DE524665C - Verfahren zur direkten Herstellung von Formstuecken aus trockenen Gemischen von Cellulosederivaten und Eiweissstoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zur direkten Herstellung von Formstücken aus trockenen Gemischen von Cellulosederivaten und Eiweißstoffen Im Hauptpatent 523 425 handelt es sich darum, die Ausgangsstoffe (Cellulosederivate und Eiweißstoffe) zunächst unter Druck und Hitze zu einem kolloidalen Gemisch zu vereinigen und dann in kalte Formen zu spritzen.
• Die vorliegende Erfindung besteht nun darin, daß man von Eiweißstoffen ausgeht, die von vornherein gehärtet sind und bereits in Form einer plastischen Masse vorliegen. Man kann z. B. an Stelle der unveränderten Eiweißstoffe (Kasein, Leim usw.) gehärtete Kunsthornabfälle, die aus Kasein, Hefeeiweiß oder sonstigen Eiweißstoffen nach anderen Verfahren entstanden sind, als Ausgangsmaterial für das in dem Patent 523 425 geschilderte Verfahren anwenden. Man verfährt dann in der Weise, daß man die gehärteten Kunsthornabfälle möglichst fein mahlt, mit Wasser oder Gemischen von Wasser mit flüchtigen Lösemitteln aufquillt und dann mit den Cellulosederivaten in Gegenwart von nichtflüchtigen Quellungsmitteln und Wasser auf heißen Walzen zu einer homogenen plastischen Masse vereinigt. Aus der so erhaltenen ganz oder annähernd homogenen plastischen Masse wird das Wasser bzw. das Gemisch von Wasser und flüchtigen Lösemitteln wieder ausgetrieben, <die trockene Masse zu Pulver zerkleinert oder in kleinere Formlinge geteilt und darauf unter hohem Druck in der Wärme verpreßt. Auch diese Massen sind ebenso wie die nach dem Hauptpatent erhaltenen Massen so plastisch, daß man die Pressung auch durch feine Spritzdüsen in kalte Formen vornehmen kann und aus letzteren die fertigen Preßkörper herausnehmen kann, die keiner Nacharbeit bedürfen. Beispiele 33 Gewichtsteile wasserhaltige Acetylcellulose werden mit 17 Gewichtsteilen Phthalsäuredimethylester und 5o Gewichtsteilen gehärteten Kunsthornabfällen, die zuvor fein gemahlen und mit heißem Wasser aufgequollen wurden, vermischt, auf heißer Walze zu einer homogenen plastischen Masse verarbeitet und zu dünnen Blättern bis zur nahezu vollständigen Entfernung des Wassers ausgewalzt. Die dünnen Walzhäute werden zu Pulver zerkleinert, gegebenenfalls noch nachgetrocknet und darauf unter Druck und Hitze verpreßt.
• 2. 3o Gewichtsteile wasserhaltige Nitröcellulosewerden mit 15 Gewichtsteilen Campherersatzmittel (z. B. Triacetin) und 5o Gewichtsteilen gehärteten Kunsthornabfällen, die vorher in heißem Wasser oder auch einem Gemisch von Wässer und Athyleuchlorlivdrin vorgequollen wurden, sowie 5 Gewichtsteilen Farbstoffen gemischt, auf der heißen Wälze zu einer homogenen plastischen Masse verarbeitet und nahezu wasserfrei ausgewalzt. Aus der Walzhaut wird entweder wieder durch Mahlung ein Pulver hergestellt, das nach kalter Verpressung zu Rohlingen in der Hitze unter Druck zu fertigen Formstücken v erpreßt wird, oder man kann auch aus der Walzhaut sofort kleinere Formlinge ausstanzen und letztere unter Druck und Hitze v erpressen bzw. in kalte Formen verspritzen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur direkten Herstellung von Formstücken aus trockenen Gemischen von Cellulosederivaten und Eiweißstoffen nach Patent 523 425, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle von unveränderten Eiweißstoffen von gehärteten Kunsthornabfällen aus Eiweißstoffen, z. B. Kasein oder Hefeeiweiß, ausgeht, die vor der Vereinigung mit den genannten Cellulosederivaten fein gemahlen und durch Wasser oder Gemische von Wasser mit flüchtigen Lösungsmitteln vorgequollen werden.