DE515186C - Verfahren zur Herstellung undurchlaessiger, klar durchsichtiger Papiere - Google Patents

Verfahren zur Herstellung undurchlaessiger, klar durchsichtiger Papiere

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DE515186C
DE515186C DEW78904D DEW0078904D DE515186C DE 515186 C DE515186 C DE 515186C DE W78904 D DEW78904 D DE W78904D DE W0078904 D DEW0078904 D DE W0078904D DE 515186 C DE515186 C DE 515186C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H21/00Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its function, form or properties; Paper-impregnating or coating material, characterised by its function, form or properties
    • D21H21/14Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its function, form or properties; Paper-impregnating or coating material, characterised by its function, form or properties characterised by function or properties in or on the paper
    • D21H21/26Agents rendering paper transparent or translucent

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Description

  • Verfahren zur Herstellung undurchlässiger, klar durchsichtiger Papiere Es ist schon versucht worden, durchsichtige und undurchlässige Papiere herzustellen. Zu ihrer Herstellung dienen entweder gewöhnliche Papiere oder Sulfitcellulosepapiere (Pergamyn), welche beiderseits mit Harz oder harzähnlichen Schichten überzogen werden, um die Durchsichtigkeit durch optischen Kontakt zu erzielen.
  • Es ist auch schon vorgeschlagen worden, an Stelle von Harzlösungen Gelatinelösungen ein-oder zweiseitig aufzutragen. Dergleichen Papiere sollen als durchsichtiges Uberpackungsmaterial dienen und einen billigen Ersatz für durchsichtige Viskosehaut bieten.
  • Hierzu eignen sie sich aber nicht oder nur sehr unvollkommen. Sie ermangeln vor allem der Weichheit und der Schmiegsamkeit. Die in oder auf der Papierfläche sitzenden Harzschichten oder Schichten aus Gelatine sind ebenso brüchig wie das harte spröde Harz oder die Substanz, aus welcher sie bestehen. Erweichungsmittel machen solche Papiere entweder trüb oder dauernd klebrig. Bei Gelatinelösungen ist die Trocknung bei Zusatz von Glycerin oder sonstigen wasseranziehenden Mitteln erschwert, d. h. verlangsamt oder unmöglich. Die Aufstrichlösungen selbst und insbesondere der heiße Trockenprozeß machen die Papierfaser, die diese Aufstriche trägt, ebenfalls leicht brüchig und starr. Ein Falzen oder scharfes Biegen (beim Packen) ist daher fast unmöglich. Falz-, Bruch- oder Kniffstellen bilden sichtbar bleibende weiße Linien, herrührend von zertrümmerten Harzpartikeln, während Viskosehaut infolge ihrer Elastizität keinerlei derartige Markierungen bei analoger Behandlung hinterläßt. Ferner sind Harzpapiere nicht mit wäßrigen Klebmitteln klebbar, ein Umstand, welcher sie ebenfalls sehr unvorteilhaft von der Viskosehaut unterscheidet.
  • Die Hauptanforderung, welche neben guter Durchsichtigkeit an einen derartigen Verpackungsstoff gestellt wird, ist aber gerade größte Weichheit und Schmiegsamkeit.
  • Diese Anforderung läßt sich nach den bisher bekannt gewordenen Verfahren aus dem Grunde nicht erfüllen, weil in entgegengesetzter Richtung sich auswirkende Eigenschaften der in Betracht kommenden Rohstoffe deren Vereinigung zu einem brauchbaren hochwertigen Endprodukt, insbesondere vermittels eines einfachen und schnellen Herstellungsvorganges, bisher gehindert haben. Derartige Produkte müssen nämlich auch billig, daher schnell herstellbar und außerdem z. B. beim Lagern unveränderlich sein, z. B. in Stapeln oder Rollen nicht zusammenkleben usw.
