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Schußfaden-Eintragvorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere für
Kettenwirkmaschinen Die Erfindung betrifft eine Schußfaden-Eintragvorrichtung für
Textilmaschinen und insbesondere für Kettenwirkmaschinen. Schußfaden-Eintragvorrichtungen
mit schwenkbaren Fadenlegern gestatten in ihrer bisherigen Ausführung die Legung
ein und desselben Fadens immer nur mit ein und demselben Fadenleger, da bei ihnen
der Faden mit dem Fadenleger fest zusammenhängt. Im übrigen ist es jedoch bekannt,
die Fadenleger um Achsen schwingen zu lassen, die zur Ebene, in welcher der Faden
verlegt werden soll, rechtwinklig gerichtet sind.
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Der Zweck der Erfindung ist, Schußfaden-Eintragvorrichtungen, und
zwar im Gegensatz zu Eintragvorrichtungen, die mit sogenannten Schützen arbeiten,
solche mit schwenkbaren Fadenlegern in ihrer Wirkungsweise sowie auch im Aufbau
zu vereinfachen.
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Der Geschwindigkeit der Fadenlegung sind bekanntlich durch die Konstruktion
der Fadeneintragvorrichtung und durch die Festigkeit des Fadenmaterials gewisse
Grenzen gesetzt. Sofern die Bewegung beim Eintrag ungleichmäßig vor sich geht und
der Faden schnellen Spannungswechseln ausgesetzt wird, ist die Bruchgefahr selbstverständlich
eine erhöhte. Hiernach besteht ein weiterer Zweck der Erfindung noch darin, eine
Eintragvorrichtung solcher Art zu schaffen, daß die Spannung der einzutragenden
Fäden und die Größe der bei der Legung auftretenden Spannungsänderungen auf ein
Geringstmaß herabgesetzt wird und dementsprechend die Arbeitsgeschwindigkeit gesteigert
werden kann.
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Das Wesentliche der Erfindung besteht grundsätzlich darin, daß zwei
Fadenleger ein und denselben Schußfaden oder gleichzeitig mehrere Schußfäden verlegen
und hierzu, je nachdem in welcher Richtung die Legung erfolgen soll, mit dem Faden
abwechselnd in Eingriff gelangen und des weiteren noch in der Verbindung einer derartigen
Eintragvorrichtung mit einer Vorrichtung, die selbsttätig bestimmt, welcher von
mehreren Fäden zur Legung gelangen soll bzw. welche die nicht zur Legung bestimmten
Fäden gegenüber den schwenkbaren Fadenlegern beliebig lange zurückhalten lassen.
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Der Ausdruck Fäden ist im folgenden allgemein gültig und umfaßt nicht
nur Fäden beispielsweise aus Wolle, Seide u. dgl., sondern auch solche aus irgendeinem
Metall.
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Zur weiteren Beschreibung der Erfindung wird auf die Zeichnungen Bezug
genommen. Abb. i stellt in Vorderansicht eine Kettenwirkmaschine, und zwar gemäß
der Erfindung mit einer Schußfaden-Eintragvorrichtung besonderer Ausführung dar.
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Abb. 2 stellt die Seitenansicht zu Abb. i dar. Abb. 3 stellt eine
Einzelheit dar, und zwar in Seitenansicht einen Teil einer bereits rechts in Abb.
i dargestellten Vorrichtung.
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Abb. 4 stellt eine Eintragvorrichtung,wie sie
in Abb.
i Verwendung findet, rein schematisch in der am Ende einer Fadenlegung eingenommenen
Lage dar.
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Abb.5 und 6 stellen schematisch weitere Ausführungsformen der Eintragvorrichtung
dar. Abb. 7 und 8 stellen eine noch andere Ausführungsform in beiden Endstellungen
dar. Diese Ausführungsform ist besonders zur wahlweisen Legung eines oder mehrerer
Fäden geeignet.
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Abb. 9 und =o stellen von der Seite und von hinten gesehen eine Vorrichtung
zum Ausmustern und wahlweisen Legen der Fäden dar, Abb. =i dient zur Veranschaulichung
der Tatsache, daß die vom Fadenleger auf den Schußfaden ausgeübte Spannung während
des letzten Teiles der Bewegung des Schußfadenlegers etwas nachläßt.
