DE527434C

DE527434C - Einrichtung zur elektrischen Regelung von Kraftmaschinen

Info

Publication number: DE527434C
Application number: DEL70755D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing E H Karl Schmidt
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG; C Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG; C Lorenz AG
Priority date: 1928-01-15
Filing date: 1928-01-15
Publication date: 1931-06-18

Description

Zur selbsttätigen Regelung von Kraftmaschinen, wie Wind-, Dampf- und Wasserturbinen, Verbrennungsmotoren usw., werden bekanntlich mechanische Regler benutzt, indem Fliehgewichte durch irgendwelche Hebelübertragungen auf die Kraftzuführungsorgane, Düsen usw. einwirken. In vielen Fällen erfordern diese Regler aber insbesondere bei kleinen Maschinen einen größeren Raum als die Maschinen selbst und damit auch ein Mehrfaches des Preises. So nimmt beispielsweise der Regler für eine 0,5 kW-Dampfturbine etwa den vierfachen Raum wie diese selbst ein. Die auftretenden Zentrifugalkräfte sind bei diesen mechanischen Reglern immer noch nicht groß genug, um die Reibungen der vielen Hebelübertragungen leicht zu überwinden. Deshalb wird sehr oft auch keine genügend hohe Reguliergenauigkeit erreicht, denn man kann mit derartigen Reglern höchstens eine Drehzahlkonstanz von io°/₀ erzielen.

Um die Reibungskräfte zu verringern und dadurch die Reguliergenauigkeit zu erhöhen, ist des weiteren der Vorschlag gemacht worden, zur Einwirkung auf die Steuerorgane einen Servomotor zu benutzen, welcher durch die Fliehgewichte des Zentrifugalreglers gesteuert wird. Durch derartige Regelungsvorrichtungen kann noch nicht die gewünschte Reguliergenauigkeit erreicht werden, denn einerseits sind die verwendeten Zentrifugalpendel zu unempfindlich, so daß der Kontaktweg dementsprechend nur sehr gering ist, und andererseits kann es bei diesen Reglern nicht umgangen werden, daß durch das Gelenkspiel weitere Ungenauigkeiten in der Regelung auftreten.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Einrichtung zur elektrischen Regelung von Kraftmaschinen, bei der die Empfindlichkeit des Fliehgebildes auf ein Höchstmaß gebracht ist, der Kontaktweg schon bei geringen Drehzahländerungen verhältnismäßig sehr groß wird und bei der jede Fehlermöglichkeit durch toten Gang vollständig ausgeschaltet ist.

Erfinduügsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß mit der zu regelnden Maschine ein Fliehkraftgebilde gekuppelt wird, das aus einer Anzahl halbkreisförmig gebogener Blattfedern besteht, kugelförmige oder nahezu kugelförmige Rotationsoberfläche besitzt und durch axiale Verschiebung eines mit ihm verbundenen Stiftes, gegen dessen Spitze in inniger Berührung eine der Bewegung des Stiftes folgende Kontaktfeder drückt, einen die Kraftmaschine steuernden Elektromotor beeinflußt.

In der Abb. 1 ist ein Ausführungsbeispiel gegeben. Ein Zentrifugalgebilde, das aus mehreren kreisförmig gebogenen Blattfedern

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. e. h. Karl Schmidt in Berlin-Lichtenrade.

besteht (s. Abb. 2), so daß die Rotationsoberfläche Kugel- oder nahezu Kugelform besitzt, ist mit einem Pol an der Welle 1 der zu regelnden Kraftmaschine befestigt. An dem gegenüberliegenden Pol sitzt ein Stift 3, welcher beispielsweise auf die mittlere Kontaktfeder 4 entsprechend einwirkt. Die beiden Kontaktfedern 5, 6 sind an eine Stromquelle 10 angeschlossen. Am mittleren Kontakt liegt der Anker eines kleinen Gleichstrommotors 7, der z. B. über die Achse 11 auf den Drosselhahn der Kraftmaschine derart einwirkt, daß bei zu hoher Drehzahl, wenn Kontakt 4 mit 6 in Verbindung kommt, der Motor/ sich so dreht, daß der Drosselhahn geschlossen wird, während bei zu geringer Drehzahl Kontakt 4 mit 5 in Verbindung tritt, wodurch die Drehrichtung des Motors geändert wird und ein öffnen des Drosselhahnes stattfindet. Um durch diese besondere Schaltung den Motor mit nur einer Gleichstromquelle steuern zu können, wird der zweite Ankerpol des Motors in den Mittel

punkt eines an die Stromklemmen angeschlossenen Widerstandes gelegt. Es ist dies aber 25 nur eine beispielsweise Ausführung; es kann ebensogut auch eine Schaltung ausgeführt werden, bei der das Feld 8 des Motors umgesteuert wird.

Claims

Patentanspruch:

Einrichtung zur elektrischen Regelung von Kraftmaschinen durch Kontaktberührung eines Blattfeder-Fliehkraftreglers, dadurch gekennzeichnet, daß der aus einer Anzahl halbkreisförmig gebogener Blattfedern bestehende und kugelförmige oder nahezu kugelförmige Rotationsoberfläche besitzende Fliehkraftregler durch axiale Verschiebung eines mit ihm verbundenen Stiftes (3), gegen dessen Spitze in inniger Berührung eine der Bewegung des Stiftes folgende Kontaktfeder (4) drückt, einen die Kraftmaschine steuernden Elektromotor (7) beeinflußt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen