DE521966C - Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Kalkstickstoff und Schwefelwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Kalkstickstoff und Schwefelwasserstoff

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DE521966C
DE521966C DEI36061D DEI0036061D DE521966C DE 521966 C DE521966 C DE 521966C DE I36061 D DEI36061 D DE I36061D DE I0036061 D DEI0036061 D DE I0036061D DE 521966 C DE521966 C DE 521966C
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thiourea
hydrogen sulfide
calcium cyanamide
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Expired
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DEI36061D
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English (en)
Inventor
Dr Georg Schiller
Dr Max Schuetze
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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  • Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Kalkstickstoff und Schwefelwasserstoff Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Kalkstickstoff und Schwefelwasserstoff haben den Nachteil, daß der Thioharnstoff einer wäßrigen Lösung erhalten wird, die sehr verdünnt ist und außerdem Kalk enthält. Die Flüssigkeit muß daher zuerst von dem in Lösung gegangenen Kalk befreit und alsdann einem längeren Eindampfprozeß unterworfen werden. Durch die Bildung von Dicyandiamid und ähnlichen Produkten wird die Ausbeute an Thioharnstoff außerdem stark herabgesetzt.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile vermieden werden, wenn man Kalkstickstoff mit Schwefelwasserstoff in Gegenwart von nur geringen Flüssigkeitsmengen behandelt und aus dem Reaktionsgemisch den Thioharnstoff mit organischen Lösungsmitteln extrahiert. Die zu verwendenden Flüssigkeitsmengen werden zweckmäßig so bemessen, daß nur Pasten oder feuchte Massen entstehen. Außer Wasser können als bei der Umsetzung anwesende Flüssigkeiten auch organische Flüssigkeiten, wie Alkohole usw., oder Flüssigkeitsgemische verwendet werden. Es kann mitunter vorteilhaft sein, den Flüssigkeiten alkalische Substanzen, z. B. Ammoniak, zuzusetzen. Es empfiehlt sich oftmals, den Schwefelwasserstoff bei erhöhtem Druck und unter Rühren zur Einwirkung zu bringen.
  • Für die Extraktion wählt man solche organischen Flüssigkeiten, welche den Thioharnstoff, nicht aber die vorhandenen Kalkverbindungen auflösen, z. B. Ketone, wie Aceton, ferner Pyridin u. dgl., insbesondere Gemische organischer Lösungsmittel, wie Alkohol-Äther- oder Alkohol-Tetrachlorkohlenstoff-Gemische, evtl. auch Gemische organischer Flüssigkeiten mit Wasser usw. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, das Reaktionsprodukt vor dem Extrahieren ganz oder teilweise zu trocknen, da dann der Thioharnstoff in größter Reinheit anfällt. Es ist zweckmäßig, in der Wärme zu extrahieren. Aus der heißen Lösung kann dann der Thioharnstoff, z. B. durch Abkühlen, leicht gewonnen werden. Die Mutterlauge, die in diesem Falle noch eine geringe Menge Thioharnstoff enthält, wird in den Prozeß zurückgeführt und zur erneuten Extraktion verwendet. Der Thioharnstoff kann aus dem Lösungsmittel nach dem Extrahieren, z. B. auch durch Verdampfen der Flüssigkeit, gewonnen werden. Das Verfahren gestattet, Thioharnstoff von großer Reinheit und nahezu theoretischer Ausbeute zu gewinnen.
  • Beispiel i 25 Teile Kalkstickstoff werden mit 12, Teilen 96prozentigem Alkohol angeteigt; auf die erhaltene Masse läßt man alsdann Schwefelwasserstoff in einem Rührautoklaven unter io Atm. Druck 2 Stunden lang einwirken. Die erhaltene, nahezu feste Masse wird mit einem Alkohol-Äther-Gemisch in der Wärme extrahiert. Man erhält nach dem Verdampfen des Lösungsmittels etwa 12 Teile Thioharnstoff in farblosen Kristallen.
  • Beispiel e a5 Teile Kalkstickstoff werden mit 3,75 Teilen 2 n-Amm.oniakwasser verrührt, worauf die erhaltene Masse in einem mit Aluminium ausgekleideten Rührautoklaven eingefüllt wird. Man preßt dann io Atm. Schwefelwasserstoff ein und hält den Autoklaven i Stunde lang unter diesem Druck bei etwa 5o°. Das erhaltene Produkt wird bei 50° im Vakuum getrocknet und mit einem aus 2 Teilen Alkohol und i Teil Tetrachlorkohlenstoff bestehenden Gemisch bei etwa 70° extrahiert. Beim Abkühlen scheidet sich der Thioharnstoff in nadelförmigen Kristallen nahezu vollständig ab.
  • Beispiel 3 In einem mit Kühlvorrichtung versehenen Gefäß, z. B. einer Knetvorrichtung, werden 5 Teile Kalkstickstoff mit i Teil 3,qprozentigem Ammoniakwasser verrührt. In die erhaltene Masse wird alsdann Schwefelwasserstoff bei gewöhnlichem Druck bis zur Sättigung eingeleitet. Dabei wird gekühlt, damit die Temperatur nicht zu hoch (über 70°) steigt. Gegen Schluß der Umsetzung kann der Schwefelwasserstoffdruck gesteigert werden. Das erhaltene Produkt wird in der in Beispiel e angegebenen Weise durch Trocknen und Extrahieren auf reinen Thioharnstoff verarbeitet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Kalkstickstoff und Schwefelwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man den Kalkstickstoff in Gegenwart so geringer Flüssigkeitsmengen, daß höchstens ein Teig oder eine Paste entsteht, zweckmäßig bei erhöhtem Druck mit Schwefelwasserstoff behandelt und das Reaktionsprodukt, gegebenenfalls nach vorherigem Trocknen, mit organischen Lösungsmitteln extrahiert.
DEI36061D 1928-11-09 1928-11-09 Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Kalkstickstoff und Schwefelwasserstoff Expired DE521966C (de)

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