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Die Erfindung soll im folgenden beispielsweise an der Schußfaden-Eintragvorrichtung
einer zur Herstellung von Schußkettenware bestimmten Kettenwirkmaschine beschrieben
werden, auf welcher der Schuß gleichmäßig von Rand zu Rand eingetragen wird.
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Eine solche Maschine ist in den Abb. i und 2 dargestellt. Die Nadeln
sind mit i bezeichnet und auf der Nadelbarre 2 montiert. Die Kettenfäden 3 werden
den Nadeln von einem gegebenen Vorrat aus zugeführt und hierzu durch Lochnadeln
4 gezogen, die von der Welle 5 über ein mittels Exzenters bewegtes Hebelwerk so
gesteuert werden, daß sie die Kettenfäden zwecks Bildung der Maschen in einer bei
derartigen Kettenwirkmaschinenallgemein bekanntenWeise um die Nadeln herumschlingen.
Der Schußfaden 6 soll quer über die Maschine von dem einen Rand bis zum anderen
Rand der Ware mit Hilfe besonderer Gitter 7, 8 den Nadeln i vorgelegt werden. Jedes
dieser Gitter 7, 8 besteht aus mehreren untereinander gleich weit auf Abstand gesetzten
Drahtstäbchen. Das Gitter 7 ist beweglich und greift in das feststehende Gitter
8 gleich einem Kamm ein. Der Schußfaden wird hinter den Nadeln auf dem festen Gitter
8 und vor dem beweglichen Gitter 7 verlegt und danach durch eine Vor-und Rückwärtsbewegung
des Gitters 7 vor die Nadeln, d. h. auf die Zungenseite der Nadeln gebracht.
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Um die Möglichkeit einer Beschädigung bzw. Beeinträchtigung der Randnadeln
i seitens des Schußfadens, und zwar jedesmal bei Beginn einer Schußfadenlegung,
zu verhüten, sind zu beiden Seiten der Warenbreite besondere Schußfadenfänger =o
angeordnet. Jeder Schußfadenfänger besitzt eine Nase =i, die zur gegebenen Zeit
zwischen den ersten und den letzten beiden Drähten des beweglichen Gitters 7 so
in Stellung gebracht wird, daß der Schußfaden aus der Bahn der Nadeln zurückgedrückt
wird. Wenn das bewegliche Gitter 7 wieder in seine hintere Stellung zurückgeht,
wird die Endschleife des Schußfadens freigegeben und bei der nun folgenden Legung
des Schußfadens mit der Nase =i des Schußfadenfängers abgefangen. Nach einer gewissen
Zeit, innerhalb welcher den Nadeln die Möglichkeit gegeben ist, sich so weit nach
unten zu bewegen, daß eine Störung bzw. Beeinträchtigung derselben nicht mehr erfolgen
kann, wird der Schußfadenfänger zurückgenommen und die Endschleife des Schußfadens
zur Bildung eines vorschriftsmäßigen Warenrandes freigegeben.
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Die beiden Schußfadenfänger =o sind auf einer gemeinsamen Stange i2
montiert und werden von der Exzenterwelle 5 durch die Kurbelscheibe 13 und durch
die mit einem geschlitzten, auf der Stange 12 lose montierten Arm 15 verbundene
Stange 14 gesteuert (Abb.3). In der einen Richtung erfolgt die Drehung jener Stange
12, indem die Stange 14 nach unten gegen den mit 16 bezeichneten Zapfen eines kurzen,
auf der Stange 12 festsitzenden Armes 17 gezogen wird. Die Rückdrehung, also die
Bewegung im entgegengesetzten Sinne, erfahren die Stange 12 und mit ihr die darauf
sitzenden Schußfadenfänger durch eine Feder 18.
