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Schützensteuerung zum gleichzeitigen Einschalten, aber verschiedenzeitigen
Ausschalten mehrerer elektrischer Stromverbraucher Gegenstand der Erfindung ist
eine Einrichtung zur Einschaltung elektrischer Betriebsmittel, insbesondere Motoren.
Die Erfindung bezweckt, beispielsweiseArbeitsvorrichtungen mit verschieden lang
dauernden Arbeitsperioden gleichzeitig in Betrieb setzen zu können, aber die selbsttätige
Außerbetriebsetzung der Arbeitsvorrichtungen nach verschiedenen Betriebszeiten herbeizuführen.
Ein Anwendungsfall der Erfindung besteht beispielsweise darin, daß in Verkehrseinrichtungen
(Eisenbahnen, Straßenbahnen) Stationenanzeiger, Reklamevorrichtungen usw. gleichzeitig
bei Beginn der Fahrt in Betrieb gesetzt und dann unabhängig voneinander in verschiedenen
Zeiträumen außer Wirksamkeit gesetzt werden.
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Bei der Erfindung wird das Ausschalten der Elektromotoren durch rotierende
Vorrichtungen in an sich bekannter Weise bewirkt, jedoch geschieht das Ausschalten
im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen durch Schließen je eines Hilfsstromkreises
durch die rotierenden Vorrichtungen, und hierdurch gesteuerte Relais bewirken dann
die Unterbrechung der Motorstromkreise. Wesentlich für die Erfindung ist aber, daß
für jeden Elektromotor ein doppeltwirkender elektromagnetischer Schalter mit gekuppelten
Ankern vorgesehen ist und daß sämtliche Schalter in der einen durch einen einzigen
Stromschließer (Streckenkontakt) bewirkten Einschaltstellung ihre Elektromotoren
gleichzeitig einschalten, während sie in der andern durch j e einen rotierenden
Stromschließer bewirkten Ausschaltstellung die Elektromotoren zu verschiedenen Zeiten
stillsetzen. Zugleich werden die Stromkreise der rotierenden Stromschließer zur
Herbeiführung der normalen Mittelstellung der Anker der Schalter wieder unterbrochen.
Bei jedem rotierenden Stromschließer bestimmt der Abstand der Kontaktstücke voneinander
die Dauer der Laufzeit des ihm zugehörigen Elektromotors.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel zur
Darstellung gebracht.
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Nach der Darstellung handelt es sich darum, vier für den Antrieb beliebiger
Arbeitsvorrichtungen bestimmte Elektromotoren I, II, III, IV gleichzeitig in Tätigkeit
zu setzen, während jeder Elektromotor entsprechend den jeweiligen, gleichen oder
verschiedenen Betriebsperioden selbsttätig zum Stillstand gebracht wird. Zu der
Einrichtung gehören für jeden der Elektromotoren je ein doppeltwirkender elektromagnetischer
Schalter A, B, C, D und je ein rotierender Stromschließer bzw.-unterbrecher
E, F, G, H.
Endlich sind ein von Hand oder mechanisch zu bewegender Stromschalter
a und eine Stromquelle b vorhanden.
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Die elektromagnetischen Schalter <-l, B, C, D bestehen aus
zwei Elektromagneten c und d, deren zwischen ihnen sich befindende Anker e, f miteinander
verbunden sind und in
der Stellung, in welcher der Anker e von dem
Elektromagneten c angezogen ist, den beiden festen Stromschlußstücken g, 1z stromschließend
anliegen. Diese Schalter können auch anders eingerichtet sein, sofern nur zwei voneinander
unabhängige Kontakte elektromagnetisch geschlossen und elektromagnetisch geöffnet
werden.
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Die rotierenden Stromschließer E, F, G, H
sind beim Ausführungsbeispiel
auf einer gemeinschaftlichen Achse i lose angeordnet. Sie bestehen in an sich bekannter
Weise jeder für sich aus einem Zylinder k aus nichtleitendem Material, dessen Umfang
mit eingelassenen Stromschlußstücken L versehen ist, deren Abstand voneinander verschieden
und der jeweiligen Zeitdauer der Arbeitsperiode des betreffenden Elektromotors angepaßt
ist. Die Stromschlußstücke L jedes Stromschließers sind leitend untereinander und
mit einem feststehenden seitlichen Schleifkontakt m verbunden. Der Umfang des Zylinders
k liegt einem feststehenden Schleifkontakt 7t an, mit welchem die Stromschlußstücke
Z nacheinander in leitende Berührung kommen. Im Ruhezustand stehen bei allen Stromschließern
E, F, G, H die Schleifkontakte n mit einem der Stromschlußstücke l in Berührung.
