DE52405C - Vorrichtung zum Fortbewegen steckengebliebener Fuhrwerke ohne Vermehrung und Ueberanstrengung der Zugthiere - Google Patents
Vorrichtung zum Fortbewegen steckengebliebener Fuhrwerke ohne Vermehrung und Ueberanstrengung der ZugthiereInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62C—VEHICLES DRAWN BY ANIMALS
- B62C5/00—Draught assemblies
- B62C5/005—Starting aids
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Catching Or Destruction (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mittelst welcher in sumpfigem oder
sandigem Boden oder auf Steigungen steckengebliebene schwere Fuhrwerke, welche die
vorgespannten Zugthiere bei gewöhnlicher Anspannung nicht mehr weiter zu ziehen vermögen,
durch dieselben Zugthiere mit geringerer Kraftanstrengung so weit fortbewegt werden können,
bis man die gefährliche Stelle hinter sich hat. Die Vorrichtung läfst sich an Fuhrwerken aller
Art leicht anbringen und besteht aus um die Räder des steckengebliebenen Fuhrwerks gelegten
und mit ihren hinteren Enden durch eine besondere Klemmvorrichtung an denselben befestigten Ketten, deren vordere Enden an
dem verschiebbar auf der Wagendeichsel angebrachten Ortscheit befestigt sind und an welchen
daher die Thiere zunächst ziehen. Die von den letzteren hierbei geäufserte Zugkraft
wirkt also am Umfang der Wagenräder und deshalb werden bei mäfsiger Kraftanstrengung
der Thiere die Räder mit Leichtigkeit gedreht und dadurch der Wagen fortbewegt. Nachdem
die Ketten sich von den Rädern abgewickelt haben, öffnet sich die Klemmvorrichtung,
durch welche sie an den Rädern befestigt sind, selbsttätig; die Ketten lösen sich daher
von den Rädern ab und bleiben an der Seite des Wagens hängen. Die Thiere ziehen dann
nicht mehr an diesen Ketten, sondern mittelst einer anderen', inzwischen straff gespannten
Kette an dem nun im Gange befindlichen Wagen selbst.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist die Vorrichtung zur Darstellung gebracht. Fig. 1 zeigt
dieselbe an dem einen Hinterrade eines fortzubewegenden Wagens angebracht. Fig. 2 zeigt
Üen Zustand der Vorrichtung, wenn der Wagen in Gang gebracht ist.
Das Ortscheit A des Wagens, an welches die Thiere wie gewöhnlich angespannt sind,
ist verschiebbar auf der Deichsel B angebracht und zu diesem Zwecke mit einem um die
Deichsel herumreichenden Ringe α versehen. An dem Ortscheit A ist das eine Ende einer
Kette b befestigt, welche um eines der Räder des Wagens herumgelegt ist (Fig. 1). Diese
Kette b hält sich auf dem Umfange des betreffenden Rades mittelst einer Anzahl an ihr
befestigter U-förmiger Klammern b1, Fig. 6, fest, welche lose um den Radkranz greifen.
Das hintere Ende der Kette b ist zwecks seiner Befestigung an dem Rade mit einer Klemmvorrichtung
versehen, welche in den Fig. 3, 4 und 5 in gröfserem Mafsstabe dargestellt ist. Diese Klemmvorrichtung besteht aus einem
Schuh c und einem bei c° drehbar an demselben befestigten Winkelhaken d d1. Der freie,
gebogene Schenkel d1 dieses Hakens ist gegabelt,
so dafs er in der Stellung Fig. 3 zu beiden Seiten des Schuhes c über denselben
greift. Die Seitenwangen des Schuhes c sind
auf der einen Seite zu schwach gekrümmten Haken c1 ausgebildet. An dem Schuh c ist
ferner ein Bolzen f mittelst einer Kette f1 befestigt.
Der Haken d dl trägt eine Oese d2,
an welche sowohl das hintere Ende der Kette b
als auch das eine Ende einer Kette g, Fig. ι und 2, angehängt ist, deren anderes Ende bei
gl am Wagen befestigt ist.
Nachdem die Kette b um das Wagenrad herumgelegt ist, wird der Schuh c in der aus
Fig. ι ersichtlichen Lage auf den Radkranz aufgeschoben, und zwar so, dafs er mit seiner
Mitte in die Verlängerung einer Speiche zu liegen kommt. Der Haken dd1 wird so umgelegt,
dafs sein Schenkel d an der Sohle des Schuhes c anliegt und somit seine beiden
Gabelzinken d1 über die Haken c1 desselben
greifen. Sodann wird der Bolzen f zwischen den Haken c1 und dl und zwischen der betreffenden
Radspeiche und dem Radkranz hindurchgesteckt, wodurch die Kette b an dem Rade befestigt ist. Wenn nun die an das Ortscheit
A angespannten Zugthiere anziehen, so gleitet das Ortscheit auf der Deichsel B nach
vorn und die dadurch angezogene Kette b dreht das Wagenrad, so dafs der Wagen fortbewegt
vdrd, und zwar mit ungefähr der halben Geschwindigkeit der Thiere und des Ortscheits. Die
Klemmvorrichtung c d dlf verbleibt hierbei in dem in Fig. ι gezeichneten Zustande, bis sie
am höchsten Punkte des Rades angelangt ist, d. h. bis die Kette b sich von dem Rade abgewickelt
hat. Bei der Weiterbewegung der Kette b wird sodann der Haken d dl allmälig
von dem Schuh c abgehoben, wobei die Gabelzinken d1 den Bolzen f freigeben, welcher
infolge dessen herabfällt und an der Kette f1
hängen bleibt (s. Fig. 2, punktirt). Der Schuh c sitzt nun nur noch lose auf dem Rade; derselbe
wird beim weiteren Vorgang der Kette b von dem Rade abgestreift und die ganze
Klemmvorrichtung hängt dann an den in einer Linie liegenden Ketten b und g (Fig. 2 in
vollen Linien) an der Seite des Wagens, ohne der Bewegung des Wagens hinderlich zu sein.