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Die Legung des Schußfadens 6 erfolgt durch zwei Fadenleger i9, die
auf zwei besonderen Zapfen 2o schwenkbar gelagert sind. Die Zapfen 2o liegen horizontal
gleich hoch zu beiden Seiten der für die Schußfadenlegung benötigten Breite. Zwecks
gleichzeitiger Bewegung sind die Drehzapfen 2o durch Kurbelarme 21 und eine horizontale
Stange 22 zusammengeschlossen. Eine Dreh- oder, besser gesagt, eine Schwingbewegung
wird einem der Drehzapfen über eine Stange 24 und einen Kurbelarm 25 von einer Kurbelscheibe
bzw. von einem Exzenter 23 erteilt. An der Kurbelscheibe bzw. an dem Exzenter 23
ist ein Kegelrad 26 befestigt, welches mit einem zweiten, auf der Exzenterwelle
5 festsitzenden Kegelrad 27 kämmt und so eine Drehung der Kurbelscheibe 23 ermöglicht.
Die Fadenleger i9 sind vorzugsweise gleich lang gehalten und am äußeren Ende je
mit einem besonderen, nach vorn gerichteten Finger iga versehen, der zum Ergreifen
des zu legenden Schußfadens bestimmt und so gestaltet ist, daß er bei einer in der
einen Richtung vor sich gehenden Schwingung des Fadenlegers auf den Schußfaden 6
bzw. auf mehrere Schußfäden wirken muß und dieselben zur Legung mitnimmt, dahingegen
bei der in entgegengesetzter Richtung erfolgenden Schwingung des Fadenlegers aus
seiner Bahn abgelenkt (z. B. durch federnde Gestaltung des Fingers 19a des Fadenlegers)
und dann ohne weiteres an dem Schußfaden vorbeigehen kann, ohne denselben dabei
mitzunehmen.
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Bei jeder halben Umdrehung der treibenden Kurbelscheibe 23 wird der
eine Fadenleger i9
aus einer schräg aufwärts gerichteten Lage nach
unten in eine horizontale Lage und gleichzeitig der zweite Fadenleger aus einer
horizontalen Lage nach oben in eine schräg aufwärts gerichtete Lage geschwungen.
Der Schußfaden 6 wird von den Fadenlegern jedesmal dann erfaßt, wenn diese ihre
Bewegung nach unten ausführen. Auf diese Weise wird der Faden abwechselnd in entgegengesetzten
Richtungen quer über die ganze Maschine den Nadeln vorgelegt. Die Länge eines jeden
Fadenlegers ig ist so bemessen, daß der Faden an jedem Ende der Nadelreihe noch
eine Wenigkeit über letztere hinausgelegt wird und von den eingangs erwähnten Schußfadenfängern
io erfaßt werden kann, um einer Beschädigung bzw. Beeinträchtigung der Randnadeln
vorzubeugen.
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Bei Herstellung einer Schußkettenware wird häufig verlangt, die Schußfadenlegung
in bestimmten Abständen zu unterbrechen, trotzdem aber die Maschenbildung in gewohnter
Weise fortzusetzen, so daß die Ware auf ganzer Länge innerhalb gewisser Abschnitte
vollständig ohne Schuß gearbeitet wird. Um derartiges zu ermöglichen, sind Mittel
vorgesehen, die den Schußfaden 6 zu gegebenen Zeiten aus der Bahn der an den Fadenlegern
ig sitzenden Finger ig a dermaßen herausrücken, daß der Faden von den Fingern iga
der auf und ab schwingenden Fadenleger nicht erfaßt werden kann. Umgekehrt bringen
die erwähnten Mittel den Faden natürlich zur gegebenen Zeit auch wieder in die normale
Bahn der Fadenleger bzw. deren Finger ig a.
