von dem Lagergehäuse herabhängender Schaber
76 vorgesehen: Der Behälter ; 3 ist von dein Arm 71 abnehmbar und wird durch das
Band 77 in Stellung gehalten. Das Lagergehäuse ist mit einem an diesem angebrachten
kuppelförinigen Deckel 78 versehen, der niit dein Behälter, wenn dieser zwecks Verschließung
seiner Öffnung angehoben wird, luftdicht durch Muttern und Schrauben 9 zusammengeschraubt
wird. Die Maschine wird durch einen Elektromotor 8o angetrieben. der durch ein in
dem Gehäuse 81 gelagertes Getriebe die Welle 82 treibt, die die Hauptantriebswelle
der Maschine ist. An der Welle 82 ist ein Kettenrad 83 angebracht, das mittels
der Kette 84. das Kettenrad 85 eines auf einem Konsolarin 87 gelagerten Kompressors
86 treibt. Der Kompressor leitet die Luft in den Behälter 88 durch ein Rohr 89,
und der Behälter wiederum liefert die Luft durch das Rohr 9o zu dem Deckel 78. Diese
Ausführungsform arbeitet in der gleichen Weise wie die erste.
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Es wurde gefunden, daß beim Mischen von Zucker und Eiern für leichte
Backwaren, wie z. B. Waffeln, die unter dem Druck von o,iq. bis 042 atü in das Innere
des Behälters der Mischvorrichtupg hineingelegte Luft sehr gute Ergebnisse liefert.
Der Mischvorgang ist in beinahe der halben Zeit beendet, die sonst für die gleiche
Menge erforderlich ist, wenn keine Luft unter Druck zugeleitet wird; die Ausbeute
ist größer und das Enderzeugnis viel lockerer.