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Die Stromschließer E, F, G, H können alle gemeinsam oder ,durch je
einen besonderen Antrieb in Drehung versetzt werden. Sie können anstatt lose beieinander
auf einer gemeinschaftlichen Achse i auch voneinander getrennt sein und sich an
verschiedenen Orten befinden. Ferner kann auch jeder Stromschließer von dem ihm
zugehörenden Elektromotor angetrieben werden. Endlich können auch die Elektromotoren
I, II, III, IV an verschiedenen Orten sich befinden.
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Der Handstromschalter a ist zweckmäßig mit einer Einrichtung versehen,
welche die das Wiederunterbrechen des Stromes bewirkende Rückbewegung des Schalters
ra verzögert.
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Die Schaltung der Elektromotoren und der beschriebenen Vorrichtungen
ist nun derartig, daß bei der Inbetriebsetzung der Einrichtung durch den Handschalter
a der Vorgang sich wie folgt gestaltet, wobei der Vorgang nur betreffs des Elektromotors
I, des elektromagnetischen Schalters A und des rotierenden Stromschließers E beschrieben
wird, da betreffs der anderen Elektromotoren und der diesen zugehörigen Vorrichtungen
der Vorgang der gleiche ist: Beim Schließen des Handschalters a durch Umstellen
auf das Kontaktstück x geht der Strom von der Stromquelle b aus durch die Leitungen
r, a, 3 über den Elektromagneiten c des Schalters A, durch die Leitungen q., 5,
6, 7 zur Stromquelle b zurück; der Elektromagnet c wird erregt und zieht
die miteinander verkuppelten Anker e, f an, die sich nun an die Stromschlußstücke
g, la anlegen. Dadurch fließt der Strom von der Stromquelle b aus durch die Leitungen
8, 9, ro durch den Ankere und die Leitung r z zum Elektromotor I, von diesem durch
die Leitungen 5, 6, 7 zur Stromquelle b zurück. Der Elektromotor I setzt sich in
Bewegung, und zugleich wird der Stromschließer E in Drehung versetzt. Der Handstromschalter
a ist noch nicht auf das Kontaktstück y zurückgegangen, infolgedessen ist der Elektromagnet
d nicht erregt. Bei der Drehung des Stromschließers E ist dessen Schleifkontakt
it mit dem nichtstromleitenden Teil des ersteren in Berührung getreten. Während
der Weiterdrehung des Stromschließers E ist der Handstromschalter a auf das Kontaktstück
y zurückgegangen, so daß nun der Elektromagnet c nicht mehr erregt ist; die Anker
e, f behalten jedoch ihre Stellung bei, so daß der Elektromotor I weiterarbeitet.
Wenn nun aber bei der Weiterdrehung des Stromschließers E dessen Schleifkontakt
it mit dem in der Drehrichtung nächstfolgenden Stromschlußstück l in Berührung kommt,
geht ein Strom von der Stromquelle b durch die Leitungen i, 12, Schleifkontakte
zt, Leitung 13, Anker f, über den Elektromagneten d, Leitungen 1q.,
6, 7 zur Stromquelle b zurück. Der dadurch erregte Elektromagnet d zieht
die Anker f, e an, die dadurch die Stromschlußstücke g, lt verlassen; es
wird dadurch der Stromkreis des Elektromotors I unterbrochen und letzterer zum Stillstand
gebracht. Zugleich ist aber auch der Stromkreis für den Elektromagneten d wieder
unterbrochen, und es ist der Zustand hergestellt, wie er bei Beginn des Vorganges
bestand.
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Der gleiche Vorgang findet betreffs der Elektromotoren II, III, IV,
der elektromagnetischen Schalter B, C, D und der rotierenden Stromschließer
F, G, H statt. Die gleichzeitig mit dem Elektromotor I in Tätigkeit gesetzten
Elektromotoren II, III, IV werden jedoch unabhängig voneinander zum Stillstand gebracht,
und zwar unabhängig von dem jeweiligen Abstand des in der Drehrichtung der Stromschließer
F, G, I-1 zunächstfolgenden Stromschlußstückes von dem vorangegangenen Stromschlußstück.
Diese Abstände zwischen den Stromschlußstücken l werden der beabsichtigten Laufdauer
der Elektromotoren entsprechend bemessen.
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Die elektromagnetischen Schalter A, B, C, D
bestehen zweckmäßig
aus zwei in gleicher Achse liegend angeordneten Solenoidspulen, deren miteinander
verbundene Anker in der Einschaltstellung mit den Stromschlußstücken g, h
durch Schleiffedern in Berührung
stehen. Sie sind so ausgeführt,
daß ohne weiteres das Bestehenbleiben des Stromschlusses bzw. die Stromunterbrechung
bei der Unterbrechung der Erregung der Elektromagnete c und d gesichert ist.