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Diese Ablenkung des Schußfadens aus der Bahn der Fadenleger mag mittels
eines hochstehenden, auf einer Stange 29 befestigten Drahtbügels 28 geschehen. Die
Stange 29 ist hierzu an den Enden in besonderen, an hochstehenden Teilen des Maschinengestells
vorgesehenen Lagern 30 gelagert und mit einem geschlitzten Kurbelarm 31 versehen,
dem eine nach unten führende Stange 32 angeschlossen ist. Das untere Ende der eben
erwähnten Stange ist dem vorderen Ende eines in seiner Mitte drehbar gelagerten
Hebels 33 angeschlossen. An seinem hinteren Ende trägt jener Hebel 33
einen
gegen eine endlose '.Musterkette 35 sich legenden Zahn 34. Die Kette 35 erhält ihre
Bewegung durch ein Sperrklinkengetriebe 36, das von einer Kurbelscheibe 38 aus über
eine Hebelverbindung 37 in regelmäßigen Zwischenräumen angetrieben wird. Die Kurbelscheibe
38 ist zweckmäßig auf ein Zwischenrad 39 gesetzt, welches den Antrieb der Exzenterwelle
5 vermittelt und zu diesem Zwecke mit einem auf der Exzenterwelle 5 festsitzenden
Zahnrad 40 in Eingriff gebracht ist. Außerdem steht dieses Zwischenrad 39 mit einem
auf einer Welle 42 sitzenden Zahnrad 41 in Eingriff. Die letzterwähnte Welle ist
die Hauptantriebswelle, die von irgendeinem geeigneten Motor getrieben und von der
aus der Antrieb auf die Maschine weiter übertragen wird.
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Auf der Kette 35 sind in gegebenen Zwischenräumen hochstehende Glieder
35 a befestigt, die in bestimmten Zeitabständen auf den zum Hebel 33 gehörigen Zahn
34 wirken und durch die Vermittlung dieses Hebels sowie der Stange 32 eine Drehung
der horizontalen Stange 29 in dem Sinne veranlassen, daß der Schußfaden durch den
Bügel 28 aus der Bahn der Finger iga herausgedrückt wird. Nachdem die hochstehenden
Glieder 35 der Kette unter dem Zahn 34 vorbeigegangen sind, wird die Rückführung
aller Teile in die Normalstellung seitens einer Feder 43 bewirkt.
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Solange mit der Legung des Schußfadens ausgesetzt wird, bleiben die
Schußfadenfänger io in Arbeitsstellung, d. h. in Eingriff mit der Endschleife des
Schußfadens. Das geschieht, indem ein kleiner, an dem Ende eines zweiten, ebenfalls
in seiner Mitte drehbar gelagerten Armes 45 angeordneter Haken 44 gezwungen wird,
sich vorn über eine an der Stange 12 vorgesehene Schulter ioa zu legen. Das Einrücken
dieses Hakens 44 in seine Sperrstellung geschieht mit Hilfe von auf der Kette 35
angeordneten hochstehenden Gliedern, die auf einen am freien Ende des Hebels 45
sitzenden Teil 46 wirken. Sobald diese hochstehenden Glieder mit dem Teil 46 wieder
außer Eingriff gelangt sind, wird der Hebel 45 durch Federkraft zurückbewegt und
dadurch der Haken 44 in eine solche Lage gehoben, in der die Schulter i0 a Vollständig
frei gehaltenwird und aus der heraus der Haken auch nicht ohne weiteres wieder über
die Schulter fallen und sie an der Vorderkante verriegeln kann.
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Die Wirkung des Sperrhakens 44 ist zeitlich in bezug auf die Wirkung
der Schußfadenablenkvorrichtung 28 so abgestimmt, daß der Schußfaden zur Legung
wieder freigegeben wird, kurz bevor der Schußfadenfänger io ausgelöst und mit dem
Schußfaden außer Eingriff gebracht wird. Demzufolge kann die Legung des Schußfadens
schon auf einer Strecke vor sich gehen, die vollauf genügt, um eine Beschädigung
bzw. Beeinträchtigung der Randnadeln zu verhüten, bevor die Freigabe des Schußfadens
seitens des Schußfadenfängers erfolgt.
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Wie allgemein bekannt, werden Schußfäden beim Eintrag der Maschine
unter Spannung zugeführt und, da diese Spannung sich gewöhnlich von der Fadenlieferstelle
fortschreitend bis zu dem Teil, welcher den Eintrag in die Ware bewirkt, vergrößert,
treten Brüche mein an diesem Teile auf. Bei den bisherigen Verfahren zum Eintragen
eines Schußfadens vergrößert sich die Fadenspannung, j e mehr sich der Fadenleger
dem Ende seines Weges nähert, während bei der Schußfadenlegung der oben beschriebenen
Art
sich die Spannung in Wirklichkeit verringert, je mehr der Fadenleger dem Ende seines
Weges sich nähert.
