DE527369C - Verfahren zur Herstellung hochkonzentrierter Stickoxyde durch katalytische Verbrennung von Ammoniak - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochkonzentrierter Stickoxyde durch katalytische Verbrennung von Ammoniak

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DE527369C
DE527369C DEB136177D DEB0136177D DE527369C DE 527369 C DE527369 C DE 527369C DE B136177 D DEB136177 D DE B136177D DE B0136177 D DEB0136177 D DE B0136177D DE 527369 C DE527369 C DE 527369C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
    • C01B21/24Nitric oxide (NO)
    • C01B21/26Preparation by catalytic or non-catalytic oxidation of ammonia

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  • Inorganic Chemistry (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung hochkonzentrierter Stickoxyde durch katalytische Verbrennung von Ammoniak Will man bei der katalytischen Oxydation von Ammoniak zwecks Gewinnung hochkonzentrierter Stickoxyde ammoniakreiche Gemische anwenden, so tritt infolge Verminderung des inerten Gasballastes eine schädliche Temperatursteigerung ein, welche bis zu Temperaturen von über 2ooo° führen kann. Hat man z. B. bei der Verbrennung eines io Volumenprozent Ammoniak und go Volumenprozent Sauerstoff enthaltenden Gemisches am Katalysator eine Temperatur von 700°, so bringt jede Verminderung der Sauerstoffmenge bei gleichbleibendem Ammoniakdurchsatz eine Temperatursteigerung mit sich. Die letztere errechnet sich für ein Gemisch von 33@/3VolumenprozentAmmonialc und 662/3 Volumenprozent Sauerstoff zu 138o°, so daß am Katalysator 2080° erreicht würden.
  • Bekanntlich wird bei derartig hohen Temperaturen der größteTeil desAmmoniaks nicht in Stickoxyd, sondern in elementaren Stickstoff übergeführt.
  • Man hat bereits verschiedene Mittel versucht, um bei der katalytischen Verbrennung ammoniakreicher Gemische die gefährliche Temperatursteigerung zu verhindern. So wurde vorgeschlagen, dem Ammoniak-Sauerstoffgemisch Wasserdampf oder Wasser hinzuzufügen, deren hohe Wärmekapazität die Wärmeentwicklung vermindern sollte. Die Einführung des Wassers hat indessen den Nachteil, daß eine Trocknung der Stickoxyde erschwert oder im Falle der Herstellung von Salpetersäure unerwünscht stark verdünnt wird.
  • Die vorliegende Erfindung gestattet die Herstellung hochkonzentrierter Stickoxyde, vermeidet aber die erwähnten Nachteile und ist auch nicht auf die Anbringung der erwähnten meist komplizierten Kühleinrichtungen angewiesen.
  • Erfindungsgemäß wird der stark exotherme Prozeß der Ammoniakverbrennung gemeinsam ausgeführt mit einem anderen chemischen, jedoch Wärme verbrauchenden Prozeß, so zwar, daß der Wärmeüberschuß des ersteren den Wärmebedarf des letzteren gerade deckt und dadurch eine Temperatursteigerung am Katalysator vermieden wird. Ein für den erwähnten Zweck geeigneter endothermer Prozeß ist die Dissoziation von Ammonsalzen in Ammoniak, Wasserdampf und Säure. Besonders eignen sich die Ammonsalze der schwefeligen Säure, welche bei 130 bis 15o° dissoziieren und dabei Ammoniak, Wasserdampf und Schwefeldioxyd liefern. Nimmt man z. B. das saure Ammoniumsulfit von der Zusammensetzung (NH4)2S.0" so ist für die Zersetzung dieses Salzes gemäß der Gleichung (NH,,) ZS@05 = 2 NH, -f- 2 SO@ + H@O eine Wärmemenge von 79 Kalorien aufzuwenden. Die katalytische Oxydation der erwähnten Dissoziationsprodukte liefert zwar auch Wärme, aber weniger, als für die Dissoziation des Salzes und die Aufrechterhaltung der optimalen Reaktionstemperatur erforderlich ist. Als Ganzes ergibt sich somit ein wärmeverbrauchender Prozeß, der als solcher eben geeignet ist, mit der stark exothermen Verbrennung ammoniakreicher Gemische verbunden zu werden. Beispiel 24.0o kg saures Ammonsulfit werden mit 6oo cbm Ammoniakgas zerstäubt und in den Oxydationsraum eingeführt. Unmittelbar vor dem Kontakt werden 2170 cbm Sauerstoff zugesetzt.
  • Die mit dem Ammoniakgasstrom mitgeführten festen Salzteilchen gelangen erst im-Verbrennungsraum zur Dissoziation. Die hierzu erforderliche Dissoziationswärme wird -unmittelbar von dem glühenden Katalysator' durch die dort stattfindende Verbrennung des Ammoniaks geliefert. Dieser erhebliche Wärmeentzug ist nur deshalb möglich, weil an dem Katalysator gleichzeitig mit dem Ammonsalz das von vornherein mit eingeführte freie gasförmige Ammoniak verbrennt und auf diese Weise eine viel höhere Wärmetönung erreicht wird, als wenn das Ammonsalz für sich allein zur katalytischen Verbrennung gelangt wäre.