Die in Fig. 6 gezeichneten U-förmigen Klammern b1 halten die Ketten b auf dem Radumfange
so lange, als erforderlich, damit die Kette nicht seitwärts herunterfallen kann.
Bei der Bewegung des, Ortscheits A auf der. Deichsel B- nach vorn wird eine Kette /2, deren
eines Ende an dem Ortscheit und deren anderes Ende an dem Gestell des Wagens befestigt ist,
allmälig gestreckt. Diese Kette h ist so lang gemacht, dafs sie, kurz nachdem die Kette b
sich von dem Rad abgelöst hat, vollständig gestreckt ist. Die Thiere ziehen dann beim
Weitergehen mittelst der Kette h an dem nun im Gange befindlichen Wagen selbst. Nachdem
auf diese Weise der Wagen auf feste ebene Bahn gezogen ist, schiebt man das Ortscheit
A auf der Deichsel B mit Hand wieder zurück und steckt sodann den Zugnagel vor
demselben ein, worauf weitergefahren werden kann.
Indem man mittelst der beschriebenen Vorrichtung die Zugkraft der Thiere am Umfang
der Wagenräder wirken läfst, erreicht man, dafs der Wagen mit erheblich gröfserer Kraft
fortbewegt wird, als wenn die Thiere an der Wagendeichsel ziehen, so dafs es möglich ist,
Fuhrwerke, die bis an die Achsen in Schlamm oder Sand versunken sind, ohne Ueberanstrengung
der Thiere fortzubewegen. Es wird zweckmäfsig auf jeder Seite des Fuhrwerkes
eine solche Vorrichtung angebracht. Das hintere Ende der Kette b wird mittelst der Klemmvorrichtung
c d dlf stets möglichst weit unten
am Rade befestigt, damit die Kette, möglichst lange auf das Rad einwirkt. Sollte es bei ein- ·
maligem Anlegen der Vorrichtung nicht möglich sein, das Fuhrwerk aus der gefährlichen
Stelle herauszubefördern, so legt man dieselbe noch einmal bezw. mehrere Male an, bis man
die Stelle hinter sich hat. In den meisten Fällen genügt jedoch · eine einmalige Anwendung
der Vorrichtung, um ein steckengebliebenes Fuhrwerk wieder flott zu machen, da,
wenn die Thiere einmal im Ziehen begriffen sind und der Wagen etwas in Gang gebracht
ist, es ihnen auch dann nicht zu schwer wird, den Wagen weiter zu befördern, wenn sie
mittelst der Kette h an letzterem selbst ziehen.
Der Schuh c kann aufser dem angegebenen Zweck auch als Hemmschuh benutzt werden.
Claims (2)
1. Eine Vorrichtung, um steckengebliebene Fuhrwerke ohne Vermehrung und Ueberanstrengung
der Zugthiere weiter befördern zu können, bestehend aus um die Räder des Wagens gelegten, mit U - förmigen
Klammern (bl) versehenen Ketten (b), deren
vordere Enden an dem verschiebbar auf der Wagendeichsel angebrachten Ortscheit befestigt sind, so dafs durch den Zug der
an das Ortscheit angespannten Zugthiere die Räder gedreht werden und dadurch der
Wagen fortbewegt wird, worauf nach Abwickelung der Ketten (b) von den Rädern
ihre Enden sich selbstthätig von denselben ablösen und an Aufhängeketten g des
Wagens hängen bleiben, während gleichzeitig der Zug der Thiere auf eine das Ortscheit
mit dem Wagengestell verbindende Kette (h) übertragen wird.
2. An der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung eine sich selbstthätig lösende Klemmvorrichtung
zum Festhalten der hinteren
Enden der Ketten b an den Wagenrädern, bestehend aus einem auf den Radkranz
lose aufgeschobenen Schuh c und einem drehbar an letzterem befestigten Winkelhaken
dd1, an dessen Scheitelpunkt das Ende der Kette b befestigt ist und dessen
freier gegabelter Schenkel d\ so- lange die Kette am Radumfang anliegt, einen Bolzen/
zwischen zwei Haken c1 des Schuhes c
und einer der Radspeichen festhält, dagegen nach Abwickelung der Kette von dem Schuh c sich abhebt, wodurch die Kette
nach Abstreifen des Schuhes von dem Radkranz freigegeben wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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