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Die beiden Drehachsen bzw. Drehzapfen der Fadenleger sind von den
Warenrändern jenseits der Enden der Nadelreihe, auf welcher die Ware gearbeitet
wird, in einigem Abstande angeordnet, so daß der Abstand zwischen dem Drehzapfen
und dem vorn an dem Fadenleger sitzenden Finger größer ist als der Abstand zwischen
jenem Finger und demjenigen Warenrande, bis zu welchem sich der Faden von dem betreffenden
Finger aus erstreckt. Wenn bei derartiger Anordnung der Fadenleger nach unten schwingt,
schlüpft ein Stück des Fadens zurück über den Finger, und die Spannung im Faden
ist verringert.
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Zur näheren Erläuterung dieser Tatsachen wird auf Abb. ii verwiesen.
Der linke Fadenleger schwingt um den Punkt A. Die Ware hängt auf den Nadeln, z.
B. innerhalb einer mit den Punkten B und C begrenzten Strecke. Der Punkt D entspricht
derjenigen Stellung des von der Fadenlieferstelle aus bis zum Punkt B laufenden
Schußfadens, an welcher der mit Iga bezeichnete Finger des um Punkt A schwenkbaren
Fadenlegers bei Beginn der Fadenlegung angreifen wird. Der von A bis
D reichende Fadenleger bringt den Schußfaden herunter bis zu dem Punkte C.
Durch Messung kann ohne weiteres festgestellt werden, daß die Strecke von
B bis D größer ist als die Strecke von B
bis C. Demzufolge wird
während des letzten Teiles der um Punkt A gehenden, nach rechts unten gerichteten
Schwingung des Fadenlegers eine gewisse Schußfadenlänge unter der normalen Fadenspannung
nach der Lieferstelle hin zurückschlupfen, also die vom Fadenleger auf den Schußfaden
ausgeübte Spannung während des letzten Teiles der Bewegung des Schußfadenlegers
verringert.
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In einer anderen Ausführungsform (Abb.5) sind zwei zweckmäßig gleich
lange Schußfadenleger ig auf einem gemeinsamen Drehzapfen bzw. auf gemeinsamer Drehachse
4.7 montiert, wobei letztere ungefähr in Mitte der Maschinenbreite bzw. ungefähr
in Mitte jenes Abschnittes der Maschine angeordnet ist, auf welchem eine gegebene
Warenbreite gearbeitet wird. Dem Drehzapfen 47 dieser Fadenleger ist ein Kurbelarm
48 angeschlossen, der selbst dem einen Ende einer Stange 49 angelenkt ist. Das andere
Ende der Stange 4.g ist mit einer auf Exzenterwelle g sitzenden Kurbelscheibe oder
einem Exzenter 50 verbunden.
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Die Kurbelscheibe oder das Exzenter ist so angeordnet, daß bei der
Drehung den beiden Armen eine Schwingbewegung innerhalb eines Winkels von ungefähr
go ° zuteil wird.
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Wenn die schwenkbaren Fadenleger eine normale Lage einnehmen, also
ganz am Anfang bzw. am Ende einer Schußfadenlegung stehen, liegt der eine Fadenleger
horizontal, während der andere Fadenleger nahezu vertikal steht, wobei den Schußfaden
6 ein am Ende des horizontalen Fadenlegers sitzendes Hakenglied o. dgl. erfaßt und
zu letzterem der Faden sich von einem gegebenen Vorrat aus über ein Führungsglied
6a erstreckt, das zur Zeit auf der entgegengesetzten Seite des am hochstehenden
Fadenleger sitzenden Fingers gelegen ist. Auf diese Weise erstreckt sich der Faden
von dem Führungsglied diagonal abwärts zu dem horizontalen Fadenleger und läuft
dabei unter dem Finger des hochstehenden Armes fort.
