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Vorrichtung zum Abblenden der Scheinwerfer von Fahrzeugen, insbesondere
Kraftfahrzeugen Vorrichtungen zum Abblenden der Scheinwerfer von Fahrzeugen, insbesondere
Kraftfahrzeugen, bei denen das Abblenden jedes Scheinwerfers durch seitliches Verschwenken
mittels zweier vom Führersitz geschalteter Elektromagnete bewirkt wird, sind bereits
bekannt. Die Elektromagnete dieser bekannten Einrichtungen sind zwar in ihren Endstellungen
stromlos, verbrauchen aber insofern viel beim Kraftfahrzeug nicht in beliebiger
Menge zur Verfügung stehende elektrische Energie, als sie zur Überwindung der Halteorgane
in den Endstellungen ziemlich stark sein müssen. Um dies zu vermeiden, ist man bereits
dazu übergegangen, die Scheinwerfer durch auf. ein selbstsperrendes Schnekkengetriebe
einwirkende Elektromagnete anzutreiben. Diese Einrichtung kommt jedoch deshalb nicht
in Betracht, weil das Schnekkengetriebe sie zu sehr verteuert.
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Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch beseitigt, da.ß die
Kerne der zu beiden Seiten der Längsmittelebene des Scheinwerfers liegenden, auf
einer waagerechten Platte angebrachten Elektromagnete Verlängerungen aus nicht magnetisierbarem
Stoff besitzen und mit einem dreiarmigen Hebel zusammenarbeiten, dessen mittlerer
Arm an seinem freien Ende von einem Bolzen senkrecht durchgriffen wird, der oben
mit einer die Scheinwerferdrehwelle bewegenden Stange in gelenkiger Verbindung steht
und unten an einem kurzen Hebel angreift, dessen Drehpunkt in der senkrechten Mittelebene
des Scheinwerfers liegt, in der auch ein Befestigungspunkt einer Feder sich befindet,
die mit ihrem anderen Ende an dem den kurzen Hebel tragenden Bolzen befestigt ist.
Der in der Längsmittelebene des Scheinwerfers liegende Befestigungspunkt der Feder
befindet sich zwischen dem Drehpunkt des kurzen Hebels und der Drehachse des Scheinwerfers.
In der Geradeausstellung des Scheinwerfers ist zwischen den Stoßenden der Kerne
der Elektromagnete und den mit diesen zusammenwirkenden Armen des dreiarmigen Hebels
ein bestimmter Abstand vorgesehen. Um dem Scheinwerfer eine beliebige Anfangsstellung
geben zu können, ist die Scheinwerferdrehwelle mit einem Zwischenstück oder Stutzen
versehen, der gegenüber dem dreiarmigen Hebel verstellt werden kann. Die zum Einschalten
der Elektromagnete dienenden Schalter (Druckknöpfe) besitzen einen langen Kontaktweg.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der
Erfindung dargestellt.
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Es zeigen Abb. i eine Draufsicht und Abb. 2 einen mittleren Längsschnitt
der Vorrichtung.
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Nahe ihrem Rande i trägt eine runde Platte 2 auf ihrer unteren Seite
einen festen
Ansatz 3, durch den die Platte auf dem am Kraftfahrzeug
sitzenden üblichen Scheinwerferträger befestigt wird. Auf der !oberen Seite weist
die Platte 2 eine in einer Führungshülse q. drehbare Welle 5 auf. Die Welle 5 ist
von einer Muffe 6 umgeben und durch ein oberes und unteres Kugellager 7
bzw. 8 in der Hülse q. gelagert, die eine nach der Mitte der Platte 2 zu
gerichtete Aussparung besitzt. An ihrem oberen Ende ist die Welle 5 mit einem Flansch
9 versehen, auf welchem ein mit einem entsprechenden Flansch 1 o versehener Stutzen
i i mittels Schrauben 12 befestigt ist. Die Schrauben durchsetzen den Flansch io
in halbkreisförmigen Schlitzen 13, derart, daß der Flansch i o nach Lösen der Schrauben
12 gegenüber dem Flansch 9 verdreht und in anderer Lage festgestellt werden kann.
Der Stutzen i i ist in derselben Weise ausgebildet wie die in üblicher Weise an
dem Kraftfahrzeug angeordneten Scheinwerferträger, so daß also die Scheinwerfer
bekannter Art auf diesem Stutzen i i in einfacher Weise befestigt werden können.
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In die Welle 5 und die Muffe 6 ist ein Hebelarm 14 senkrecht zur Längsachse
der Welle 5 eingeschraubt. Dieser ist durch die Aussparung der Hülse q, geführt
und trägt an seinem freien Ende eine Gabel 15, zwischen deren Zinken ein senkrechter
Bolzen 16 geführt ist. Der Bolzen 16 ist auf denn freien Ende eines Drehhebels 17
befestigt, dessen Schwenkweg durch zwei seitliche Anschläge 18 und 19 beschränkt
ist. Der Drehpunkt 20 des Hebels 17 liegt auf der Mittellinie des von dem Hebel
17 innerhalb der Anschläge 18,19 ausführbaren Kreisbogens'. DieLänge des Hebels
17 ist bedeutend kleiner als die des Hebels 14. An dem Bolzen 16 bzw. an dem freien
Ende des Hebelarmes 17 ist eine Zugfeder 21 befestigt, deren anderes Ende ebenfalls
auf der vorher genannten Kreisbogenmittellinie, und zwar nahe der Welle 5 befestigt
ist.