  • Der Zusatz von Erweichungsmitteln zu den Deckmittellösungen in geringen Mengen - also derart, daß man noch von einer technischen Verarbeitungsfähigkeit sprechen kann - ist praktisch illusorisch, weil dadurch die erforderliche Weichheit des Endproduktes nicht erreicht werden kann. Werden dagegen größere Zusätze von Erweichungsmitteln gemacht, so ist die Trockenfähigkeit in praktisch unzulässigerWeise aufgehoben, die Bahn klebt an, und außerdem tritt nach kurzer Zeit, insbesondere bei wasserlöslichen Deckmitteln; eine Trübung des Papiers ein.
  • Diese beruht darauf, daß die Fasern des hochkalaudrierten Sulfitcellulosepapiers (Pergamyns) (und nur ein solches Papier kommt in Betracht) verquellen, wodurch die Verklebung derselben und damit deren optischer Kontakt aufgehoben wird, so daß das Papier wieder in denjenigen Zustand zurückfällt, in welchem es sich vor der feuchten Hochkalandricrung befand.
  • Im Gegensatz zu bisher Bekanntem wird nach dem neuen Verfahren hochkalandriertes Sulfitcellulosepapier einer Vorbehandlüng unterworfen, welche darin besteht, daß die Rohpapierbahn durch ein Rad geführt wird, welches aus möglichst wasserfreiem Glycerin besteht, worauf der Überschuß abgestreift wird. Die Rohpapierbahn kann auch einseitig mit möglichst wasserfreiem Glycerin bedeckt, wieder fest aufgewickelt und hierauf während eines Zeitraums von 48 bis 6o Stunden bei gewöhnlicher Temperatur und während einer etwas kürzeren Zeit bei höherer Temperatur sich selbst überlassen werden. Bei richtig bemessener Glycerinmenge und Einwirkungszeit ist die Wirkung dieser Maßnahme eine ganz überraschende. Sie bildet den Schlüssel zu dem so vorzüglichen Gelingen aller späteren erfindungsgemäßen Maßnahmen und zur Erzielung des hochwertigen Endproduktes.
  • Die Glycerinmenge, welche erfahrungsgemäß erforderlich ist, beträgt etwa 2o bis 3o Gewichtsprozente des Papiergewichtes und variiert gemäß der Dicke, d. h. dem Flächengewicht des verwendeten Rohpapiers.
  • Sie ist so zu bemessen, daß sie möglichst genau der Ad- und Absorptionsfähigkeit der innerhalb des Flächengewichtes enthaltenen Papierfasern entspricht, also weder Mangel noch Überschuß an Glycerin ergibt.
  • Ersterer bewirkt eine Trübung der Fasern wegen Nichtsättigung, letzteres becinflußt die Nachbehandlung nachteilig wegen Veränderung der Auftragslösungen, müßte daher gegebenenfalls vorher durch z. B. Abreiben entfernt werden.
  • Das (erfindungsgemäß möglichst wasserarm gewählte) Glycerin wird zunächst stundenlang überhaupt nicht von dem Papier angenommen: Ganz allmählich erfolgt aber zunächst eine Adsorption an die Fasern, welche zuletzt zu einer Absorption wird. Letztere erfolgt aber infolge der Abwesenheit von Wasser ohne Ouellung und ohne Aufhebung der Verklebung der Fasern. Das Glycerin als wasserklarer Körper erhöht somit einesteils den optischen Kontakt der Fasern, welche es anderseits allmählich erweicht, worauf die Reaktion zum Stillstand kommt. Es resultiert ein Zwischenprodukt, welches klar durchsichtig, vollkommen und dauernd weich, nach den Außenseiten hin aber vollkommen trocken ist. Das Glycerin ist kapillar so fest gebunden, daß es nach außen nicht mehr zu irgendeiner Wirkung fähig ist.