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Wenn die Kurbel bzw. das Exzenter um eine halbe Umdrehung bewegt wird,
schwingt der hochstehende Fadenleger nach unten in eine horizontale Lage und der
horizontale Fadenleger nach oben in eine ungefähr vertikale Lage, wobei der Finger
des nach unten schwingenden Fadenlegers den Schußfaden unter Abzug vom Vorrat mitnimmt
und quer über die Maschine legt.
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Die nächste halbe Umdrehung der Kurbel bewirkt eine Schwingung der
Fadenleger im entgegengesetzten Sinne, also eine Bewegung zurück in die zuerst erwähnte
Stellung, wobei der Faden der Maschine in entgegengesetzter Richtung vorgelegt wird.
Selbstverständlich sind die den Faden greifenden Finger der Fadenleger so gestaltet,
daß sie den Schußfaden nur bei der Abwärtsbewegung der Fadenleger mitnehmen können.
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Die Maschinennadeln treten dabei jedesmal nach der Schwenkung der
Fadenleger, also jedesmal nach erfolgter Fadenlegung, in der üblichen Weise in Tätigkeit,
um den Schußfaden in die Ware mit einzuarbeiten. Wie eingangs beschrieben, sind
an beiden Rändern der Ware in regelmäßigen Zwischenräumen gesteuerte Schußfadenfänger
io angeordnet, die eine Beeinträchtigung der Randnadeln seitens des Schußfadens
verhüten.
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Gegebenenfalls könnten die beiden Schußfadenleger in der eben beschriebenenAusführung
durch einen Quadrant ersetzt werdender an den erforderlichen Stellen mit den Faden
greifenden Fingern o. dgl. versehen ist, um genau so zu wirken, wie es oben bereits
beschrieben wurde.
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In einer noch anderen Ausführungsform sind die Fadenleger ig unter
einen Winkel von ungefähr go ° gesetzt (s. Abb. 6) und auf einem gemeinsamen Schaft
51 befestigt. Der Schaft 51 ist um einen festen, in Mitte der Maschinenbreite und
in einigem Abstande unter dem Nadelbett gelagerten Zapfen 59, drehbar. Die
Fadenleger bilden zusammen mit dem gemeinsamen Schaft einen ungefähr Y-förmigen
Körper. Ein kurzer, am Schaft 5i befestigter Arm 53 ist gelenkig mit einer nach
unten führenden Stange 5q. verbunden, die ebenso wie bei den
schon
oben beschriebenen Ausführungsformen einer von der Welle 5 getriebenen Kurbelscheibe
5o angeschlossen ist.
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Die Fadenleger ig werden mit ihrem gemeinsamen Schaft 5i um einen
Winkel von go ° auf dem Drehzapfen 5z hin und her geschwenkt, wobei jedesmal der
horizontal gelegene Fadenleger in eine vertikale Lage und der vertikal gelegene
Fadenleger in eine horizontale Lage gelangt. Selbstverständlich nimmt jedesmal der
vertikal stehende Fadenleger den durch eine in der Mitte der Maschine angeordnete
Führung 6a zugeführten Schußfaden 6 mit nach unten zum Warenrand, wobei der in eine
aufrechte Stellung sich bewegende Fadenleger am Faden vorbeistreicht, ohne auf diesen
irgendwie einzuwirken.
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Die soeben beschriebene Ausführungsform hat den Vorteil, daß der Schußfaden
mit verhältnismäßig kurzen Fadenlegern ig über verhältnismäßig große Warenbreiten
gelegt werden kann. Überdies kann die Strecke, längs welcher der Schußfaden vorzulegen
ist, bis zu gewissen Grenzen eingestellt werden, und zwar durch Verstellung der
den Faden greifenden Finger längs der Fadenleger ig. Eigens zu diesem Zwecke sind
die Finger auf jenen Fadenlegern verstellbar befestigt. Natürlich könnten diese
Finger auch bei den anderen unter Abb. i bis 5 beschriebenen Ausführungsformen auf
den Fadenlegern verstellbar angeordnet werden.