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Um den Bolzen 16 greift ferner eine Gabel 22, die den mittleren Arm
24 eines um einen Punkt 23 drehbaren dreiarmigen Hebels bildet. Die beiden anderen
Arme 25 und 26 des Hebels stehen in Wechselwirkung mit den Kernen 27 und 28 zweier
Elektromagnete 29 und 30, die symmetrisch zu beiden Seiten der schon oben erwähnten
Mittellinie auf der Platte 2 angeordnet sind. Die Kerne 27 und 28 besitzen Ansätze
31 und 32 aus nicht magnetischem Stoff. In Bereitschaftsstellung ist zwischen den
Ansätzen 31 und 32 und den Hebeln 25 bzw. 26 ein Zwischenraum 33 vorgesehen, derart,
daß die Kerne der Elektromagnete, ehe sie in Berührung mit den Hebeln 25 bzw. 26
gelangen, schon kinetische Energie aufzuspeichern in der Lage sind. Die Wirkungsweise
der Einrichtung ist folgende 'Es sei angenommen, daß bei der in Abb. i dargestellten
Stellung der Scheinwerfer die vor dem Fahrzeug liegende Fahrbahn beleuchtet. Wird
nun durch Druck auf einen Knopf die Wicklung 29 erregt, so wird durch den Kern 27
und dessen Ansatz 32 der Hebel 26 in der Pfeilrichtung verschwenkt, was entgegen
der Wirkung der Feder 21 erfolgt. Durch den Hebel 26 werden über die Gabel
22 der Bolzen 16 und damit auch der Hebelarm 14 und die Welle 5 mitgenommen. Der
auf dem Ansatz z i der Welle 5 sitzende Scheinwerfer wird gedreht, so daß er nunmehr
zur Seite leuchtet. Die Anordnung des Hebels 17 und der Feder 21 besitzt den Vorteil,
daß der Scheinwerfer, ob die Elektromagnete erregt sind oder nicht, stets in der
jeweiligen Lage durch die Zugfeder 21 gehalten wird, da diese bestrebt ist, den
Hebel 17 gegen die Anschläge 18 oder 19 zu drükken. Die Überwindung der Federkraft
ist aber, da dies über den Hebel 17 erfolgt, nicht allzu schwer, so daß schon kleinere
Elektromagnete hierzu genügen.
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Soll der Scheinwerfer wieder nach vorn gedreht werden, so drückt man
auf, einen zweiten Knopf, durch welchen der Elektromagnet 30 erregt wird. Durch
den Hebel 26 wird hierbei gleichzeitig der Kern 27 des nicht erregten Magneten
29 in die Bereitschaftsstellung gebracht.
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Die Vorrichtung besitzt den großen Vorteil der Einfachheit; vor allem
aber ist ein Zittern oder lästiges unerwünschtes Bewegen der Scheinwerfer vermieden,
da diese fest in der jeweiligen Lage gehalten sind.
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Zur Anwendung der Vorrichtung in Ländern, in welchen links gefahren
wird, bedarf es nur eines entsprechenden Verdrehens des Stutzens i i auf dem Flansch
9.
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Das Drehen der Scheinwerfer besitzt gegenüber dem bekannten Kippen
der Scheinwerfer den Vorteil, daß der Straßenrand noch ziemlich weit vor dem Fahrzeug
beleuchtet bleibt, was bei einem Kippscheinwerfer naturgemäß nicht der Fall ist.
Außerdem kann aber der drehbare Scheinwerfer auch beim Befahren von Wegkrümmungen
angewendet werden. Sollte es sich als notwendig erweisen, so können die üblichen
Blendeinrichtungen während des Drehens ebenfalls benutzt werden. Da der Kontaktweg
der dem Einschalten der Elektromagnete in den Stromkreis dienenden Druckknöpfe sehr
lang ist, so ist der betreffende Elektromagnet noch erregt, wenn der Scheinwerfer
die Abblendstellung eingenommen hat, so daß also einem Rückprallen des Scheinwerfers
die Ansätze 31 bzw. 32 der Kerne 28 bzw. 27 entgegenstehen.
Im übrigen
ist dem Rückprallen auch teilweise schon durch die Anordnung der Feder 21 vorgebeugt.
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Da die ganze Vorrichtung in bekannter Weise zu einem geschlossenen
ganzen Zwischenstück vereint ist, kann sie ohne besondere Mühe und besondere Umbauten
am Fahrzeug an diesem angebracht werden, und zwar unter Verwendung der alten üblichen
Scheinwerfer. Das Zwischenstück braucht nur zwischen dem Scheinwerfer und dessen
Träger eingesetzt zu werden.