DE524612C - Selbstschliessendes Abtrittspuelventil fuer Druckwasserspuelung mit Gegendruckkammer - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 11. MAI 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 85 h GRUPPE

Berluto Armaturen Akt.-Ges. in Düsseldorf

Die Erfindung betrifft ein selbstschließcnfles Abtrittspülventil für Druckwasserspülung mit Gegendruckkammer. Das Xeue besteht darin, daß die Gegendruckkammer aus einem von einem gewölbten Deckel überdeckten zylindrischen, in das Abfallrohr hineinragenden und von einer auswechselbaren schlauchartigen Membran überzogenen Stutzen besteht, -dessen Wandung im unteren Teil mit einer Anzahl schlitzartiger Öffnungen versehen ist. Dabei ist zweckmäßig im oberen Teil der Gegendruckkammer ein Rückschlagventil für den Füllkanal und im Boden der Gegendruckkammer ein feststehendes Steuerventil angeordnet, das von einem Handhebel aus durch ein Gestänge steuerbar ist.

Gegenüber bekannten Abtrittspülventilen zeichnet sich das neue Spülventil dadurch vorteilhaft aus, daß es völlig stoßfrei arbeitet, da bei Drucksteigerung oder -verminderung in der Gegendruckkammer die elastische Membran allmählich sich ausdehnt bzw. wieder zusammenzieht, was auch ein allmähliches Absperren oder Öffnen der Wasserzuführungsleitung zur Folge hat.

Ein weiterer A'orteil der neuen Ventilkonstruktion besteht darin, daß einerseits eine Ablagerung von Fremdkörpern an der abzudichtenden Stelle infolge der senkrechten Anordnung der Schlauchmembran und andererseits eine Übertragung der Druckschwankungen in der Rohrleitung auf die Gegendruckkammer durch die Anordnung eines Rückschlagventils an deren Füllkanal nicht möglich und infolgedessen ein stets dichter Wasserabschluß gewährleistet ist. Endlich wird durch die Anordnung des Steuerventils im Boden der Gegendruckkammer eine erhebliche A'ereinfachung der Bauart und Bedienung des Spülventiis erzielt.

Tn der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Abtrittspülventils im lotrechten Schnitt dargestellt.

Das neue Spülventil besteht aus einem Gehäuse τ mit Gegendruckkammer 2, einem zum Anschließen der Wasserzuführungsleitung dienenden Stutzen 3 und einem Auslaufstutzen 4, an welchem das zum Abort führende Rohr 5 angeschlossen ist. Die Gegendruckkammer 2, die zum Teil von einem auf dem. Gehäuse 1 aufgeschraubten gewölbten Deckel 6 und zum Teil von einem zylindrischen, in das Gehäuse 1 hineinragenden Stutzen 7 gebildet wird, steht durch einen Kanal 8 mit dem zum Auslaufstutzen 4 führenden Ringraum 9 in Verbindung. In dem Stutzen 7, dessen Wandung im unteren Teil mit einer Anzahl srhlitzartiger Öffnungen 10 verseilen ist, ist ein Ventil 11 mit auswechselbarer Dichtungsscheibe 12 angeordnet, das durch eine Druckfeder 13 fest auf den Ventilsitz gepreßt wird und somit die Gegendruckkamnier vollkommen dicht abgesperrt. An dem Ventil to, 11 ist ein Bolzen 15 befestigt, der durch eine Bohrung 14 des Stutzeus 7 ge- 65" führt und an seinem freien Ende als Anschlag ausgebildet ist. Durch Niederdrücken eines am Gehäuse 1 schwenkbar gelagerten Hand-

Claims (3)

hebeis i6 wird eine durch ein winkelförmiges Führungsstück ι γ getragene T hibstange ift in Richtung des Pfeiles T bewegt, wobei sie auf den Bolzen 15. trifft und diesen zusammen mit dem Ventil anhebt. CTber den Stutzen 7 ist eine schlauchartige, aus elastischem Material, beispielweise aus Gummi, bestehende Membran 19 gezogen, deren unteres Ende ein auf dem Stutzen aufgeschraubter Flansch 20 umschließt, während das obere Ende der Membran in einer Nut 21 des Gehäuses τ ruht. Die Wirkungsweise des neuen Spülventils ist folgende: Das durch den Stutzen 3 in den Ringraum 9 gelangende Wasser fließt zum Teil durch die öffnungen 22 nach dem Auslauf stutzen 4 ab, während eine durch die Schratibe 23 regelbare Menge Wasser durch den Kanal 8 in die Gegendruckkammer gelangt, wobei ein Rücklauf so desselben sowie eine Übertragung λόιι Druckschwankungen in der Rohrleitung auf die Gegendruckkammer durch ein Rückschlagventil 24 verhindert wird. Die durch die stetige Wasserzuführung entstehende Drucksteigerung in der Gegendruckkammer 2 hat an den Öffnungen 10 des Stutzens 7 eine wulstförmige Ausdehnung der elastischen Membran 19 zur Folge, wie die strichpunktierte Stellung bei α zeigt, wodurch der Ringraum 9 im unteren Teil allmählich dicht abgesperrt und ein Durchfließen des Spühvassers verhindert wird. Durch Niederdrücken des Handhebels ιό, der durch sein Eigengewicht selbsttätig in seine Ausgangsstellung zurückgeht, erfolgt ein Öffnen des Ventils it, 12. Das in der Kammer 2 befindliche Druckwasser fließt ab, worauf der innere Druck auf die .Membran abnimmt und die wulstförmige Ausdehnung der Membran infolge deren Elastizität selbsttätig in die Ausgangsstellung zurückgeht. Xunmehr kann das Spülwasser ungehindert durch den Ringraum 9 in das Abfluß röhr 5 fließen, bis in der Gegendruckkammer, deren Steuerventil durch die Wirkung der Druckfeder 13 inzwischen wieder in Schließstellung gebracht worden ist, tier Wasserdruck erneut so groß wird, daß wiederum eine Ausdehnung der elastischen Membran im el dadurch eine Absperrung der Wasserzufuhr erfolgt. Patentanserüche:

1. Selbstschließendes Abtrittspülventil für Druckwasserspülung mit Gegendruckkammer, gekennzeichnet durch eine Gegendurekkammer (2) aus einem von einem gewölbten Deckel (G) überdeckten zylindrischen, in das Abfallröhr hineinragenden und von einer auswechselbaren schlauchartigen Membran (19) überzogenen Stutzen (7), dessen Wandung im unteren Teil mit einer Anzahl schlitzartiger Öffnungen (10) versehen ist.

2. Selbstschließendes Abtrittspülventil nach dem Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Rückschlagventil (24) für den Füllkanal (8) der Gegendruckkammer.

3. Selbstschließendes Abtrittspülventil nach dem Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein feststehendes Steuerventil (15. 12, 11) im Boden der Gegendruckkammer, das von einem Handhebel (161 aus durch ein Gestänge (17, 18) steuerbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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