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Bei einer in den Abb. 7 und 8 dargestellten Ausführungsform sind die
beiden Fadenleger ig in kurzem Abstande von jedem Ende der Nadelreihe schwenkbar
gelagert und zwecks gemeinsamer Bewegung durch Kurbelarme 55 und eine Stange 56
zusammengeschlossen. Die Schwingbewegung wird, wie oben beschrieben, von einer Kurbelscheibe
oder von einem Exzenter 50 übertragen. Den beiden Fadenlegern ig wird bei
dieser Ausführung jedoch eine ungleiche Bewegung zuteil, indem der eine Fadenleger
über einen Winkel von ungefähr go° und der andere über einen Winkel von weit weniger
als go ° bewegt wird. Der Grund hierfür ist der, daß der Schußfaden 6 nicht über
eine in Mitte Maschinenbreite angeordnete Führung, sondern über eine ganz auf der
einen Seite der Maschine angeordnete Führung zugeführt wird. Wenn also der Sehußfaden
sich nach unten zu dem einen, hier beispielsweise zum linksseitigen -'und
der Ware erstreckt, verläuft er annähernd vertikal, während er sich diagonal durch
die Maschine erstreckt, sobald er zu dem anderen, hier also zum rechtsseitigen Rand
der Ware hinläuft. Mit Rücksicht hierauf ist die Größe der den Fadenlegern erteilten
Bewegung so gehalten, daß ihre den Schußfaden greifenden Finger in äußerster Stellung
gerade noch eine Wenigkeit jenseits hinter den Schußfaden zu liegen kommen. Bei
der eben beschriebenen Ausführungsform können der Maschine auch anstatt eines Fadens
gleichzeitig mehrere Schußfäden vorgelegt werden, die ihrerseits durch eine besondere
Vorrichtung zur Vorlegung ausgemustert werden können. Zu diesem Zwecke sind die
Schußfäden vorteilhaft durch gegenseitig unabhängige Führungen 57 gezogen, von denen
jede entgegen einer Feder so verstellt werden kann, daß der betreffende Schußfaden
vom Finger iga der Fadenleger ig erfaßt werden kann.
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Die wahlweise Verschiebung der Fadenführer 57 kann mit irgendeiner
bekannten Vorrichtung geschehen, so beispielsweise mit Musternocken oder mit einer
Musterkette bzw. einem Musterrad. Die Ausmusterung erfolgt natürlich nur auf der
einen Seite, d. h. irgendein ausgemusterter und mit dem einen Fadenleger für eine
Maschenreihe vorgelegter Faden wird durch den zweiten Fadenleger auch noch für die
nächstfolgende Maschenreihe vorgelegt. Selbstverständlich können mehrere Schußfäden
auch gleichzeitig vorgelegt werden, indem so auf die Fadenführer gewirkt wird, daß
gleich mehrere Schußfäden in die Bahn der Fadenleger bzw. deren Finger gelangen.
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Eine Möglichkeit zur Ausmusterung der Schußfäden ist in den Abb. g
und io veranschaulicht. Hier sind drei Fadenführer 57 in einem Lager 58 verschiebbar
angeordnet und je mit einer besonderen Feder 59 verbunden, die normalerweise
bestrebt ist, den zugehörigen Fadenführer 57 mit dessen Schußfaden außerhalb der
Bahn der an den Schußfadenlegern ig sitzenden Finger iga zu halten. Auf jeden verschiebbaren
Fadenführer 57 wirkt ein ungefähr in seiner Mitte drehbar gelagerter Hebel 6o, der
mit seinem einen Ende gegen eine mit hochstehenden Musterzähnen 62 versehene Musterkette
61 liegt. Die Anordnung ist so, daß, sobald die Musterzähne 62 unter die Hebel 6o
gelangen, letztere um ihre Drehzapfen geschwenkt werden und dabei die Fadenführer
57 entgegen den Federn 59 dermaßen verschieben, daß die betreffenden Schußfäden
6 in die Bahn der Finger ig a gelangen. Die Ausmusterung der Schußfäden ist, wie
hieraus ersichtlich, von der Anordnung der Musterzähne 62 auf den Musterketten 61
abhängig.
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In einer noch anderen Ausführungsform könnte ein einziger schwenkbarer
Fadenleger verwendet werden, der in Mitte der Warenbreite drehbar gelagert und durch
irgendein geeignetes Getriebe über einen Winkel von i8o ° hin und her geschwenkt
wird.