  • Die Weiterbehandlung im Sinne der Eifindung kann infolgedessen ohne jede mögliche Störung genau wie bei trockenem Papier erfolgen, unter der Voraussetzung, daß Stoffe als Überzugs= schichten verwendet werden, welche mit Glycerin klar mischbar sind. Hierzu gehören z. B. alle Colloide animalischen Ursprungs. Erfindungsgemäß werden unter diesen vorzugsweise solche gewählt, welche besonders hohe Oberflächenspannung und damit sehr große Trockengeschwindigkeit aus wäßriger Lösung besitzen, leicht gegerbt oder gehärtet werden können und ferner in trockenem Zustande möglichst kristallinisch klar und farblos durchsichtig sind. Diesen Anforderungen entsprechen am meisten die Albumine und hierunter besonders das, reine Ei-Albumin.
  • Vorzugsweise wird daher gemäß des Verfahrens das letztere in wäßriger Lösung mit etwa 300/, Trockengehalt, gegebenenfalls unter Zusatz von Gerb- oder Härtungsmitteln (z. B. Formaldehyd) und zwecks Herabminderung zu großer Oberflächenspannung unter Zusatz von (nunmehr -bei diesen verhältnismäßig kleinen Mengen nicht mehr schädlichen) Erweichungsmitteln (z. B. Glycerin) oder von Farbstoffen, doppelseitig in irgendeiner beliebigen und geeigneten Weise auf die wie oben beschrieben vorpräparierte Papierbahn aufgetragen und getrocknet.
  • Diese Trocknung geht nunmehr trotz des enormen Glyceringehaltes der Bahn mit außerordentlich großer Geschwindigkeit vor sich, weil die Ei-Albumin-Lösung selbst vollkommen unbeeinflüßt bleibt: Sie kann leicht auf =5oo bis 2500 Stundenmeter gebracht werden.
  • Das resultierende Produkt besitzt vollkommen glasige Durchsichtigkeit, großen Glanz und Oberflächenglätte, fühlt sich vollkommen trocken an, besitzt keine Adhäsionsfähigkeit (Lagerung in Stapeln ohne Verkleben), ist luft-, fett-, und wasserbeständig, mit beliebigen Klebstoffen klebbar, dabei aber außerordentlich weich und schmiegsam.
  • Durch nachfolgende Kalandrierung oder Prägung kann dasselbe noch weiter veredelt werden. Infolge der Billigkeit der zu seiner Herstellung verwendeten Rohstoffe und der außerordentlich grollen Herstellungsgeschwindigkeit ist das neue Produkt aber auch gleichzeitig sehr billig und daher außerordentlich vielseitig anwendbar.
  • Sinngemäß und theoretisch können auch ändere Stoffe, z. B. Milcheiweiß oder auch tierische Leimstoffe analoge Anwendung finden. Das Wesentliche vorliegendenVerfahrens ist die Erzielung großer Weichheit und Trockengeschwindigkeit ohne Einrollen und Verkleben, wie solche nur durch Verwendung einer erfindungsgemäß vorpräparierten Bahn gewährleistet ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung undurchlässiger, klar durchsichtiger, weicher und wasserleimklebfähiger Papiere aus Pergamynpapier mittels wäßriger Lösungen von Kolloiden tierischer Herkunft (wie z. B. Gelatine u. dgl.), dadurch gekennzeichnet, daß dem Papier zunächst eine solche Menge eines Erweichungsmittels, insbesondere von möglichst wasserarmem Glycerin, einverleibt wird, als es aufnehmen kann, worauf das Papier zweiseitig mit einer wäßrigen Lösung von Ei-Albumin oder anderen tierischen Albuminen oder Glutinen, denen gegebenenfalls noch Erweichungs- sowie Härtungs-bzw. Gerbmittel und Farbstoffe zugesetzt werden können, überzogen und getrocknet wird.
DEW78904D 1928-03-27 1928-03-27 Verfahren zur Herstellung undurchlaessiger, klar durchsichtiger Papiere Expired DE515186C (de)

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