  • Der gewaltige Überschuß an Stickoxyden nach dem Katalysator bewirkt, daß bereits im erstenAbsorptions-oder Kühlraum das gesamte Schwefeldioxyd in Schwefelsäure übergeführt wird. Die letztere reißt das bei der Dissoziation des Salzes und bei der Verbrennung des Ammoniaks entstandene Wasser an sich, soweit das letztere nicht schon für die Bildung der Schwefelsäure selbst verbraucht worden ist. Die Abscheidung der - Schwefelsäure wird zweckmäßig in einer Kolonne vorgenommen, deren Temperatur so reguliert wird, daß verdünnte denitrierte Schwefelsäure abläuft, während Stickoxyde und Salpetersäure ausgetrieben werden. Die letzteren enthalten nun bis auf den geringen Rest von dem bei der Verbrennung des Ammoniaks entstandenen elementaren Stickstoff nur mehr Stickstoff-Sauerstoffverbindungen und den zu ihrer weiteren Oxydation erforderlichen Sauerstoff. Bei dem obenerwähnten Beispiel würden die Gase nach Abscheidung einer etwa 75 °higen Schwefelsäure folgende Zusammensetzung haben:
    51,4 Volumenprozent Stickoxyd,
    45,7 - Sauerstoff,
    2,9 - Stickstoff.
    Daß sich derartig hochkonzentrierte Stickoxyde überaus leicht in flüssiger oder fester Form abscheiden oder in Salpetersäure umwandeln lassen, ist bekannt.
  • Es ist nicht - notwendig, daß Ammoniak oder Ammonsalze gleich von vornherein in ihrer ganzen Menge mit dem Sauerstoff in den Kontaktapparat eingeführt werden, vielmehr ist es zweckmäßig, Ammoniak und Ammonsalze an verschiedenen Stellen des Verbrennungsraumes, also stufenweise mit dem Sauerstoffstrom bzw. den Reaktionsgasen zusammenzubringen. Es ist auch nicht erforderlich, sich auf eine einmalige katalytische Behandlung zu beschränken. Vielmehr können die Gase mehrmals hintereinander über Katalysatoren geführt bzw. im Kreislauf mehrmals über ein und denselben Katalysator geleitet werden.
  • Man kann bei dem vorliegenden Verfahren die Kühlwirkung auch noch dadurch unterstützen, daß man das Ammoniak in flüssigem und die Ammonsalze in feuchtem Zustande auf den Katalysator bringt. Endlich ist es auch möglich, durch Anwendung an sich bekannter Kühlverfahren die durch die Dissoziation der Ammonsalze bewirkte Wärmeentziehung noch zu verstärken.
  • Von einem älteren Verfahren, bei dem zur Gewinnung von nitrosen Gasen Ammonsulfit oder ähnliche Ammonsalze unter Wärmezufuhr verdampft und nach Zumischung von Sauerstoff bei höherer Temperatur über Kontaktmassen geleitet werden, unterscheidet sich das vorliegende Verfahren dadurch, daß bei ihm stets neben Ammonsalzen und freiem Sauerstoff auch freies, nicht durch Dissoziation aus jenen Ammonsalzen gebildetes Ammoniak in den Verbrennungsraum eingeführt wirrt und daß die Dissoziation der Ammonsalze im Verbrennungsraum selbst stattfindet. Hierdurch wird die bei jenem älteren Verfahren erforderliche besondere Arbeitsstufe der Verdampfung der Ammonsalze und überhaupt jede Wärmezufuhr überflüssig, da bei der Verbrennung des zusätzlichen freien Ammoniaks genügend Energie frei wird, um den für die Dissoziation der Ammonsalze notwendigen Wärmebedarf zu decken. Ferner wird hierbei durch die Dissoziation der Ammonsalze im Verbrennungsraum gleichzeitig die sonst eintretende schädliche Temperatursteigerung bei der Verbrennung ammoniakreicher Gasgemische verhindert.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung hochkonzentrierter Stickoxyde durch katalytische Verbrennung von Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß man freies gasförmiges Ammoniak, Sauerstoff und Ammonsalze der schwefligen Säure ohne vorherige Erhitzung in den Oxydationsraum einführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Verstärkung des Wärmeentzugs das Ammoniak in flüssigem und die Ammonsalze in feuchtem Zustande in den Verbrennungsraum einführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man durch :Anwendung an sich bekannter Kühlverfahren die durch die Dissoziation der Ammonsalze bewirkte Wärmeentziehung noch verstärkt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die den Oxydationsraum verlassenden Gase zur Abscheidung der gebildeten Schwefelsäure und des Wassers durch eine Kolonne von geregelter Temperatur leitet.
DEB136177D 1928-03-01 1928-03-01 Verfahren zur Herstellung hochkonzentrierter Stickoxyde durch katalytische Verbrennung von Ammoniak Expired DE527369C (de)

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